Reform Jugendbundesliga weiblich

  • Vor knapp einem Jahr geisterte ja mal ein Plan durch die Presse, dass der Jugendhandball weiblich hinsichtlich zweier Punkte wesentlich verändert werden soll:

    1. Einführung einer "echten" Jugendbundesliga, analog zu den Jungs

    2. Veränderung der Altersklassen (so weit ich das verstanden hatte, insb. die Verkürzung der A-Jugend auf 1 Jahr)


    siehe:

    handball.net - Neue Altersklassen ab 2023/24
    Jugendbundesliga weiblich soll verjüngt werden / Anpassungen der Spielordnung notwendig
    www.handball.net


    Starten sollte das ganze in der nun kommenden Saison. Seither war von diesen Vorhaben nichts mehr zu hören. Für die Vereine, die jetzt ja schon die neue Saison planen, hört sich das nicht nach Planungssicherheit an. Oder ist das ganze schon wieder gestorben?


    Weiß jemand was dazu?


    zu Punkt 1 wäre meine Meinung in Kürze, dass das diskutabel ist, auch wenn der (Fahrt- und Zeit)aufwand dann (noch) weiter steigt.

    zu Punkt 2 erkenne ich schlicht den Sinn nicht. Ich glaube, es wäre sogar kontraproduktiv. Statt die Mädchen schneller an die Aktiven heranzuführen, "klaut" man ihnen Entwicklungszeit, überfordert und verschreckt viele durch eine zu frühe Integration bei den Aktiven und verliert dann noch mehr Spielerinnen, statt sie besser zu binden. Und die Vereine, die häufig schon Probleme haben, eine komplette wA aus 2 Jahrgängen zusammen zu bekommen, könnten das aus einem Jahrgang gar nicht mehr bedienen (auch wenn die wB auch schon spielberechtigt wären, was sie jetzt aber ja auch schon sind).

  • Hallo BalomanoOle,


    ok, das war schon zu vermuten, nachdem so lange nichts mehr davon zu hören war.

    Woraus kannst du deine Aussage ableiten und weißt du, was die Gründe sind?

  • Ich kenne die Gründe nicht, bin aber der Meinung, dass eine Altersklassenreform bei der weiblichen Jugend durchaus Sinn machen könnte. So sind die körperlichen Entwicklungsunterschiede zwischen älterem und jüngerem Jahrgang gerade in der C-Jugend enorm, weshalb es eher sinnvoll wäre, die Altersklassen zu verschieben, allerdings tatsächlich mit dem Ergebnis, dass die weibliche Jugend ein Jahr früher endet, es aber bei zwei Jahren A-Jugend bleibt. D.h. sie wären dann im bisher zweiten Jahr B-Jugend schon A-Jugend usw. Ich halte das auch im Vergleich mit dem männlichen Bereich für angebracht, nachdem man bei der weiblichen Jugend sieht, dass die teilweise schon im zweiten Jahr B-Jugend teilweise bei den Aktiven mitmischen können.


    Die Verkürzung der A-Jugend auf ein Jahr ist dagegen sicher ein Steckenpferd der HBF-Vereine, die ihre schon bei den Aktiven gesetzten Jugendspielerinnen nicht mehr für die JHBL hergeben wollen. Isoliert würde ich sie ablehnen.

  • Es gab heftige Kritik an den Plänen aus den Leistungszentren und anderen etablierten JBLH Vereinen. Daher wurde der Vorschlag zurück gezogen, weil der Bundesrat wahrscheinlich auch nicht zugestimmt hätte.

  • Hallo BalomanoOle und Fachfremder,

    danke für die Info, ok, dann bleibt wohl erst mal alles beim Alten. Ich halte das auch für sinnvoll. Abgesehen von absoluten Ausnahmen halte ich es auch nicht für richtig, B-jugendliche bereits bei den Aktiven einzusetzen, insb. wegen der doch anderen körperlichen Härte, die dort herrscht. Eine komplette Altersklassenverschiebung wäre evtl. noch ok, ich glaube aber, dass das von dir angesprochene Problem sich nicht auf die C-Jgd. beschränkt, man sieht das ja schon in der E- und D-Jgd und auch noch in der B.

    Dass die JBLH-Vereine keine "echte" Liga für die wB wollen, überrascht mich ein wenig. Wahrscheinlich, weil meist die B-Jugendlichen auch schon in der A-Bundesliga auflaufen. Evtl. ist es aber auch vernünftig, schon wg. Fahrwegen usw, was dann doch nicht allzuviele Spieler, Eltern, Trainer mitmachen wollen/können. Dann gewinnt man vielleicht etwas an Qualität an der Spitze, verliert aber dafür viel mehr Breite.

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