Regeländerungen 2025 - Nullschritt nach Prellen, Spieleranzahl, nur noch 2min nach 7M/FW

  • Wie findet ihr die Regelanpassung 21

    1. Sehr gut (4) 19%
    2. Gut (5) 24%
    3. Unentschlossen (7) 33%
    4. Schlecht (4) 19%
    5. Sehr schlecht (1) 5%

    Hallo zusammen, vor zwei Tagen wurden die neuen Regeländerungen veröffentlicht. Ich habe diese einmal zusammengetragen und übersetzt. Am Wichtigsten sicher die Einführung des Nullschritts aus dem Prellen und die Verringerung der Roten Karte nach 7m/FW.


    Ich finde diese Regeländerung im Grunde durchaus sinnvoll und praxisnah, wobei ich die Schritte-Rufe von Bank und Tribüne jetzt schon hören kann. Was meint ihr?


    Sehr relevant


    Regel 7.3. Es ist erlaubt, maximal 3 Schritte mit dem Ball zu machen (13:1a), nachdem er den Ball von einem anderen Spieler erhalten oder nach dem Aufprall gefangen hat. Wenn ein Spieler den Ball erhält oder fängt, ohne dass seine Füße den Boden berühren, wird das gleichzeitige Absetzen eines Fußes oder beider Füße auf dem Boden nicht als Schritt gewertet. (Regeländerung, 0-Schritt nach Dribbling möglich)


    Regel 7.10. Es ist nicht erlaubt, den Ball zu berühren, wenn ein Teil des Körpers gleichzeitig den Boden außerhalb des Spielfeldes berührt. (Regeländerung, jeder Fuß geändert zu jedem Körperteil)


    Regel 8.8.d./e. 2 Minuten Hinausstellung:

    d. [...] wenn ein 7m-Schütze den Kopf des Torwarts trifft, wenn der Torwart seinen Kopf nicht in Richtung des Balls bewegt, um den Schuss zu blocken;

    e. wenn ein Freiwurfschütze bei der Ausführung eines Freiwurfs nach dem Schlusssignal gemäß Regel 2:4 den Kopf eines Abwehrspielers trifft, wenn dieser seinen Kopf nicht in Richtung des Balls bewegt, um den Wurf abzublocken; (Änderung der Regel, Rot wird durch 2min ersetzt)


    Regel 4.1. Eine Mannschaft besteht aus bis zu 16 Spielern. (Änderung der Regel)



    Relevant


    Regel 4.2. Eine Mannschaft darf während des Spiels maximal 5 Mannschaftsoffizielle einsetzen. (Änderung der Regel)


    Regel 4.9. Es ist nicht erlaubt, Gegenstände zu tragen, die gefährlich sein könnten [...], dazu gehören [...] Gegenstände, die Schnitt- oder Schürfwunden verursachen könnten (Fingernägel müssen kurz geschnitten sein) [...]. (Regelerweiterung)


    Regel 6.2.c. Wenn ein Feldspieler den Torraum betritt, wird wie folgt entschieden: 7-Meter-Wurf, wenn ein Feldspieler der abwehrenden Mannschaft den Torraum betritt und dadurch eine klare Torchance vereitelt (14:1a; siehe auch 8:8i 8:8h). Für die Zwecke dieser Regel bedeutet der Begriff „Betreten des Torraums“ das Berühren der Torraumlinie oder das deutliche Betreten des Torraums. (Regeländerung, Torraumlinie ist nun ausdrücklich eingeschlossen statt ausgeschlossen)



    Weitere


    Regel 1.11. Die Coaching-Zone beginnt 3,5 m von der Mittellinie und endet 8 m von der jeweiligen Torauslinie entfernt und umfasst, soweit möglich, den Bereich direkt hinter der Bank. (Positionswechsel im Rahmen der IHF-Regeln)


    Regel 2.2. Anmerkung: Wenn ein 7-Meter-Werfen in der ersten Runde entschieden wird, bevor beide Mannschaften je fünf Würfe ausgeführt haben, müssen die restlichen Würfe nicht ausgeführt werden. (Regeländerung)


    Regel 5.4. Dem Torwart ist es erlaubt, den Torraum mit dem Ball zu verlassen und ihn auf dem Spielfeld weiter zu spielen, wenn es ihm nicht gelungen ist, Körper- und/oder Ballkontrolle zu erlangen. (Regelerweiterung)


    Regel 7. Der Ball gilt ab dem Zeitpunkt der Ausführung eines förmlichen Wurfs als „im Spiel“, bis das Spiel durch ein Pfeifsignal der Schiedsrichter, des Zeitnehmers oder des Delegierten unterbrochen wird oder die Schiedsrichter eine Entscheidung über Torwartwurf oder Einwurf treffen. (Regeldefinition)


    Regel 8.8.j. Ein Mannschaftsoffizieller, der außerhalb der Spielfläche steht, greift versehentlich in das Spiel ein, indem er den Ball oder einen Spieler berührt (siehe auch Regel 8:10b (I)), wenn er seiner Mannschaft Anweisungen gibt. (Regelerweiterung)


    Regel 10.3.b Anwurf aus dem Anwurfkreis: Das Pfeifsignal der Schiedsrichter darf nur gegeben werden, wenn sich der Ball im Anwurfkreis befindet und der Werfer sich vollständig im Anwurfkreis befindet. (15:6). (Regeländerung, statt mindestens einem Fuß ist nun der ganze Körper gemeint)


    Regel 17.5. Wenn einer der Schiedsrichter nicht in der Lage ist, das Spiel zu beenden, setzt der andere Schiedsrichter das Spiel allein fort, wenn es nicht möglich ist, ein Reserve- oder Ersatz-Schiedsrichterpaar zu finden. (Änderung der Regel, Schiedsrichter können nun ersetzt werden)


    Regel 17.6. Wenn beide Schiedsrichter eine Regelwidrigkeit pfeifen und sich einig sind, welche Mannschaft bestraft werden soll, aber unterschiedliche Auffassungen über die Härte der Strafe haben, gilt die gemeinsame Entscheidung, zu der die Schiedsrichter nach Rücksprache miteinander gelangen. Gelingt es ihnen nicht, eine gemeinsame Entscheidung zu treffen, wird die schwerste der beiden Strafen verhängt. (Änderung der Regel, mehr Flexibilität bei der Entscheidungsfindung)

  • Die Vereinfachung beim Nullschritt sollte die Fehlerquote der Schiedsrichter beim Erkennen von Schrittfehlern reduzieren, das ist sinnvoll, aber gar keine direkte rote Karte mehr bei Kopftreffer? - Halte ich für einen schweren Fehler, gerade auch nach von mir gemachten Erfahrungen im Jugendbereich. Da kommt es immer wieder zu Frustwürfen ohne Sinn und Verstand auf "stehende" Ziele mit teilweise dramatischen Folgen für die Gesundheit.

  • Ich kann mich an mehrere Szenen - national und international - erinnern, wo man beim 7-Meter selbst mit Videobeweis nicht klar sehen konnte, ob es ein direkter (!) Kopftreffer war.


    Die Entscheidung wurde dann gefühlt wie beim Münzwurf getroffen.


    Dann ist mir lieber, man macht es wie beim Kopftreffer aus dem Spiel heraus: Im Zweifel 2 Minuten, fertig.

  • Ja, das macht Sinn, statt einer Roten Karte nach Spielende beim Wurf in die Abwehr nur noch 2 Minuten zu geben. Das war schon vorher Quark, das Spiel ist zu Ende, was also soll eine solch rein symbolische Bestrafung?


    Beim 7m ist das sinniger, der Torhüter konnte sich ja bewegen wie er wollte, da alles eine torhüterttypische Bewegung ist, hat der Schütze immer die A....karte, wenn er ihn am Kopf trifft. Bleibt abzuwarten, wie da entschieden werden soll, wenn der TW stehen bleibt und dann den den Ball direkt drauf bekommt.


    Null-Schritt nach eigenem Anprellen, wird interessant, wie schnell sich die Abwehrspieler darauf einstellen können, künftig wird es mehr regelgerechte Überzieher geben.


    Das Betreten des Torraums ist auch nur eine Karstellung, entscheidend bleibt die Vereitelung einer klaren Torgelegenheit. Wird spannend, wie das in den Lehrgängen kommuniziert wird und bei den Spielen wird es weiterhin Diskussionen geben.


    Der Rest sind Schönheitsreparaturen für die oberen Ligen, in den unteren Klassen hat man eh keine 16 Spieler und 5 Offizielle, wer hat die schon bzw. wozu braucht man die?

    Eine 100%ige Wahrheit gibt es ebensowenig wie 100%igen Alkohol. (S.Freud)

  • Für mich nicht die relevanteste, aber die längst überfälligste Änderung sind die kurzen Fingernägel. Wer im weiblichen Jugendbereich, aber auch bei den Damen schon einmal die Kaliber gesehen hat und die Spuren, die sie nach jedem Training und Spiel hinterlassen, weiß, was ich meine. War mir schon immer ein Rätsel, warum lange Fingernägel erlaubt waren. Vermutlich war man immer davon ausgegangen, dass Handballerinnen automatisch die Fingernägel schneiden. Dem ist aber Beileibe nicht so. Bleibt nur die Frage, ob es die Schiris konsequent durchsetzen.

  • Nullschritt: verstehe ich das richtig, dass zukünftig für einen Spieler in einer Aktion 2 Nullschritte möglich sind: der erste bei der Ballannahme, der zweite nach dem Prellen und vor den abschließenden drei Schritten?

  • Schöne Analyse.


    Ich finde es jatzt schon hart, sich auf die de facto Einführung von 4 Schritten zu gewöhnen. Wenn man nicht gerade im Stehen aufhört zu Prellen wird es sehr schwer sein, den genauen Zeitpunkt festzumachen. Gefühlt kann man daher dann kaum noch bei "sieht komisch aus" abpfeifen, sondern nur noch bei "sieht beschissen aus".


    Man hätte ja rot behalten können für "bewegt sich gar nicht" und alle anderen 2min. Wäre aber natürlich auch wieder einer Verkomplizierung der Regel.


    Die Kopftreffer nach Spielende finde ich so schon sinnlos. Mit 2min, wie rot... Hier finde ich fast, es sollte entweder nichts oder blau (also ein Spiel Sperre) geben. Alles dazwischen ist nur ein sinnloses Symbol.

  • Für mich nicht die relevanteste, aber die längst überfälligste Änderung sind die kurzen Fingernägel. Wer im weiblichen Jugendbereich, aber auch bei den Damen schon einmal die Kaliber gesehen hat und die Spuren, die sie nach jedem Training und Spiel hinterlassen, weiß, was ich meine. War mir schon immer ein Rätsel, warum lange Fingernägel erlaubt waren. Vermutlich war man immer davon ausgegangen, dass Handballerinnen automatisch die Fingernägel schneiden. Dem ist aber Beileibe nicht so. Bleibt nur die Frage, ob es die Schiris konsequent durchsetzen.

    Ich habe sie in der Vergangenheit sogar schon (unter Protest der betroffenen Mannschaft) abtapen lassen, nachdem mir tiefrote Kratzer am Arm gezeigt wurden. Bin da absolut bei dir, das war überfällig.

  • Nullschritt: verstehe ich das richtig, dass zukünftig für einen Spieler in einer Aktion 2 Nullschritte möglich sind: der erste bei der Ballannahme, der zweite nach dem Prellen und vor den abschließenden drei Schritten?

    Genau. Du kannst mit einmal Prellen also ziemlich einfach auf 9-10 Schritte (4+1/2+4) kommen.

  • Hallo, vielleicht darf ich ebenso meine Meinung (und Verständnisfragen) einbringen.


    1) Das IHF-Regelheft datiert vom 01.03.2025 und soll (mit den gelb markierten Änderungen erst)

    zum 01.07.2025 in Kraft treten. Gibt es aus den Beratungen zu den neuen Regelungen denn nicht Vorlagen/Erklärungen/Eingaben der nationalen Verbände mit Begründungen oder dgl.?


    2) Regel 8.8 d,e - Herabstufung auf 2min: Ich finde das ein sehr schlechtes Signal, nur noch 2min zu geben. Sowohl der 7m Werfer als auch der Freiwurf-Werfer müssen sich ihr Verhalten zurechnen lassen. Man stelle sich vor, beim Freiwurf nach dem Schlusssignal „brettert“ der Werfer voll drauf gem. dem Motto: Abwehrspieler ducke dich weg / ich halte jetzt voll drauf / die etwaigen 2min sind mir doch egal / ich will/muss unbedingt noch ein Tor werfen.


    3) Regel 7.3 verlängerter Einleitungssatz (vom Kollegen Florian Bsn tituliert als “0-Schritt nach Dribbling möglich“


    3a) Textlich sieht das Ganze so aus:


    7:3 sich mit dem Ball höchstens 3 Schritte zu bewegen (13:1a).


    7:3. take a maximum of 3 steps with the ball (13:1a) after receiving the ball from another player or catching the ball after bouncing. If a player receives or catches the ball while his feet have no contact with the floor, putting one foot or both feet simultaneously down on the floor is not counted as a step.


    Regel 7.3. Es ist erlaubt, maximal 3 Schritte mit dem Ball zu machen (13:1a), nachdem er den Ball von einem anderen Spieler erhalten oder nach dem Aufprall gefangen hat. Wenn ein Spieler den Ball erhält oder fängt, ohne dass seine Füße den Boden berühren, wird das gleichzeitige Absetzen eines Fußes oder beider Füße auf dem Boden nicht als Schritt gewertet.



    3b) Wahrscheinlich bin der Einzige, der die neue Regelung nicht mit dem hier skizzierten Ergebnis nachvollziehen kann. Dennoch traue ich mich zu fragen:

    Wir haben doch „hundert“ Jahre gelehrt und gepfiffen, dass man sich nicht selbst in den Nullschritt bringen kann. Und der übersetzte Text spricht weiterhin von >>den Ball erhält oder fängt, ohne dass seine Füße den Boden berühren<<.

    Soll es sich dabei (erhalten bzw. fangen) künftig nicht mehr ausschließlich um ein Zuspiel von einem Mitspieler handeln (müssen)?

    Ich laufe mit dem Ball prellend/dribbeln über das Feld und kann dabei zu einem Nullschritt kommen.

    Der Kolleg Florian spricht sogar von Genau. Du kannst mit einmal Prellen also ziemlich einfach auf 9-10 Schritte (4+1/2+4) kommen.


    Könnte das bitte einer noch einmal erklären? Danke

  • Hallo,

    darf ich den Kollegen Florian einmal bitten, seine Übersetzungen im ersten Beitrag zu überprüfen?


    Zu Regel 5.4: Was ist mit 'Spielraum' gemeint? Der Torwart verlässt mit dem Ball (den er unter Kontrolle hat? oder doch nicht,

    weil er ja gerade keine Körper und/oder Ballkontrolle hat) den Torraum und darf "den Ball wieder in den Spielraum spielen".

    Hm, was ist denn in diesem Zusammenhang mit dem Spielraum gemeint? Das Spielfeld?


    Zu Regel 10.3.b: Ist hier nicht der Anwurf aus dem Anwurfbereich (schnelle Mitte) gemeint?

    Oben im Text steht viermal Abwurf.

    Gruß

  • Die nationalen Ergänzungen, Übersetzungen, Erläuterungen, etc. dauern halt etwas. Da wird sicher schon dran gearbeitet.


    Zu Rot/2min nach Spielende ist es ja ehrlich gesagt auch egal ob noch eine Rote gegeben wird. Effektiv wäre hier wenn man es so betrachtet eigentlich nur blau mit Automatiksperre von einem Spiel. In der Halbzeit ist es natürlich schon eine starke Abschwächung.


    Zu 0-Schritt au dem Prellen: Die Originalversion ist da noch eindeutiger: take a maximum of 3 steps with the ball (13:1a) after receiving the ball from another player or catching the ball after bouncing. If a player receives or catches the ball while his feet have no contact with the floor, putting one foot or both feet simultaneously down on the floor is not counted as a step.


    Die Klarstellung im Satz vorher mit "from another player or catching the ball after bouncing" impliziert dann auch im Folgenden, dass beide Situationen bei "receives or catches the ball" eingeschlossen sind. Entsprechend muss es sich nicht mehr ausschließlich um ein Zuspiel von einem Mitspieler handeln.


    Zu den 9-10 Schritten mit einmal Prellen. Du fängst den Ball in der Luft, kannst anschliessen den Nullkontakt plus 3 Schritte machen (4 Schritte gesamt), während eines Prellers kann man, besonders wenn man ihn hoch wieder annimmt, locker 2 Schritte schaffen (6 Schritte) und wenn diese Annahme dann in der Luft ist, hat man wieder Nullkontakt plus 3 Schritte frei (10 Schritte).


    Und wenn an ehrlich ist, kann man in der schnellen Bewegung die genaue Ballaufnahme und den Zustand ob in der Luft oder nicht sowieso kaum beurteilen. Was dazu führt (im Zweifel für den Angreifer), dass man, wenn man den Ball nicht im normalen Stehen aufnimmt, zukünftig praktisch 4 Schritte machen kann.

  • Habe den Text zu 5.4 leicht angepasst, hier das Original: The goalkeeper is allowed to leave the goal area with the ball and play it again in the playing area if he has not managed to gain body and/or ball control.


    Wenn er also mit Ballkontrolle raus rutscht, musste bisher auf Abwurf korrigiert werden. Zukünftig kann er weiter spielen.


    Zu Regel 10. Stimmt, das hab ich verpennt und verwechselt. Ist angepasst.

  • Genau. Du kannst mit einmal Prellen also ziemlich einfach auf 9-10 Schritte (4+1/2+4) kommen.

    9-10? Aber nur regelwidrig? ich komm auf maximal 8.


    Vor dem Prellen und nach dem Prellen sind 3 erlaubt = 6 Schritte

    Wenn ich den Ball in der Luft gefangen wird und Ohne Doppelkontakt aufgekommen wird = 7 Schritte

    Wenn der Ball beim Prellen ohne Kontakt zum Boden (wir auch immer man das beurteilen soll) aufnimmt = 8 Schritte.

  • Und während der Ball prellt

    :?: So lange ich prelle, kann ich doch soviel laufen, wie ich will oder schreiben wir gerade aneinander vorbei?


    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!


    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

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