Beiträge von Hookie18

    Das Tabellenmittelfeld besteht derzeit aus 2 (!) Teams: Nordhorn und Coburg auf den Plätzen 6 und 7. Alles darüber ist Aufstiegskampf, alles darunter ist Abstiegskampf. Und die beiden Genannten können, ehe sie sich versehen, auch unten rein geraten.


    Eine Wahnsinnssaison bis hierher!

    Schon erstaunlich, dass Nordhorn-Lingen hier immer noch als abstiegsgefährdet gehandelt wird. Die Zahlen sagen etwas ganz anderes. Die neuformierte Truppe ist mit 4:12 Punkten in die Saison gestartet und hat seitdem 17:3 Punkte geholt. Die nächsten Spiele (Freitag Elbflorenz, außerdem das Nachholspiel gegen Minden) werden darüber entscheiden, ob Nordhorn-Lingen trotz der schlechten Performance zu Saisonbeginn noch den Aufstieg schaffen kann.

    Am Montagabend war schön zu sehen, welch immenses Potenzial der Kader der HSG Nordhorn-Lingen hat. Man ist sehr abwehrstarkt, offensiv äußerst variabel aufgestellt, kann einen sehr schnellen Handball spielen, ist mit dem breiten Kader aber auch jederzeit in der Lage einfache Tore aus dem Rückraum zu erzielen. Das war ein großer und sehr auffälliger Unterschied zu den Nettelstedtern, die zwar auch gut verteidigt haben, im Offensivspiel aber große Probleme hatten und aus dem Rückraum kaum Gefahr erzeugen konnten. Ferner sind die Torhüter ein großes Plus bei der HSG Nordhorn-Lingen. So wurde das Torwartspiel am Montagabend glatt mit 9:3 Paraden gewonnen. Warum aber wurde es trotzdem ein so enges Match? Der Grund scheinen die vielen technischen Fehler zu sein, die auch einem offensivschwachen Gegner wie Nettelstedt viele einfache Tore erlaubten. 13 waren es laut Statistik am Montagabend; die meisten Zuschauer in der Halle hatten aber wohl das Gefühl, dass es noch mehr waren. Bezeichnend für die Stärken und Schwächen der HSG waren an diesem Abend die Aktionen von Tarek Marschall, bei dem sich wunderschöne, geradezu spektakuläre Treffer mit einfachen Ballverlusten die Hand gaben. Auf die Weise kann man eine eigene Top-Leistung schnell zunichte machen. Am Montagabend hat man letztendlich das Glück gehabt, dass N-Lübbecke ohne Torhüter angereist war. Ich glaube nicht, dass die HSG jemals ein Heimspiel verloren hat, wenn der Gegner nur drei Paraden vorweisen konnte.


    Zusammenfassend bleibe ich dabei, dass der Kader der HSG das Zeug zum Aufstieg hat. Wenn noch mehr Stabilität in das Spiel kommt und die technischen Fehler verringert werden, spielt die Mannschaft um den Aufstieg mit. Als Voraussetzung sehe ich aber, dass man die nächsten beiden Spiele (Dormagen und Minden) nicht verliert.

    Die 2 HBL ist im Moment eher sehr ausgeglichen und es kann wirklich jeder jeden schlagen.

    Da der BHC scheinbar auch kein Überflieger ist und sich in den letzten Wochen sehr schwer tut, ist wohl per jetzt jede Mannschaft bis auf Konstanz noch zu den Aufstiegskandidaten zu zählen. Möglicherweise kann man auch mit 20 Minuspunkten noch aufsteigen und das lässt auch den schlecht gestarteten Teams noch Chancen.

    Ich kann mich nur wiederholen: Angesichts der erfolgereichen Sponsorenakquise und der immer noch hohen Zuschauerzahlen, kann man vor der Geschäftsführung der HSG Nordhorn-Lingen nur den Hut ziehen. Die Arbeit der Geschäftsführung hat den Boden dafür bereitet, dass sich ein neuer Trainer wie Bult quasi eine All-Star-Truppe der 2. Liga zusammenkaufen durfte.


    Hier wurde kein Perspektiv-Team für die nächsten Jahre gekauft, sondern eine Reihe von überwiegend sehr erfahrenen und bewährten Spielern, von denen nicht wenige jetzt den letzten lukrativen Vertrag ihres Handballer-Lebens gemacht haben dürften. Das kann man kritisieren, aber es kann ja - wenn man dank des erfolgreichen Managements über die Mittel verfügt - auch ein erfolgreicher Weg sein. Dann braucht man aber auch einen Trainer, der mit diesen vielen "fertigen" Spielern umgehen und sie zum Mannschaftsspiel bringen kann. Davon sieht man leider nicht viel - und ich messe einen Trainer insbesondere daran, ob er "seine" Spieler besser machen kann. Davon sehe ich aber gar nichts. Ich sehe ganz im Gegenteil viele Spieler auf der Platte, die bei weitem nicht die Leistungen bringen, die sie unter anderen Trainern schon gebracht haben. Das war bei Bültmann und Sveinsson ganz anders.

    Schon erschreckend, wie ratlos und niedergeschlagen gestern die Mannschaft und der Trainer waren. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft von Bult zusammengestellt worden ist und dass er in den Verhandlungen mit dem HSG-Management darauf bestanden hat, dass er eine Truppe bekommt, mit der sichergestellt ist, dass er nur ein Jahr Zweitligatrainer sein muss. Das Gerede von "Übergangsjahr" oder "die Mannschaft muss sich einspielen" ist Quatsch. Man hat ja keine Nachwuchsspieler geholt, sondern durchweg Leute, die schon bewiesen haben, dass sie in der zweiten Liga viel bewegen können. Dass das Einkaufen von "fertigen" Spielern kein günstiger Weg ist, muss man nicht weiter diskutieren. Abgesehen vom BHC wüsste ich nicht, welcher Kader in der 2. Liga teurer sein sollte als der der HSG Nordhorn-Lingen.


    Vor diesem Hintergrund kann man nur den Hut ziehen vor der Geschäftsführung. Denn in einer ländlichen Region ohne Großsponsor einen solchen Kader finanziert zu bekommen, bedarf schon einiger Arbeit. Auch dass man immer wieder ansehnliche Zuschauerzahlen vorweisen kann, spricht für das Management. Selbst gestern waren mehr als 2.000 Leute in der Halle. Welcher Zweitligist kann das sonst noch vorweisen - und das nach derartig dürftigen Leistungen.


    Wie es jetzt scheint war die Verpflichtung von Marc Bult ein viel größeres Risiko als man das zunächst gedacht hat. Bult hat offensichtlich sowohl die Rolle als alleinverantwortlicher Cheftrainer als auch die 2. Liga völlig falsch eingeschätzt - und wenn man ihn gestern wie ein Häufchen Elend in der Pressekonferenz sitzen gesehen hat, gewinnt man nicht die Überzeugung, dass er mit der Situation überhaupt zurechtkommt.

    Ist mir auch aufgefallen. Romero sagt "in der Breite". Könnte man mitgehen. ist ja eine große Liga mit 18 Klubs. Da hat keine andere mehr und fast jedes Spiel ist nicht zu 100 Prozent vorhersagbar. Wer ist denn sicher vor davor? HBL, Frankreich, Dänemark,,,,

    Gab neulich bei Kreisab ein Interview mit Justin Müller. Der meinte die 2 Liga wäre körperlich intensiver als die dänische. Dann wird das wohl in der Breite auch im Vergleich zu Schweden so ein. alles was danach kommt dürfte deutlich abfallen.

    Dass "fast jedes Spiel ist nicht zu 100 Prozent vorhersagbar" ist, sollte man doch hoffen. Wäre ja schlimm, wenn es nicht so wäre. Wenn aber mit dem Argument "in der Breite" gemeint sein sollte, dass die Liga ausgeglichen ist, kann ich das gerade in diesem Jahr nicht nachvollziehen. Wie ich schon an anderer Stelle geschrieben habe, wird doch beim Blick auf die Tabelle schnell klar, dass die Liga so unausgeglichen ist wie selten. Die Top-Mannschaften haben einen gewaltigen Abstand vor dem Rest der Liga und die Abstiegskandidaten befinden sich bereits frühzeitig auf verlorenem Posten. Das hatten wir schon einmal ganz anders und es ist für die Attraktivität der Liga nicht gut, dass für die allermeisten Mannschaften die Saison schon sehr frühzeitig gelaufen ist.

    Naja so leicht ist es nicht mehr, wieder direkt hoch zu kommen.

    Die Dichte der Vereine in der 2 Liga ist richtig gut geworden.

    Noch vor 4 - 5 Jahren ok, doch mittlerweile ist es eher unwahrscheinlich das ein Absteiger aus der 1 Liga sofort wieder hoch kommt.

    Ein Blick auf die aktuelle Tabelle sagt aber etwas anderes. Demnach ist die Liga so unausgeglichen wie selten. Anders ist ja wohl kaum zu erklären, dass schon 8 Spieltage vor Schluss der Saison sowohl der Abstiegskampf als auch das Aufstiegsrennen so gut wie entschieden sind. Nur die Frage, wer Platz 2 belegt, ist noch nicht entschieden.


    Interessant ist auch, dass Platz 1 und Platz 5 satte 21 Punkte trennen. Das gab es zumindest in den letzten 5 Jahren nie. Selbst der HSV und der VFL Gummersbach konnten in ihren triumphalen Aufstiegsjahren den Rest der Liga nicht annähernd so distanzieren wie es jetzt Potsdam gelingt.

    Gerade einige derjenigen, die am Saisonende ausscheiden, machen jetzt noch den besten Eindruck (Buhrmester, de Boer, Terwolbeck). Mit den bisher bekannten Neuzugängen kann man diese drei Namen - wenn es gut läuft - ersetzen, mehr nicht. Das traue ich jedenfalls den beiden Coburgern und dem Leipziger zu. Das Problem ist m. E. nur, dass diese drei eigentlich nur mit dem Ziel nach Nordhorn kommen können, um den Aufstieg ernsthaft mitzuspielen. Gleiches gilt natürlich für den neuen Trainer Bult - und wahrscheinlich glit Gleiches auch für das Management angesichts des nach wie vor im Ligavergleich hohen Etats.


    Aber wie soll im nächsten Jahr der Aufstieg gelingen? Zweifel muss man doch erstens haben, wenn man den heutigen Stamm der Mannschaft sieht, der ja auch im nächsten Jahr das Grundgerüst bilden wird - und Zweifel muss man zweitens haben, weil mit Balingen und voraussichtlich dem Bergischen HC zwei Teams aus der ersten Liga zurückkommen, die hohe Hürden darstellen werden.

    Das katastrophale Rückzugsverhalten und der nicht funktionierende Angriff -Abwehr-Wechsel waren schon in der Anfangsphase entscheidend. Die Eulen haben auf diese Schwächen spekuliert und Erfolg gehabt. Das Trainer-Team der HSG kann man da kaum aus der Verantwortung nehmen.

    Die HSG hat in den letzten 18 Monaten gleich vier Top-Leute trotz gültiger Verträge gehen lassen (Weber, Fernandes, Ravensbergen, Stegefelt). Der Kommentator in der Lokalzeitung hat ja vor kurzem die Frage aufgeworfen, weshalb man solche Spieler gehen lässt, wenn man denn unbedingt in die 1. Liga aufsteigen will. Es ist doch klar, dass der jetzige Kader plus die o. g. vier Namen, die ja für die aktuelle Saison allesamt gültige Verträge hatten, in der 2. Liga konkurrenzlos gewesen wäre.

    Mit diesen Neuverpflichtungen zeigt man sehr deutlich, dass die Zielsetzung für die Saison 2024/25 die gleiche sein wird wie in der laufenden Saison. Sowohl van der Merwe als auch Sanejew werden nicht nach Nordhorn kommen, um dort dauerhaft 2. Liga zu spielen.

    Im sicheren Gefühl bald wieder in der ersten Liga zu sein, scheint man sich völlig übernommen zu haben. Die frühere Geschäftsführung kann sich bestätigt fühlen und wird heilfroh sein, jetzt nicht mehr in der Verantwortung zu sein.

    Heute wird berichtet, dass mit dem Saisonende Buhrmester, de Boer und Terwolbeck ausscheiden. Einerseits sicher eine Chance für den neuen Trainer, eine neue Mannschaft aufzubauen, andererseits dürfte es aber schwierig werden, gleichwertigen Ersatz zu finden.

    Ich meine, dass man die HSG-Niederlage gestern ziemlich deutlich den Abgängen der letzten Monate zuschreiben kann. Buhrmester, der in den letzten Wochen überragend gehalten und damit die HSG-Krise noch ein wenig zugedeckt hat, hatte gestern einmal keinen guten Tag. In der letzten Saison hätte man in so einem Fall auf Ravensbergen zurückgreifen können. Leider kann der neue zweite Torwart diese Lücke nicht füllen. Und natürlich hätte auch Stegefelt der HSG in der Schwächephase in der zweiten Halbzeit gut getan. Naja, wie die Lokalzeitung vor wenigen Tagen kommentiert hat, hat man Ravensbergen und Stegefelt trotz laufender Verträge einfach so gehen lassen. Da darf man sich nicht wundern, wenn sich das in engen Spielen dann entsprechend auswirkt. Das kann auch ein neuer Trainer nicht ausgleichen.


    Könnte es übrigens sein, dass die merkwürdigen Abgänge von Top-Spielern (Fernandes, Ravensbergen, Stegefelt) nichts anderes als aus der Not geborene Sparmaßnahmen waren?

    Gestern ein sehr interessanter Kommentar in der Lokalzeitung. Der Autor weist auf Problemstellen hin, die man näher betrachten sollte. Er fragt, warum in letzter Zeit mehrere Top-Spieler trotz laufender Verträge den Verein verlassen haben. Des Weiteren macht ihm das hohe Durchschnittsalter des Kaders Sorgen und dass der Kader zu den "teuersten" der 2. Liga gehört.

    Komplette Selbstüberschätzung der Handball-Funktionäre treibt den Handball ins Abseits. Ich bin mal gespannt, wie lange das die großen Sponsoren mitmachen. Die haben viel Geld investiert und werden jetzt kaum noch gesehen ...


    Und das zu einer Zeit, in der in den Leitmedien der Damenfußball als neuer Quotenbringer - und damit auch als neues Sponsorenziel - aufgebaut wird. Und Damenfußball läuft dort, wo eine hohe Sichtbarkeit sichergestellt ist.

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