Das Mustafa unbedingt "seine" WM durchführen will, weil es da um viel Geld geht, kann man verurteilen, aber es ist nachvollziehbar. Die Rolle der Spieler ist ein Stück weit inkonsistent. Wenn es darum geht, die Notwendigkeit von Spielen ihrer Arbeitgeber zu rechtfertigen, spielt das keine Rolle. Trotz "ausgereifter" Hygienekonzepte nimmt die Zahl der Corona-Fälle regelmäßig zu, was nicht zuletzt durch Reisetätigkeit begünstigt wird. Den Ägyptern traut man hinter vor gehaltener Hand nicht zu, ein tragbares Hygienekonzept auf die Beine zu stellen. Stattdessen sollen sie jetzt ihre Interessen zugunsten der europäischen Vereine zurückstellen, die ihrerseits temporär Ligen aufstocken, neue Wettbewerbe wie die EHL spielen und ihre Spieler mit den Zeitplänen extrem belasten. Eine sehr einseitige deutsche und europäische Sichtweise. Kleinere (finanzielle) Brötchen backen, möchten die Spieler im Nicht-Corona-Fall auch nicht wirklich. Natürlich wollen sie von der medialen Präsenz ihren Teil vom Kuchen abhaben, was völlig legitim ist. Die richtige Balance ist bislang noch nicht gefunden und wird durch Vereine, bei denen nur die "Premiumprodukte" wie die Championsleague tragen, also Paris SG, Veszprem, Skopje und Barcelona auch nicht besser.
Grundsätzlich ist es für den Handball wichtig, eine große idealer Weise globale Aufmerksamkeit zu erzeugen, was leider momentan nur über die großen Turniere funktioniert. Selbst dann wird es schwierig, zusätzliche Märkte zu erschließen, weil die Tradition des Sports nun einmal auf Europa beschränkt ist und sich Handball gegen z.B. Basketball, Volleyball oder Baseball auf anderen Kontinenten nicht durchsetzen konnte.
Es bedarf eines sinnvollen Gesamtkonzeptes, was ich jetzt wieder weiter entfernt sehe als ohnehin schon.