Tja, da enden sie nun also - meine 28 Jahre Handball in Dormagen.
Und ganz ehrlich: emotional hatte ich mich im Laufe der Saison schon von meiner liebsten Freizeitbeschäftigung verabschiedet, insofern tut es nicht ganz so weh, traurig bin ich aber trotzdem.
Was bleibt unterm Strich waren viele denkwürdige Spiele an die ich immer zurückdenken werde (Pokal gegen Kiel ca. ´83, Spiele gegen Dortmund (13:12) und Essen (13:13) in der "Schweinehalle", Das legendäre Spiel gegen Wilhelmshaven in der Relegation, die Stimmung im Spiel gegen Emsdetten), wenige Erfolge (Pokalfinale gegen Wallau, EC-Finale gegen Santander) und viel Emotion (Erster Bundesligaaufstieg, Spiel in Willstätt) und Wir-Gefühl.
Wir haben tolle Spieler gesehen, am innigsten werden mir Gerry Vukoje, Klaus Dyllong und Hedinn Gilsson in Erinnerung bleiben.
Mit dem Bundeligaaufstieg haben wir uns alle noch einmal das schönste Geschenk gemacht, der Rest war eine mehr oder weniger gelungene Zugabe.
Leider musste man absehen, dass sich Spitzensport im Rheinkreis Neuss nicht ohne größere Sponsoren trägt; das haben vor Dormagen einige Neusser Vereine auch schon zu spüren bekommen. Dieses wirtschaftlich Potente Umfeld zeigt leider dem (Spitzen-)Sport zwischen Düsseldorf und Köln seit Jahrzehnten die kalte Schulter.
Respekt für Herrn Lieven, der sicher ALLES getan hat, um den Bundesligahandball zu erhalten, bis an die Grenze zur moralischen Verwerflichkeit; vielleicht war einfach sein Team zur Umsetzung zu lahm.
Was bleibt ist eine Ringerhalle, die so jetzt vielleicht nicht hätte gebaut werden müssen, ein Jugendinternat und ein erstklassiger Unterbau der nun weniger Perspektiven hat, ein Gesamtverein mit einem Berg Schulden und einem Finanzierungskonzept zur Rückzahlung, das auf Grund nun fehlender Hallenmieten ebenfalls auf tönernen Füßen steht und eine peinliche Vorstellung aller Politiker in Dormagen, die aus alten Animositäten Ihr einziges überregionales Aushängeschild sehenden Auges haben sterben lassen. Vielleicht macht bald der TSV Bayer Dormagen auch dicht, denn in Sachen Römertherme bewegt sich die Politik ebenfalls kein Stück. Es würde zum langsamen Dormagener Sterben passen: Kein Feierabendhaus mehr, kein Bundesligahandball mehr, kein Freibad mehr, kein TSV Bayer mehr.
Ich habe durch den Handball viele Freunde und Bekannte gewonnen und kennengelernt. Ohne "den Handball" werde ich sicher den einen oder anderen wieder verlieren.