SG Achim/Baden nach Aufstieg schon wieder draußen?

  • In verschiedenen Medienberichten deutet sich an, dass Achim/Baden vor größeren Schwierigkeiten und momentan ohne gültige startberechtigung dasteht:



    Sportmarketing-Chef wirft Vorstand der SG Achim/Baden Untätigkeit vor / Wegen Finanzlücke noch keine Zweitliga-Lizenz durch die HBL
    Selenkowitsch: Ich kann doch nicht alles alleine machen
    Thomas Müller


    ACHIM. Die Zukunft der SG Achim/Baden in der 2. Handball-Bundesliga Nord steht offenbar doch nicht auf so sicheren Füßen wie noch vor kurzem seitens der mobidata-Sportmarketing GmbH verkündigt. Deren Geschäftsführer Michael Selenkowitsch erklärte jetzt, dass die Handball-Bundesliga GmbH (HBL) wegen einer Deckungslücke im Haushalt noch keine Spielberechtigung für die 2. Liga erteilt habe. Zugleich warf Selenkowitsch dem SG-Vorstand vor, zu wenig oder gar nicht aktiv geworden zu sein.Der 44-Jährige hatte noch im Mai im Interview mit der Sportredaktion des ACHIMER KURIERS betont: "Irgendwann müssen auch alle mit anpacken." Diese Forderung sei im übrigen nicht neu, sondern seit geraumer Zeit von ihm wiederholt vorgebracht worden. SG-Vorsitzende Ulrike Mathia-Tonn, gestern zu den Vorhaltungen befragt, wollte sich noch nicht äußern.Noch Anfang Juni hatte Michael Selenkowitsch verkündigt, dass die Zweitliga-Lizenz ohne Auflagen erteilt worden sei. Rund vier Wochen später, nach einer abermaligen Überprüfung durch die HBL, habe eben diese eine Finanzierungslücke moniert. Der HBL zufolge lägen die Werbeeinnahmen "erheblich unterhalb der im Haushaltsplan in Ansatz gebrachten Position". Es geht um einen mindestens sechsstelligen Euro-Betrag. Selenkowitsch reibt sich nun an zwei Punkten. Den Fehlbetrag an sich hält er für nicht so dramatisch: "Zehn Wochen vor Saisonstart ist das durchaus üblich, da eine Reihe von Vereinbarungen erst im Sommer oder in der ersten Saisonhälfte getroffen werden." Der SG Achim/Baden wirft Selenkowitsch indes vor, zu wenig für die Etatdeckelung zu tun. Es könne nicht angehen, dass Jahr für Jahr die mobidata bzw. er persönlich dies übernehmen. Grundlage sei auch für die kommende Saison gewesen, dass die mobidata als Sponsor 120 000 Euro beisteuert sowie er selbst weitere 60 000 von anderen Sponsoren aquiriert. Vergangene Spielserie sei das nicht ausreichend gewesen. Der mobidata-Chef ist deshalb verärgert: "Die fehlenden 200 000 Euro haben wir aufgestockt." Dazu ist er künftig nicht mehr bereit, was er am Montagabend auch Mannschaft und Trainer mitteilte. Als Sponsor und Aquisiteur stehe er nur noch dann bereit, wenn seitens der SG mehr unternommen werde. Anderenfalls werde er der Sportmarketing GmbH empfehlen, "sich als wirtschaftlicher Träger zurückzuziehen". Damit wäre der SG Achim/Baden die finanzielle Basis für die Zweitliga-Mannschaft entzogen. Zur Erinnerung: Rund 500 000 Euro kostet der Spielbetrieb für eine Saison samt Trainer- und Spielergehältern.Die Situation für die SG spitzte sich auch dadurch zu, dass die 2. Liga auf 17 Mannschaften reduziert wurde - zwei Spiele und somit auch Einnahmen weniger als geplant. Der geänderte Spielplan wirkte sich auch auf die drei in Bremen (Halle 7) geplanten Spiele gegen attraktive Gegner aus. Der Terminplan war über den Haufen geworfen. "Spiele kann man ja verlegen", wirft Selenkowitsch ein, "aber die SG hat leider noch nichts unternommen. Ich kann doch nicht alles allein machen." Die aktuelle Deckungslücke bezifferte Selenkowitsch auf "80 000 Euro plus die drei Bremen-Spiele". Das alles müsse noch nicht das Lizenz-Aus für die SG bedeuten. Seitens der HBL war zu erfahren, dass bei Vorlage entsprechend gesunder Rahmendaten bis September nichts gegen eine Lizenzvergabe spreche.
    Achimer Kurier


    Achim/Baden droht der Supergau
    Zweitliga-Aufsteiger wird Spielberechtigung von der HBL verweigert / Noch fehlen 109 000 Euro
    Die nächsten Tage werden für Jürgen Döhling nicht einfach.
    Von Kai Caspers


    ACHIM/BADENDie Gewitterwolken, die sich derzeit über der SG Achim/Baden zusammenbrauen - sie könnten dunkler nicht sein. Knapp sieben Wochen vor dem Saisonstart in der 2. Handball-Bundesliga (9. September) liegt dem Team von Tomasz Malmon, obwohl es zuvor die Lizenz ohne Auflagen erhalten hatte, keine gültige Spielberechtigung seitens der deutschen Handball-Liga GmbH (HBL) vor. "Ja, das ist richtig. Aktuell dürfen wir zum Auftakt in Potsdam nicht starten", bestätigte SG-Manager Jürgen Döhling gestern auf Nachfrage.


    Laut einem Schreiben der HBL könne die Freigabe der vorgelegten Anträge auf Erteilung der Spielberechtigung noch nicht erfolgen, da die vom Steuerberater bescheinigten Werbeeinnahmen der SG erheblich unter denen im Haushaltsplan in Ansatz gebrachten Positionen liegen. Konkret handelt es sich dabei um eine Summe von 109 000 Euro.


    Auch Hauptsponsor Michael Selenkowitsch machte gestern keinen Hehl aus der prekären Situation. "Für uns sind das natürlich alles andere als gute Voraussetzungen. Allerdings kann ich die Entscheidung der HBL nicht nachvollziehen. Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung ist eine Differenz in dieser Höhe keinesfalls unüblich, zumal eine Reihe von Vereinbarungen erst im Sommer oder in der ersten Saisonhälfte getroffen werden." Im gleichen Atemzug stellte Selenkowitsch jedoch unmissverständlich klar, dass er für die fehlende Summe dieses Mal nicht aufkommen werde. "Vor der Saison habe ich mit den Vereins-Verantwortlichen zusammen gesessen und allen klar gemacht, was in dieser Saison von mir in finanzieller Hinsicht zu erwarten ist. Darüber hinaus war allen klar, dass die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden müssen. Davon ist derzeit aber nichts zu sehen, bleibt wieder einmal alles an mir hängen", machte er gestern seinem Unmut Luft. Doch nicht nur die fehlende Unterstützung ist laut Selenkowitsch für die finanzielle Schieflage verantwortlich. Auch die Änderung des Spielplans trage einen wesentlichen Beitrag dazu bei. "Dadurch gehen uns rund 70 000 Euro durch die Lappen", verwies er gestern auf die fehlenden Topspiele gegen Essen und Delitzsch, die beide in die Südstaffel eingestuft wurden. Auch das geplante Duell mit den Reinickendorfer Füchsen kommt aufgrund der Änderung nicht zu Stande, steht die Halle zu diesem Termin nämlich nicht mehr zur Verfügung. Selenkowitsch: "Aber dagegen hätte man auf der Staffeltagung einfach kämpfen müssen. Leider ist das nicht geschehen."


    Doch wie soll es nun weitergehen? Denkbar sind derzeit drei Alternativen. Die beste wäre natürlich, wenn sich noch weitere Sponsoren finden lassen, die für die noch fehlende Summe aufkommen. "Wenn das nicht gelingt, müssen wir natürlich mit den Spielern reden und eventuell neue Veträge zu geringeren Konditionen machen", verdeutlichte Jürgen Döhling. Zuvor stand gestern allerdings eine Vorstandssitzung auf dem Programm, bei der zunächst klare Fakten geschaffen werden sollten. Möglich ist natürlich auch der Verkauf des einen oder anderen Leistungsträgers. "Aber das wäre mit dem sportlichen Abstieg gleichzusetzen", will Döhling das unbedingt vermeiden. Viel Zeit zum reagieren bleibt den SG-Verantwortlichen allerdings nicht. Sollten sich nämlich keine neue Sponsoren finden lassen und auch die Spieler nicht gewillt sein auf Geld zu verzichten, dürfte es wohl nur einen Ausweg geben: Den freiwilligen Rückzug aus der 2. Bundesliga. Und das wäre wohl auf Jahre gesehen das unweigerliche Ende vom Spitzenhandball in Achim. . .
    Achimer Kreisblatt, 19.07.2006



    19.07.2006 - red
    Achim/Baden vor dem Aus?


    Die SG Achim/Baden steht offenbar unmittelbar vor dem Aus. Der Aufsteiger in die zweite Liga Nord hat seine Spieler freigestellt, wie handball-world.com von einem Spielerberater erfuhr. Auf einer gestern einberufenen Vorstandssitzung soll der Rückzug der Mannschaft aus der 2. Liga beschlossen worden sein, heißt es in noch unbestätigten Berichten. Grund sei eine Deckungslücke im Etat von 109.000 Euro.
    Für HBL-Spielleiter Uwe Stemberg wäre das ein weiterer Super-Gau. Nachdem er nach der Pleite des VfL Pfullingen und der Eingliederung von Concordia Delitzsch in die Südstaffel den Spielplan der 2. Liga Nord schon einmal über den Haufen werfen musste, droht nun erneut ein neuer Spielplan. Ob die Liga dann mit 17 Mannschaften startet oder einer der 19 Teams aus dem Süden (Concordia Delitzsch) in den Norden eingegliedert wird, konnte und wollte Stemberg heute noch nicht sagen. "Ich habe heute noch niemanden bei Achim/Baden erreichen können. Solange werde ich mir keine Gedanken um den Spielplan machen. Wenn es eine Entscheidung zu treffen gibt, werde ich eine treffen."
    Hintergrund des Rückzuges könnte nach einem Bericht der Achimer Kreiszeitung die fehlende Spielberechtigung des Vereins für die 2. Liga sein. Zwar wurde dem Klub die Lizenz auflagenfrei erteilt, allerdings ergab eine Überprüfung der Unterlagen, dass die vom Steuerberater bescheinigten Werbeeinnahmen der SG erheblich unter denen im Haushaltsplan in Ansatz gebrachten Positionen liegen. Die HBL habe daraufhin die Startberechtigung für die Liga noch nicht erteilt.


    Wir bemühen uns um weitere Informationen
    handball-world.com, 19.07.2006

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010 (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • fakt ist das sich alles zum guten gewendet hat und die Sg die vollständige Lizenz nun bekommen hat.
    Es scheind aufwärts zu gehen.
    mal sehen wie das erste Spiel in Potsdam wird.

    Einmal Achimer Immer Achimer

  • Zitat

    Original von KKC
    fakt ist das sich alles zum guten gewendet hat


    Hö ... Hö ... Hööö... Ja, Genau ! Was ist denn passiert ? Woher kommt die Kohle denn ? Und viel wichtiger : hat die SG sie schon in der Kasse oder basiert das wieder mal auf Zusagen und Absichtserklärungen von örtlichen Maurermeistern o.ä. ?


    Zitat

    Original von KKC
    und die Sg die vollständige Lizenz nun bekommen hat.


    ... und in drei Monaten das Theater wieder losgeht.


    Ich werde nie verstehen, nach welchen Kriterien bei der HBL die Lizenzen vergeben werden. Losverfahren ? Wie kann man denn einem Verein, der sechs Wochen vor Saisonstart seinen Etat immer noch nicht beisammen hat, zwei Wochen später die Lizenz geben ? Jedes Jahr die selbe Grütze... Hauptsache, auf Gedeih und Verderb die Liga voll halten. Am Ende stehen dann Fälle wie Spandau...Eschwege...Herdecke...Werratal...Niestetal...

  • ca. die hälfte wurde bar eingesammelt und die andere hälfte hat der hauptsponosr dazu gegeben.
    Wie das ganze zur Winterpause aussehen wird weiss gnaz allein nur der liebe Gott und Michael S.

    Einmal Achimer Immer Achimer

  • Hab gehört die Spieler haben durch Gehaltsverzicht auch dazu beitragen (müssen), dass die Kohle zusammenkommt.


    Erfahren denn die Vereine erst 5 Minuten vor Abgabe des Finanzkonzept die "Regeln" der HBL? Da wird sich rausgeredet von wegen "wir wussten nicht, dass" ... dann gehört man mit der Professionalität auch nicht in die BL meiner Meinung nach!


    Auf Dumm-Fang gehen ist die schlechteste Alternative, ohne dem Verein was vorwerfen zu wollen! Aber ich finde das wirft ein Sch**-Bild auf den Verein! Wird schwer "kleine" Sponsoren zu halten bei dem Tamtam!

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • es gibt leider viele solche Bespiele, sieht mann ja auch in Burgdorf.

    Einmal Achimer Immer Achimer

  • Nach Absprung des Hauptsponsors gewinnt diese Thematik trotz momentan hervorragender Leistungen der Handballer wieder an Brisanz. Wenn es nicht gelingt, neue Finanzquellen zu erschließen, sieht es düster auf für die SG. :wall:

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