Es gibt hier kein richtig oder falsch, denn egal wen man schickt, man weiß erst im Nachhinein wie es lief.
Was aber klar ist: Ein Gespann auf diesem Niveau hat seine Anreise so zu planen, dass es mind. 1,5 Stunden vor dem Spiel vor Ort ist. Wenn da ein Stau oder plötzliches Unwohlsein auftaucht, dann hat der Ansetzer definitiv ausreichend Zeit ein Gespann zu organisieren, dass mehr als 5-10km entfernt wohnt. Sollte das bei diesem Spiel eine normale Ansetzung gewesen sein, was ich mir bei der Bedeutung des Spiels nicht vorstellen kann (da wird ja sogar bei uns im Bezirk darauf geachtet
), dann ist das gegenüber allen Beteiligten fahrlässig und ohne jegliches Fingerspitzengefühl. Sollte es eine kurzfristige Zweitbesetzung gewesen sein, dann kann es natürlich sein, dass in dieser Region (Radius 100km) nicht so viele SR im Kader der 3.Liga sind und somit nicht so viele in Frage kommen ein solches Spiel zu pfeifen. Da kann dann der Ansetzer nicht viel machen und das sind dann die unmittelbaren Auswirkungen des fehlenden SR-Nachwuchses. Hierfür sind im übrigen alle Vereine gemeinschaftlich verantwortlich!
Ich kann Gottfried total verstehen, kann mich aber noch mehr in die Situation der beiden SR reinversetzen. Die hätten doch in dem Spiel machen können was sie wollen, es wäre falsch gewesen. Wer schon einmal ein Handballspiel regeltechnisch von der 1. bis zur 60. Minute analysiert hat, der findet immer 10-15 Situationen, in denen die SR aus der jeweiligen Sicht falsch entschieden haben. Und wenn ich dann noch kurzfristig auf das Spiel gesetzt werde und aus der unmittelbaren Region komme, dann wird das schon vor dem Spiel angemerkt und von beiden Seiten der Druck erhöht, was die Spielleitung mental nicht wirklich einfacher macht! Und komme mir jetzt keiner mit "in der dritten Liga muss man die Souveränität haben", wer kein SR ist, kann sich nicht vorstellen, was das für ein Druck ist.
Letztlich ist es ja für Kirchzell gut ausgegangen und es gibt jetzt genau 2 Möglichkeiten. Entweder werden die beiden zeitnah in der neuen Saison wieder ein Spiel von Kirchzell pfeifen, um die Situation im persönlichen Gespräch auszuräumen (was mit Gottfried sehr gut möglich ist, vor allem da sie die Ansetzung ja nicht zu verantworten haben) oder sie pfeifen Kirchzell auf unbestimmte Zeit nicht mehr und die Geschichte gerät so in Vergessenheit. Ich würde, im Wissen um die beteiligten Personen, die erste Variante bevorzugen
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