Beiträge von aburg.64

    350 Zuschauer sahen tollen Handball



    Rund 350 Zuschauer wollten am Mittwoch das Freundschaftsspiel zwischen den dem Wilhelmshaven HV und dem TV Großwallstadt nicht verpassen. Doch aus dem eigentlichen Freundschaftsspiel wurde nichts. Das Spiel musste aus technischen Gründen abgesagt werden und so einigten sich beide Mannschaften auf eine Trainingseinheit über 3x20 Minuten im Handballtaktischen 6 gegen 6 um die zahlreichen Zuschauer nicht zu enttäuschen. Die Einheit endete mit einem 33:30 Erfolg für den WHV, der trotz der gefühlten 50 Grad Innentemperatur aufopferungsvoll gegen die erstligaerfahrene Truppe des TVG kämpfte. Obwohl die Schützlinge von Christian Köhrmann in Vorbereitung bisher kaum den Ball in der Hand hielten, merkte man ihnen den Vorteil der wenigen Spielerabgänge in der Sommerpause deutlich an. Die Neuzugänge Lukas Mertens und Lukas Kalafut reihten sich unproblematisch in das Spiel des WHV ein. Neuzugang Björn Brökerhoff nagelte förmlich 55 Minuten das Tor des WHV zu. Besonders zufrieden war Christian Köhrmann auch mit der Abwehleistung. "Die Jungs haben super gekämpft und wollten ihren Zuschauern heute etwas bieten. Ich bin zufrieden aber heute ist heute und morgen wird wieder hart gearbeitet."


    Quellenangabe : WHV Handball

    Am Mittwoch trifft der Wilhelmshavener HV um 19:30 Uhr in eigener Halle auf den 2.Ligisten TV Großwallstadt.
    Die Abendkasse für das Spiel eröffnet um 18:30 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 5 Euro und für Jugendlich 2 Euro.

    Vanja Radic kam vor zehn Jahren von Bosnien ins Saarland.
    Der Handballer wollte mit seinem Sport hier etwas erreichen.
    2013 hat er sein Ziel realisiert: Er wird Jugendkoordinator bei Zweitligist TV Großwallstadt.


    Es war einmal ein 18-Jähriger aus Bosnien, der sah
    seine Zukunft im deutschen Handball. Er wechselte von seinem
    Heimatverein RK Konjuh, einem bosnischen Erstligisten, in die
    Bundesrepublik. Sein erstes Ziel war der damalige Zweitligist TV
    Altenkessel. Anfang Juli 2013, knapp zehn Jahre später, sitzt Vanja
    Radic strahlend am St. Johanner Markt in Saarbrücken, seiner „zweiten
    Heimat“. Er hat es geschafft. Nicht als Spieler. Dafür sind seine 173
    Zentimeter Körpergröße zu wenig. Radic ist ab dem 1. August
    Jugendkoordinator beim Zweitligisten und siebenmaligen deutschen Meister
    TV Großwallstadt.




    „Das ist ein absoluter Traum. Genau darauf habe ich immer
    hingearbeitet“, sagt Radic mit funkelnden Augen. Mit Zielstrebigkeit und
    eisernem Willen hat Radic sein Ziel erreicht. Dabei hätte der Weg für
    ihn nicht steiniger sein können. Als er ins Saarland kam, sprach er fast
    kein Wort Deutsch. „Ich hatte es zwar in der Schule, aber damals dachte
    ich noch nicht, dass ich irgendwann mal nach Deutschland kommen würde“,
    sagt Radic schmunzelnd. Er büffelte ein Jahr die Sprache, musste dabei
    auch noch das Abitur nachholen, da das bosnische Pendant zur
    Reifeprüfung hier nicht anerkannt wurde. Aber er wollte
    Sportwissenschaft studieren. Radic biss sich durch und machte nach
    eineinhalb Jahren seinen Abschluss. Das Studium an der Universität des
    Saarlandes konnte beginnen. Auch sportlich lief nicht alles nach Plan.




    Der TV Altenkessel war in die Regionalliga abgestiegen. Radic blieb ein
    Jahr, zog dann aber weiter. Er spielte unter anderem für den TBS
    Saarbrücken, den TV Merchweiler und die HSG Völklingen. Bei allen
    Vereinen war er auch als Jugendtrainer tätig. „Insbesondere in
    Merchweiler hatte ich eine schöne Zeit. Das ist mein Heimatverein im
    Saarland“, sagt der 28-Jährige, der beim TV aufgrund seiner Statur und
    Schnelligkeit den Spitznamen Kugelblitz bekam. Schnell hatte er nach dem
    Studium 2011 bereits eine Stelle als Jugendkoordinator – in Luxemburg
    beim HB Museldall. „Ich habe dort vier Mannschaften komplett betreut und
    mit zwei weiteren trainiert. Das war eine echte Herausforderung“,
    erzählt Radic. Museldall wollte im Sommer um vier Jahre verlängern. „Ich
    habe schon gehofft, in Deutschland etwas zu bekommen.




    Aber in Luxemburg hat es mir auch sehr gut gefallen“, sagt Radic. Dann
    kam das Schicksal ins Spiel. Ein Bekannter erzählte Radic, dass der
    Jugendkoordinator vom TV Großwallstadt zum TBV Lemgo wechselt. Beim TVG
    hatte der Bosnier 2008 bereits ein Praktikum gemacht, kannte deshalb
    unter anderem den zweiten Vorsitzenden der TVG Junioren Akademie, Jan
    Redmann. Er bewarb sich umgehend. Einen Tag später hatte er eine
    Einladung zum Probetraining – und nach diesem den Vertrag in der Tasche.
    Nun ist Radic an seinem Ziel angekommen. „Ich werde die
    A-Jugend-Bundesligamannschaft trainieren und ein Schulprojekt betreuen.




    Außerdem kümmere ich mich um die 16 Jugendspieler, die in der Akademie
    wohnen“, berichtet der B-Lizenz-Inhaber. Der Abstieg der ersten
    Mannschaft aus der Bundesliga im vergangenen Jahr macht seine Aufgabe
    sogar noch spannender. „Für einen Jugendspieler ist der Sprung in Liga
    zwei natürlich leichter. Vielleicht schafft es dieses Jahr der ein oder
    andere“, sagt er. Ohne Fleiß und Ehrgeiz geht das nicht – aber da haben
    die Spieler mit Vanja Radic genau das richtige Vorbild als Trainer.

    Der Handball-Zweitligist TV Großwallstadt wird von Montag, 22., bis
    Freitag, 26. Juli, ein Trainingslager in Wilhelmshaven abhalten. Nach
    dem Abstieg aus der höchsten Spielklasse am Ende der vergangenen Saison
    gab es in der Mannschaft einen größeren Umbruch. Unter anderem wurde
    dabei auch der Trainerposten neu besetzt. Die sportliche Verantwortung
    an der Seitenlinie hat Khalid Khan übernommen. Er war von 1996 bis 1997
    Leiter des Stützpunktes Aurich des Handballverbandes Niedersachsen, wo
    er in der männlichen Jugend der Jahrgänge 1981/1982 unter anderem
    Johannes Bitter trainierte.



    Der TV Großwallstadt wird während seines Trainingslagers in der
    Jadestadt auch einige Übungseinheiten mit dem Drittligisten
    Wilhelmshavener HV absolvieren.

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