Beiträge von Ronaldo

    ALF: korrekt, kein neues Problem. Nicht einmal für altgediente Erstligisten. Aber dafür wurde ich Mitte September auch schon als Schwarzseher tituliert ;) Vielleicht ist die eingleisige Liga 2 auch der richtige Schritt. Letztlich aber auch der von jochenj angesprochene Lernprozess. Und zwar auch in anderer Hinsicht. Wenn wirtschaftliche Verfehlungen endlich konsequenz bestraft werden, dann ist die Motivation höher über das Risiko nachzudenken. Sonst kann man es ja immer mal probieren, dann an die Wand fahren und in Liga 2 anmelden.


    jochenj: nach der Antragstellung ist ein Wechseln des wirtschaftlichen Trägers nicht mehr möglich. Dann lieber GmbH i.Gr., ggf. auch später noch den Gesellschaftsvertrag ändern. Wie auch immer, bis zum 1.12. ist es nicht mehr lange hin, gilt auch für den TUSEM.

    jochenj: Die Gründe, warum es keinen Sinn macht mit einem Verein die Lizenz zu beantragen, wären ein ganz neues Thema. Die Fristen, die teilweise im Lizenzierungsverfahren auferlegt werden, sind als Verein aufgrund anderer Entscheidungsprozesse nicht umzusetzen. Mit einer der Gründe, weshalb die Reinickendorfer Füchse 2005 keine Lizenz erhielten und dann eine GmbH gründeten. Einen wirtschaftlichen Träger schaffe ich trotzdem bis zum 1.12. zu gründen, das geht schon noch. Lizenz kann ja auch mit einer GmbH i.Gr. beantragt werden.


    Bei Stralsund kann ich auch genau anders herum argumentieren: die finanziellen Probleme sind schon länger bekannt, die Fragwürdigkeit mancher Kalkulationen auch. Warum hat Drombera nicht früher den Hilferuf gestartet? Vielleicht (Hypothese!) sah er auch die einzige Chance darin die Stadt für die Bürgschaft unter Druck zu setzen.
    Wie dem auch sei, bei bekannten Altlasten, wenn auch in niedrigerer Höhe, und zugleich bekannter Unterdeckung des Etats, wären 1-2 Spieler weniger sinnvoll gewesen. Fatal ist doch, dass Stralsund sportlich keine ernsthafte Chance hatte und jetzt auch noch finanziell den Bach runter geht. Wenigstens letzteres hätte man vermeiden können.

    Zitat

    Original von jochenj


    Da widersprichst Du Dir eigentlich selber. Anscheinend ist es jedes Jahr ein anderes Team, daß durch Verletzungen minimiert wird. Das spricht ja dann doch eher für eine zufällig gestreute Verteilung und nicht für eine Folge selbstverursachter Fehler. Wenn ein Team jetzt jedes Jahr mit ständig verletzten Spielern agieren muß, sieht die Sache schon anders aus.
    Verletzungen ergeben sich aus wesentlich komplexeren Zusammenhängen, als daß man sie so einfach mit Trainingsmethodik und deren Folgen mit einem breitem Kader verhindern bzw. abschwächen könnte. Aber wenn ich in 1 von 10 Fällen auch mit gedehntem, erholten und trainiertem Fuß bei einem bestimmten Knickwinkel mir eine Bänderdehnung hole oder der Gegner durch eine zufällige Bewegung mir beim Sprungwurf auf den Oberschenkel haut und man bei der Landung sich verletzt, dann ist das trotzdem Pech. Denn man hätte ja auch anders auf den Boden aufkommen können. Zu einem gewissen Grad kann man die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung vermindern, ein Restanteil bleibt aber immer. Ab und zu kommt es nun mal dazu, daß sich mehrere Spieler oder sogar Schlüsselspieler verletzen.


    Der Fehler ist sicherlich eine Verletzungsmisere als alleinigen Grund für sportlichen Mißerfolg darzustellen (was ja oft passiert).


    Ich gebe zu bedenken, dass es teilweise auch unterschiedliche Trainer und unterschiedliche Ligen sind. So einfach ist die Vergleichbarkeit (leider!) nicht. Die Gemeinsamkeit ist doch der an sich enge Kader an Leistungsträgern. Kiel würde ich da auch noch nennen, wobei ich dem THW eine bewusste Entscheidung hierfür unterstelle. In der unteren Tabellenhälfte ist es der Versuch mit wenigen Leistungsträgerrn den Anschluss zu halten. Gegenbeispiel übrigens Balingen, zwar ebenfalls Verletzungsprobleme, aber tendenziell ein homogenerer Kader und dadurch bei Ausfällen flexibler.


    Den letzten Satz unterschreibe ich voll und ganz!

    Was soll ich da erklären? Habe ich einen Unterschied gemacht?


    Im Übrigen kann Essen - aus deren Sicht, nicht aus meiner - von Glück reden, dass Edelmeier erst jetzt abgesägt wurde. Edelmeier hat das erst möglich gemacht. Ein Ellwanger wird keine Insolvenzverschleppung riskieren, der hätte auch am 29.6. einen Antrag auf ein Insolvenplanverfahren gestellt, übrigens verständlich. Wobei das Planverfahren dann auch uninteressant gewesen wäre, denn dann hätte Liga 2 nicht funktioniert. Durch sein Verschleppen hat Edelmeier erst den geplanten Neustart in Liga 2 ermöglicht.


    Und Stralsund bin ich gespannt. Bis zum 1.12. ist es nicht mehr lang, da gilt es schnell einen neuen wirtschaftlichen Träger zu gründen und den Antrag für Liga 2 vorzubereiten.

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    Original von jochenj
    Das Argument kann man vielleicht ab der Hälfte der Saison bringen, aber nicht am Anfang der Saison.


    Und ich bringe das Argument doch, aber nicht am Anfang sondern erst nach einem Drittel der Saison ;) - Thema für mich erledigt.



    Die drohende Insolvenz Stralsunds auf eine Verkettung unglücklicher Umstände zu schieben ist doch recht einfach. Wenn ich mit 180 gegen die Mauer fahre und mich auf den Airbag verlasse, dann wird auch keiner von einer Verkettung unglücklicher Umstände reden, wenn der nicht aufgeht.


    Zunächst zum Etat der laufenden Saison, der ja noch nicht gedeckt ist. Hier gibt es aber gerade in Stralsund nur wenig Kalkulationsrisiken, da alle Zuschauerplätze aus Dauerkarten verkauft sind. Es bleibt also das Ausfallrisiko von Sponsoren, davon war aber auch bislang nicht die Rede, zumal hier eigentlich eine Reserve eingebaut werden müsste. Folglich liegt doch die Vermutung auf der Hand, dass vor der Saison mehr Ausgaben geplant wurden, als durch Zuschauer und Sponsorenzusagen gedeckt waren. Da ist nichts unglücklich dran.


    Altlasten aus der Vergangenheit. Im Prinzip dasselbe Problem, ergänzt um den Haack-Faktor. Aber, es war bekannt, dass es Probleme gibt, ist ausreichend dokumentiert. Da kann man jetzt nur wünschen, dass vielleicht noch etwas zu holen ist. Inwieweit der Verein seine Aufsichtspflicht als Gesellschafter vernachlässigt hat ist schwer zu beurteilen. Es ist aber wohl so, dass Haack schalten und walten konnte wie er wollte. Das ist auch nur teilweise unglücklich verlaufen.


    Der einzige Unglückliche ist Drombera, bis der das Chaos gesichtet hatte, war es wohl zu spät.

    Das Argument kann man auch nach neun Spielen bringen. Du musst es deshalb noch lange nicht akzeptieren. Ich lasse mir das Argument aber auch nicht verbieten, zumal ich damit mit Sicherheit nicht allein dastehe.


    Dass der aktuelle Kader nicht finanzierbar ist, wurde doch gezeigt. Wenn Du ihn für finanzierbar hälst, wie erklärst Du Dir dann die Notwendigkeit einer städtischen Bürgschaft? Unter den aktuellen Bedingungen nicht finanzierbar. Das ist für mich Fakt. Danach kommen Überlegungen, was man ändern könnte oder sollte.


    Mir fällt da nur eine alte Überlegung von mir ein, dass die Mannschaften einen Anteil des Etats in eine Rücklage packen müssen, bis diese einen bestimmten Level erreicht hat. Dann bestehen Reserven für die von Dir genannten Risiken. Solange im Vorfeld aber bereits 125% der gesicherten Einnahmen verplant sind, also andersherum nur 80% der Ausgaben refinanziert wurden, wird sich da nie etwas ändern.

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    Original von Felix0711


    Und Düsseldorf ist sowieso Retorte :D ... nur in Göppingen kann man bei dem Thema mal wieder nicht mitreden... :hi:


    Ball flach halten, in Bezug auf Göppingen wurde zurecht auf Scharnhausen angespielt, ganz unabhängig davon, dass FAG derzeit in Stuttgart spielt.

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    Original von jochenj
    Hätte man mehr Glück bei den Verletzungen und hätte man noch einen 3. möglichen Leistungsträger verpflichtet (die beiden wichtigsten Neuverpflichtungen sind ja gerade verletzt), hätte Stralsund wohl schon Potential im unteren Feld mitzuhalten.


    Bevor es Meteo schreibt ;)


    Das hat nichts mit Glück zu tun. Wer mit sieben Stammspielern für die erste Sieben in die Saison geht und die quasi durchspielen lassen muss, der wird Verletzungen bei den Leistungsträgern bekommen. Da ist nichts mit Potenzial mitzuhalten, denn die Verletzungen konnte jeder vorhersagen. Und mit Verletzungspech hat das schon gar ncihts zu tun.


    Stralsund wäre konkurrenzfähig, wenn sie nur mit dem finanzierbaren Kader oben dabei wären. Und die Durchführungsbestimmungen angepasst würden, dass während der Saison insolvente Vereine alle Punkte abgezogen bekommen und damit am Tabellenende stehen.

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    Original von Meikel
    Ihr wisst aber schon, dass eine solche Bürgschaft richtig Kohle kostet? Da sind locker 2-3% der Bürgschaftssumme fällig. Deshalb sind Millionen-Bürgschaften völliger Unsinn.


    Natürlich weiß ich das. Und 2-3% sind zu niedrig, das will allein die Bank bei erstrangigen SIcherheiten. Die hat kein Bundesligist, braucht also einen RÜckbürgen für die Bank mit entsprechender Bonität. Wenn der den gleichen Prozentsatz möchte, dann sind wir schon bei 5% Kosten. Bei einer Million sind das 50.000 pro Jahr. Die Zinsen für die offenen und verdeckten Verbindlichkeiten sind höher...


    Ob es Unsinn ist ein Instrumentarium einzuführen, das die Risiken von weiteren Lizenzen reduziert und dann auch noch die Schäden weitgehend absichert - das mag jeder selbst beurteilen. Wenn nur einer der beiden Kandidaten Essen und Stralsund vom Spielbetrieb zurückzieht, dann geht der Schaden für die anderen Clubs in den Millionenbereich. Getragen von den restlichen Clubs. Die derzeitige Bürgschaft von 50.000 € sichert nicht viel mehr als die zweite Rate der HBL-Jahresgebühr.


    Oder anders formuliert: in Zeiten, in denen Clubs mal locker einen siebenstelligen Betrag für einen sportlich nicht notwendigen Trainerwechsel ausgeben, wären auch 5% des Etats für die Absicherung drin.


    Und ganz unabhängig davon haben mir meine Gespräche der letzten Tage gezeigt: seriöses Wirtschaften wird belohnt, denn man kann auch mit kleinem Etat die Liga halten, wenn jährlich zwei Clubs sich übernehmen ;)

    Das mit dem Namen war durchaus versteckt ironisch, die Zusammenhänge kenne ich ansatzweiße... Problem ist doch, dass sich viele immer noch nicht bewusst sind, dass die Spielbetriebsgesellschaft nur sehr wenig mit dem Hauptverein zu tun haben.


    Im Übrigen hast Du natürlich völlig Recht. Ein Blick in die Lizenzrichtlinien hat in diesen Fällen durchaus seine Berechtigung ;)

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    Original von Müllers Omar


    Quasi als Pfand und Eintrittshürde.
    Aber bitte nicht pauschal für alle Vereine gleich viel - z.B. 1 Mio! Ein solches Pfand muss schon abhängig von der Höhe der Personalkosten bleiben. Sonst würden vernünftig wirtschaftende Vereine mit kleinem Etat ausgeschlossen, während die Summe bei Vereinen mit großem Personaletat nicht reichen könnte.


    Da könnten wir stundenlang diskutieren, ich bin da selbst unentschlossen, daher habe ich beides in den Raum gestellt. Auf der einen Seite kann man argumentieren, gleiche Bedingungen für alle (wie bisher bei den 50.000), auf der anderen Seite könnte das Argument sein, dass es darum geht vor allem die Spielergehälter zu sichern.


    Aber...
    ... die HBL ist die Vertretung der Vereine, also der Arbeitgeber - Spieler zu schützen ist nicht deren primäres Interesse.
    ... die aktuelle Bürgschaft von 50.000 ist definitiv lächerlich. Wer da schon Probleme bekommt diese Bürgschaft zu erhalten, der sollte sich ernsthaft Gedanken machen.

    Bei 50.000 € sind Bürgschaften ein Randthema. Aber warum die Bürgschaften nicht auf die Höhe der SPielergehälter anheben? Oder, um es einfacher zu machen, auf 500.000 € oder gar 1.000.000 € erhöhen? Das verbürgt Dir keine Bank ohne einen Rückbürgen mit entsprechendem privatem finanziellem Polster oder einem "Bürgschafts"-Sponsor. Und dieser Rückbürge wird dem Verein die Hölle heiß machen, denn sonst legt der ruck-zuck privat ein nettes Sümmchen auf den Tisch.


    Über Bürgschaften den Etat ausgleichen, damit hätte ich nicht einmal ein Problem, wenn die Bürgschaften werthaltig sind. Was man so hört, reicht ja aber eine mündliche Sponsorenzusage doch schon aus ;)


    Die Gehaltszahlungen zu überprüfen ist immer noch der einfachste Weg. Vielleicht würde es schon reichen, wie von Lothar Frohwein mal skizziert, wenn die Geschäftsführer bis zum 10. ein Formular unterschreiben müssen, dass die Gehälter nebst Lohnsteuer und Sozialversicherungen für den Vormonat bezahlt wurden. Wenn sie das nicht unterschreiben können, dann greift automatisch in Strafenkatalog, bei dem ich übrigens den Punktabzug als sinnvollstes Mittel erachte. Und wer unterschreibt, obwohl noch nicht alles bezahlt hat, risikiert die doppelte Strafe.

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    Original von MobyDick87


    Die soll es aber heute geben... :/:


    SOLL, genau - noch ist sie nicht da.


    Also brauchen wir auch nicht die Story vom mangelnden Training sondern wir können auch Klartext reden: ohne Spielberechtigung darf EIjlers nicht spielen. Es wäre zumindest schön bescheuert ;)


    Man kann aber davon ausgehen, dass das bis morgen Abend rechtzeitig geklärt ist. Der TUSEM-Insolvenzverwalter hat einer Freigabe wohl zugestimmt, entgegen anders lautender Berichte.

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    Original von MobyDick87
    Gerrie wird in der Halle sein, aber noch nicht auflaufen, da er bislang noch nicht mit dem Team trainiert hat und so die nötige Abstimmung zwischen Abwehr und Torwart nicht vorhanden wäre. Somit wird Sven Gratwohl neben Milos Slaby das Tor hüten.


    Vielleicht auch, weil er noch keine Spielberechtigung für HBW hat?

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    Original von michel b.
    Ich bin dafür, dass diejenigen die sich gegen den Einsatz von Wahlcomputern einsetzen, sich Sonntags freiwillig zum Stimmzettel auszählen melden....
    Ob ich eine Petition starten soll? ;)


    Dafür brauchst Du keine Petition, dafür gibt es Gesetze. Wenn sich niemand freiwillig meldet, dann kann der Wahlleiter anordnen, wer zu helfen hat. Wie erfolgreich das dann verläuft ist eine andere Sache ;)