Kehrt Larsson zur HSG zurück?

  • spekulation Torhüter will Essen verlassen – Rigterink: "Mehr als eine Alternative"



    Jesper Larsson hat bei TuSEM Essen darum gebeten, ein Jahr vor Vertragsende 2005 den Klub verlassen zu dürfen. Der Torhüter führt private Gründe dafür an, dem Handball-Bundesligisten vorzeitig den Rücken kehren zu wollen.
    nordhorn/essen/fh – Seit zwei Jahren hütet Jesper Larsson das Bundesliga-Tor von TuSEM Essen. Sein Vertrag beim Tabellensiebten gilt bis 2005. Doch der 30 Jahre alte Schwede will den traditionsreichen Klub ein Jahr vor Ablauf des Kontrakts verlassen. "Ich habe mit Klaus Schorn gesprochen", berichtet der ehemalige HSG-Spieler, der zwischen 1997 und 2002 zu den beliebtesten Handballern beim Nordhorner Publikum gehörte, und er habe den Manager des TuSEM "gebeten, dass ich vorzeitig gehen kann." Über die Gründe schweigt sich der Keeper weitgehend aus, verrät nur: "Es sind familiäre und private Gründe. Mehr sage ich dazu nicht." Eine definitive Antwort, ob er den TuSEM nach dieser Spielzeit ablösefrei verlassen kann, hat Larsson noch nicht, allerdings habe Schorn ihm mitgeteilt, "dass sie mir keine Steine in den Weg legen wollen."
    Wohin es ihn zieht, darüber will Larsson keine klare Aussage treffen. "Ich habe Anfragen von Vereinen aus Schweden und aus der Bundesliga", sagt er. Sein Heimatverein IFK Kristianstad ist darunter, doch der spielt in Schweden derzeit nur in der 2. Liga. Auch die HSG Nordhorn schaut sich – wie mehrfach berichtet – nach einem Torhüter um, der mit Peter Gentzel ein harmonierendes Gespann bilden soll. "Ich sage nicht, welche Vereine bei mir angefragt haben", hält sich Larsson bedeckt.
    Auch wenn er vor zwei Jahren die HSG verließ, weil er hinter seinem Landsmann Gentzel seiner Einschätzung nach zu wenig Spielanteile erhielt, liegt es nahe, eine Verbindung zwischen Larsson und Nordhorn zu ziehen. Stets betonte er, wie wohl er und seine Frau Tina sich in den fünf Jahren in der Grafschaft gefühlt hätten. Und seit vor fünf Monaten Tochter Oline zur Welt kam, ist für Larsson die Familie noch wichtiger geworden. Deswegen werde er seinen nächsten Arbeitgeber vor allem auch unter dem Aspekt aussuchen, "was für die Familie am besten ist".
    Bei der HSG ist Jesper Larsson offensichtlich jederzeit wieder herzlich willkommen. Manager Bernd Rigterink: "Er wäre mehr als eine gute Alternative." Allerdings sind nach Rigterinks Angaben auch der Norweger Ole Erevik aus Stavanger und der Schwede Thomas Forsberg von Djurgarden Stockholm noch nicht aus dem Rennen um den Platz neben Gentzel. Auf die Frage, ob er mit Larsson schon in Kontakt getreten sei, antwortet der Macher des Nordhorner Handballs vieldeutig: "Wir sprechen oft miteinander."
    Eines ist Larsson wichtig: Seine Entscheidung, den Verein zu verlassen, habe nichts damit zu tun, dass Juri Schewzow ihm in dieser Saison hinter Chrischa Hannawald weniger Einsatzzeit gönnte, als in seinem ersten Jahr in Essen. "Ich habe auch nicht so gut gespielt", sagt er selbstkritisch. "Die Entscheidung des Trainers kann ich daher akzeptieren und in der Mannschaft habe ich mich sehr wohl gefühlt."


    (Quelle: GN vom 20.04.04)
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    HSG NORDHORN

  • HSG-Trainer Lindgren: "Brauchen zwei sehr gute Torhüter" – Vranjes steigt ins Training ein



    Jesper Larsson will TuSEM Essen verlassen und sucht einen neuen Verein. Bei der HSG Nordhorn hält man Ausschau nach einem Torhüter – und würde die Rückkehr des 30-Jährigen begrüßen.
    Nordhorn/fh – Für die HSG Nordhorn ist diese Handballsaison gelaufen. Da rücken beim Bundesliga-Zehnten mehr und mehr die Personalplanungen für die kommende Saison in den Mittelpunkt. Sollte sich bestätigen, dass Jesper Larsson nach zwei Jahren bei TuSEM Essen in die Grafschaft zurückkehrt (GN berichteten), wäre Ola Lindgren "ganz froh". Der HSG-Trainer hat als eine der Lehren dieser Saison erkannt: "Man braucht zwei gute Torhüter." Da kann Peter Gentzel, der zumeist 60 Minuten zwischen den HSG-Pfosten steht, nur zustimmen. "Bei so vielen Spielen in einer Saison ist es schwer, immer eine sehr gute Leistung zu zeigen", sagt der schwedische Nationaltorhüter.
    Deswegen wäre auch für ihn die Rückkehr Larssons, der von 1997 bis 2002 schon einmal in Nordhorn spielte, "super" und "die allerbeste Alternative". Sollte das schwedische Duo im HSG-Tor wiedervereinigt werden, könnte sogar das Drei-Kronen-Team davon profitieren. Seine Ankündigung, nach dieser Saison nicht mehr für das Nationalteam zu spielen, würde Welt- und Europameister Gentzel dann womöglich revidieren. "Wenn Jesper kommt, könnte ich noch einmal darüber nachdenken, weiter für Schweden zu spielen", sagt Gentzel, dem die Belastung mit Spielen für Verein und Heimatland zu viel geworden war. Voraussetzung sei allerdings, "dass der neue Verbandstrainer Ingemar Linnél mich noch für gut genug hält".
    Dessen Vorgänger Bengt Johansson, der die Schweden bei den Qualifikationsspielen für die Weltmeisterschaft 2005 Ende Mai und Anfang Juni das letzte Mal betreuen wird, kann im Hin- und Rückspiel gegen Polen wohl auf jeden Fall auf Gentzel bauen. "Wenn ich keine Verletzung bekomme, werde ich dabei sein", sagt der Torhüter. Ob Johansson dann auch mit Ljubomir Vranjes planen kann, ist immer noch fraglich, aber in den vergangenen Tagen wieder etwas wahrscheinlicher geworden. Der Spielmacher, der wegen einer Schulterverletzung zuletzt Ende November ein Punktspiel für die HSG bestritten hat, ist am Wochenende aus Schweden zurückgekehrt, wo er sich in den vergangenen Wochen intensivem Reha-Training gewidmet hat. "Er steigt jetzt langsam wieder ins Mannschaftstraining ein", sagt Lindgren. Doch der Trainer warnt vor allzu großer Euphorie. Frühestens im Heimspiel am 9. Mai gegen den VfL Pfullingen werde Vranjes einen Comeback-Versuch starten.
    Sollte der Schwede seine Karriere fortsetzen können, dürfte das auch das Ende von Bostjan Ficko bei der HSG sein. Der slowenische Vize-Europameister war nach der EM geholt worden, um die vielen Verletzungen zu kompensieren, und erhielt einen bis Saisonende gültigen Vertrag. Allerdings scheinen auch tiefgreifendere personelle Veränderungen nicht ausgeschlossen. "Natürlich sind wir mit der Saison nicht zufrieden", bekannte Rigterink, als vergangenen Mittwoch gegen Wilhelmshaven die achte Heimniederlage dieser Saison bilanziert werden musste.
    "Viele Spieler haben die Erwartungen nicht erfüllt, die wir in sie gesetzt haben", sagt Lindgren, der sich bald mit der Vereinsführung zusammensetzen will. Denn: "Wir müssen alles genau analysieren und über viele Sachen reden." Allerdings sind bis auf Michael Hoffmann und Andreas Larsson alle Profis des aktuellen Kaders über das Saisonende hinaus an die HSG gebunden. "Es ist schwer, sich von Spielern mit Vertrag zu trennen", weiß der Trainer und fügt vieldeutig hinzu: "Mal abwarten, was passiert ..."


    (Quelle: GN vom 22.04.04)

    HSG NORDHORN

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