Beiträge von wmk

    Zitat
    Holger Kaiser:
    [...] Das Schiedsgericht stellt fest, dass unsere Entscheidung richtlinienkonform, aber zu hart ausgefallen ist. Es bestimmt, dass wir einen milderen Weg wählen müssen. [...]

    Sollte sich dieser Satz innerhalb der offiziellen Urteilsbegründung belegen lassen, und sollten die vor der Verhandlung kolportierten Aufgaben und Kompetenzen der Schiedsinstanz den Fakten entsprechen, hält das Urteil keiner Klage in einem zivilrechtlichen Prozess stand. Das Schiedsgericht hätte dann seine Kompetenzen überschritten und in einen abgesicherten Verfahrensprozess unzulässig eingegriffen statt lediglich dessen sachliche Richtigkeit zu widerlegen oder aber zu bestätigen (was ja, wenn dieses Kaiser-Zitat belastbar wäre, geschehen ist). Also: Feuer frei für die nächste Runde.
    Die eleganteste Lösung wäre inzwischen vermutlich, den HSV zum 30.06. in die Insolvenz zu überführen. Das würde viel abkürzen und dem einen oder anderen noch helfen, sein Gesicht wenigstens nicht völlig zu velieren.

    Zitat
    Eine Patronatserklärung oder Bankgarantie Rudolphs, das soll sein Bruder Matthias Mittwochabend seinen HSV-Kollegen klargemacht haben, werde es ohnehin nur unter einer Bedingung geben: Dann müsse binnen einer Woche die "öffentliche Reinwaschung" seines Bruders erfolgen.


    Wie soll man jemanden "reinwaschen", dessen Hobby es zu sein scheint, sich fortgesetzt freudig kopfüber in den Suhletümpel zu schmeissen??? :rolleyes:

    Mal (möglichst sachlich) zusammengefasst:


    - Der HSV hatte bis zum Stichtag - nach Ansicht der HBL-Kommission, die für die Prüfung der Unterlagen zuständig ist - die Voraussetzungen der Wirtschaftlichkeit für die kommende Saison nicht erbracht. Daraufhin wurde dem HSV die Lizenz in erster Instanz verweigert. Es bestand eine offizielle Nachbesserungsfrist unter Hinweis auf das, was nach Dafürhalten der Kommission auf Grundlage der Lizenzierungsrichtlinien (allen Vereinen seit Langem bekannt und vorliegend) fehlte.
    - Der HSV schaffte es - wiederum nach Ansicht der zuständigen HBL-Kommission - nicht, die erforderlichen Sicherheiten fristgerecht zu liefern. Darauhin beschloss die Kommission in Übereinstimmung mit dem Präsidium der HBL einstimmig, dem HSV die Lizenz auch in zweiter (und intern letzter) Instanz zu verweigern.
    - Der HSV rief das Schiedsgericht an, weil er der Kommission Fehler und Versäumnisse bei der Beurteilung der Unterlagen unterstellte. Das Schiedsgericht hatte die Aufgabe, diesen Einspruch formal zu prüfen und ein Urteil darüber abzugeben, ob die zweimalige Lizenzverweigerung Rechtens war auf Grundlage der bestehenden Lizenzierungsrichtlinien oder nicht.


    Schon an diesem Punkt setzt auch bei mir Kritik an der Arbeit der Kommission an. Man hätte die externe Einspruchsmöglichkeit bedenken müssen und hätte Vorsorge zu treffen gehabt, falls das Schiedsgericht die Lizenzverweigerung formal kippt. Also quasi ein "Plan B", in dem bereits ein Auflagenrahmen hätte festgeschrieben werden müssen. Das ist - scheinbar - nicht geschehen und wäre dann auch für mich ein formales Versäumnis, auf das man sich berufen könnte. Stillschweigen über die genauen Inhalte wäre hier - wie bei allen anderen Vereinen seitens der HBL auch - der Normfall gewesen. Aber weiter in der Chronologie.


    - Das angerufene Schiedsgericht bestätigt die Zweifel des HSV an der Rechtmäßigkeit des Ausschlusses und erklärt die Lizenzverweigerung für nichtig. Aus der Verhandlung heraus gelangen Informationen über Auflagen und Bedingungen an die Öffentlichkeit, die in diesem Umfeld nicht hätten verhandelt werden dürfen(?). Unklar ist auch die Fristsetzung, die bis in die neue Saison hineinreicht, jedoch nicht die gemeinhin übliche Wochenfrist erreicht. Die Frage, ob das Zufall ist oder bedachte Strategie, darf sicher diskutiert werden, ist aber von Außenstehenden nicht zu klären.


    Damit steht das Urteil als Solches nach meinem Dafürhalten auf vergleichsweise sicheren Beinen, jedenfalls aus Sicht der HBL. Die hat zwar mit ihrer Schiedsgerichtsniederlage klammheimlich einen Sieg gefeiert, was aber rechtlich nicht angreifbar ist.
    Unklar bleibt die Ebene, auf der die Auflagen inhaltlich wie auch zeitlich getroffen wurden. Trotzdem scheint es plausibel, dass das Schiedsgericht sich gezwungen sah, den Fehler der Kommission (aus Zeitnot heraus?) dahingehend zu korrigieren, dass die fehlenden Kriterien nachformuliert wurden. Eine logische, aber fragwürdige Praktik. Die zudem, da Vertreter beider Lager dem Schiedsgericht angehören, einzig auf Gundlage eines für alle Anwesenden tragbaren Kompromisses möglich war. Dass die Inhalte auch hier wieder unter Verschluss bleiben, ist nur die logische Konsequenz im Vergleich mit der Handhabung bei allen anderen Vereinen innerhalb des regulären Lizenzierungsprozesses. Das öffnet zwar eindeutig den Raum, vollkommen zurecht auch von "Mauschelei" zu sprechen, bewegt sich aber dennoch in einer (sehr dunklen) Grauzone und ist erklärbar.


    Je länger ich mich zwinge, möglichst sachlich und emotionslos darüber nachzudenken, desto unangreifbarer scheint mir der gestrige Beschluss in seiner Konsequenz. Weder sehe ich (als juristischer Laie) gerichtliche Möglichkeiten für Balingen oder Saarlouis, noch sehe ich eine kommende HBL-Saison ohne den HSV in greifbarer Nähe. Es sei denn, die Insolvenz käme doch noch bis zum 30. Juni - egal ob nun selbst angemeldet oder fremdangestoßen.


    Allerdings sehe ich nach allen Vorkommnissen der vergangenen Tage, Wochen und Monate keinerlei Legitimierung mehr für die momentane Führungsriege der HBL. Und da sind nun auch die Vereine in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen. Und man täte gut daran, keine Kandidaten "mit Vorgeschichte" oder auch nur ansatzweise Flecken auf der Weste ins Rennen zu schicken.

    Zum noch besseren Verständnis, Ronaldo, eine für mich sehr wichtige Frage, weil ja auch finanzielle Folgen für alle anderen Vereine damit verbunden sind:
    Wenn, wie Du ausführst, nach dem 01.07. "die Lizenz sofort weg" ist, wird dann mit 17 Vereinen gespielt? Laut Stellungnahme der HBL sind mit dem heutigen Ergebnis die Balinger ja endgültig abgestiegen. Jeden Verein würden die Einnahmen aus einem Heimspiel fehlen. Was je nach Kalkulation, die ja der Lizenzerteilung zugrunde gelegen hat, ein erkleckliches Sümmchen sein kann. Ich denke da beispielsweise an den THW mit seinen 10.250 fest gebuchten Plätzen. Da mag man argumentieren, dass die Dauerkarten ja ohnehin bereits verkauft sind. Nur käme das, bei fehlender "Bereinigung", einer recht üppigen Preissteigerung gleich. Was wieder Fragen nach Folgekalkulationen hinsichtlich der künftigen Preisgestaltung aufwerfen würde.
    Und ist dann der komplette Spielbetrieb der (ehemaligen) Bundesliga-Mannschaft für die nächste Saison eingestellt? Weil sie den alternativen Platz in der 3. Liga ja zum Stichtag nicht eingenommen haben. Da hängt viel mehr Ungemach dran, als viele momentan vordergründig sehen ...


    Sicher wäre das möglich, nur hätte das das Schiedsgericht nicht interessieren dürfen. Das hatte nur und einzig zu prüfen, ob das Verweigern der Lizenz zu den jeweiligen Zeitpunkten(!) formal gerechtfertigt war. Alle Nachbesserungen nach der zweiten Verweigerung hatten für das Schiedsgericht (zumindest theoretisch und von der Aufgabenstellung her) keinerlei Bewandnis.

    Der Unterschied dürfte u. a. in den Mehreinnahmen liegen, die sie sicherlich haben werden, wenn sie die nächste Saison BuLi statt 3. Liga spielen (von Sponsoren, aus Kartenverkäufen usw.). Ausserdem würden sie ja nicht automatisch nach einem Jahr 3. Liga wieder aufsteigen, das könnte ja evtl. sportlich schiefgehen.


    Spielen sie denn jetzt auch nächste Saison EHF-Pokal? Gemeldet hatten sie doch. Bis wann müßten sie denn solvent bleiben, um da mitspielen zu können?


    Dazu müssen sie nichtmal solvent sein. Es reicht, wenn sie von der HBL als sportlich qualifizierter Erstligist gemeldet werden. Eine Lappalie also. ;)


    Edit: Und nicht zu vergessen was wir heute gelernt haben - wenn der böse Onkel HBL nicht macht was bockiges Kindchen HSV will, dann hilft das unabhängige Schiedsgericht. :P

    Habe ich das richtig verstanden?


    Mit der Frist mit zum 01.07.2014 und nicht bis zum 30.06.2014 ist der H$V so oder so in der neuen Saison als Erstligisten dabei? Entweder als wiedererstarkter Neureich-Verein oder als insolventer erster Absteiger?


    Das ist doch alles ein riesiger Skandal!!!!


    In mir festigt sich immer mehr der Verdacht, dass genau DAS der Deal im Kern der Sache ist. Denn wenn ich es richtig beurteile (siehe mein -fragendes- Posting etwas weiter oben), steht der HSV damit in jedem Fall schonmal als schlimmstenfalls Zweitligist der Saison 2015/16 fest.

    Ich brauche jetzt mal Aufklärung. Es geht um diesen Passus in der Stellungnahme der HBL:
    Mit der heutigen Entscheidung des Schiedsgerichts steht der HBW
    Balingen-Weilstetten als Absteiger der DKB Handball-Bundesliga fest.
    Ebenso steht fest, dass die HG Saarlouis Absteiger der 2.
    Handball-Bundesliga ist.


    Da für die kurzfristigen Auflagen als Erfüllungsfrist der 1. Juli genannt wurde, und der bereits in der neuen Spielzeit liegt, gilt die offizielle Abschlusstabelle, Balingen steigt ab und Hamburg qualifiziert sich für den EHF-Cup. Würde ja bedeuten, dass der HSV faktisch doch die Lizenz hat, immerhin zum Stichtag für die Bundeliga gemeldet zu sein.
    Was passiert nun, wenn die kurzfristigen Auflagen nicht erfüllt werden? Der HSV müsste dann Insolvenz anmelden und gälte als erste Absteiger. Am ersten Tag der angelaufenen Saison! Die Bundesliga würde dann sogar möglicherweise mit 17 Teams spielen (müssen), falls alles zusammenbricht. Für mich jedoch die wahrscheinlichere Variante: weil alternativ ein Rückzug in die 3. Liga dann auch nicht mehr möglich wäre, wohl aber (bei fristgemäßer Meldung und Absolvierung aller Bundesliga-Pflichtspiele) der Start übernächste Saison in der 2. Liga "gesichert" ist, feiert sich der HSV durch die Farce-Saison. Was das gleiche Resultat wäre, wie jetzt in die 3. Liga zu gehen und den sofortigen (unkalkulierbaren) Wiederaufstieg wenigstens ins Unterhaus zu stemmen. Nur eben ohne jede Anstrengung und selbst mit minimalstem Etat überhaupt bereits in trockenen Tüchern.
    Ist ein solches Szenario rechtlich denkbar? Falls ja, kann ich mir den Hintergrund dieses "Verhandlungsmarathons" heute schon irgendwie vorstellen ...

    und wie :D


    Irgendwie habt ihr den Schuss nicht gehört. Hier geht es absolut nicht um Sympathie oder Antipathie dem HSV gegenüber, und noch viel weniger um die Befindlichkeiten von "Fans" oder einzelnen Personen. Diese Entscheidung per se ist ein Schlag ins Gesicht des Handballsports in diesem Land, und das gleich auf mehreren Ebenen. Gummersbach findet nachträglich durch den HSV Bestätigung und legitimiert damit indirekt unseriöses Geschäftsgebahren mittelständischer Unternehmen in Deutschland, denn nichts anderes sind die Spielbetriebsgesellschaften von Profi-Sportmannschaften.

    "Bis zum 1. Juli" heißt doch, dass zum Stichtag die alte Saison abgeschlossen und die neue gestartet wäre. Damit stünde, falls die Auflagen nicht erfüllt würden, der HSV wieder vor dem Nichts, müsste endgültig Insolvenz anmelden, und wäre damit vom ersten Tag der Spielzeit an als Absteiger zu betrachten. Als Balinger würde ich mich jetzt verscheißert fühlen ohne Ende.

    Da fragt man sich, ob der "Kongress" zwischenzeitlich tanzt..... ;)


    Die wollen nur die Nerven der Balinger bis zum Ende bestmöglich strapazieren.


    Gerüchten zufolge soll der HSV-Anwalt inzwischen seine Begrüßung der Kommissionsmitglieder beendet haben. Er bereite sich nun meditativ auf die Verlesung der 956-seitigen Einspruchsbegründung vor. :D

    Die einzige mangelnde Fürsorgepflicht seitens der HBL sehe ich gegenüber den Vereinen, die wegen der haarsträubenden HSV-Eskapaden immer noch keine Planungssicherheit haben. Insofern hätte man den Schlussstrich wesentlich früher und rigoros ziehen müssen. Mein letztes noch rudimentär vorhandenes Verständnis gegenüber den Hamburgern löst sich angesichts solcher (anwaltlich gestützter) Frechheiten in Nichts auf. :nein:

    Zitat

    [...] Aufsichtsrat Matthias Rudolph erklärte sich bereit, die Kosten für das Schiedsgerichtsverfahren, inklusive Anwalt belaufen sie sich auf 20.000
    Euro, zu übernehmen, wenn er dafür die Champions-League-Trophäe mit nach Hause nehmen darf.

    Womit die immer wieder auftauchende Frage nach dem gegenständlichen geldlichen Wert solcher Pötte endlich auch mal beantwortet wird. :lol:


    Als Maßstab würde ich das allerdings nun doch nicht ansehen, weil die Urteilsfähigkeit gewisser Personen hinsichtlich monetär Bewertung ideeller Werte, vorsichtig ausgedrückt, gestört zu sein scheint. ;)

    Ich glaube, die Meldung zum EHF Cup erfolgt, um irgendeine Frist zu wahren, falls der HSV doch noch die lizenz bekommen sollte.


    Theoretisch so sicher auch gedacht. Aber mit den acht(!!!) Profis, die in den "nachgebesserten" Lizenzunterlagen ausgewiesen wurden? Naja, immerhin greifen die deutschen Clubs üblicherweise erst in der dritten Runde ein. So wären Hammergegner in den ersten beiden Runden wie Diaspora Düdelingen, Forza Palermo oder Vorwärts Spitzbergen schonmal erfolgreich vermieden ... :lol:

    Unfassbar. So langsam verliere ich wirklich jedes bisher noch "rudi"mentär vorhandenes Verständnis für diesen Klamaukverein. Nach neuesten Meldungen von handball-world.com will man tatsächlich sowohl für die 3.Liga als auch für den EHF-Cup melden. Wie lächerlich ist das bitte?
    Andererseits sagt man vereinbarte Freundschaftsspiele bei Amateurvereinen sang- und klanglos wegen Unlust ab. Und so ganz nebenbei wird verlautbart, über eine Insolvenz später mal entscheiden zu wollen. Naja, Insolvenzverschleppung ist ja auch nur ein Straftatbestand und im Fahrwasser der angekratzten Eitelkeiten zu vernachlässigen ... :pillepalle: :wall:


    Mensch, macht endlich das Licht aus da oben. So eine unwürdige Schmierenkomödie haben die Fans und alle, die sich ERNSTHAFT um eine Lösung bemüht haben, nun wirklich nicht verdient. :nein:

    Wären dann eigentlich die Verträge der Spieler hinfällig, sprich alle könnten sich ablösefrei neue Vereine suchen?


    Kommt auf den Einzelfall an. Sportlich gesehen ist das nicht mehr als ein Abstieg. Der Grund dafür ist erst einmal egal. Es liegt ja (bisher zumindest) keine insolvenz vor.
    Besteht über eine Vertragsklausel eine entsprechende Freigabeklausel (Bindung nur auf Grundlage der Spielklasse), Ist der Spieler "frei". Fehlt die Klausel, gilt der Vertrag normal in seiner abgeschlossenen Laufzeit weiter. Was übrigens auch für die konditionen gilt. Hens beispielsweise könnte also durchaus mit einer geschätzten halben Million im Jahr der teuerste Zweitligaspieler aller Zeiten werden ...

    fakt ist : gibts ne insolvenz ist das bisherige geld von a.r. auch weg (bis auf kleine quote) - kaufmännisch würde es also evtl. für a.r. sinn machen, nochmals geld zuzuschiessen, um sich mit langem atem seine kredite zurückzuholen, auch wenns dann nur 5-10% sind jedes jahr.....


    Würde also anders ausgedrückt heißen, dass es bei der Allmachtsstellung eines Einzelnen bleibt, der zur Rückeroberung seiner privaten Pfründe ein Profiunternehmen auf unbestimmte Zeit künstlich beatmet und mit dem absoluten Mindestmaß dahinvegetieren läßt. Tolle Vorstellung für alle, die mit diesem "Ungetüm" im Wettbewerb stehen. Und nicht nur ein Schlag, sondern permanente Prügel ins Gesicht all derer, die mehr oder weniger sauber wirtschaften und trotzdem "sportlich" ins Gras beißen. Es wird immer abenteuerlicher ... :nein:

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