Auch ich halte die Angaben über das angebliche Gehalt von Einarsson für unrealistisch und daher für nicht glaubwürdig.
Wie hier schon jemand geschrieben hat, hätte Einarsson mit diesem Gehalt gar bei Flensburg zu den Topspielern gezählt. Ich kann mir beim besten Willen weder vorstellen, dass Flensburg ihm soviel gezahlt hat und noch weniger kann ich mir vorstellen, dass Gummersbach dieses Gehalt hätte mitgehen können bzw. hätte mitgehen wollen oder ihm sogar ein höheres Gehalt als in Flensbuirg zahlen würde. Dafür ist Einarsson einfach nicht gut genug.
Er ist meiner Meinung nach ein reiner Kaderspieler, der dir an guten Tagen 8 Buden einschweißen kann, allerdings mit genauso vielen Fahrkarten. Er kann mit einem soliden und verlässlichen Partner auf seiner Position eine gute Kaderrolle einnehmen. Nicht mehr, nicht weniger. Aber er ist weder ein Spielgestalter, noch technisch stark, noch jemand der das Spiel in kritischen Phasen an sich reißt. Auch ist er kein Publikumsliebling oder Aushängeschild des Vereins. Ferner stand Einarsson zum Zeitpunklt seines Wechsel meiner Meinung nach karrieretechnisch nicht an einem Punkt, an dem er es sich hätte leisten können, ein solches Gehalt von seinem neuen Verein zu verlangen. Dafür waren seine Leistungen in Flensburg weder gut genug, noch galt er dort als unverzichtbar. Ein solches Gehalt wäre demnach nicht annähernd zu rechtfertigen. Das würde jegliche Aussagen von Christoph Schindler hinsichtlich wirtschaftlicher Vernunft ad absurdum führen.
Ich für meinen Teil gehe daher mit den Angaben zu Einarssons Gehalt so um, dass ich dies erstmal nicht glaube.
Was ich mir hingegen gut vostellen kann, ist das Zahlen einer Ablösesumme für Kuzmanovic.
Ich kann mich noch an Berichte während der letzten Saison erinnern, wonach der Wechsel von Kuzmanovic zum Vfl 2025 feststand. Gegen Ende der Saison hieß es dann plötzlich, dass sich Rebmann einen neuen Verein sucht, da Kuzmanovic bereits früher zum Vfl kommen wird. Da ist wahrscheinlich eine entsprechende Ablösezahlung erfolgt. Inwiefern der hier genannte Betrag der Ablösesumme zu bewerten ist, keine Ahnung. Sollte ein Verein wie der VFL solche Ablösesummen zahlen? Grundsätzlich nicht.
Allerdings sehe ich das im Fall von Kuzmanovic ein wenig differenzierter. Kuzmanovic ist ein junger Torwart, der bereits in der kroatischen Nationalmannschaft für großes Aufsehen gesorgt hat. Er stand bestimmt auf den Zettel einiger Vereine, sodass die Überraschung groß war, als es hieß er kommt ausgerechnet nach Gummersbach. Die Entwicklung von Kuzmanovic geht seitdem ähnlich rasant weiter. Er konnte großenteils auch in der Bundesliga überzeugen und spielte erst kürzlich eine sehr gute WM. Alleine aufgrund seines Alters, seiner Leistungen und den Umstand, dass er derzeit "nur" beim VFL spielt, dürfte er von so ziemlich jeden europäischen Spitzenverein beobachtet werden. Es dürfte daher jedem mit einer realistischen Denkweise klar sein, dass das hier - ähnlich wie für Martinovic damals - lediglich eine Zwischenstation für Kuzmanovic darstellt. Daher würde ich auch den hier angedeuteten Wechsel von Kuzmanovic im Jahr 2026 als nicht unrealistisch einchätzen. Hier wird es auch Vereine geben, die bereit sind, im Kampf gegen die Konkurrenz einen Kuzmanovic auch vorzeitig gegen eine Ablösesumme zu holen. In diesem Fall würde dem VFL eine Ablösesumme gezahlt werden, die nicht unbedingt geringer als die Summe ausfallen dürfte, die der VFL nach Kroatien überwiesen hat. Sollte sich das so bewahrheiten, hätte der VFL mit der Verpflichtung von Kuzmanoviv finanziell gepokert und auf eine stetige Entwicklung und damit auch auf ein wachsendes Interesse anderer Vereine an dem Spieler gesetzt. Dies ist natürlich mit Risiko verbunden und sollte nicht zur Regel werden.
Im Hinblick auf die finanzielle Situation des VFL muss man sich einfach vor Augen führen, dass der Erhalt der Manschaft auch mit erheblich höheren Kosten verbunden ist. Die Vertragsverlängerung von Köster dürfte teuer gewesen sein, die von Goggi ebenfalls. Vidarsson wird mittlerweile deutlich mehr verdienen als zum Zeitpunkt seines Wechsels aus Island zu uns. Hier stehen auch Vertragsverhandlungen an, die bei positiven Verlauf auch mit einer Gehaltserhöhung verbunden sein dürfte. Mit Kodrin hat man sicherlich ebenfalls zu besseren Konditionen verlängert. Mahe dürfte mehr Gehalt verschlingen als ein Mappes. Einarsson, Vujovic und Horzen kamen von mehr oder weniger Spitzenvereinen und haben somit sicherlich auch schon ein gewisses Grundgehalt zum Zeitpunkt Ihres Wechsels gehabt, zumal man mit den beiden letztgenannten erst - und das sicherlich nicht zu geringeren Konditionen - verlängert hat.
Hinzu kommt noch die Teilnahme an der European-League, die finanziell bekanntermaßen ja eher mehr kostet als Gedld einbringt.
Inwiefern diese Mehrkosten durch Sponsoreneinnahmen, Spielerverkäufen, Ticketverkäufen, Auflösung der U23 etc. gedeckt werden können und wie darüber hinaus die finanzielle Handlungsfähigkeit des Vereins bei unvorgesehen Ereignissen (Stichwort Nachverplichtungen) ist, kann von Außen niemand bewerten. Hier muss man der Vereinsführung einfach vertrauen. Und so gerne ich eine Nachverpflichtung für die Rückrunde begrüßen würde und sportlich auch eigentlich für notwendig erachte. Wenn die Vereinsführung der Meinung ist, eine Nachverpflichtung ist nicht zu finanzieren oder nur zu nicht gerechtfertigten erhöhten Kosten, dann soll man es auch einfach nicht machen.
Der VFL hat in der letzten Rückrunde teilweise überperformt und dadurch die Qualifikation für das internationale Geschäft qualifiziert. Ob dies diese Saison auch gelingt, ist fraglich. Schafft man es nicht, ist es letztentlich zweitrangig ob man die Saison als achter oder zehnter beendet. Hier muss man Abwägen, ob ein finanzielles Risiko durch eine Nachverpflichtung eingegangen werden muss.