Beiträge von SGHSV

    ein kleiner Kommentar von einem "Robin Goodfellow" zum Handball in dieser Welt im Blog von Jens Weinrich:




    Die Cairo-Connection. Eine kleine Polemik zur Wiederwahl von Hassan Moustafa


    Mit der Wiederwahl von Hassan Moustafa als Präsident der IHF haben die
    Delegierten auf dem Wahlkongress ihre eigene Bankrotterklärung unterschrieben. Was im Vorfeld zu erwarten war, ist am Freitag Nachmittag zur bitteren Erkenntnis geworden. Der skandalumwitterte Ägypter wird für weitere vier Jahre die Geschicke des Welthandballs leiten.


    Und das nicht zuletzt durch Schützenhilfe aus Deutschland. Allerdings hat sich Ulrich Strombach, der mit seiner Arroganz als Präsidenten des mitgliederstärksten Verbandes schon oft bei seinen Kollegen auf dem internationalen Parkett unangenehm aufgefallen ist, diesmal gehörig verzettelt. Statt weitere vier Jahre an der Seite von Hassan Moustafa als Vorsitzender des Schiedsgerichtes Einfluss auf die Entscheidungen im Welthandball nehmen zu können, wurde er von den Delegierten abgewählt.


    Wer im Vorfeld an eine reelle Chance des Gegenkandidaten Jeannot Kaiser glaubte, der war entweder ein grenzenloser Optimist, oder unterschätzte einfach die Bauernschläue, mit der sich Hassan Moustafa durch die diversen Krisen der vergangenen Jahre manövrierte. Von der Staatsanwaltschaft gejagt, vom eigenen Landesverband in die Wüste geschickt und vom IOC immer wieder ermahnt - all das konnte Hassan Moustafa nichts anhaben. Von den Vorwürfen blieb an denen, die sie erhoben, meist mehr haften als an dem Schuldigen selbst.


    Zuletzt erwischte es den Generalsekretär Peter Mühlematter, der auf eigene Rechnung und ohne die entsprechende Rückendeckung im Verband zu haben, den Sturz Moustafas bei einer Ratssitzung im Januar in Zagreb anzuzetteln versuchte. Er wurde prompt abgestraft und von seinen Ratskollegen zum Rücktritt aufgefordert. Man warf ihm vor, dem Image des Handballs geschadet zu haben, was vor dem Hintergrund der eingeschlagenen Kommunikationsstrategie sogar teilweise zutreffend war. Von seinen Ratskollegen wurde ihm als Überbringer der schlechten Nachricht das Etikett des Nestbeschmutzers angeheftet und der Präsident konnte sich in Folge in einer Opferrolle sonnen, die an Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen ist. Dass Mühlematter mit seinem Verhalten seinem eigentlichen Kontrahenten einen Bärendienst erwiesen hat, sieht er nicht. Realitätsverlust nennt man das wohl.


    Moustafa hat die Schwäche seiner Gegner geschickt ausgenutzt. Sein größtes Glück war wohl, dass es keine Ernst zu nehmenden Gegner gab. Kaiser hat selbst in Europa keine Lobby und ist im Gegensatz zu Moustafa bei den kleineren Handballnationen beinahe ein Unbekannter. Moustafas größte Stärke ist wohl nicht zuletzt auch die Strahlkraft seines Amtes, mit der er vor allem bei diesen kleinen Handballnationen - häufig auch mit Hilfe kleiner Gefälligkeiten - punkten kann. Diese Strategie war von Moustafa klug gewählt, denn im Handball gilt: One country - one vote. Eine Stimme aus Burkina Faso ist so viel Wert wie eine Stimme aus Spanien oder Frankreich.


    Auf dem Kongress blieben Kaiser und Mühlematter, die im Vorfeld eine wahre Medienschlacht in Gang gesetzt hatten, erstaunlich blass. Ihre offen gestellten Fragen an Hassan Moustafa waren nicht mehr als kleine Scharmützel, die den Präsidenten nicht aus der Reserve zu locken vermochten. Und der hatte seine Lakaien gut instruiert: Revisor Steib und der ehemalige Schatzmeister Roca stellten Moustafa einen Persilschein aus und zerstreuten alle Zweifel an der Korrektheit, mit der der Präsident seine Geschäfte tätigt. Roca ist ab jetzt erster Vizepräsident.


    Die ganz große Katastrophe wird wohl auch in den nächsten Jahren ausbleiben - und das ist die eigentlich Tragödie. Denn ohne eine waschechte Katastrophe, die den Handballnationen die Augen öffnet, wird eine Veränderung nicht stattfinden. Allerdings ist der Schaden, den der Handball stetig und schleichend durch die neue alte IHF-Führung nimmt, um so größer. Das liegt auch leider an denen, die in gutem Glauben Moustafa vor den größten Fehlern bewahren, weil sie glauben, so Schaden von der Sportart abzuwenden. Nur leider ist dies viel zu kurz gedacht.


    Daneben tummeln sich in der IHF vor allem eine Vielzahl von Funtionären, wie man sie auch bei anderen Verbänden antrifft. Oberste Priorität hat da nur der persönliche Vorteil, manchmal stehen in zweiter Reihe auch noch länder- oder kontinentspezfische Verbandsinteressen. Das “System IHF” ist ein Biotop von Macht und Korruption. Und der dickste Frosch im Teich bleibt immer noch Hassan Moustafa, auch wenn im Hintergrund teilweise noch mächtigere Strippenzieher auszumachen sind.


    Schade nur, wenn der Sport in den Hintergrund gerät und die Machtinteressen der Funktionäre und der Verbände die Entscheidungen bestimmen. Es wird Zeit, dass man sich in der IHF wieder um den Handball kümmert. Diese Chance haben die Delegierten allerdings vertan. Eine Bankrotterklärung auf ganzer Linie.


    p.s.: Ich danke dem Kollegen Weinreich für seine fortwährend kritische Berichterstattung in Sachen IHF und wünsche mir, dass er auch in den kommenden Jahren den Welthandball nicht aus den Augen verliert. Genug zu schreiben wird er wohl haben.

    shz.de vom 14.5.09
    EE ist der Autor




    Mit einem radikalen Umbau seiner Machtstrukturen will der unter Betrugsverdacht stehende Handball-Rekordmeister THW Kiel einen Neustart versuchen.

    Die Versammlung war bereits beendet. Doch die Verantwortlichen beim Handball-Rekordmeister THW Kiel feilten am späten Dienstagabend noch eine Stunde lang an dem zweiseitigen Papier. Der Titel der Erklärung klingt unspektakulär ("Strukturänderung beim THW Kiel"), aber in Wirklichkeit beschreibt das Papier eine Revolution: Nach Uwe Schwenker, der 17 Jahre lang als Geschäftsführer den großen Erfolg des Rekordmeisters verkörperte, weichen nun auch die fünf Gesellschafter dem großen öffentlichen Druck. Sie, die in der "THW Kiel Handball-Bundesliga GmbH & Co. KG" bislang alle Entscheidungen trafen, ziehen damit ebenfalls Konsequenzen aus den Manipulationsvorwürfen, die seit dem 1. März die Welt des Handballs erbeben lassen. So werden die bisher mit allen Machtbefugnissen ausgestattete GmbH und der aus Sponsoren bestehende Kommanditisten-Beirat in einer Einheitsgesellschaft zusammengeführt. Als Kontrollorgan ist ein fünfköpfiger Aufsichtsrat vorgesehen.


    Während Noch-THW-Gesellschafter Georg Wegner am Dienstagabend mit brüchiger Stimme das Papier verlas, lächelte Ulrich Rüther zufrieden. "Ich stehe hier an der Seite von Herrn Wegner, um zu dokumentieren, dass der Hauptsponsor des Clubs diese Umstrukturierung voll unterstützt", sagte der Vorstandschef des Versicherers Provinzial, der seit 1978 den THW als Hauptsponsor unterstützt. Rüther hatte in den letzten Wochen klar erkennen lassen, dass er den Aufklärungswillen Schwenkers und der Gesellschafter für mangelhaft und Image schädigend hält. Die Übereinkunft, die nun Gesellschafter, Kommanditisten und Sponsoren getroffen hatten, deklarierte er als "Befreiungsschlag nach all den Geschehnissen der Vergangenheit".


    Noch immer ist allerdings unklar, was wirklich passiert ist mit jenen 152 000 Euro, die in den Jahren 2007 und 2008 von THW-Konten geflossen sind und ob dieses Geld tatsächlich, wie die Kieler Staatsanwaltschaft vermutet, benutzt worden ist, um mittels Schiedsrichterbestechung Spiele in der Champions League zu verschieben. Schwenker wird Untreue vorgeworfen, dem damaligen THW-Trainer Noka Serdarusic Beihilfe zur Untreue, beide bestreiten die Vorwürfe und schweigen weiterhin. Unklar ist ebenfalls, ob einige der fünf THW-Gesellschafter von diesen Transaktionen wussten oder sie gar billigten.


    Die Entscheidung, auf ihren Einfluss zu verzichten, wird nun sicher als Schuldeingeständnis gewertet. Jeder wisse doch, dass Schiedsrichterbestechung im internationalen Handball an der Tagesordnung sei, erklärte ein Kommanditist am Dienstag, aber ja, Schwenker habe zuletzt Grenzen überschritten. Klingt danach, dass Schwenker nicht eigenmächtig handelte. Wer mag vor diesem Hintergrund daran glauben, dass der intelligente Kopf ohne grundsätzliche Zustimmung der Gesellschafter über diese hohen Beträge verfügte und sich auf diese Weise freiwillig auf das eigene Schafott beförderte?


    Mit dem Abdanken der Gesellschafter verliert Schwenker endgültig seinen Rückhalt. Sollte der 50-Jährige tatsächlich gehofft haben, nach dem Ende seiner Dienstzeit am 30. Juni 2009 dem Club in Beraterfunktion weiterhin zur Verfügung stehen zu können, haben sich diese Hoffnungen zerschlagen. Zwar wollen einige Kommanditisten gern mit dem "Sportmanager des Jahres 2008" weiter arbeiten, auch unabhängig vom Ausgang des Ermittlungsverfahrens. Man sei doch, heißt es, auf Schwenkers sportfachlichen Fähigkeiten angewiesen.


    Doch das Vertrauensverhältnis zwischen den großen Sponsoren (Provinzial, Sparkasse, Citti) ist zu sehr beschädigt. Er habe sie in den ersten Tagen des Skandals schlichtweg gelinkt und so ins offene Messer der Öffentlichkeit rennen lassen, heißt es aus diesen Kreisen. Auch fehlt offenbar der Glaube daran, dass Schwenker am Ende alles erklären kann und sich alle Vorwürfe in Nichts auflösen werden.

    Artikel aus der Wochenzeitung (Schweiz) vom heutigen Tag:


    Handballskandal in Basel
    Das Geheimbüro des Pharaos
    Von Carlos Hanimann


    Herrisches Auftreten, Reisespesen ohne Belege, seltsame Konten: Dr. Hassan Moustafa, Präsident des Internationalen Handballverbands, steht im Kreuzfeuer. Und die Staatsanwaltschaft ist ihm auf den Fersen.


    Mafiosi sprechen gern von ihrer «Familie» - ein geschlossener Kreis, wo nichts nach aussen dringt, wo man sich vertraut, wo Probleme untereinander gelöst werden. Auch Sportfunktionäre mögen diese Terminologie. Dr. Hassan Moustafa, Präsident des Internationalen Handballverbands (IHF), sagte kürzlich: «Wir sind eine Handball familie. Wenn jemand ein Problem hat, müssen wir das in der Familie zusammen diskutieren.»


    Probleme gibt es derzeit genug: In Deutschland spielt sich ein Skandal um Manipulationen und Schiedsrichterbestechungen ab, und in der Schweiz steht IHF-Präsident Hassan Moustafa in der Kritik: diktatorische Führung, exzessive Flugspesen, Spielmanipulation, seltsame Konten. Nach einer Anzeige «gegen Organe der IHF» ist auch die Basler Staatsanwaltschaft aktiv geworden. Nun zeigen Recherchen der WOZ: Der Ägypter Hassan Moustafa installierte in Kairo ein inoffizielles Büro, über welches höhere Geldbeträge geflossen sind.


    Moustafas Gehilfin


    Hassan Moustafa, der den Übernamen «Pharao» trägt, ist seit 2000 Präsident des in Basel beheimateten Welthandballverbands, der die Interessen der knapp 160 Mitgliedsverbände vertritt. Bis im Dezember 2008 war er gleichzeitig auch Präsident des Ägyptischen Handballverbands (EHF). In dieser Doppelfunktion pendelte Moustafa zwischen dem ägyptischen Büro der EHF in Kairo und dem IHF-Büro in Basel. Eine Quelle, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, sagt: «Irgendwann stellten wir fest, dass Moustafa vermehrt auch IHF-Angelegenheiten über Kairo erledigte.» Verschiedene Quellen bestätigen, von einem dubiosen Büro in Kairo gehört zu haben. Allerdings gibt es über den Zweck dieses Büros in Kairo nur Vermutungen, Gerüchte.


    Ein Anruf bei der IHF in Basel soll Klarheit bringen. Die freundliche Stimme will nichts von einem Büro in Kairo wissen: «Alles Administrative läuft über Basel. Sie meinen wohl das Büro des ägyptischen Verbands, der Präsident hat dort eine Sekretärin.» Das ist seltsam, denn weder Präsident Moustafa noch seine Sekretärin arbeiten noch für den ägyptischen Verband. Sie wurden beide im Dezember 2008 abgesetzt.


    Die Sekretärin, die offenbar trotzdem weiterhin in Kairo arbeitet, heisst Amal Khalifa und war bis Ende Jahr Generaldirektorin des ägyptischen Verbands. Gleichzeitig arbeitete sie als Moustafas persönliche Sekretärin. Auf wessen Lohnliste sie damals stand, ist unklar. Klar ist, dass sie seit Anfang Jahr offiziell für den Internationalen Handballverband tätig ist.


    Klar ist auch, dass Amal Khalifa 2008 begann, Rechnungen nach Basel zu schicken. Der WOZ liegt eine Rechnung vor, in der Amal Khalifa darum bittet, etwas mehr als 10 000 Franken an das «IHF Cairo Office» zu überweisen - an ein Büro, von dem in Basel angeblich niemand etwas weiss. Eine Person, die ebenfalls nicht genannt sein will, sagt: «Dieses Büro in Kairo existiert offiziell gar nicht. In unserer Buchhaltung ist nichts über ein IHF-Büro oder ein Konto in Kairo zu finden.» In Basel teilt man dem fragenden Journalisten dennoch eine E-Mail-Adresse mit, über welche man an das «Cairo Office» gelange. Es ist die Adresse des Präsidenten.


    Unterstützung aus Ägypten


    Hassan Moustafa scheint mittlerweile offen zum geheimen Büro zu stehen. Anfang Jahr verschickte die IHF ihr offizielles Verbandsorgan «World Handball Magazine» nicht aus Basel, sondern aus Kairo. Der Absender: «International Handball Federation, El-Esta, El-Bahary St., Nasr City, Cairo, Egypt.»


    Eine weitere Quelle, die lange mit der IHF zu tun hatte, aber nicht in die Geschichte verwickelt werden will, sagt: «Der Präsident legt eine Dreistigkeit an den Tag, die kaum zu überbieten ist. Wenn Sie graben, werden Sie an allen Enden auf Unregelmässigkeiten stossen. Rückvergütungen, sogenannte Entwicklungshilfegelder, Korruption. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Gelder abgezogen werden.» Die Quelle hat wenig Vertrauen in den Handball und ihre Funktionäre. «Dieser Sport ist durch und durch korrupt.»


    Dass über das «IHF-Büro Kairo» Gelder geflossen sind, belegt ein weiteres Dokument, das der WOZ vorliegt. Darin steht, dass das angebliche «IHF-Büro Kairo» in den vier vergangenen Jahren Geld vom ägyptischen Staat erhalten hat. «The IHF branch in Cairo had received about 65 000 USD during the same period» - «Der IHF-Ableger in Kairo hat im selben Zeitraum rund 65 000 US-Dollar erhalten.» Wohin ist das Geld also geflossen, wenn es das Büro gar nicht gibt? Wer verfügt über das Geld? Und warum will in Basel niemand etwas von diesem Büro wissen?


    Der Präsident Hassan Moustafa war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar.


    Die lange Liste des Pharaos


    IHF-Präsident Moustafa sieht sich nicht zum ersten Mal mit solchen Vorwürfen konfrontiert. Vor einem Jahr wurde bekannt, dass der Pharao auf Kos ten der IHF für rund 600 000 Franken um die Welt geflogen war, erste Klasse, versteht sich. Er legte dafür keinen einzigen seriösen Beleg vor, höchstens handgeschriebene Zettel - auf denen etwa Pauschalbeträge von 3200 Franken verzeichnet waren.


    Kurz bevor die Vielfliegerei Mousta fas bekannt wurde, waren er und die IHF vom Internationalen Sportgericht gerügt worden: Moustafa war massgeb lich daran beteiligt gewesen, ein asiatisches Olympiaqualifikationsspiel für Beijing 2008 zu manipulieren. Er hatte die zwei vorgesehenen Weltklasseschiedsrichter aus Deutschland durch Jordanier ersetzen lassen, die keine offiziellen IHF-Schiedsrichter waren. Prompt verpfiffen die beiden das Spiel. Ein einmaliges Ereignis in der olympischen Geschichte: Das Qualifikationsturnier wurde annulliert und musste wiederholt werden.


    Bevor Hassan Moustafa Präsident der IHF wurde, war er 1999 Organisator der Handballweltmeisterschaft in Ägypten. Damals versäumte er es, die IHF-Zuschüsse - immerhin 1,6 Millionen Franken - dem ägyptischen Verband für die Organisation des Turniers auszuzahlen. 2001 kritisierte die Revisionsfirma Price Waterhouse Coopers, dass das Geld nicht überwiesen worden war. Erst 2003 floss das Geld ab - aber nicht nach Ägypten, sondern auf ein Konto in Strassburg. Wo das Geld jetzt liegt, beschäftigt auch die Basler Staatsanwaltschaft, wie sie der WOZ gegenüber bestätigt. Welchen Ausgang die Strafuntersuchung nehmen wird, ist noch offen.


    Für den Pharao scheint das alles normal zu sein. Von einem Journalisten auf die exzessiven Flugspesen angesprochen, sagte Moustafa: «Ich bin der Präsident. Ich darf das.» Man habe ihm bei Amtsantritt nicht gesagt, dass er Belege vorweisen müsse. Der Präsident, der gerne auch mal einen Arzt auf IHF-Kos ten konsultiert, legt ein seltsames Finanzgebaren an den Tag. Das hat nun Kritiker innerhalb des Verbands auf den Plan gerufen. Peter Mühlematter, Generalsekretär der IHF, stellte im Januar an einer IHF-Kongresssitzung in Zagreb zahlreiche Fragen und verlangte Auskunft. Doch die unbequemen Fragen erwiesen sich als Bumerang.


    Im Protokoll, das der WOZ vorliegt, ist nachzulesen, dass sich der IHF-Rat kaum für die Ungereimtheiten interessierte. «Nach einer langen Diskussion in dieser Sache sah der Rat keine Beweise für Betrug, Machtmissbrauch oder eine Verletzung der Statuten und Reglemente durch den Präsidenten und/oder den Schatzmeister.» Stattdessen wurde Peter Mühlematter zum Rücktritt aufgefordert. Der Generalsekretär möchte sich derzeit nicht mehr öffentlich zum Fall Moustafa äussern, sondern versucht, sich auf den nächsten Kongress im Juni vorzubereiten. Dann steht die Wiederwahl Hassan Moustafas an - und es könnte das Ende des aufmüpfigen Generalsekretärs Mühlematter sein. Der Kongress findet in Kairo statt, ein Heimspiel für den Pharao.

    ich weiß nur, dass der Grundsatz "in dubio pro reo" nichts mit der Beweisführung zu tun hat; erst nachdem alle Beweise gewürdigt wurden, wobei der Richter natürlich in der Würdigung der einzelnen Beweise frei ist, kommt diese Regel zur Anwendung, sprich wenn der Richter an der Schuld Zweifel hat.


    Kollege Frohwein kann das aber sicher besser erklären.

    JOSH: hier werden andauernd die Vorwürfe hinterfragt; du suchst doch auch nur Erklärungsansätze, um Vorwürfe zu entkräften; bist doch auch nicht an Aufklärung interessiert.


    Borah: darf ich deine Aussage so deuten, dass wenn Schwenker vor Gericht die Geldflüsse erklärt, vielleicht auf Bewährung verknackt wird, dass er dann wieder der richtige Manager für den THW ist?

    Arcosh:


    das musst Du Josh nachsehen; das hat sich eben so entwickelt; zuerst wollte keiner nichts glauben, mittlerweile sind viele THW-Anhänger schon froh, wenn zumindest Bestechung nicht bewiesen werden kann...


    ...aus der Sicht eines THW-Fans verständlich.

    JOSH: du hoffst, dass an den Bestechungsvermutungen nichts dran ist,
    ich hoffe, dass alle Hinweise (nicht nur im Zusammenhang mit dem THW), egal in welche Richtung, aufgeklärt werden.


    Und deshalb hoffe ich weiter auf investigativen Journalismus, die Staatsanwaltschaft und das die Herren Rudolph, Nielsen usw. das Wasser nicht halten können, sprich, sich zu Aussagen hinreißen lassen, die nicht unwidersprochen bleiben können. Die letzte PM vom THW lässt auch ein wenig in dieser Richtung hoffen, da das Schlammschlachtniveau langsam erreicht ist.

    netter herr: wenn Du Dich auf das sportliche konzentrieren willst, dann tu das doch bitte; dein Forum macht ja bald wieder auf.


    Ich werde mich weiter auf das Sportliche und mögliche Korruption im Handball konzentrieren. Auch wenn ich ein Mann bin, schaffe ich das.


    Solltest Du mich allerdings der Steuerhinterziehung bezichtigen, kann ich mich nicht auch noch darauf konzentrieren, das wäre mir wirklich zu unwichtig.

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