Bitte kurz im Zeitungstext nachlesen: Die Kollegin ist 19 Jahre alt, leitet ihr erstes Seniorenspiel, hat geweint und fühlte sich bedroht. Da ist es nicht "zu heftig", einen Spielabbruch vorzunehmen. Wenn sie sich nicht mehr zur ordnungsgemäßen Spielfortführung in der Lage sieht, ist das konsequent.
Ich habe den Zeitungstext gelesen und bleibe (auch und obwohl mir bewusst ist, dass der Zeitungsartikel die ganze Situation zur gänze nur ungenau beschreiben kann und z. B. die genaue Wortwahl und das Auftreten dieser beiden Zuschauer nur ungenau dargestellt wird) bei meiner Meinung; grundsätzlich sollten SR so "gefestigt" sein, dass sie mit diesen Situationen umgehen können. Vielleicht legt die SR-Neuausbildung den Schwerpunkt ein wenig zu sehr darauf, dass Freiwürfe nur dann angepfiffen werden, wenn der Werfer mit den Fersen vor der 9-m-Linie steht, anstatt mal über das "Was erwartet mich eigentlich und wie gehe ich damit um" und die Stressbewältigung zu sprechen.
Im Leben ist nun mal nicht jede "Kritik" fair, ausgeglichen und sachlich; damit muss man / frau umgehen lernen, gerade in jungen Jahren.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin kein gefühlskaltes Fischstäbchen und war nicht bei der Situation dabei; ich kann die Entscheidung der Kollegin zu 100 % nachvollziehen und habe höchsten Respekt vor einer solchen Entscheidung, da ich mich manches Mal - gerade am Anfang meiner Laufbahn - nicht anders gefühlt habe.
Nichtsdestoweniger dürfte die sportgerichtliche Entscheidung (zumindest auf Basis der bekannten Informationen aus dem Zeitungsartikel; ggf. ist der Spielbericht aufschlussreicher) leider nicht so ausfallen, wie ich (und die meisten) es hier sich wünschen würden. Vielleicht gibt es eine Neuansetzung (womit beiden Mannschaften, insbesondere dem Gast kein Gefallen getan ist) und - bei komplett rationaler Auslegung - eine Geldstrafe an den Heimverein wegen mangelndem Ordnungsdienst (mit geringerem Satz, da die SRin von selbst auf die Tribüne in der Halbzeitpause gegangen ist). Damit wäre niemandem geholfen. 
Ich hoffe aber, dass alle Beteiligten ihre Lehren aus dem (Presse-) Echo dieses Falls ziehen.