13. Spieltag: TSG Ludwigshafen-Friesenheim - SG Leutershausen

  • 22.11.2012 - Die Rheinpfalz

    Ein Sieg in Unterzahl


    Handball: TSG Friesenheim gewinnt Zweitliga-Duell gegen SG Leutershausen 28:24 – Stephan Just verletzt

    [Blockierte Grafik: http://www.die-eulen.de/img/news/2012/november/22_1.jpg]Die „Eulen“ bleiben auf Kurs: Andrej Kogut. FOTO: KUNZ-HARTMANN

    Ludwigshafen. Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim hat ihren
    grandiosen 28:24 (13:9)-Derbysieg gestern Abend gegen die SG
    Leutershausen womöglich teuer bezahlen müssen. Stephan Just verletzte
    sich im Klassiker der Zweiten Handball-Bundesliga früh am rechten Fuß
    und humpelte später mit Krücken durch die Halle. Bitter ...

    Es
    begann alles so schön. Die TSG Friesenheim legte ein hohes Tempo vor
    und erspielte sich rasch eine beruhigende 9:4-Führung (16.). Es sah
    alles nach einem geruhsamen und klaren Derbysieg aus. 2398 Tage hatten
    beide Mannschaften in der Zweiten Bundesliga nicht mehr gegeneinander
    gespielt. All die Jahre zuvor waren die Duelle zwischen beiden Vereinen
    immer leidenschaftlich geführt worden. Es war ein Derby wie im
    Ruhrgebiet Schalke gegen Dortmund in der Fußball-Bundesliga. In diesen
    Begegnungen kochen die Emotionen hoch und die Rivalen schenken sich auf
    dem Platz nichts.

    Das war auch gestern der Fall – aber etwas
    verzögert. Denn Rasse gewann die Partie nach dem Schock für die TSG.
    Stephan Just verletzte sich am rechten Fuß (27.). Er musste raus und kam
    nicht mehr wieder. Damit fehlten der TSG sieben Spieler. Die Dominanz
    der TSG bröckelte fortan und der Vorsprung schmolz. Der Mannschaft
    fehlte das Selbstverständnis im Zusammenspiel. „Es waren plötzlich Leute
    auf dem Parkett, die so noch nie zusammengespielt hatten“, sagte
    TSG-Trainer Thomas König. Der Spielfluss der TSG ging verloren.
    Leutershausen drehte das Spiel. Plötzlich führte der Aufsteiger mit
    16:15. Doch damit begann gleichzeitig der Anfang vom Ende für die Gäste.
    „Sie haben begonnen zu denken und konnten nicht mehr so befreit
    aufspielen“, sagte König. Der Ex-Friesenheimer Niklas Ruß vergab eine
    klare Chance zum 20:18. Dass die Gäste nun gehemmt agierten, lag auch an
    der Moral und Willenskraft der TSG. Und in den entscheidenden Momenten
    stachen die Friesenheimer zu. 14 von 60 Minuten spielte die TSG in
    Unterzahl. Doch in diesen Phasen erzielte Friesenheim sieben Tore – ein
    Sieg in Unterzahl sozusagen.

    Das bestätigte auch Holger Löhr.
    „Wir haben das Spiel in Überzahl verloren“, grollte der Leutershausener
    Trainer, „wir haben ein Kopfproblem, so ein Spiel mit Mut uns
    Selbstvertrauen zu Ende zu bringen.“

    Die breite Brust hatte die
    TSG – und die schwoll mit fortlaufender Spieldauer weiter an. Denn die
    Mannschaft ließ sich nicht aus dem Lauf bringen und nach einem
    grandiosen Endspurt das Spiel für sich. „Wir haben den Ausfall von Just
    eindrucksvoll weggesteckt. So einen erfahrenen Mann kann man nur über
    das Kollektiv ersetzen“, sagte Linksaußen Philipp Grimm.

    So spielten sie

    TSG Friesenheim:
    Bender (51. Gieger für einen Siebenmeter) - Sigtryggsson (2), Kogut (4)
    Just (1) - Hauk (1), Grimm (8/2) - Klimek (5) - Schmidt (5), Kossler
    (2), Klee

    SG Leutershausen: Hübe (ab 52. Peribonio) -
    Frietsch (4), Geppert, Conrad (4) - Forstbauer (3), Ruß (3) - Volk (2) -
    Gunst (5/4), Kuch (1), Spilger, Müller (2)

    Spielfilm: 1:0 (3.), 9:4 (16. )13:8 (30.), 15:16 (28.), 19:19 (45.), 22:22 (51.), 26:22 (56.), 28:24 (60.) - Zeitstrafen: 7 - 3 - Siebenmeter: 3/2 - 4/4 - Beste Spieler: Schmidt, Grimm, Klimek - Gunst, Frietsch, Hübe - Zuschauer: 1680 - Schiedsrichter: Brodbeck/Reich (Metzingen).

  • wer gegen die sgl nach 45min zurueckliegt muss sich grundsaetzlich keine sorgen machen da dies regelmaessig noch vergeigt wird..das naechste heimspiel gegen rostock muss nun zwingend gewonnen werden da mann andernfalls die saison quasi schon abhaken kann

  • ja, so sieht es im Moment aus.Leider!
    Vielleicht hat die Autorin aus den WNOZ gar nicht so unrecht mit dem Satz, dass die Mannschaft vielleicht einen Mentaltrainer braucht.
    Die Jungs hatten es bei fast jedem verlorenen Spiel in der Hand zu gewinnen und es war immer knapp und sie bringen die Punkte einfach nicht nach Hause.
    Es ist schon auffallend, dass es immer mehr Leistungsausfälle im Team gibt und das liegt m.E. nicht daran, dass sie es nicht können.
    Diese Gründe müssen schnell gefunden und abgestellt werden,dann wird auch wieder ein Team auf der Platte stehn, das Einiges erreichen kann.

  • Ja, das stimmt leider Roter Teufel: Geppert ist ganz weit weg von seiner Form vom letzten Jahr.

    Die Aussage der Autorin AT in den WNOZ (Konzeptlosigkeit, Mangel an Führungsspielern) finde ich total daneben. Zu oft haben sie schon bewiesen, daß sie auch mit Mannschaften aus der oberen Tabellenregion auf Augenhöhe sind. Hätte Ruß den Gegenstoß reingemacht und hätte man bei eigener Überzahl nicht so unnötige Gegentore kassiert, wäre auch bei den Pälzern ein Sieg drin gewesen.
    Aber hätte, wäre, wenn - es muß jetzt ein Sieg her der dann auch Selbstvertrauen für die nächsten Spiele gibt. Wenn der Knoten mal geplatzt ist, dann kommen die Punkte!

    Noch was zur Presse: Der Berichteschreiber auf der SGL Homepage sollte sich nach den Spielen zumindest soviel Zeit nehmen um die Fakten (Statistik usw.) nochmal zu überprüfen. Homepage und Aktualität dort sind steigerungsfähig. Ist immerhin zweite Liga!

  • Das mit der Presse stimmt leider auch.
    Die Berichte auf der Homepage sind fast nie identisch mit dem Spielbericht.

    Im letzten Artikel gegen Friesenheim wird Geppert mit 1 Tor erwähnt, hat keins geschossen und Forstbauer , schießt 2 , ansonsten nur Fahrkarten .
    Manuel Frietsch erzielt 4 Treffer und fällt komplett neben raus. Vielleicht weil es schon selbstverständlich ist, dass er in jedem Spiel minimum 4 Tore macht.
    Da sollte man sich auch mal Gedanken machen. Diese Artikel werden auch von Zuschauern gelesen, die das Spiel gesehen haben.
    Trotz alledem wünsche ich den Jungs für das Spiel gegen Rostock mehr Glück und einen freien Kopf.
    Es sollte am nächsten Samstag zu schaffen sein.

  • Ich wollte als Außenstehender eigentlich nichts sagen. Doch Presse, Geppert, Frietsch, mangelndes Konzept oder fehlende Führungsspieler hin und her. Ich dachte stets, dass die Sportgemeinde ein Traditionsverein mit heißen Fans ist, die die Mannschaft vorwärts peitschen und einige Punkte einbringen. Doch falsch gedacht ... die Unterstützung von den Rängen (bei meiner Stippvisite im Teufelsbecken) war wirklich mau. Da müssen die Auswärtsteams nichts fürchten. So oder so. Die Auseinandersetzung mit Empor Rostock wird Weichen stellen!