Beiträge von immerweiter

    Danke fürs aus-der-Versenkung-holen. Dem Fred hier verdanke ich doch den einen oder anderen guten Tipp, von daher schade, dass alle so mit Lesen beschäftigt sind, dass sie nicht mehr darüber schreiben können.
    Ich selbst lese gerade die Autobiografie von Neil Young. Eine Bewertung gebe ich ab, wenn ich ganz durch bin, aber bis jetzt recht unterhaltsam.

    Also ich habe bei mir festgestellt, dass mir der Fall an sich, also Glaubwürdigkeit, Handlaungsverlauf, Logik, Spannungsfaktor, vergleichsweise egal ist. Ausreißer in diesen Kategorien fallen auf - positiv wie negativ. Aber das ist nicht entscheidend für die Entscheidung, den jeweiligen Tatort anzuschauen oder nicht. Vielmehr kommt es mir - so jedenfalls das Ergebnis einer spontanen Selbstanalyse ;) - auf die Charaktere an: Sympathisch, interessant, abgedreht, vertraut, abgründig, glaubwürdig (ja, da gilt´s wieder)...
    Und natürlich auf die Beziehungen untereinander. Mir fällt auf, dass ich die "alten Ehepaare" ganz gerne mag: Ballauf und Schenk, Leitmayr und Batic, die Münsteraner, früher Stoever und Brockmöller. Gerade die letzten Folgen mit den Letztgenannten waren am Rande des Erträglichen. Trotzdem hab ich´s mir angeschaut.
    Trotzdem kann ich jetzt auch nicht genau sagen, weshalb ich mit den Leipzigern, den Berlinern oder Lena Odenthal nie so recht warm geworden bin. Und Klara Blum schau ich auch nur, weil ich am Bodensee studiert habe.
    Aus dem Rahmen fällt in dieser Beurteilung übrigens Cenk Batu. Es gab spannendere Charaktere, aber die Fälle, die thrillerartige Atmosphäre, die Optik: Sensationell. American Style, großstädtisch, düster. Schade, dass der aufgehört hat und unwahrscheinlich, dass ich den Till Schweiger ähnlich gut finde.

    Wenn das die neue Linie der Münsteraner Tatorte war, haben sie die Kurve gerade noch rechtzeitig gekriegt. Ich mag das Team, keine Frage, aber die letzten Folgen waren Klamauk und selbst für einen Tatort doch viel zu wenig Krimi.
    Der Fall am Sonntag hatte seine Schwächen, aber die Autoren haben es geschafft, das humoristische Beziehungsgeflecht der Akteure zu erhalten und gleichzeitig eine große Prise Ernsthaftigkeit zuzulassen. Finde ich gut.

    In den Durchführungsbestimmungen des Handballverbandes Württemberg und unseres Bezirkes habe ich keine Regelung gefunden. Ein Hinweis, allerdings ohne rechtsverbindliche Gültigkeit, könnten die Vorbereitungszeiten sein, bei deren Unterschreitung das elektronische System zur Spielplanerstellung einen Fehler anzeigt. Sie betragen zwischen 10 (Jugendspiele) und 20 Minuten (Aktive Bezirksliga).
    Was dagegen in den Durchführungsbestimmunge steht, ist der Satz: "Die festgelegten Anwurfzeiten sind einzuhalten." Da ist es nun so, dass auch großzügig getaktete Aufwärmzeiten zwischen zwei Spielen schnell erledigt sind, wenn sich ein vorhergehendes Spiel verzögert (Schiri nicht da, schwere Verletzung etc.)

    Ich habe diese saison noch kein Spiel vom HBW gesehen und kann deshalb nichts aus eigener Anschauung sagen. Brack argumentiert mit der Torquote, die anscheinend mit dem 7. Feldspieler um 10-15 Prozentpunkte höher liegt. Wenn das stimmt und wenn diese Zahl nicht aus der Vergangenheit stammt mit aktuell deutlicher Tendenz nach unten, hat er die besseren Argumente ;)

    In der aktuellen Ausgabe der Handballwoche ist in der Rubrik "Siebenmeter-Schützen" Emsdettens TW Nils Babin mit 27 Treffern auf Paltz 3 zu finden. Bemerkenswert ist dabei vor allem seine 100%-Qote (27 von 27).
    Die (teilweise) Auflösung: Im Spiel Emsdetten-Magdeburg wird den Emsdetttenern eine 7m-Quote von 29 von 29 zugesprochen. Der gute Gretarsson durfte 2 von 2 verwandeln, die restlichen 27 sind nicht aufgeführt. Bei denen kam irgendetwas durcheinander. Schade nur, dass Emsdetten insgesamt nur 25 Tore erzielte.

    Dazu fällt mir mein Vater (CDU-Stammwähler) ein: 1990, Fernsehauftritt Oskar mit den von Hereticus beschriebenen Bedenken gegen eine schnelle Wiedervereinigung. Kommentar Daddy: "So ein Depp!" Ich: "Aber er hat doch recht, oder?" Daddy: "Natürlich, aber man ist doch nicht so blöd und sagt das vorher. Oder will der keine Wahl gewinnen?" ;)

    Also ich bin kein Biomechaniker und nicht einmal Schiedsrichter. Aber die hier teilweise geforderte Rote Karte mit Bericht erscheint mir völlig überzogen, die Spitzfindigkeiten, anhand derer die Schiedsrichter entscheiden sollen, teilweise abstrus - ob mit oder ohne Präzisierung im Regelwerk.
    Es mag ja sein, dass es Angreifer gibt, die mit einer solchen Aktion eine Verletzung des Gegners provozieren oder zumindest in Kauf nehmen wollen. Allein glauben mag ich das ehrlich gesagt nicht. Um das dann zu entscheiden, muss dann wenigstens die Situation glasklar sein. Der Treffer alleine genügt mir da nicht.
    In mehr als zwanzig Jahren Handball habe ich in solche Szenen drei, vier ernsthafte Verletzungen gesehen: Schwere Prellungen, Brüche - der Finger oder der Mittelhand. Wenn nämlich die offene Hand auf einen harten Schädelteil trifft - die Stirnplatte z.B. - steht der Sieger normalerweise fest.

    "Dänische Delikatessen" kenne ich nicht. Aber der Titel und das, was ich über den Film gegoogelt habe, erinnert mich an einen anderen Lieblingsfim von mir. "Delicatessen" aus dem Jahr 1991. Das Debüt von Jena-Pierre Jeunet ("Amelie") und Marc Caro über eine skurrile Hausgemeinschaft in irgendeinem Endzeitszenario spielt ebenfalls mit dem Motiv des Kannibalismus und strotzt im Übrigen vor schrägen Charakteren, visuell wunderschönen Szenen und makabren, aber traumhaften Gags. Wenn ich nur daran denke, wie das quietschende Bett eines Liebespaars das gesamte Leben in dem hellhörigen Haus in seinen Rhythmus zwingt, bekomme ich schon wieder Lust, den Film zu sehen.

    Gar nicht einfach, eine persönliche Top-Liste aufzustellen, nachdem natürlich auch schon etliche Highlights genannt wurden. Also ganz spontan ein paar Favoriten:

    Herr der Ringe I-III von Peter Jackson: Ist vielleicht nur in der Gesamtschau Buchvorlage - filmische Umsetzung wirklich top, aber da schlicht genial.

    Die üblichen Verdächtigen von Bryan Singer: Ein netter Gangsterfilm mit einer der besten Schlusspointen aller Zeiten. Wie schreibt wikipedia: "... eines der bekanntesten Beispiele für die Anwendung des Stilmittels des unzuverlässigen Erzählens in einem Film". Da dürfte sich auch der Forumskollege Keyser Soze angesprochen fühlen.

    Jurassic Park und Avatar von Steven Spielberg: Zwei visuelle Quantensprünge des Kinos. Filmisch gibt es sicher besseres, aber das waren die zwei Filme, in denen ich mit offenem Mund im Kino saß und nicht glauben konnte, was man mit Tricktechnik bzw. 3D auf die Leinwand bringen kann.

    Tote tragen keine Karos von Carl Reiner: Liebevolle Hommage an den Film noir, bei der Originalausschnitte aus den 30er bis 60er Jahren mit Hollywoodgrößen von Burt Lancaster bis Humphrey Bogart kongenial in die Handlung montiert wurden. Unbedingt (!!!!) in OmU schauen (Dead Men Don´t Wear Plaid).

    Zum Schluss drei Filme, die mit meinem Hobby Kochen zu tun haben:

    Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber von Peter Greenaway: Eine surreale dramatische Komödie (wenn es so etwas gibt) mit einer ganz eigenen Ästhetik, streng durchkomponiert z.B. mit Farbwechseln in jedem der wenigen Räume, in denen der Film spielt.

    Eat Drink Man Woman von Ang Lee: Die langsame Loslösung der erwachsenen Töchter eines verwitweten Meisterkochs von ihrem Vater wird in opulenten Bildern mit der Küche Taiwans in Beziehung gesetzt. Wie der Titel sagt, erzählt der Film von den menschlichen Grundbedürfnissen.

    Tampopo von Juzo Itami: Eine japanische Komödie um die Suche nach der perfekten Nudelsuppe, gespickt mit absurden Einschüben, wunderbaren Gags und groteken Szenen, die alle mit Essen oder Sex oder beidem zu tun haben. Herrlich!

    Warum werden hier eigentlich die Tops und Flops einzelner User hier hinterfragt? Da hat doch jeder seine eigene Meinung und Beweggründe, dass nach seinem Empfinden zu sehen.

    Oh, hatte ich das Frageverbot in diesem Fred übersehen? ;)
    Nein, im Ernst, ich habe nicht vor, die jeweiligen Wertungen zu kommentieren. Mich hätte nur die Begründung interessiert, weil mir jetzt bei den Beiden keine ganz schwache Saison aufgefallen wäre. Allerdings sehe ich auch nur wenige BL-Spiele im Fernsehen, weil ich Dienstags, Mittwochs und am Wochenende meistens mit meinen Jugendmannschaften trainiere bzw. spiele. Zwischenzeitlich hat sich ja im Fall von Klein auch schon eine zweite Nennung ergeben.

    Ich will die Diskussion nicht unnötig am Kochen halten, aber zum einen ist die hier konstruierte Alternative "über Handball diskutieren" oder "Hochwasser bekämpfen" abstrus. Es ist das Schicksal aller Themenforen, dass die große Mehrheit der Menschheit die dort diskutierten Fragen für völlig belanglos hält, da hat JA! vollkommen recht.
    Zum andern finde ich die Tatsache, dass es hier sportlich nur noch um die goldene Ananas ging, kein Argument dafür, die ganze Diskussion für überflüssig zu erklären. Das ist ja hier sozusagen das einzig Erfreuliche, dass die sportlichen Konsequenzen gleich null sind. Das verstehe ich geradezu als Aufforderung, sich über bessere Regularien für den Fall der Fälle Gedanken zu machen - und sei es nur, dass am Ende das Eingeständnis dabei herauskommt, dass man angesichts höherer Gewalt manchmal keine befriedigende Lösung finden kann.

    Wenn ich die ganzen Beiträge lese und die Bildern von den ganzen Überflutungen anschaue und dann feststelle das hier über die Spielwertung - die keine mir bekannt Auswirkung hat - gestritten wird, dann geht die Diskussion in eine für mich schwer nachvollziehbare Richtung.

    Man kann aber auch umgekehrt argumentieren: Lieber jetzt streiten und ggf. etwas verbessern, wo die Spielwertung wirklich für den Orkus ist, als beim nächsten Mal, wenn es vielleicht um Meisterschaft, Abstieg oder Europacup geht.Und sei es am Ende nur, dass die HBL-Führung etwas mehr Fingerspitzengefühl walten lässt.

    In meinen Augen kommen in diesem Fall zwei Probleme sehr unglücklich zusammen: Die sportliche Zwangslage am Saisonende und die (wieder einmal) mangelhafte Kommunikationsleistung der HBL.
    Zuerst ist ganz klar, dass der übliche Weg bei Spielausfall bzw. -abbruch aufgrund höherer Gewalt eine Spielverlegung bzw. -wiederholung ist. Diese Lösung wird aber am Saisonende oft schwierig bis unmöglich - eine Erfahrung, die im Übrigen viele auch schon in unterklassigen Ligen gemacht haben, wenn eine Mannschaft z.B. wegen einer späten Grippewelle nicht antreten konnte.
    Da ist auch für die betroffenen Teams eventuell ein Abwägen von Aufwand und Nutzen zu treffen. Nagelt mich jetzt nicht fest, aber ich meine mich an Fälle in anderen Sportarten (Fußball?)zu erinnern, wo Mannschaften aus dem Urlaub zurückgeholt wurden, um z.B. Relegationsspiele zu bestreiten, die aus unterschiedlichen Gründen kurzfristig angesetzt wurden. Da es hier bei beiden Mannschaften um nichts mehr geht, wäre ein ersatzloses Streichen dieses Spiels mit geteilten Punkten sicher für alle Beteiligten, also auch für die anderen Mannschaften, vertretbar gewesen. In anderen Fällen müsste eine Entscheidung her - notfalls auf Kosten der Nationalmannschaftsvorbereitung oder des Urlaubs oder...
    Sollten die Statuten eine solche Entscheidung nicht her geben - es wird ja, ob korrekt oder nicht, hier der Eindruck erweckt, als könne die HBL gar keine andere Entscheidung treffen als das Spiel zum ursprünglich terminierten Zeitpunkt durchzuführen - dann muss diese Lücke geschlossen werden. Solange die Regeln eine andere Lösung nicht hergeben, kann die HBL tatsächlich nicht anders entscheiden - wie zynisch oder ignorant das auch erscheinen mag. Wohlgemerkt, wenn es keine regelkonforme Möglichkeit gibt.
    Auch mit einer entsprechenden Regelung, das dürfte klar sein, wird es in vergleichbaren Fällen keine Entscheidung geben, bei der niemand benachteiligt wird. Nicht komplette oder nicht ausreichend vorbereitete Mannschaften, zwei Teams, die alle anderen Ergebnisse kennen und wissen, wie sie spielen "müssen", Einnahmeausfälle oder Zusatzkosten, Unsicherheit bzgl. der Planung für die neue Saison etc. etc. Ganz gerecht wird es nie zugehen.
    Auf einem anderen Blatt steht die augenscheinlich wieder einmal mehr als mangelhafte Kommunikation der HBL-Geschäftsführung. Jeder zweitklassige PR-Berater hätte das besser hingekriegt. Darüber hinaus gibt es Fortbildungen, Experten, die man verpflichten kann, Leitfäden und Literatur en masse. Von Dingen wie gesundem Menschenverstand und Einfühlungsvermögen will ich gar nicht erst reden.
    Mir ist immer wieder ein Rätsel, wie eine Institution, deren Existenz maßgeblich vom Bild in der öffentlichen Wahrnehmung abhängt, so dilettantisch und mit so wenig Gespür für strategische Kommunikation agieren kann.

    Mich würde mal von Teddy (gerne auch von anderen Experten) interessieren, warum die Zahl der zugelassenen Journalisten so eine entscheidende ist. Ich habe irgendwo gelesen, dass der Vorsitzende Richter in diesem Verfahren berühmt dafür sei, "revisionsfeste" Urteile zu liefern, verbunden mit der Kritik, dass er in diesem Fall zu vorsichtig agiere, um auch ja keinen Revisionsgrund zu liefern.
    Mir erschließt sich nur nicht, weshalb ein Umzug in ein geeignetes anderes Gebäude oder auch nur eine Videoübertragung in einen Nebenraum einen Revisionsgrund darstellt. Die Qualität des Verfahrens bzw. die Garantie der Rechte aller Parteien sollte doch nicht davon abhängen, ob 10, 50 oder 500 Pressevertreter zuschauen. Oder bin ich da zu naiv?

    Auch wenn man als Außenstehender nicht drin steckt und auch wenn der DHB natürlich das Recht hat, nach mehr als 20 Jahren auch mal frisches Blut ranzulassen: Das Ganze riecht doch sehr und passt einfach in das verheerende Bild, das unser Spitzenverband abgibt. Ob da jetzt der oberbergische Sturschädel am Werk war oder andere Strippenzieher, spielt am Ende keine Rolle. Die Außendarstellung des DHB ist einfach peinlich.