SGL-Rückraumspieler Sebastian Brehm muss sich noch einmal operieren lassen
Es war ein Sprungwurf wie tausende andere zuvor auch – nur, dass diesmal bei der Landung das Knie sich ein wenig verdrehte. Sebastian Brehm dachte sich noch nicht viel dabei und trainierte zu Ende. Das war Mitte Januar. Zwei Wochen später bei einer Routine-Untersuchung stellte sich heraus: Das Kreuzband ist ab. Wieder.
Was diese Diagnose bei Leutershausens Rückraum-As auslöste, lässt sich mit Worten nur schwer umschreiben: „Es war wie ein Schock“, sagt der 25-Jährige mit einigem Abstand. Schließlich befand er sich gerade am Ende einer Odyssee, die seit dem 21. April 2011 andauerte: Im Pokal-Halbfinale gegen die SG Pforzheim/Eutingen rissen die Kreuzbänder im rechten Knie. Es folgten Operation, Reha, Aufbautraining – eine neunmonatige Durststrecke für den Herzblut-Handballer, der sich nichts mehr wünschte, als die SG Leutershausen im Kampf um den Aufstieg in die zweite Liga zu unterstützen. Und jetzt – kurz vor dem Comeback – abermals das Aus. Alles auf Anfang.
„Die ersten Tage nach der Diagnose habe ich erstmal gar nichts gemacht“, gesteht der Linkshänder. „Mich hat das total umgeworfen. Ich wusste nicht: Will ich das alles noch einmal durchmachen, hab‘ ich dafür die Kraft, die Energie und die Motivation? Immerhin wäre das nun schon die vierte OP an diesem Knie.“ Die Antwort auf diese Frage hat er sich nun aber selbst gegeben: „Ich gehe es an. Anfang, Mitte März gibt es die Operation, und dann beginne ich auch schnell mit der Reha. Natürlich will ich Handball spielen, aber auch darüber hinaus noch Sport machen können. Und das geht eben nur mit einem operierten Knie.“
Von der Vereinsführung der SG Leutershausen gibt es das klare Signal, Sebastian Brehm bei all seinen Bemühungen zu unterstützen: „Wir verlängern seinen Vertrag um ein weiteres Jahr, keine Frage“, sagt SGL-Handballchef Uli Roth, „gerade in schweren Zeiten fühlen wir uns den Spielern verpflichtet und helfen ihnen nach Kräften.“ Über dieses Angebot denkt „der Sebbl“ zurzeit nach: „Der Rückhalt ist toll, aber ob ich wirklich einschlage – ich weiß es noch nicht, ganz ehrlich. Dazu ist alles doch noch zu frisch.“
Was er sich andererseits aber auch nicht vorstellen kann: „Dass dieses Handballspiel im April 2011 mein letztes gewesen sein soll, das will mir nicht in den Kopf.“ Von Karriereende also keine Rede. Die sportlichen Ziele sind lediglich kurzfristiger, vielleicht auch etwas vorsichtiger geworden: „Im Sommer will ich mit Mark Wetzel den Jakobsweg radeln – und bis dahin soll das Knie stabil sein.“
Quelle: Homepage der SGL