Fein raus? Das sehe ich anders. Der DHB steht unter enormem Druck:
- durch die Spielerinnen: Wenn der DHB versucht das auszusitzen, werden sich weniger junge Frauen für Handball als Sport entscheiden
- durch die Medien: der Spiegel wird an dem Thema dranbleiben, weil es eine Exklusivgeschichte ist. Und vermutlich weiterhin mit Tonalität kontra DHB, liegt ja auch nahe.
- durch die Verbandsmitglieder:
- das Image des Handballs leidet, das sehen die Verbandsmitglieder nicht gerne
- das ganze Prozedere kostet sicherlich nicht kleine Beträge, welche von den Vereinen aufzubringen sind
- durch Fuhr: nachdem das Gericht gegen den DHB entschieden hat, sind Ersatzansprüche möglich
Wer außer dem Präsidium steht eigentlich noch auf der Seite des DHB?
Ich mutmaße, dass der DHB das Urteil akzeptiert, wie verurteilt ein Disziplinarverfahren durchführt und seine Satzung dergestalt ändert, dass künftig Aufarbeitungskommissionen möglich sind. Noch glaube ich an die Vernunft im Präsidium. Das wäre auch halbwegs gesichtswahrend.
Ob das den Spielerinnen ausreicht, müssen sie selbst entscheiden. In Rechtsfragen nicht immer wie gewünscht Recht zu bekommen gehört zu den allgemeinen Lebenserfahrungen. Berger und Zschocke scheinen aber hier in einem Prozess zu sein, manche ihrer Aussagen im aktuellen Spiegel-Interview erschienen bereits sehr reflektiert.
Und obwohl die Richterin von einer Einzelfallentscheidung gesprochen hat wäre es vernünftig, wenn auch andere Sportverbände ihre Satzungen entsprechend anpassen, um nicht in dieselbe Situation zu geraten wie der DHB.