sehr schön.
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2. Handball-Bundesliga: TSG Ober-Eschbach 27:36 in Metzingen
Lang: Uns fehlen Alternativen
Von Felix Dernbach
Metzingen. Am zehnten Spieltag haben die Handballfrauen der TSG Ober-Eschbach mit 27:36 beim TuS Metzingen ihre bisher höchste Saisonniederlage in der Zweiten Bundesliga Süd erlitten. Sie fielen damit auf den achten Tabellenplatz zurück. Doch auch die anderen drei hessischen Vertreter im 15er-Feld gingen leer aus.
HSG Bensheim/Auerbach verlor mit 28:36 beim SV Union Halle-Neustadt erstmals wieder nach sechs Siegen in Folge, und der TV Mainzlar kassierte beim 27:29 gegen den auf den dritten Rang vorgestoßenen TV Nellingen ebenso eine Heimniederlage wie die bei drei Unentschieden immer noch sieglose TGS Walldorf mit 24:33 gegen den weiterhin verlustpunktfreien Spitzenreiter TuS Weibern. Dessen erster Verfolger bleibt mit jetzt sechs Punkten Abstand der diesmal spielfreie SC Markranstädt. Die Überraschungen des letzten No-vember-Wochenendes lieferten Aufsteiger HC Sachsen Neustadt-Sebnitz mit seinem 29:27 im Derby beim BSV Sachsen Zwickau, der somit weiter die «rote Laterne» des Tabellenletzten tragen muss, und Vorjahresneuling HSG Albstadt mit dem 31:30-Heimsieg gegen den SV Allensbach.
Zunächst deutete nichts darauf hin, dass die TSG Ober-Eschbach in Metzingen eine so deftige Schlappe hinnehmen müsste. Denn bis zum 14:14 nach 25 Minuten waren die Gäste bei wechselnden Vorteilen ein gleichwertiger Gegner. Sie lagen nach dem anfänglichen 0:1-Rückstand über 3:2 und 5:3 beim 7:4 und 8:5 mit drei Toren in Führung, ehe sich die Schwäbinnen erholten und beim 9:9 wieder gleichzogen. Nach Ober-Eschbachs letztem Vorsprung beim 10:9 wurde das Geschehen ausgeglichen. Doch nach dem 14:14 gab es die erste Zeitstrafe gegen die TSG-Frauen, die Metzingens Zwischenspurt zum 17:14 und 18:15 beflügelte. Aber selbst beim 16:20-Pausenrückstand waren die Hessinnen noch in Sichtweite.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Ober-Eschbacherinnen mit derart vielen Zeitstrafen belastet, dass sie praktisch die gesamte zweite Halbzeit in dezimierter Formation absolvieren mussten. Spätestens da wurde ihr personelles Defizit offenkundig. Denn Spielführerin Steffi Haitsch hatte wegen einer fiebrigen Erkrankung ohnehin zu Hause bleiben müssen, und Victoria Wriedt konnte im zweiten Durchgang wegen einer zuvor davongetragenen Verletzung nur noch begrenzt mitwirken. Darunter litt dann auch der erste Wettbewerbseinsatz der ungarischen Debütantin Mariann Nagy, die sich noch ins Team hineinspielen muss. Zum Einstand gelang ihr immerhin ein Treffer.
Metzingen schlug gnadenlos Kapital aus seiner fast permanenten Überzahl und setzte sich kontinuierlich immer mehr vom Gegner ab. Obwohl die Gäste bis zum Schluss fighteten und alles gaben, war die 27:36-Niederlage doch nicht mehr abzuwenden. «Uns fehlen die Alternativen», stellte TSG-Trainer Eberhard Lang fast leidenschaftslos fest, dem wieder nur drei Auswechselspielerinnen zur Verfügung standen. Doch: «Darüber muss man nicht jammern, das ist nun mal so!»
Mit zunehmender Spieldauer wurde es immer mehr deutlich, dass die Hausherrinnen sowohl in der zahlenmäßigen Besetzung als auch in der körperlichen Robustheit deutliche Vorteile besaßen. «Bei denen saßen in der ersten Halbzeit drei Rückraumspielerinnen auf der Bank, die bei uns zur Stammformation gehören würden», verwies Lang neidlos auf Metzingens personelle Reserven. So verwunderte es niemanden, dass des Gegners Pluspunkte an Schnelligkeit und Dynamik auch zahlenmäßig zum Ausdruck kamen. Zudem häuften sich auf Ober-Eschbacher Seite in der Schlussphase manche Leichtsinnsfehler.
Jetzt täte den Ober-Eschbacherinnen nach drei aufeinander folgenden Niederlagen wieder mal ein Erfolgserlebnis gut. Allerdings ist der vorjährige Süd-Erste FA Göppingen am kommenden Samstag der nächste Gast in der Albin-Göhring-Sporthalle – und dies ist nicht gerade ein «Aufbaugegner».
TSG Ober-Eschbach: Klaßen, Otto; Wriedt (1), Nagy (1), Wittmann, Grebe (4), Holdovanska (6/3), Neuheiser (5), Duketis, Volk (5), Jensen (5).
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