Beiträge von harmi

    Harmis Samstagabende als Schiri, Primetime in der Kreisliga.
    Derbys, Waffeln, Kaffee,Wienerwürstchen und verschüttetes Bier in Hallen, in denen Harmi schon als Jugendspieler aktiv war. Die üblichen Verdächtigen aus Harmis Glanzzeiten sitzen oft auf den Tribünen und freuen sich, Harmi zu sehen.
    "Kann man auf der Tribüne auch rot kriegen?" Der Zeitstrafenkönig vergangener Jahre hat die Schuhe mittlerweile an den Nagel gehängt. Er klatscht Harmi ab und bietet ihm einen Kaffee an. So soll es sein. :hi:


    Bei jedem Spiel das gleiche Ritual. Harmi kommt in die Halle, während sich die Mannschaften aufwärmen. Beide Mannschaften kennen Harmi. Harmi kennt beide Mannschaften. Die typischen Pappenheimer gucken nicht so freundlich, alle anderen nicken kurz oder kommen beim Aufwärmen kurz vorbei, um ein regionsübliches "Moin" zu wünschen.


    Harmis häufigste Fragen / Antworten vor und nach dem Spiel:


    1. "Danke, kein Bier, ich muss noch fahren."


    2. "Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr nicht doch zwei Leute am Zeitnehmertisch braucht?


    3. "Wenn wir meine Leistung durchdiskutiert haben, reden wir aber auch über eure taktischen und handballerischen Fehler, OK?"


    4. "Ich habe zufällig das Regelheft dabei, zeigst du mir eben, wo das steht, was du mir gerade erklärst?"


    5. "Schwarz, und danke, keinen Kuchen, lieber eine Brezel."


    6. "Nein, eine rote Karte zieht keine automatische Sperre nach sich."


    7. "Klar hast du nicht absichtlich in den Arm gegriffen, du trittst ja auch nicht absichtlich in den Kreis."


    8. "Wenn du die Handballregeln so gut kennst, warum sieht man dich nie als Schiedsrichter/in?"


    9. "Vorteil für A heißt nicht automatisch Strafbefreiung für B."


    10. "Mit Senf und ohne Brötchen bitte."


    11. "Habt Ihr einen Spielball?"


    12. "Ja, ich pfeife immer alleine, dann muss ich nicht so viel laufen."


    13. "Sorry, ich habe meine Leistung versucht, dem Spielniveau anzupassen."


    Fortsetzung folgt….

    Aus Regel 4:3
    Der Mannschaftsverantwortliche ist dafür verantwortlich, dass nur
    teilnahmeberechtigte Spieler die Spielfläche betreten. Andernfalls ist
    er wegen unsportlichen Verhaltens zu bestrafen (13:1a-b, 16:1b, 16:3d, 16:6c, Erläuterung 7).

    Auf deutsch und logischerweise:


    Da der / die MV zu blöd ist, alle Spieler einzutragen / eintragen zu lassen, muss diese/r MV auch bestraft werden und nicht die Spieler/inen, die ja nun mal gar nichts dafür können, dass sie nicht eingetragen sind. Klare Schiri - Fehlleistung. Oder sollen alle Spieler/innen noch eben vor dem Spiel nachgucken, ob sie auch eingetragen sind?

    Sonntag. Der Aufsteiger der letzten Saison empfängt den Absteiger der letzten Saison. Der Aufsteiger hat es schwer in der Liga, der Absteiger kämpft wieder um den Aufstieg. Ein Novum dieses Spiels in dieser Liga: Ausschließlich junge Spieler, keiner von denen hat jemals gegen Harmi gespielt. Einen Betreuer von Gast kennt Harmi allerdings schon fast ein halbes Jahrhundert lang.


    Beide Mannschaften kennen Harmis konsequente Auslegung der Progression und auch der Spielfortsetzung mit Strafwurf bei entsprechendem Vergehen. Dass Harmi gerne lange spielen lässt, bevor er mal den Arm hebt,scheint auch bekannt zu sein. Ein Spieler von Heim fragt vor dem Spiel den Trainer: "Ist das der Schiri mit den vielen Siebenmetern, der fast nie passives Spiel anzeigt?" Der Trainer nickt....


    Beide Mannschaften haben einen Shooter dabei. Beide Mannschaften führen Freiwürfe, die auf Höhe zwischen den beiden Torpfosten liegen, entsprechend aus. Beide Mannschaften bekommen nach dem ersten Freiwurf eine Ermahnnung, den Abstand zu halten, beide Mannschaften halten sich natürlich nicht daran...


    Die junge Sekretärin am Zeitnehmertisch, die nach bestandenem Lehrgang heute zum ersten mal ran darf, hätte sich besser ein Spiel der weiblichen D-Jugend zum Üben ausgesucht. 5:5 Zeitstrafen zur Halbzeit, davon 4:3 wegen nicht eingehaltenem Abstand zeigen die kurzzeitige Vergesslichkeit der jungen Burschen. Der Liga - Durchschnitt liegt bei sechs Zeitstrafen pro Spiel.


    Gast ist mit seiner erfahrenen Mannschaft überlegen, vergisst aber zwischenzeitlich die Abwehrarbeit und tut sich schwer, das Ergebnis deutlich zu gestalten. Die Halbzeitansprache von Gast fällt effektiv aus. Nach 40 Minuten führt Gast mit 10 Toren und Heim hat drei Zeitstrafen mehr auf dem Konto. Zeit, den Shooter zu schonen und andere zu fordern. Heim hat mittlerweile verstanden, dass der Abstand beim Freiwurf drei Meter beträgt, vergisst aber, dass Spieler, die im Ballbesitz sind, nicht durch Klammern von hinten zu Fall gebracht werden dürfen. Gast spielt etwas disziplinierter und holt sich nur drei Zeitstrafen ab. Heim nimmt sich sieben. Fast alle eingesetzten Feldspieler haben sowohl das Tor getroffen, wie auch die zwei Finger zu sehen bekommen.


    Harmi passt sich so langsam dem Spielniveau an. Er übersieht ein Tor, doch der faire Torhüter zeigt es an. Kurze Zeit später schickt Harmi den verkehrten Spieler auf die Bank. Bei einem Wechselfehler reagiert Harmi auch nicht so ganz im Sinne des Regelwerks, aber selbst das ist nicht spielentscheidend. Am Ende sind Trainer Gast, Trainer Heim und Harmi alle nicht zufrieden. Heim beklagt das undisziplinierte Spiel seiner Truppe, Gast die schlechte Abwehrarbeit seiner Jungs, beide finden, dass Harmi wenigstens keine Mannschaft benachteiligt hat und alle sind sich einig, dass man schon bessere Spiele hatte.


    Fazit: Ein Sonntagnachmmittag bei schönstem Wetter kann auch anders genutzt werden....

    Weil er ausgeführt wurde. Dahmke hat halt nicht direkt aufs Tor geworfen, sondern nach rechts gepasst. Durch diesen Pass war der Freiwurf dann ausgeführt.

    Absolut richtig. Aber stellt euch vor, Dahmke hätte direkt aufs Tor geworfen und getroffen. Ich bin mir sicher, der Schiedsrichter hätte die Wurfposition nach halbrechts korrigiert, wo er Hansen das Zeitspiel abgepfiffen hat.......

    Derby! Zweitniedrigste Herren - Spielklasse, Samstagnachmittag.


    "Moin Harmi!" gefühlte 70% der warmlaufenden Spieler beider Mannschaften kennen Harmi als Spieler schon seit dem vorherigen Jahrtausend, die meisten anderen haben ihn in den letzten Jahren als Schiedsrichter in der Region kennengelernt. Der Umgang miteinander ist freundlich, allerdings fühlen sich die gewissen "Pappenheimer" bei Harmis Anblick nicht so wohl. Harmis konsequente Regelauslegung der progressiven Bestrafung und auch der relativ häufigen Spielfortsetzung mit Strafwurf ist halt nicht nach jedes Abwehrrecken Geschmack. Auch das relativ späte Armheben zum Anzeigen des passiven Spiels trifft nicht immer auf Zustimmung. Da Harmi diese Linie aber konsequent seit Jahren durchzieht, wissen alle Beteiligten, was läuft.


    Doch schon vor Spielbeginn gibt es ein Problem. Beide Mannschaften haben zwar 13 Spieler auf dem Bericht, aber es mangelt irgendwie an Bodenpersonal, welches das Kampfgericht besetzen könnte. Die anwesenden sieben (!) Zuschauer/innen haben das alle "noch nie gemacht". Der MV der Heimmannschaft schlägt vor, dass jeweils einer der Ersatz-Torhüter beider Mannschaften das Kampfgericht besetzt, bis seine Freundin eintrifft, die das ja sonst immmer macht und dies notfalls auch alleine hinkriegt. :)


    Naja, besser als nix, denkt sich Harmi und stimmt zu. Da es in diesem Spiel um nix mehr geht, kann man das mal riskieren. Und los geht's. Ein Derby besteht grundsätzlich daraus, dass sich alle Spieler kennen, alle Spieler wissen, wie der Gegner spielt, alle Spieler wissen, wie der Schiedsrichter pfeift und alle Spieler dies auch mit dem Anpfiff wieder vergessen haben. Sowohl der Pappenheimer der Heimmannschaft wie auch der des Gastes sitzen nach zehn Minuten schon zum zweiten mal auf der Bank. Beide holen sich eine kräftige Standpauke ihrer MVs ab. Ob es hilft? ?(


    Pfiff vom Kampfgericht. Die Freundin des Heim - MV ist eingetroffen und soll übernehmen. Das Interims-Kampfgericht streitet noch kurz, wer denn wohl sitzen bleiben darf und dieser zugegeben attraktiven Dame beim Kampfgericht assistieren darf. Da wäre Harmi auch nur widerwillig aufgestanden. :cool:


    Weiter gehts. Das Derby plätschert beim Stand von 7:7 nach 20 Minuten so vor sich hin. Bis die Gastmannschaft zwei A-Jugendliche einwechselt. Der blonde Hüne war Harmi schon beim Einwerfen durch seine enorme Sprungkraft und der linken Wumme aufgefallen. Der quirlige Rotschopf scheint sich blind mit ihm zu verstehen. Drei Angriffe, drei Tore durch das Duo. 10:7. Heim nimmt Team-Time-Out. Harmi flirtet derweil mit der attraktiven Zeitnehmerin. 8o


    Weiter geht's. Heim hat eine neue Taktik, die ausschließlich daraus besteht, alle Angriffe über den in der Abwehr etwas ungelenk wirkenden blonden Hünen abzuschließen. Dieser kassiert auch prompt eine Zeitstrafe wegen - vorsichtig ausgedrückt - ungeschicktem Verhaltens im Zweikampf. Nachdem er die Platte wieder betreten darf, setzt Rotschopf ihn sogleich in Szene und er donnert den Ball nach einem wahnsinng hohem Sprungwurf aus 11 Metern ins Netz. "Benno! Du solltest ihn angreifen, wenn er in Ballbesitz kommt" tönt es durch die Halle. Harmi fragt sich, ob ausgerechnet Benno, der stellvertretende Heim-Pappenheimer dieser Aufgabe gewachsen sein wird..... :rolleyes:


    Und Benno wird Harmis Einschätzung schon im nächsten Angriff gerecht. Blondi hat gerade den Scheitelwert des Parabelflugs erreicht und will den Ball in den Winkel donnern, als Benno ihm mit beiden Händen in die Magengrube stößt. Blondi hat zwar viel Körperspannung, kommt aber naturgemäß trotzdem aus dem Gleichgewicht und fällt auf die Schulter. Pfiff, Time-Out, MV auf die Platte winken. Bennos Manschaftskamerad weiß schon, was kommt: "Benno, du bist zu doof, das gibt mal wieder rot." Benno ist natürlich der Meinung, dass er nix gemacht hat und legt sich auch noch mit dem Gast - MV und auch dem verletzt auf dem Boden liegenden Spieler an und nennt ihn Schauspieler. :pillepalle:


    Harmi erhält derweil eine mehrköpfige Beratung, wie denn jetzt wohl zu bestrafen sei. Plötzlich kennt die gesamte gegenerische Mannschaft das Regelwerk. Harmi schickt sie alle weg und geht erst mal zum hübschen Kampfgericht, um dort etwas zu trinken. Benno muss jetzt aufpassen, dass er sich nicht noch eine vom Gegner fängt, weil er verbal völlig ausrastet. Zwei Gastspieler müssen den eigenen Torhüter festhalten, um Schlimmeres zu verhindern.


    Irgendwie sind wieder viel zu viel Leute auf dem Feld und irgendwie sind die alle nicht lieb. Harmi zückt seine Karte und notiert ein wenig. Blondi hat sich mittlerweile wieder aufgerappelt, Benno will sich aber nicht entschuldigen und nimmt wie selbstverständlich seinen Platz in der Abwehr wieder ein. Harmi geht jetzt auf ihm zu und zeigt ihm rot und danach blau. Was Benno jetzt von sich gibt, unterliegt dem neuen Netzwerkdurchsetzungsgesetz und wird daher hier nicht wiedergegeben. Da er partout nicht vom Feld will, begibt Harmi sich zunächst mal wieder in die Obhut der schönen Zeitnehmerin. :cool:


    Nachdem Benno schlussendlich doch durch seine Mannschaftskameraden aus der Halle komplimentiert wurde, betritt Harmi wieder das Feld und gibt jeweils eine Zeitstrafe gegen die Bank, da ja irgendwie zu viele Leute auf dem Feld waren. Beide geben sich die Hand und sind mit dieser Zeitstrafe sogar einverstanden.


    Das Spiel wird fortan recht fair fortgeführt, der Rest an Pappenheimern kann sich durchringen, keine dummen Fouls zu begehen. Doch dann das: Bei der Gastmannschaft trifft ein weiterer Spieler ein. Ein ehemliger Regionalligaspieler, der Routinier, der mit allen Wassern gewaschen ist. Harmi kennt ihn und seine Tricks haargenau. Fouls provozieren, versteckte Fouls, usw. das volle Programm. Die Zeitnehmerin trägt ihn nach und kurze Zeit später wirbelt er mit Rotschopf und Blondi auf dem Feld. Doch statt sich auf sein handballerisches Könne zu beschränken, legt er gleich eine "Schwalbe" hin und tut so, als hätte ihm sein Gegner ins Gesicht geschlagen. klappt bei Harmi nicht, Zeitstrafe für ihn, Ballbesitz für den Gegner. Der einzige, der sich aufregt, ist er selbst. :nein:


    Zweite Halbzeit. Die Heimmannschaft erzielt ein Tor, der Routinier steht sehr schnell am Mittelpunkt, bekommt den Ball und wirft ihn in Rochtung eines zurücklaufenden Spieler der Gastmannschaft. Weit und breit kein Mitspieler zu sehen. "Herr Schiedsrichter! Schnelle Mitte verhindert! Das muss eine Zeitstrafe geben!" Gibt es auch. Allerdings für den Routinier. Wegen Dummheit, Frechheit, Unsportlichkeit und Arroganz. Die beiden A-Jugendlichen schütteln mit dem Kopf. Tolles Vorbild! :wall:


    MV Gast knüpft sich auf der Bank den Routinier vor. Es scheint zu helfen. 20 Minuten lang zaubert und ballert er gemeinsam mit den A-Jugendlichen die Heimmannschaft in Grund und Boden. Doch eine Minute vor Spielende scheinen bei ihm wieder alle Klappen zu fallen. Seine Schauspielerei bringt dem Gegner den Ball und einen Torerfolg. Gast ist wieder im Angriff und erzielt mit Blondis fünfzehntem Rückraumkracher das nächste Tor zur Zehn-Tore-Führung. Noch zehn Sekunden. Heim möchte das Spiel in Ruhe beenden und spielt keine schnelle Mitte. Der Rückraumrechte will einfach nur den Ball abspielen und bekommt vom Routinier einen Faustschlag in den Magen. Time Out, MV auf den Platz winken und abwarten, was jetzt passiert. Erstaunlicherweise reißen sich die Spieler der Heimmannschaft zusammen und werden nicht körperlich tätig. Der geschlagene Spieler steht auf, zeigt dem Routinier einen Vogel und geht vom Feld, seine Mitspieler folgen ihm. Der Routinier will gerade Luft holen, um sich bei Harmi zu beschweren, dass er körperlich und verbal angegangen wurde. Aber Harmi ist schneller und zeigt ihm rot/blau.


    Der fällige Strafwurf wird verwandelt, der Torhüter wirft vermutlich bewusst den Ball weit über die Mittellinie, um eine weitere schnelle Mitte und weitere Hektik zu vermeiden und freut sich auch über einen Neun-Tore-Sieg. :hi:


    Was hätte es für ein schönes Derby sein können......

    Lange nicht mehr reingeguckt, aber ZeeBee war ja auch nicht
    sooo aktiv…. :hi:


    Harmi trainiert nicht mehr. Aber es gibt ja andere Aufgaben.
    Dank des aufgefrischten uralten Schiedsrichterscheins darf Harmi jetzt auf
    Regionsebene pfeifen. Die unkonventionelle und vor allem unfaire Spielweise der
    unterklassigen Mannschaften verträgt sich dabei nicht immer mit Harmis
    Interpretation der progressiven Bestrafung. Die konsequente Bestrafung von
    offensichtlichen Fouls sind viele Mannschaften von anderen Schiedsrichtern halt
    nicht gewöhnt. :nein:



    Harmi bekommt die ehrenvolle Aufgabe, das „Derby aller
    Mütter“ zu pfeifen, ein Spiel der Regionsklasse Damen zwischen Knollenland III
    und Hasenheide II. Die Ü35 der beiden Vereine hatten körperlich und
    handballerisch schon bessere Zeiten…. ;(



    Vor sagenhaften 15 Zuschauern übertrifft die Anzahl der
    ausgesprochenen Zeitstrafen prompt die Anzahl der gesamt geworfenen Tore. Das
    auf dem Papier friedlich wirkende 9:9 (4:5) täuscht. Harmi war nicht bewusst,
    dass Frauen Kriege führen. Kein Händedruck vor dem Spiel, während des Spiels
    nur Gehässigkeiten, Nickligkeiten und pseudo-versteckte Fouls, auch nach dem
    Spiel kein Händedruck.



    Das Spiel lebt von dummen und überflüssigen Fouls. Dann das:
    Rudelbildung nach einer Rangelei zwischen Kreisläuferin und Abwehrspielerin.
    Rudelbildung steht nicht im Regelheft. Schwierig zu ahnden. Harmi belässt es
    bei je drei Zeitstrafen pro Mannschaft gegen die Rädelsführerinnen plus je eine
    Zeitstrafe gegen die Bank, weil irgendwie nun doch mehr als sieben Spielerinnen
    jeder Mannschaft auf der Platte waren. Aber halt! Nach Adam Riese dürfen jetzt
    nur drei Spielerinnen inklusive Torhüterin pro Mannschaft aufs Feld. Die
    Heimtrainerin glaubt, dass das Spiel nun abgebrochen werden muss. Denkste….



    Was in den nächsten 120 Sekunden nach Wiederanpfiff folgt,
    ist das beste Argument dafür, den Glauben der Heimtrainerin vielleicht doch in
    eine feste Handballregel für das „Derby aller Mütter“ umzuwandeln. Hasenheide
    beginnt mit Freiwurf. Kein passives Spiel angezeigt, man könnte ja ganz normal
    spielen. Aber nein, eine Spielerin will unbedingt werfen und ruft die
    Torhüterin nach vorne. Die Torhüterin kommt angeschnauft, während Harmi langsam
    den Arm hebt und stellt mit einer Spielerin eine Mauer, die verbleibende
    Spielerin läuft an und wirft den Ball der gegnerischen Torhüterin in die Hände.
    Diese versucht nun, in das leere Tor zu werfen, aber der Ball verhungert
    unterwegs. :/:



    Hasenheide versucht es jetzt mit einer Feldspielerin mit
    Leibchen. Drei gegen zwei scheint nicht so einfach zu sein. Harmi zeigt wieder passives
    Spiel an und die Spielerin mit dem Leibchen wirft nach eins gegen eins aufs
    Tor, trifft aber nicht. Gegenstoß von Knollenland aufs leere Tor, aber die
    Spielerin fängt nicht. Kurzum: Zwei Minuten lang Not gegen Elend, zweimal
    passives Spiel, kein Tor, aber auch keine weitere Zeitstrafe.



    Die acht Spielerinnen dürfen zwei Minuten nach Rudelbildung
    alle gemeinsam wieder aufs Feld. Zwei Hasenheider Spielerinnen wissen nicht,
    dass es einen festgelegten Bereich gibt, von dem sie aufs Spielfeld laufen
    dürfen und müssen direkt wieder auf die Bank. Eine Knollenlandspielerin begeht
    direkt wieder ein Foul und darf auch wieder runter…. :wall:



    Endlich Spielschluss. Aufgrund des Zeitstrafenverhältnisses
    von 11:12 spricht die Betreuerin von Hasenheide doch tatsächlich von einem „Heimschiri“.
    Die Trainerin von Knollenland will Einspruch einlegen, weil das Spiel ja ihrer
    Meinung nach hätte abgebrochen werden müssen. Harmi reicht ihr sein Regelheft,
    zwei Minuten später ist Ruhe….



    Eine Spielerin von Hasenheide kommt völlig aufgebracht zum
    Zeitnehmertisch. Der Hausmeister will Hasenheide gar das Umziehen und Duschen
    verbieten und hat die Kabine abgeschlossen. Der „Heimschiri“ überzeugt ihn
    eines Besseren, indem er Knollenlands Trainerin androht, diese Unsportlichkeit
    in den Spielbericht einzutragen. Hausmeister Krause schließt widerwillig auf
    und verkriecht sich. Die Heimtrainerin fragt Harmi anschließend: „Muss man den
    Gegner wirklich duschen lassen? Was wäre wenn wir sagen, dass die nicht
    funktionieren? Würde das eine hohe Strafe geben?“ Harmi vermeidet es, sich an
    den Kopp zu packen und zuckt nur mit den Schultern…. :pillepalle:



    Fortsetzung folgt….

    Zitat

    Original von Dany


    Ja ab einer gewissen Jugend und Klasse klar. Aber manchmal ist auch unkönnen dabei. Ich ermahne da auch nur einmal und dann beim nächsten, mal geht man für so eine Aktion. Egal welcher Spieler. Und ich denke wenn man dies so macht habe ich auch als Trainer keine Probleme damit.


    Reicht es nicht, wenn man einmal eine(n) Spieler(in) in Verletzungsgefahr bingt oder sogar verletzt?

    Warum geht es nur um die Bestrafung des Trainers?


    Man hat als Jugendtrainer die Verantwortung, ihm anvertraute Kinder oder Jugendliche gesund wieder nach Hause zu bringen. In gewissen Situationen, wenn es um die Gesundheit geht, ist dann halt mal eine unpouläre Maßnahme notwendig.


    Ich hab bisher zweimal mit der massiven und lautstarken Drohung, die Jugendmannschaft vom Platz zu holen und nach Hause zu fahren, gar nix bekommen, sondern bewirkt, dass sowohl Gegner, wie auch Schiedsrichter sich plötzlich auf die geltenden IHF / DHB - Regeln besonnen haben.
    Auf eine rote Karte hätte ich geschissen, auf irgend eine persönliche Strafe gegen mich hätte ich mit sofortiger Beendigung jeglichen ehrenamtlichen Engagements reagiert, inkl. der eigenen Tätigkeit als Schiedsrichter.

    Habt ihr euch schon mal Gedanken gemacht, wie hoch der administrative Aufwand für ein stinknormales Handballspiel ist?


    Heimspiel! Wer denkt, das wäre in 70 Minuten abgefrühstückt, der irrt sich.


    SIS aufrufen, Spielnummer, etc. raussuchen: 2 min
    In der Zeit könnte harmi schon ne nette Zeitstrafe absitzen (Gegners Rückraumshooter in der ersten Minute zwei mal aus der Luft gepflückt, um erst mal Respekt zu verschaffen)


    Spielbericht ausfüllen: 10 min
    In der Zeit hätte harmi ein Tor geworfen, eins vorbereitet und einen Tempogegenstoß übers Tor gesemmelt, hinten einen Strafwurf verursacht und einmal den mittlerweile verunsicherten Rückraumshooter des Gegners geblockt


    Heimspielequipment auf Vollständigkeit überprüfen (TTO-Karten, Pfeife, zweite Stoppuhr, etc.): 2 min
    Das wäre Zeitstrafe Nummer zwei, wegen unkonventioneller Abwehr gegen den 110-Kilo-Kreisläufer


    Kiste Bier aus dem Kühlschrank holen, in Kühltasche packen, mit Kühlakkus bestücken, etc. (Zeitungskiste, weil man dummerweise im örtlichen Generalanzeiger bei der Berichterstattung zum Tag der offenen Tür des örtlichen Hühnerzuchtvereins hinten links am Bierpavillion, Theke Ostkurve zu erkennen war): 6 Minuten
    Das hätte für ein paar nette Zweikämpfe mit dem 110-Kilo-Kreisläufer, einen Lattenkracher, einen Fehlpass und einen Rückraumkracher in den Winkel gereicht


    Hallenschlüssel suchen, CD fürs Aufwärmprogramm suchen, Fahrt zur Halle, wieder umdrehen, weil Spielerpässe noch auf dem Schreibtisch liegen, Schranken runter, Parkplatz suchen, etc.: 20 min
    Im Spiel wären das 10 Minuten als Auswechselspieler auf der Bank, wegen Konditionsmangel, die anderen 10 Minuten Halbzeit, Mitspieler anschreien, über Schiedsrichter mosern, neue Taktik ausgeben, abklatschen. Pipi machen, etc.


    Umziehen, Schuhe vergessen, Tochter anrufen, auf Tochter warten, Schuhe anziehen, Halle betreten: 10 min
    Die in der Halbzeit geschöpfte Kraft wäre direkt in drei Tore, ein Kreisläuferanspiel, einen Fehlpass, sowie drei mal Gegners Rückraumshooter blocken umgesetzt worden.


    Bänke aufbauen, Zeitnehmertisch herrichten, Uhr einstellen, Musik einlegen, feststellen, dass es die Bibi-Blocksberg CD aus Sohnemanns Kindergartenzeit ist (der ebay-Kunde schaut sich vermutlich gerade meine Urlaubsfotos an), Rammstein-CD aus dem Auto holen, Spielbericht und Pässe bereit legen, etc.: 10 min
    Was hätte harmi alles reißen können: Zwei Stürmerfouls provozieren, zwei Strafwürfe rausholen, sich nach einem Revanche-Stürmerfoul des 110-Kilo-Kreisläufers vor Schmerzen auf dem Boden krümmen, sein Fußhandtuch zum wischen opfern, etc.


    Gegner begrüßen, Schiedsrichter begrüßen, dem Zeitnehmer zum zwanzigsten mal die Uhr erklären, Sekretär auf der Tribüne suchen, weil Gegner keinen mitgebracht hat, Leibchen organisieren, weil Heim, Gast und Schiri heute alle in gelb antreten, etc.: 10 min
    Harmi wäre in diesen 10 Minuten zum Matchwinner geworden: Trotz Manndeckung zwei Tore erzielt, zwei vorbereitet, dem 25 Jahre jüngeren Linksaußen des Gegners den Tempogegenstoß abgelaufen und drei Sekunden vor Schluss den Sieg mit einer uneigennützigen "Disqualifikation mit Bericht" gerettet.


    Nach dem Spiel: Schiri bezahlen, halle aufräumen und fünf Zeitungskisten leeren, anschließend nach hause laufen: Aufgrund von Erinnerungslücken nicht mehr messbar :rolleyes:

    Ich hab das Gefühl, es gibt mittlerweile mehr Regeln, die den allgemeinen Spielbetrieb erschweren und den Staffelleitern die Möglichkeiten geben, Geld in die Verbandskassen einzutreiben, als Regeln, die einem fairen und sportlichen Spiel dienen.


    Der administrative Aufwand für ein Handballspiel steht mittlerweile in keinem Verhältnis mehr zum Spiel selbst.

    Zitat

    Original von meba ideen
    Das es sowas immer noch gibt ist echt unfassbar! :nein:
    ...


    Hab ähnliches vor zwei Wochen gesehen. Wenn solche Deppen in der Halle rumlaufen, sollte jeder Spieler vorher eben nachgucken, ob er wohl auf dem Spielbericht steht.


    Welche Konsequenzen hätte eigentlich ein Einspruch zur Folge?

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