Beiträge von Worscht

    In den letzten Jahren hatte sich das Bild für mich aber ein bisschen gewandelt. Balic, Hombrados, Tönnesen, Mirkulovski, Ferraz, Lipovina, Manaskov und Joli waren alle Nationalspieler und hatten CL-Erfahrung. Kohlbacher klammere ich mal aus, der ist ein Ausnahmetalent. Natürlich waren einige davon (namentlich Manaskov und Lipovina) eher spontane Verpflichtungen aus der Not heraus, aber im Großen und Ganzen war das eine Einkaufspolitik, die man eigentlich eher von Mannschaften kennt, die Richtung Internationales Geschäft schielen. Vielleicht ändert sich das jetzt ja wieder, Strobel und Büdel wären was für's untere Mittelfeld, wenn überhaupt. Strobel wäre vielleicht aus Marketing-Gründen interessant, wenn man 2 Nationalspieler verliert, aber sportlich kein Quantensprung. Aber solange Wandschneider da ist, geht so einiges. Den sollte man um (fast) jeden Preis über 2017 hinaus halten.


    Sicherlich wurden in den letzten Jahren mehr grosse Namen verpflichtet, vollkommen eingeschlagen und wirklich qualitätssteigernd waren nicht alle. Daher glaube durchaus, dass auch mit ausgewählten Zweitligaspielern nicht gleich die unteren Tabellenregionen vorbestimmt sind.
    Bei dem Gerüst der aktuellen Mannschaft sind doch einige, die als Zweitligaspieler gekommen sind oder zumindest noch keine vollkommen etablierten Erstligaspieler waren.

    Ich gebe dir Recht, dass Nico Büdel ursprünglich von RL kommt. M.E. spielt er in Friesenheim aber eher RM als Nachfolger von Kogut. Aber vielleicht können die Friesenheimer Fans dazu genaueres sagen.
    Nur zum Vergleich, Flo Laudt hatte jetzt auch keine viel beeindruckendere Vita vor seinem Wechsel. Und das trifft für viele zu. Auch Steffen Fäth hatte vor seinem Wechsel nach Wetzlar in der ersten Liga Bäume rausgerissen.

    Viele Spieler der HSG kommen doch aus der 2 Liga (bzw aus der Transitzone zwischen Liga 1 und 2 ) und man ist damit recht erfolgreich gefahren. Ich denke, dass das Risiko, welches die Verpflichtung eines überdurchschnittlichen Spielers der 2 Liga birgt, überschaubar ist.
    Nico Büdel hat in seinen Stationen in der 1 Liga ja durchaus seine Ligatauglichkeit bewiesen. Ich denke er würde eher für RM eingeplant, was durchaus Sinn ergeben würde.

    Um nochmal ein paar andere Namen ins Rennen zu werfen, kann man sich ja auch mal die weiteren Trainer z.B. der Bundesliga anschauen. Unter der Annahme, dass es einen deutschen Bundestrainer geben soll, wenn gibt es da noch? M. Roth, C. Nordmeyer, N. Pfannenschmidt, D. Beuchler, K. Wandschneider...
    Kommt da einer infrage?
    Ich finde, da sind durchaus einige interessante Alternativen dabei.

    Gilt in Frankreich die Besteuerung mit 15% noch für Künstler und Sportler? Dann wird aus einem vergleichbaren Bruttogehalt schnell eine Nettogehaltserhöhung von 30 bis 40%. Wenn der Verein dann auch noch etwas drauf legt, ist das doch finanziell durchaus lukrativ und kommt zum guten Wetter als Argument noch hinzu.

    Das mit dem "Potenzial haben" ist zwar richtig, aber etwa das Häufigste, das man in den letzten Jahren im Rahmen der Natinalmannschaft gehört hat. Da es im Moment, ein Jahr nach dem Neuaufbau, aber eher um den Ist-Zustand geht, sollte man diesen zuerst hinterfragen.
    Wenn ein Heuberger konstatiert, dass die Mannschaft kein 3:2:1-System kann, fragt man sich, warum wird das nicht trainiert? Die offensive 6:0 ist zwar auch nicht unmodern, aber irgendwie scheint die ja auch nicht hinzuhauen...


    Grundsätzlich gebe ich dir Recht, jedoch sind die genannten Spieler m.E nach über den Status hinaus, nur Potenzial zu haben. Gehen wir mal von der 6:0 aus.
    Wiencek sehe ich noch eher auf der Halben als im Inneblock, da hat er gerade in der CL gute Spiele gemacht. Heinel zeigt solide seine Leistung im Innenblock, auch Danner scheint sich dort etabliert zu haben. Pekeler kann ich noch nicht so einschätzen, ob er die Leistung auch auf internationalem Parkett bringt. Pevnov spielt sowohl auf der Halben und im Innenblock sowohl in der Liga, als auch i der CL einen guten Part.

    Meine Abwehrformation war natürlich etwas überspitzt, aber wer sind denn die Spieler/Typen, die wir gerne in der Abwehr sehen würden, damit das Herumgehampel auch den Namen Abwehr verdient? Die Frage kann man sich natürlich sowohl für die 6:0 und auch für die 3:2:1 stellen (oder auch mal eine 5:1 versetzt o.ä.).
    Wer kann in Deutschland ordentlich die hinten Mitte in der 3:2:1 besetzten? Wer könnte die 1 spielen, vielleicht ja auch mal ein "großer" Spieler?

    Mal ein Vorschlag, um die Abwehr zu stabilisieren: Wir spielen nur noch mit Kreisläufern (Wiencek, Heinl (Danner), Pekeler, Pevnov) und antizipierenden Außen (Klein, Grötzki) und hoffen, dass wir genug Tore über die 1. Welle machen.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die aktuelle Kreisläufergeneration das Potenzial für eine gute Abwehrarbeit hat. Sollte man das nicht nutzen?

    Aber letztendlich ist doch die Kritik am THW nur exemplarisch für alle anderen Vereine in der Liga. Denn keiner schafft es doch strategisch aus Talenten Nationalspieler zu formen.
    Überspitzt könnnte man doch sagen, dass die Vereine, die zuletzt einige Nationalspieler entwickelt haben, nur das Glück bzw. Pech hatten nicht die finanziellen Mittel für "gestandene Stars" zu haben. Also eher ein Zwang als eine strategische Ausrichtung.
    Das führt als positive Begleiterscheinung dazu, dass diese Spieler vermehrt Einsatzzeiten bekommen. Aber ich wage zu bezweifeln, dass hier eine wirkliche systematische Ausbildung der Talente erfolgt, dazu sind die kurzfristigen Erfolgszwänge auch bei den Vereinen im Mittelfeld viel zu groß.
    Für den Nachwuchs der Nationalmannschaft bedeutet dies, mit Glück entwickelt sich ein Talent aufgrund der vermehrten Spielzeit zu einem Kanditaten für die Nationalmannschaft, aber ist er auch hervorragend ausgebildet und hat das Zeug zum Spitzenspieler? Ich sage eher nein.

    Nehmen wir mal die heutige Nationalmannschaft. Beim schnellen Blick auf den Kader habe ich das Gefühl, dass Mannschaften wie Grosswallstadt und Wetzlar entscheidene Stationen der Nationalspieler waren.
    Ich sage bewusst "entscheidene Stationen", da der prägende Einfluss eines Vereins auf die Entwicklung des Spieler sich nicht daran fest machen lässt, ob er zur Zeit seines ersten Nationalmannschaftseinsatzes das Trikot der Mannschaft X oder Y getragen hat.
    Sind es also die Mannschaften aus dem "grauen" Mittelfeld, die den Nährboden für unser Nationalteam darstellen.
    Aber die entscheidende Frage möchte ich noch nachschieben, nehmen diese Mannschaften eine systematische Position als Ausbildungsverein ein, oder ist es eher Zufall und durch äußere Umstände bedingt, dass hier einige Spieler zu Nationalspielern heranreiften?
    Ich möchte der Diskussion nicht vorgreifen, aber ich befürchte eher letzteres.

    Mal andersherum gefragt, wer sind denn die Vereine, die vorbildlich Spieler bis in die Bundesligaspitze bringen und Nationalspieler wie am Fließband hervorbringen?

    Unabhängig von den Chancen der drei Aufsteiger für den Verleib in der ersten Liga, ist es aber doch bemerkenswert, welche Mannschaftsstruktur zumindestens zwei der drei Mannschaften aufweisen.
    Zugegeben aus der Ferne betrachtet, haben Neuhausen und Essen eine Vielzahl von jungen deutschen Spielern in ihren Reihen, die durchaus entscheidende Positionen in ihren Mannschaften bekleiden. Qualität wurde hier nicht nur akquiriert, sondern kontinuierlich entwickelt. Positiv ist doch, dass dieser Weg auch durch den Aufstieg in die deutsche Eliteliga nicht über den Haufen geworfen wurde, sondern dem Kern der Mannschaften das Vertrauen aber auch die Möglichkeit gegeben wird sich nochmal zu entwickeln.
    Wenn dieses Vorgehen als Blaupause für die kommenden Aufsteiger dient, dann kann die eingleisige zweite Liga vielleicht doch einen Beitrag zur Förderung junger Talente leisten.
    Für mich als neutralen Handballfan ist es dann auch nicht schlimm, sondern eher sympathisch eine teilweise unterlegene Mannschaft im Haifischbecken erste Liga zu beobachten und zu sehen, wie sich talentierte Spieler Stück für Stück diesem Niveau annähern und ggf. dann realistisch um den Klassenerhalt spielen. Ich freue mich auf diese vermeintlichen Handballzwerge, mit wirklich spannenden Spielern in Ihren Kadern, die bestimmt in so mancher Halle ihr Talent demonstrieren werden.

    Welchen objektiven Vorteil soll eine eingleisige 2. Liga denn bieten?


    Der einheitliche Hallenboden ist es ja wohl nicht. Und wenn ich das Interview mit Stefan Adam lese, kann zumindest er keinen weiteren Vorteil nennen.

    @ xxxhunterxxx
    meinst du die räumliche Nähe oder die emotionale Nähe?


    Rein räumlich würde die die Strecke zwischen Wallau und Kronau als doppelt so weit schätzen wie die Strecke Wallau - Großwallstadt.

    Habe mal in einer Präsentation von Brack gesehen, dass die Belastungsnormativa beim Fußball eher in der aeroben Ausdauer liegen, beim Handball wird die Energie hauptsächlich anaerob alaktazid bereitgestellt.
    Sprich: der gemeine Fußballer läuft weiter, in gleichmäßigerem Tempo und nicht so schnell. Der Handballer läuft nicht so weit, hat mehr Tempowechsel und ist eher in der Explosivität gefordert.

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