Beiträge von ZapfiZapfmeister

    Ich finde es ist an der Zeit zu überlegen ob Gaugisch noch der richtige Trainer ist.

    Für das Olympia-Turnier hat er keine Lösungen für das Problem im Positionsspiel gefunden. Der rechte Rückraum ist quasi nicht existent. Es gibt wenige Spielzüge die funktionieren. Die einzige Strategie scheinen Durchbrüche und Einzelleistungen zu sein. Das kann erfolgreich sein, wenn man herausragende Weltklassespielerinnen in den eigenen Reihen hat, aber bei Deutschland ist man in dieser Hinsicht den stärkeren Mannschaften unterlegen.

    Das In-Game Coaching verstehe ich auch nicht. Oft wird zu spät eine Auszeit genommen. Die Ansprachen sind durchweg sachbezogen. Manchmal hilft es auch Emotionen zu bringen (ich fand das Hockey-Beispiel super). Auch die Wechsel sind schwer nachzuvollziehen und wirken teilweise mehr auf die Harmonie im Team bezogen als auf konkrete Probleme im Spiel.

    Na ja es wird ja (anders als in Budapest) auch nicht für sie gespielt. Und Grijseels (saß endlich mal zu recht auf der Bank) spielt nur für sich - quasi nie für andere - Lott komplett anders daher auch mehr Spielfluss und was sie mit Smits produziert ginge auch mit Bölk (denke ich). Und bisher musste Bölk immer neben Grijseels spielen. vielleicht auch ein Grund.

    Ich habe diese Saison keine Budapest Spiele gesehen, aber wenn man dort mehr für sie spielt, dann sollte man es bei der anhaltenden Rückraumschwäche der Nationalmannschaft doch auch schaffen, ab und an ein paar Spielzüge für sie zu laufen. Ich finde es etwas enttäuschend vom Coaching-Staff, dass sie das nicht hinbekommen. Vom Potenzial halte ich Bölk trotz der mäßigen Leistungen immer noch für eine der besten Spielerinnen im Kader.

    Kann gut sein, dass es auch an der schlechten Form, bzw. der generell wenig teamfähigen Spielgestaltung von Grijseels liegt. Dieses Problem scheint man ja inzwischen erkannt zu haben.

    Zum Thema wenn es drauf ankommt: Bölk mit einem klasse Treffer zum 27:28 von 8 Metern.

    Wieso geht das nicht öfters? Das wäre die Sorte Tore die der Mannschaft wirklich weiterhelfen würden, anstatt ständig die Durchbrüche zu versuchen, die es der Abwehr extrem einfach machen zu verteidigen. Es ist kaum überraschend, dass dann auch keine Anspiele an den Kreis klappen, wenn die Defense nicht wirklich rausrücken muss, weil ja eh niemand wirft.

    Normalerweise sehe ich ja gerne spannende Spiele, aber den Statementsieg heute nimmt man natürlich gerne mit, insbesondere nach den Leistungen in den 2 Spielen davor.

    Interessant zu sehen, dass sich - selbst bei so deutlicher Überlegenheit - gerade die beiden vermeintlichen "go-to-girls" weiterhin schwertun im Turnier bzw. auf dem Spielbericht anzukommen (wenn man Zeitstrafen mal außer acht lässt). Aber umso besser, wenn dann Smits, Lott und Co. übernehmen. Ich hoffe der Coach hat das auch gesehen und wird es bei zukünftigen Spielen entsprechend berücksichtigen.

    Tja, wenn man das wüsste? Werden sie überschätzt (a) und können es einfach auf diesem Level nicht, waren sie in diesem Turnier nicht in Form, bzw. nicht 100% fit (b), ist die Mannschaft insgesamt nicht in der Lage ihre Stärken zur Geltung zu bringen (c) oder gibt es eine Blockade im Kopf (d)?

    Ich kann das nicht wirklich beantworten. Wahrscheinlich von allem etwas.

    Ich habe nicht alle Spiele gesehen, aber mir ist auch aufgefallen, dass der Coach sich nicht traut stärker an der Hierarchie in der Mannschaft zu rütteln.

    Ich glaube Wachter kam gegen NL erst zur 2. Halbzeit obwohl davor nichts, null, nada gehalten wurde. Berger hat man die Angst vorm Abschluss förmlich angesehen, trotzdem kam sie auch in der 2. Halbzeit auf die Platte. Wir schießen 12 Min. kein Tor, dann trifft Behnke 2x und muss raus. Sah irgendwie nach festem Wechselschema aus, was man hier durchaus mal hätte unterbrechen können.

    Etwas muss man ihn dann aber doch in Schutz nehmen, denn wenn quasi alle vermeintlichen Leistungsträgerinnen (Bölk, Grijseels und Smits) keine Akzente setzen können, Leuchter sich verletzt und Lott sich von der allgemeinen Verunsicherung anstecken lässt, gibt's ja quasi keine anderen Optionen mehr.

    Ich habe vor der WM noch nicht viel Frauenhandball gesehen, kann aber verstehen, dass der DHB insgesamt ein positives Fazit zieht. Ich denke die Mannschaft hat mit dem 6. Platz am oberen Level ihrer Leistungsfähigkeit performt.

    Im Kader sind doch eigentlich, bezogen auf ihre individuelle Klasse, auf keiner Position wirklich Weltklasse-Spielerinnen. Und das meine ich gar nicht als Vorwurf, ist eben so. Aber von so einer Mannschaft dann ein Halbfinale zu erwarten finde ich fragwürdig.

    Woher kommt denn überhaupt das Anspruchsdenken, dass unsere Truppe mehr als die Plätze 5-8 schaffen sollte? Denken die Mädels selbst sie sind so gut oder wird der Druck vom Verband aufgebaut? Die Presse kann es ja nicht sein, die interessiert sich nicht für den Sport.

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