Beiträge von Paul Jonas

    Also wenn er verletzt ist kann man die Frage stellen, aber er war bei den letzten beiden Turnieren Spielmacher für Gidsel und Pytlik. Karabatic ist ev. nur noch Maskotchen, aber Hansen war im Januar erste 7.

    Da Island und Norwegen nicht dabei sind, kann sich der Rückraum aber ganz gut erholen.

    Naja, Totschlagargument hin oder her, diese Diskussion führt man (gerade auch die eigenen Fans) aber auch schon seit gefühlt 2014 oder so jedes Jahr und es ist hat sich anscheinend wenig verändert.


    Das mit der Müdigkeit glaube ich Parrondo sogar, aber das ist denke ich der Mentalitätsunterschied den man in Melsungen nie verändern konnte bisher, denn einmal die Woche Bundesliga, egal ob mit 3 oder 6 Rückraumspielern ist im Vergleich zum oberen Regal, was ja das Ziel ist, reiner Luxus. Dann wäre man als Europapokalteilnehmer ja gar nicht mehr spielfähig. ;)

    Danke, ich kann dir gut folgen. Das ist ja für den Handball insgesamt dann ja eher traurig, wenn das Niveau in der Spitze zurückgegangen ist. Wäre interessant, ob es Prognosen gibt, dass sich das mal wieder dreht. Vielleicht haben aber auch andere Sportarten jetzt "Konjunktur".

    Naja, worauf war die Qualität dieser Mannschaften begründet? Barca hat den Mutterverein, Paris Katar, Skopje nen Oligarchen der Steuern sparen wollte, Kielce ist ja fast ein Treppenwitz usw. bis auf die gesunde Entwicklung der französischen Liga (die durch die erfolgreiche Nationalmannschaft vermutlich eh passiert wäre) hatte das ja keinen Effekt über den Verein hinaus. Der spanische Handball an sich hat nichts von Barca, der ist ja um diesen Verein herum kollabiert auf Vereinsebene. Es passiert dadurch ja nichts nachhaltiges.


    Kreis Ab thematisiert das gerade mit dem Rückzug von Saudi-Arabien, wobei sie leider genau diese Frage da nicht stellen. Klar ist das ein schlechtes Zeichen für den Handball, wenn man so uninteressant ist, dass sich solche Geldgeber zurückziehen....aber auf der anderen Seite....was haben Katars und Saudi-Arabiens Investitionen für den Handball getan? Was wurde dadurch entwickelt? Ich finde zum Beispiel die Erweiterung der EM-Teilnehmer hatte einen viel sinnvolleren Effekt als all dieses Geld, genauso wie es eine Erweiterung der CL hätte, denn da ist in den B-Gruppen bereits einiges gutes passiert, bevor man die strich.

    Paul Jonas Deine Grundthese ist, dass die europäische Spitze nachgelassen hat. Kann es nicht auch sein, dass die deutschen Spitzenmannschaften zugelegt haben. Sei es, dass sie den moderneren Handball weiterentwickelt haben (Magdeburg, Flensburg), Unterschiedsspieler haben (Bärlin) oder ausgewogenere Teams haben (Kiel). Außerdem haben Bundesliga-Teams an jedem Spieltag Herausforderungen mit Teams, die sie mehr fordern und dadurch Erfahrungen bei schwierigeren Spielständen bringen. Selbst Spiele gegen Abstiegskandidaten gehen oft knapp aus. Stabile ausländische Erstliga-Teams wären in Deutschland zum Teil nur zeit- oder gar drittklassig.

    Also sicher hat vor allem Magdeburg einen Stil, der durchaus gerade genau den Sweet-Spot treffen könnte. Hatten wir ja schon diskutiert, diesen modernen Handball. Trotzdem hat es mich gewundert, wie sie den Wettbewerb letztes Jahr bestritten haben, weil da normal einfach Erfahrungswerte gefehlt hätten.


    Aber wenn wir mal Kiel nehmen....egal wie kritisch man die Phase sieht in der sie sich befinden: Kiel war schonmal besser ist glaube ich schon etwas was man sagen kann. Und guck dir doch mal an....2020 war das erste mal das eine deutsche Mannschaft eine Gruppe in der CL gewinnen konnte, seit es diese 8er-Gruppen gibt. Seitdem war jedes Jahr mindestens eine deutsche Mannschaft direkt im Viertelfinale und dieses Jahr gewinnen beide ihre Gruppe. Selbst wenn ich analysiere das die Kieler Gruppe machbarer gewesen wäre, war diese Konstellation zuvor doch gar nicht gegeben. Es gab vielleicht eine stärkere Gruppe auf alle 8 bezogen, aber in einer Gruppe war Barca, in einer war Paris, in einer war Vezprem und mit denen konnte über 14 Spiele 2019 oder 2017 keine deutsche Mannschaft mithalten. Es gab ja bei allen Teilnehmern auch immer wieder diese Jahre, sowohl bei Flensburg als auch bei Kiel, bei den Löwen hatte es fast System....wo man die Gruppenphase abgeschenkt hat. Platz 3-5 wird man eh, ersten drei Spiele liefen Semi, 1-2 illusorisch, kommen mal die Ersatzspieler ran.


    Berlin und Flensburg mögen entwickelt haben was sie wollen, aber die tauchen in dieser Gleichung zur Zeit ja nicht auf. Ich denke schon dass, meine These allein am Beispiel der Kieler Gruppe verdeutlich werden kann, weil ja schließlich auch Aalborg vor Kielce und Vezprem eingekehrt sind.

    Beide deutschen Mannschaften haben gute Chancen auf das FF, aber beide haben auch würdige Gegner und keine Laufkundschaft. Ich halte jedenfalls beiden die Daumen. Wäre doch toll, wenn sie am besten im Finale aufeinander treffen.

    Ohne die Leistungen von Magdeburg und Kiel schmälern zu wollen, ist dies durchaus ein realistisches Szenario, was aber eben auch aufzeigt, dass die europäische Spitze deutlich nachgelassen hat. Vor 5-10 Jahren hatte die deutsche Spitze nur selten Chancen ab dem Viertelfinale bzw. gerade der THW hat dann ja in den paar Malen wo es nach Köln ging (mit der Corona-Ausnahme) dann die Grenzen aufgezeigt bekommen. Die Löwen und Flensburg meistens ebenfalls im Viertelfinale (bis auf die eine Ausnahme von Aalborg, wo es dann eher an Flensburg lag). Bis auf 2016, wo ich Flensburg, wenn es den Fingerzeig gegen Kielce anders ausgegangen wäre, in Köln durchaus Chancen zugesprochen hätte, aber das war eben eine absolut temporäre Sache. Normal gab es eigentlich keine Titelchance.


    Gerade wenn wir jetzt von einem THW reden, der nicht ganz so auf dem Peak ist oder eben Magdeburg die First-Try (nach Ewigkeiten, mir klar was in den 2000ern war) den Wettbewerb gewinnen zeigt es mir das doch deutlich. Liegt natürlich an verschiedenen Faktoren. Die Mazedonier sind komplett abgemeldet. Aalborg und vor allem Kolstad können diese Lücken nicht füllen. Szeged momentan ebenfalls viel schlechter als früher und bei Kielce bin ich mir auch nach wie vor sicher das man so einen Kernspieler wie Remelie bis heute nicht kompensieren kann, ich finde mit ihm waren sie deutlich besser. Barca scheint auch nicht ganz Peak zu sein, Paris sowieso nicht (man muss sich wirklich mal deren frühere Gruppenphasenergebnisse als Vergleich ansehen). Maximal Vezprem, aber die gewinnen das Ding eh nicht ;) .


    Wie gesagt, will die Leistungen der beiden CL-Teilnehmer nicht schlecht reden, aber es ist schon eine historisch gute Chance für deutsche Mannschaften diesen Wettbewerb zu gewinnen. Wenn das ein lang anhaltender Trend ist, wird der EHF auch gar nichts anderes üblich bleiben, als die Teilnehmer-Anzahl der französischen und deutschen Teams bzw. der besten Ligen zu erhöhen, weil der Wettbewerb sonst einfach deutlich an Niveau verliert.

    Dies kannst du aber auch für jedes Team, egal was für ein System sie spielen, anführen. Nimmst du die tragenden Säulen raus, funktioniert der Rest nicht mehr.

    Nun, ich glaube Dänemark würde auch ohne fie beidem genannten klappen. Nur das System dann kaum noch. Magdeburg wäre sicherlich ohne ein bis 2 auch Klasse, aber das System müsste geändert werden. Generelle Spielstile hängen noch normal nicht an so individuellen Faktoren.


    @ Kiel

    Ich glaube manche unterschätzen wie allein Madsen nächste Saison einschlagen wird. Das hier ist ev. nur eine Momentaufnahme. Wenn überhaupt. Mehr als das Nordderby hat der ThW zuletzt nicht verloren.

    Die Schatulle an der dänischen Grenze wird auch nicht unendlich mit Scheinen gefüllt sein. Der jetzige Kader wird auch nicht ganz billig sein.

    Für Mensah lässt sich sicher eine Nachfolgelösung finden. Seine Zeit auf der Platte geht zu Ende.

    Ja, 2026 und dann wird ein Gehalt frei. Keinen Grund hektisch zu werden. Bisher macht er nicht den Eindruck als wenn er nachlässt eher im Gegenteil beeindruckend wie flexibel er einsetzbar ist.

    Das Beispiel kann man sicher anführen, aber man sollte auch nicht vergessen, dass OIM bei der EM noch nicht auf dem Level von aktuell war und Gisli gerade erst aus der Verletzung zurück kam, Palmarson eher nicht der Spieler für dieses System ist und die Isis am Kreis nicht so gut aufgestellt sind, wie der SCM. Dazu fehlte den Isis vor allem auch Torhüterleistung.

    Auch wenn es mit Palmarsson sowieso ein Sonderfall ist (weil der sicher nicht mehr da ist, wo er vom reinen Alter her sein könnte), ist das trotz allem ein gutes Beispiel für das was ich geschrieben habe. Du hast ein Team was nur unter ganz bestimmten Bausteinen so gut funktioniert, wie es zum Beispiel bei Dänemark oder Magdeburg passt. Nimmst du Pytlik oder Gidsel da raus, hast du schon ein Problem. Nimmst du Magnusson raus, hast du schon ein Problem.


    Die Spieler sind gar nicht ausreichend so vorhanden, als das Barca, Vezprem, Kiel und Co ihr System so umbauen könnten und ob es langfristig DAS System ist oder eben nur eines was gerade exzellent funktioniert und in Zukunft ev. noch besser oder schlechter funktioniert. Das ist halt das Problem mit "modernen" vs. antiquierten Handball. Da könnte man selbst zum Schluss kommen, das Kiel als Beispiel völlig altertümlich spielen würde (was ich nicht denke), aber das bedeutet nicht im Umkehrschluss, das es diese eine Alternative gibt.


    Und wenn ich unrecht haben sollte und in 2-3 Jahren alle Top-Clubs so spielen, dann wird es auch Trainer und Spielertypen geben, die exzellent dazu geeignet sein werden, das taktisch erfolgreich auszuhebeln. Ich habe schonmal den Fußball herangeführt: Den um 2010 herum als perfekte Vollendung des Fußballs geltende tiki-taka spielt heute keine Rolle mehr....übrigens auch weil das nur wenige Mannschaften überhaupt jemals umsetzen konnten.

    Vor gut zwei Jahren gab es diesen "modernen" Handball im Grunde ja auch noch kaum. Dänemark und Magdeburg spielen mehr oder weniger nach dieser Definition und was verbindet die beiden? Extremer Erfolg und die genau richtigen Spielertypen. Aber erstens existiert weltweit das Personal doch gar nicht, um das großflächig zu spielen und zweitens sind ja noch in der Phase wo sich gegnerische Mannschaften darauf einstellen. Das dieses System dann aus dem Flaschenhals oben raus kommt, muss man doch erst noch abwarten.


    Das bestimmte Spielertypen antiquiert seien, habe ich schon vor 10 Jahren gelesen ob es nun heute bestimmte Kieler sind oder akut im Wechselthread Kühn.....konnte man schon vor 10 Jahren über Kaufmann oder Vujin lesen. Solche Spielertypen sind trotzdem immer wieder erfolgreich in den richtigen Systemen.


    Wir haben das ja immer mal wieder gehabt mit JG in letzter Zeit, wo eine bestimmte Argumentationslinie war, dass die anscheinend so guten Spieler wie Pytlik oder Smits einen ganz bestimmten Spielmacher bräuchten. Erstens stimmte das in meinen Augen nie (ausführlichst im Flensburger Thread ausgebreitet) und wenn es stimmen würde, wäre es ein gutes Beispiel für das was ich eingangs beschrieben habe...es existiert mittelfristig gar nicht genug Personal um diesen "modernen" Spielstil auch nur für 5 europäische Top-Clubs zu spielen, geschweige denn als allgemeiner Standard für modernen Handball. Anderes Beispiel wäre Island, wo viele Magdeburger drin waren, die aber in anderer Konstellation absurd underperformed haben bei der EM.

    An Mittun ist ganz Handball-Europa dran. Wie Moritz99 das schon richtig sagte, kann er es sich selbst aussuchen. Bin deshalb sehr gespannt, bei welchem Topclub er letztlich landen wird.

    Wenn er JG-Fan wäre, dann hätten wir ja schon mal ein bisschen soft-power auf unserer Seite. Könnte ja bei ihm durchaus sein.

    Ich weiß das die Löwen eine traditionelle Club-Basis haben, aber genau dieser Hopp Move und die ursprüngliche Umbenennung in die Löwen ist doch das was ich meine. Du sagst es ja selbst, er hätte jeden Verein nehmen können, der gerade passend gewesen wäre. Das ist eben Retorte. Hamburg war ja auch Bad Schwartau und dann eben nicht mehr. Viel später mit dem Kasperl weiß ich auch nicht. Nielsen war doch ab 2007 spätestens dabei?


    Ich wollte damit aber auch gar nicht so eine Diskussion anfangen, nur eben das die Löwen mindestens einige Jahre "unbegrenzte" finanzielle Möglichkeiten hatten, danach aber eben nicht mehr. Am Hungertuch genagt haben sie nach dieser Umstellung trotzdem auch nie.


    Kronau und Östringen haben sicherlich eine lange Tradition und die ursprüngliche Idee einer Spielgemeinschaft ist auch etwas was viele gemacht haben, bin selber Fan von sowas. Aber die Marke Löwen war die ersten Jahre das was sie eben war.

    Warum utopisch? Wenn es nicht der Anspruch von Melsungen ist ihr Heimspiel in der Liga und ein Halbfinale im Pokal gegen Flensburg zu gewinnen, braucht man nicht über Trainer oder Spieler zu reden. Dann wäre es offensichtlich die Mentalität die das Problem darstellt.

    Ist ja ein Unterschied ob Geld vorhanden ist und ob etwas im Überfluss vorhanden ist. Die Löwen sind ja mehr oder weniger als Retorte des Diamentenkasperls gestartet und konnten kaufen wen sie wollten, sogar Prime-Karabatic, auch wenn dies nicht zustande kam.


    Danach war es die große Leistung Storms einen Kern des Kaders zusammenzuhalten, aber jeden kaufen konnte man nicht mehr (wie ein normaler Verein halt) und so ist es ja bis heute geblieben. Das die Löwen jetzt unter Sparzwang stehen, wäre mir auch neu. Wenn überhaupt waren es doch manchmal einfach Transfer die nicht funktionierten. Wir hier ja akut auch wieder als Problem gesehen. Das ist dann eben auch Geld nicht ideal eingesetzt.

    Ist schon auf allen Sportmedien und sogar normalen, daher verlinke ich es nicht: Mikkel Hansen hört nach dieser Saison bzw. Olympia auf. Körper macht es nicht mehr mit.


    Damit verlassen Hansen und Karabatic quasi zeitgleich die Bühne, je nachdem welche Mannschaft bei Olympia weiterkommt.

    Natürlich ist der Titel das Ziel, aber es wird keinerlei Konsequenzen nach sich ziehen, wenn man ihn verpasst. Zum Glück.

    Unmittelbar sicherlich kaum, aber wie ich schonmal schrieb: Titel wären für den Verein sehr wichtig. Das würde auch international signalisieren, dass hier wieder was richtiges heranwächst und entsprechend wirken. Die deutsche Meisterschaft 2021 hätte eine ganz andere Mentalität in der Mannschaft erschaffen.


    Zum Glück hatt Lelle uns ein Freilos furs Viertelfinale verschafft, aber ob man da ausscheidet oder im Halbfinale, wäre hinterher egal.

    Ich finde Golla wird auch noch besser. Was er mittlerweile für Drehungen und Rückwärtswürfe abruft, hatte er in Ansätzen zwar schon früher, aber in dieser Konstanz habe ich das vor zwei Jahren nicht gesehen. Defensiv hat er sich meiner Meinung nach auch gerade in dieser Saison nochmal weiterentwickelt.


    Ich hoffe einfach das er bei uns nochmal verlängert. Man muss sich das mal vor Augen führen: Er ist im November 26 geworden, hat keine großartigen Verletzungen. Wenn wir mit diesem Trio offensiv und defensiv die nächsten Jahre weiterspielen, haben wir eine der allerstärksten Kombinationen....vor allem weil Jörgensen wie du richtig sagst noch besser wird und Blagotinsek seine Mitspieler immer noch blinder verstehen lernt. Ein paar Leute haben ja ein bisschen das Gedankenspiel aufgemacht, dass man Golla ziehen lassen könnte, wäre aber schön dämlich, wenn man die Möglichkeit hätte, ihn zu halten.

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