alter Sack: Lieber 10 Tore gegen Ketsch, als in Rumänien 60 Minuten auf der Bank. Ein Wechsel perse ist nicht immer besser. Außerdem ist die rumänische Liga in der Breite sicherlich nicht besser als die Deutsche. Da du sicherlich auf Schmelzer anspielst, bin ich gespannt, wie sich dieser Verein entwickelt, international sollte Sie schon spielen, denn nur durch Einsätze in der rumänischen Liga wird Sie sich nicht verbessern.
Für mich ist Stolle bisher ein gutes Beispiel, wirklich nach vorne ging es bei Ihr nach dem Wechsel nicht. Auch bei Behnke konnte ich nach dem Wechsel nach Rostov nichts erkennen. In Budapest spielt Sie mehr, aber auch nicht auffällig, bei der EM erkannte ich ebenfalls keinen "Leistungssprung" es ging eher in die andere Richtung. Über Minveskaja brauchen wir gar nicht mehr reden.
Wenn wir uns jetzt noch mal auf die Quali schauen, dann spielt aus meiner Sicht M. Zapf in Deutschland im falschen Verein, aber arbeitet so weit ich weiß neben dem Handball als Lehrerin, wirft gegen Ketsch 10 Tore und spielt dann auch noch gut in der Nationalmannschaft. Wiederlegt die These also ziemlich.
Soll heißen, auch mit Vereinstreue, einem deutschem Verein, einem Job und trotz Ausmusterung durch den Bundestrainer kann man gute Leistungen bringen. Nele Franz hätte sicherlich ähnlich wie Zapf bei mehr Spielanteilen Ihre Leistungen zeigen können. Sie hat es in den wenigen Minuten sehr gut gemacht, Sie hat Blomberg auf Rang drei geführt, ist Topscorerin der Liga, warum sollte Sie jetzt nach Rumänien? Ist mir schleierhaft, dass das zwangsläufig besser wird. Mir wird da auch viel zu wenig auf den "Mensch" eingegangen. Der muss das ganze ja auch verarbeiten. Und nicht jede 21-jährige kann von heute auf morgen in einem wildfremden Land leben, Handball spielen und Leistung bringen. Das Umfeld spielt da auch eine wesentliche Rolle. Trennung von Familie oder Lebenspartner*in können auch ein großer Faktor sein.
Generell einen Wechsel zu besseren Clubs gut zu heißen finde ich nicht zielführend. Wolf ist ja vor allem auf Berger eingegangen und ob Ihr 1-2 Jahre in Leverkusen vielleicht besser getan hätten? Mit deutlich mehr Spielanteilen? Ich weiß es nicht, in der Nationalmannschaft hatte Sie aber bisher keine Steigerung erzielt. Durch den Ausfall von Ostergaard hat man gesehen, dass Sie mit mehr Spielzeiten auch direkt an Selbstvertrauen gewinnt. Bei Rode hatte der Wechsel zum BVB überhaupt nichts gebracht, daher kann ich die Einwände der Elfenmanagerin nachvollziehen, wobei ich glaube, dass es beim Zschocke anders laufen wird. Der Kader des BVBs ist deutlich reduzierter und da entstehen zwangsläufig mehr Einsatzzeiten.
Meiner Meinung nach schaut der Bundestrainer ohnehin viel zu häufig auf die Club-Zugehörigkeit und zu wenig auf die eigentliche Leistung. Beispiel Linksaußen. Jahrelang wurden Braun und Großmann eingeladen, beide spielten so gut wie nie in Ihren Vereinen, teilweise wochenlang ohne eine Einsatzminute. Das gleiche war dann auch bei der Nationalmannschaft der Fall. Bei Braun weiß ich bis heute nicht, was Sie überhaupt jemals über einen längeren Zeitraum gespielt hat?
Stockschläder und Kalmbach wurden hingegen jahrelang konsequent ignoriert und nicht ein einziges Mal auch nur ansatzweise ausgetestet. Jetzt sind Sie auf ein Mal gut genug?! Für mich muss jemand dauerhaft und konstant Leistungen bringen, das sollte immer mehr Wert sein, als ein Bankplatz in egal welcher Liga.
Wir brauchen Spielerinnen mit regelmäßiger Spielpraxis, Selbstvertrauen und vor allem mit mentaler Stärke (auch aufgrund eines guten Umfelds). Wenn das passt, kommen auch die Leistungen von alleine. Dass man möglichst bei einem Verein macht, der auch international spielt ist klar, aber das geht problemlos in Deutschland und trifft auch auf Zapf und Franz zu.
Zu Zapf und Franz, bevor jetzt wieder kommt, es war nur Portugal, das galt für alle anderen 14 auch.