Na, da sind sie wohl nun doch ihrer Favoritenrolle gerecht geworden
Als Tabellenführer wird man sich wohl jetzt dieser "Rolle" stellen müssen
Wobei ich ja nun 8 Tore (Dammel, Fickinger, Koszela, Streun, Dammel) aus dem Rückraum nicht so überragend finde ?(..aber nun ja, wenn's reicht. Jedenfalls scheint die Abwehr von Aufsteiger Erfelden nicht ganz so schlecht gestanden zu haben?!
Ohne Voos im Tor und die daraus resultierenden Gegenstöße sieht es da wohl etwas eng aus, oder?! Wer war denn da und kann berichten?
TSG zieht nach der Halbzeit davon
Frauenhandball: Worfelden deklassiert Erfelden – Sabrina Voos, Christiane Löffler und Maria Streun überragen beim Sieger
Zehn Minuten nach der Halbzeit war das Kreisderby eigentlich entschieden. Auf 14:9 hatten sich die Handballerinnen der TSG Worfelden abgesetzt und strebten einem sicheren Sieg entgegen. Für die HSG Erfelden gab es am Ende eine herbe 11:23 (7:8)-Pleite – ein Ergebnis, nach dem es in der ersten Spielhälfte aber gar nicht ausgesehen hatte.
Da hielten die Gäste aus dem Ried, die in der gefüllten Worfelder Sporthalle von einer Menge Fans unterstützt wurden, gut mit im zerfahrenen Oberliga-Duell. Sie profitierten von zahlreichen Paraden ihrer Keeperin Judith Maul und wurden durch einige Siebenmetertreffer von Annette Knodt im Spiel gehalten. Worfelden stand zwar in der Abwehr um einiges besser als zum Saisonauftakt gegen Bruchköbel und fand in Torfrau Sabrina Voos enormen Rückhalt, doch im Angriff brauchten die TSG-Frauen viele Versuche und leisteten sich immer wieder technische Fehler. So schafften sie es nicht, nach drei Treffern in Folge – von 3:4 auf 6:4 – noch weiter wegzuziehen.
Beim 7:7 mussten sie den Ausgleich hinnehmen, ehe ihnen bis zur Pause noch zwei Tore gelangen. Dann erwischte das Team um Trainerin Yvonne Thon, die ihre Mannschaft vom Spielfeldrand lautstark anwies und anfeuerte, einen hervorragenden Start in die zweite Halbzeit. Und Sabrina Voos vereitelte nahezu jeden Versuch der Gäste.
Vorne nutzten die TSG-Frauen nun konsequent ihre Chancen, hinten standen sie in der Abwehr sicher. Erfelden fand keine Mittel im Angriff. Eine Goalgetterin fehlte. Kirsten Winter, die nach der Geburt ihres ersten Kindes noch pausiert, wurde schmerzlich vermisst. Zudem ließ das Team konditionell nach. Die HSG brachte es in der zweiten Halbzeit nur auf vier Treffer.
Bei Worfelden dagegen fand der Ball nun oft den Weg ins Tor. Vor allem bei Christiane Löffler lief es jetzt auf Rechtsaußen wie geschmiert, allein in der 52. und 53. Minute traf sie dreimal hintereinander. Sie führte am Ende mit acht Treffern die Torschützenliste an. In der ersten Halbzeit war es Neuzugang Maria Streun, die am meisten traf beim Sieger. Keine Frage: Die 17 Jahre junge, groß gewachsene Rückraumspielerin, die zum erweiterten Kader der Jugendnationalmannschaft zählt, bedeutet eine klare Verstärkung für Worfelden. Da ist es auch leichter zu verschmerzen, dass Yvonne Gerbig wegen ihrer Schwangerschaft vorerst nicht zur Verfügung steht.
In der Rückrunde ist die langjährige TSG-Spielerin, die ihre Mannschaft am Samstag auf der Bank kräftig unterstützte, aber vielleicht schon wieder dabei.
Spielfilm: 1:0, 1:2, 3:4, 6:4, 7:5, 7:7, (9:7), 11:7, 11:9, 14:9, 14:10, 19:10, 19:11, 23:11.
TSG-Tore: Christiane Löffler (8), Maria Streun (4), Julia Ophoff (3), Tina Dammel (2), Bettina Koszela (2/1), Ilka Fickinger (2/1), Yvonne Hofmann, Jessica Buß.
HSG-Tore: Annette Knodt (6/4), Simone Crößmann (2), Corina Schütz, Silke Lang, Andrea Nold.
Trotz des Kantersiegs ist Trainerin Thon unzufrieden
FRAUENHANDBALL. Sie verließen mit hängenden Köpfen das Feld: Zu deutlich fiel die Niederlage mit 11:23 (7:8) für die Oberliga-Handballerinnen der HSG Erfelden aus. Der Gegner indes wurde vom Anhang jubelnd beklatscht. Doch übergroße Freude wollte bei den Frauen der TSG Worfelden nach dem Sieg im Kreisderby nicht aufkommen. TSG-Trainerin Yvonne Thon fand nach dem Abpfiff Anlass zu Kritik: „Ich bin sehr unzufrieden mit dem Spiel wegen der hohen Zahl an technischen Fehlern und wegen der schlechten Chancenauswertung.“
Als positiv erkannte sie, dass sich ihre Mannschaft in der Abwehr gegenüber dem ersten Spiel gegen Bruchköbel verbessert präsentiert habe. Doch sieht Thon noch Steigerungsbedarf. Mehr Freude über den klaren Sieg zeigte da schon Keeperin Sabrina Voos – und sie hatte angesichts ihrer Klasseleistung auch allen Grund dazu. In der zweiten Halbzeit musste sie nur viermal hinter sich greifen; was aber auch an ihren Vorderleuten lag. „Wir haben das Spiel in der Abwehr gewonnen“, betonte Voos, die nach ihrer Babypause zwar nur einmal in der Woche trainiert, allerdings so prächtig hielt wie zu ihren besten Zeiten.
Auf Erfelder Seite zeichnete sich in der ersten Halbzeit Judith Maul aus. Die Torhüterin zeigte vor allem ab der 20. Minute jede Menge Glanzparaden, hielt unter anderem einen Siebenmeter und bewahrte ihre Mannschaft vor einem größeren Pausenrückstand. In der zweiten Hälfte konnte aber auch sie nicht verhindern, dass das Spiel kippte.
Am Ende herrschte Frust bei der HSG. Silke Lang ärgerte sich dabei weniger über die Niederlage an sich: „In Worfelden kann man verlieren. Das ist nicht das Problem. Aber dass es so hoch ausging, ärgert einen schon sehr.“ HSG-Coach Reinhard Runge nahm es dagegen fast gelassen. Er habe in den letzten zehn Minuten viel gewechselt. Dadurch sei das Ergebnis sehr klar ausgefallen. „Wir waren jedoch konditionell unterlegen und haben im Angriff keine Mittel gefunden“, erkannte der Trainer. Für Runge war aber wichtig: „Der Einsatz hat gestimmt.“
Worfeldens Rückraumspielerin Ilka Fickinger hätte nach der ersten Spielhälfte nicht gedacht, „dass es am Ende so klar ausgeht“. Aber dann habe ihre Mannschaft den Druck erhöht, nicht mehr so überhastet agiert wie vor der Pause und endlich ihre Chancen genutzt.
abi
2.10.2007
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