Beiträge von 1Handballer

    Exemplarisch zeigt dies hier auch, das man sehr vorsichtig sein muss, wenn man bei einer GmbH in die Geschäftsführung einsteigt. Da viele Vereine für das Aktivteam in den oberen Ligen solche Gebilde wählen, um Haftung zu begrenzen, kann man jeden Laien nur davon abraten, sich hier als Geschäftsführer zu fühlen. Denn dazu gehört mehr als nur auf dem Mannschaftsfotos rechts in Bild zu stellen!


    Und einen Freundschaftsdienst zu machen und in eine GmbH einzusteigen.... da muss man schon ganz naiv sein.
    Dabei stand Rost jahrelang mitten drin bei Kickers Stuttgart und wusste sicherlich genau Bescheid über schleppende Zahlungen an Team, Versicherungen etc.


    Schlimm ist, wenn solche Machenschaften und offene Zahlungen dann dazuführen, das zum Beispiel die VBG keinen Ausfall mehr bezahlt, weil der Verein bzw. die GmbH im Rückstand ist mit Zahlungen bzw. pleite bzw. im Nachhin sich Insolvenzverschleppung rausstelt.. Dann hat ein Spieler nicht nur kein Geld als Entlohnung, sondern auch vonseitens Versicherung keine Leistung.... deshalb alle genauer hinschauen!

    Ein Freundschaftsdienst mit Folgen



    Das unrühmliche Ende des Sindelfinger Bundesliga-Handballs fand gestern vor dem Böblinger Amtsgericht seine Fortsetzung. Thomas Rost, von Ende Januar bis Ende Juni 2011 Geschäftsführer der Handball Sport Marketing (HSM) GmbH, muss einen Freundschaftsdienst teuer bezahlen.


    Thomas Rost und sein Vorgänger Jens Bermanseder hatten vor einigen Wochen einen Strafbefehl wegen vorsätzlicher Insolvenzverschleppung im Briefkasten. Beide legten Einspruch ein. Während Jens Bermanseder diesen kurzfristig zurückzog, erschien Thomas Rost gestern in Begleitung seines Anwalts im Böblinger Amtsgericht.


    Nach dem Rücktritt von Jens Bermanseder im November 2010 drohte der HSM die Insolvenz. Nur durch das finanzielle Engagement von Jürgen Hollenbach, damals Präsident des Handballvereins Stuttgarter Kickers, konnte dieser Schritt abgewendet werden.


    Hollenbach wurde Hauptgesellschafter der HSM und installierte Thomas Rost am 27. Januar 2011 als Geschäftsführer. „Wir kennen uns schon viele Jahre und Thomas Rost bringt ein großes Maß an handballerischer Kompetenz mit“, so Jürgen Hollenbach damals in der SZ/BZ über seinen Stellvertreter bei den Kickers.


    Diese Freundschaft kommt Thomas Rost nun teuer zu stehen, denn Richter Horst Vieweg nahm ihm nicht ab, dass er von der finanziellen Schieflage der HSM nicht gewusst haben will. „Die gesamte Sportwelt wusste, dass hier Geld fehlt und es gewaltig stinkt“, so Richter Vieweg. Auch das sein ehrenamtliches Engagement bei der HSM von Anfang an zeitlich befristet war, half dem 42-Jährigen nicht. „Wir hatten die Zusage von Jürgen Hollenbach, dass er für alle offenen Beträge in diesem Zeitpunkt einstehen will “, so Rosts Anwalt Michael Kannicht.


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    Von offenen Sozialversicherungsbeiträgen, die sich beim Insolvenzantrag am 19. September vergangenen Jahren auf knapp 200 000 Euro beliefen, will der 42-Jährige ebenfalls nichts gewusst haben. Nach Beratung mit seinem Anwalt zog Thomas Rost seinen Einspruch gegen den Strafbefehl von 90 Tagessätzen zurück. Damit gibt es gegen ihn auch kein weiteres Verfahren wegen der offenen Sozialversicherungsbeiträge.


    Diese Übereinkunft mit der Staatsanwaltschaft ging auch Jens Bermanseder ein. „Sein Strafbefehl fiel aber viel, viel höher aus“, so Richter Vieweg. Für Thomas Rost ist das nur ein schwacher Trost. Er muss sein Engagement bei der HSM nun monatlich abstottern. Ein Insolvenzverfahren der HSM konnte im vergangenen Jahr nicht eröffnet werden – mangels Masse. Die Verbindlichkeiten beliefen sich am 19. September 2011 auf rund 320 000 Euro.


    Im Sindelfinger Bundesliga-Handball ist schon lange das Licht aus. Jetzt bekamen Jens Bermanseder und Thomas Rost einen Strafbefehl wegen vorsätzlicher Insolvenzverschleppung

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