Das habe ich nicht geschrieben.
Dass Gislason jedoch nicht so der große Mentalitätstrainer ist, ist denke ich m.E., nichts neues. Und wenn wie hier geschrieben, das Finale auch eine Mentalitätsfrage ist, dann kreide ich das dem Trainer an. Egal wie dieser heißt.
Der Punkt den deine Kritiker bisher aufgegriffen haben, war deine Pauschalisierung (Medaille ist nichts mehr Wert. Silber ist sowieso doof, weil jetzt bleibt Gislasson, der ist doch der falsche Trainer)
Bzgl. "Mentalität": Ich glaube Mentalität sieht auch jeder anders bzw. hat es verschiedene Ebenen. Für den einen heisst "Mentalität" mit Motivation und Siegeswillen in das Spiel zu gehen. Das hat der Bundestrainer geschafft (und dafür muss man wahrscheinlich keinen Sportler in einem olympischen Finale) besonders motivieren. Ein weiterer Aspekt ist der Wille sich nicht aufzugeben und auch bei Rückstanden an sich zu glauben. Das hat Gislasson bei der Mannschaft auch geschafft - im Laufe des Turniers immer wieder zu beobachten. Es hat sich doch auch gezeigt, dass sie während der Spiele keine Angst vor seinem eigenen Können oder vor einem vermeintlich stärkeren Gegner hatten. Sie sind auch nicht eingebrochen, wenn etwas nicht geklappt hat. Er hat sich schützend vor sie gestellt, wenn es nicht oder zu gut geklappt hat, um ihnen den Druck zu nehmen. Daher würde ich schon sagen, dass Gislasson sie mental aufgebaut hat und würde die Schlussfolgerung nicht so unterschreiben. Und auch bei Kiel nicht. Eine Truppe von Stars muss man auch immer wieder aufs Neue auf (vermeintlich schwächere Gegner) einstellen.
Ich würde eher sagen, dass man an der eigenen Übermotivation "zerbrochen" ist. Man hat sich besonders viel für dieses Spiel vorgenommen. Dann klappte plötzlich nichts und man spielt gegen einen Gegner dem scheinbar alles gelingt und jeden Fehler sofort bestraft. Der damit verbundene eigene Druck war dann zu viel und man ist dann einfach gebrochen. Da hilft dann auch der Trainer an der Seite nicht einfach mal schnell. Du stehst da und weisst: "Jetzt haben wir in 5 min schon fast das Finale weg geworfen" - siehe die Aussagen von Knorr a la "vielleicht war der Moment zu groß". Da fehlt dann einfach auch Erfahrung. Die Dänen haben das Lehrgeld auch 2013 gezahlt. Jeder Sportler hatte sicher schon besonders schlechte Tage, wo am Ende die einfachsten Dinge nicht funktioniert haben. Unbekümmertheit, automatisierte Abläufe und Selbstverständlichkeit weg und plötzlich fängt man an nachzudenken.