Riesenglückwunsch nach Bensheim.
Habe das Spiel Braila - THC am Ticker verfolgt.
Sonja Frey:.......6 technische Fehler,.... 1/2 Tore
Annika Lott:.....1 t.F.,.............................. 3/9 Tore
Johanna Reichert:................................... 2/4 Tore
Johanna Stockschläder:..........................5/11 Tore
Entweder waren die THC-Spielerinnen nicht wirklich gut drauf oder die Braila-Spielerinnen waren gut auf die deutsche Mannschaft eingestellt.
Oder beides.
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Meines Erachtens steckt der THC in einer handfesten Krise. Dabei geht es nicht nur um die Ergebnisse, sondern um die Art und Weise, wie sich die Mannschaft - samt Trainer - präsentiert. Die Mädels wirken total verunsichert und mutlos. Es fehlt eine Führungsfigur - wie ehemals Wohlbold oder Luzumova -, die das Heft in die Hand nimmt und die anderen Mädels mitreißt.
Eigentlich sind das Frey und Lott, doch beide können es aus gesundheitlichen Gründen zurzeit nicht sein. Lott hat offenbar immer noch (oder wieder) Hüftprobleme. Sie springt nicht und macht keine Durchbrüche, selbst ihren sonst gefürchteten Schlagwürfen fehlen Feuer und Präzision. Frey wirkt kraftlos und macht viele Fehler (siehe siebenberger). Reicherts Gefährlichkeit hat sich inzwischen herumgesprochen und sie wird gnadenlos bekämpft. Pichlmeier ist beim THC noch nicht und Kündig noch nicht wieder angekommen - Letztere ist nur ein Schatten ihrer selbst im Vergleich zum vorherigen Engagement beim THC. Und was mit den sonst doch ziemlich treffsicheren Außen los ist - ein Rätsel,
Auch die Abwehr wirkt verunsichert. Das beginnt bei den Torfrauen, die in den letzten Spielen fast immer schlechtere Quoten hatten als ihre Gegenüber - was natürlich auch an ihren zu wenig zupackenden Vorderleuten liegt. Eckerle, eine der weltweit besten Torfrauen hinsichtlich der Präzision langer Pässe, wirft plötzlich einen Ball nach dem anderen weg. Bezeichnend war nicht zuletzt, dass Abwehrchefin Niederwieser in der Defensive ausgewechselt wurde, weil sie ihre Gegenspielerinnen nicht stellen konnte.
Müller, sonst wie ein Tiger an der Linie auf und ablaufend, saß in Buzau fast apathisch auf der Bank - ein noch nie gesehenes Bild. Er, der sonst eher zu wenig wechselt, veranstaltete diesmal eine chaotische Wechselei, mit der offenbar seine Spielerinnen nicht klar kamen. Und ein 7 gegen 6 mit einer verunsicherten Mannschaft zu spielen ist eine seltsame Idee. Seine eigene Verunsicherung ließ er selbst im Pressegespräch vor dem EL-Spiel gegen Braila durchblicken.
Man kann gespannt sein, wie es beim THC weitergeht. Dias Team muss sich - wie Münchhausen - am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Ob das gelingt werden wir schon am Mittwoch in Leverkusen und am Sonntag gegen Zagreb sehen.