Wacker Thun holt den Challenge-Cup
Einen historischen Sieg hat heute der Schweizer Erstligist Wacker Thun errungen. Im Finale des Challenge-Cups verlor Thun zwar das Rückspiel im portugiesischen Braga mit 26:29, dank des 29:24 aus dem Hinspiel am vergangenen Wochenende durfte Thun den Pokalsieg feiern. Wacker Thun ist der erste Verein aus der Schweiz, der einen Europapokalsieg erringen konnte. Garanten für den Sieg waren im Rückspiel Kapitän Martin Stettler und der angeschlagene Spielmacher Martin Friedli. Der deutsche Florian Wisotzki steuerte vier Tore zum Erfolg bei. Braga fehlte unterdessen der verletzte Eduardo Coelho merklich.
Vor 2.000 Zuschauern in Braga zeigte Thun in der ersten Halbzeit eine konzentrierte Leistung und konnte in der Anfangsphase sogar schnell mit 4:1 in Führung gehen. Nach dem 8:6 legten die Portugiesen dann aber die Nervosität ab und kamen besser in die Begegnung. Nach drei Toren in Folge übernahm der Gastgeber beim 9:8 sogar erstmals die Führung, das Publikum erwachte und peitschte seine Mannschaft frenetisch nach vorne. Bis zur Halbzeit hielt Thun mit, zur Halbzeit war der Fünf-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel beim 13:15 allerdings auf drei Tore geschrumpft.
Im zweiten Abschnitt schien es dann, als könnte Braga die Begegnung drehen. Beim 20:15 war der Rückstand erstmals egalisiert und beim 16:23 in der 41. Spielminute führte der Gastgeber in der Addition sogar mit zwei Toren. Die Schweizer behielten aber kühlen Kopf. In Überzahl erzielten die Gäste drei Tore in Folge und verkürzten auf 19:23. In dieser Phase erzielte Martin Stettler wichtige Tore. Gemeinsam mit Spielmacher Martin Friedli, der aufgrund Achillessehnenbeschwerden fitgespritzt worden war, wurde Stettler zum Garanten für den Erfolg. Friedli fand immer wieder die Lücken in der offensiven Verteidigung der Portugiesen und wurde mit neun Toren auch zum besten Werfer.
Mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gab zudem der koreanische Torhüter Suik-Houng Lee der Abwehr die notwendige Stabilität. Vielleicht die wichtigste Parade zeigte der Torsteher acht Minuten vor Spielende, als er beim Stande von 22:26 einen Siebenmeter von Paulo Silva abwehrte. In der Schlußphase verließen die Portugiesen, denen das Fehlen Nationalspieler Eduardo Coelho sichtbar zu schaffen machte, dann die Kräfte, da Jorge Rito fast die gesamte Spielzeit mit der ersten Sieben agiert hatte. Für die Schweizer nahm die Reise nach Portugal so ein gutes Ende, als erste Schweizer Mannschaft durften sie einen europäischen Pokal in die Höhe recken.
ABC Braga - Wacker Thun 29 : 26 (15:13) - Hinspiel: 24:29
ABC Braga:
Ferreira, Marinho
Galambas (5), Vieira (3), Paulo Silva (4/4), Andrade (4), Bruno Costa (2), José Costa (1), Bogas (4), Eduardo Silva (6)
Wacker Thun:
Lee, Osterwalder
Cyril Dähler (1), Vonlanthen (1), Zbinden (3/1), Stettler (4), Sandro Dähler, Friedli (9/1), Kohli, Allou (1), Massa (3), Schwander, Wisotzki (4)
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Krstic / Ljubic (SLO)
Strafminuten: 14 / 18
Quelle: Handball-World.com