Beiträge von Andi.Waffen57

    Schneider kommt zum VfL. Busch und Dayan gehen. Laut Homepage des VfL.

    Ohne Frage ist Schneider ein guter Handballer, rein statistisch hat er aber seine besten Zeiten seit 2015 hinter sich. Für mich ein Transfer der Güteklasse Bozovic und Hermann - eine direkte Verstärkung zweifelsohne. Aber was mir dabei ein bisschen fehlt, ist die Perspektive. Gehen wir mal davon aus, der VfL steigt diese Saison noch nicht auf (Was ich für den Verein hoffe), dann aber nächste Spielzeit und geht in die Bundesliga mit dem Aufstiegsrückraum Bozovic (dann 36), Schneider (33) und Hermann (30). Da ist ein Umbruch innerhalb der nächsten X Saisons doch vorhersagbar. Hoffen wir, dass der nicht genau dann kommt (kommen muss), wenn man es gerade wieder ins Oberhaus geschafft hat. Das wäre fatal.

    Der gute Herr Andersson braucht wohl Kohle :D


    Du scheinst entweder keine Kenntnis von der Situation des TuS Ferndorf zu haben oder nur pöbeln zu wollen, in beiden Fällen rate ich dir allerdings in Zukunft die Finger besser von der Tastatur zu lassen. "Kohle" ist in Ferndorf nicht zu holen, der TuS hat den niedrigsten Ligaetat, unter anderem dadurch bedingt, dass man den zweitgeringsten Zuschauerschnitt hat. Hoffen wir, dass Andersson jr. nun seinen Vertrag auch offiziell verlängert, davon war ja in der Ankündigung seines Vaters nichts zu lesen.

    Wozu? Dazu gibt es doch schon genügend eigene skandinavische Clubs, die mindestens auf Zweitliganiveau spielen..


    Ich denke, der Fokus liegt eher auf der Sprungbrett-Funktion. Die 2. HBL ist eine der 7-8 besten Ligen der Welt und sie ist Unterbau der besten Liga eben dieser, in der zu spielen viele Spieler überall auf der Welt als Karrieretraum haben. Die Hallen sind mit im Schnitt 1,8 Tausend Zuschauern besser gefüllt als die in der schwedischen ersten Liga, von Norwegen ganz zu schweigen. Die Liga ist mittlerweile hochprofessionell geleitet und auch was die Vereine angeht zu den meisten Anteilen eine Profiliga. Eine bessere Präsentationsfläche für Bundesligateams gibt es eigentlich nicht, zumal jede Scoutingabteilung bei Bedarf einfach hinfahren oder dank Sportdeutschland auf alle Szenen eines Spielers über eine gesamte Saison zurückgreifen kann. Andersson jr. ist das genaue Beispiel, er hat sicherlich auch irgendwann noch die Bundesliga oder sogar den Europapokal als Ziel und ist damals aus Bergen nach Saarlouis und dann zum TuS gekommen um die nächsten Schritte zu machen und Profi in Deutschland zu sein. Um solche Spieler geht bzw. ginge es.


    Bietigheim hat einen Isländer, ansonsten gibt es keinen skandinavischen Coach in der Liga. Ein schwedischer Coach und ein schwedischer Spielmacher bei einem deutschen Zweitligisten klingt für etliche skandinavische Talente (Außer Spielmacher) auf dem Weg nach oben als Zwischenstation und Sprungbrett interessant. Man stelle sich vor, Andersson kommt und er holt sich im Sommer einen weiteren skandinavischen Spieler dazu. Unwahrscheinlich wäre das nicht, gesetzt er kommt. Und wenn man erstmal einen Fuß in der Tür hat, wenn man Zugriff auf skandinavische Scoutingsysteme bekommt, hat man in einer "Lauerstellung" unterhalb der Großen im Handballbusiness gute Chancen, diejenigen wie Andersson zu erwischen, die hoch veranlagt sind aber auf es auf dem ersten Weg nicht in die Bundesliga geschafft haben wie beispielsweise Gottfridsson oder Johannessen oder Jeppson bei Flensburg. Gottfridsson und die Anderssons kennen sich übrigens schon lange und gut, so wie man sich generell im skandinavischen Handball genau wie im deutschen "halt einfach kennt" oder zumindest voneinander gehört hat. Diese Netzwerke sind immens wichtig für Zugriffschancen auf Spieler und das Gesetz gilt: Je weniger "Strahlkraft" ein Verein hat, desto besser müssen seine Netzwerke sein. Bisher lag der Fokus des TuS in den letzten zwei Jahrzehnten viel auf Spielern vom Balkan (Basic, Koloper, Durica, Paladin, Stojcevski, Volentics, Trivic, Prskalo, die Sijarics etc.) wobei natürlich finanzielle Unterschiede bestehen und zu bedenken sind. Allerdings wäre der TuS durch die Verpflichtung von Andersson jetzt in einer Lage, in der sich der Gedanke hin zu skandinavischen Handballgefilden was aufstrebende junge Spieler angeht zumindest mal erlauben sollte. Denn eins muss der TuS, unabhängig von irgendwelchen Entscheidungen bedenken: Er ist immer nur maximal ein Ausbildungsverein. Die Frage ist dann eben, wen man ausbildet und mit welchen Konzepten. Im übrigen ist der TuS ein Ausbildungsverein mit unterentwickeltem eigenem Ausbildungssystem. Vielleicht sollte man erst einmal dort Geld investieren, bevor man sich über irgendetwas anderes Gedanken macht.

    Sollte es Robert Andersson werden, hätte der TuS die einmalige Gelegenheit, zum Sprungbrett oder zur "Außendienststelle" der sich auf Weltklasseniveau befindlichen skandinavischen Nachwuchsausbildung zu werden.

    Eine beeindruckende Mannschaftsleistung gegen Essen hat am Ende nicht reichen sollen, ausgefochten ohne etatmäßigen Rückraum Linken. Webers Saison ist den Medien zufolge beendet, ein Bandscheibenvorfall ist schon eine wirklich miese Sache. Alles Gute an der Stelle, hoffen wir, dass der TuS keinen zweiten Uros Paladin erleben muss. Somit ist es von Faulenbachs Genesung abhängig, ob gegen Aue kommendes Wochenende die Situation auf der Königsposition wieder angenehmer aussieht. Überaus unangenehm ist aber, dass mit Weber nun der beste Feldtorschütze der laufenden Saison fehlt, eine solche Rolle ist ziemlich schwer zu ersetzen. Ich wundere mich im übrigen, warum die Schwere der Verletzung erst quasi am Tag an dem es wieder losging verkündet wurde. Wusste man das nicht bereits früher? Oder wollte man die Debatte darüber, ob man einen Ersatz verpflichten muss, gar nicht erst aufkommen lassen? Natürlich nur Mutmaßung aber bei diesem Kommunikationsmanagement muss der TuS sie sich gefallen lassen. Hoffen, wir dass schnell ein neuer Trainer verpflichtet wird und die Kaderplanung für die kommende Saison beginnen kann. Unsicherheit ist ein nicht zu unterschätzender Malusfaktor auch für die Spieler, vor allem wenn es in den Abstiegskampf hinein geht.


    PS: Ich hätte es nicht schlecht gefunden, hätte man drüber nachgedacht als Shooter-Ersatz für Weber (Sofern man es vorher gewusst hat) Baumgärtner bis zum Sommer auszuleihen. Er wird Gummersbach sowieso verlassen und man darf äußerst gespannt sein, ob er dort nochmal aufläuft. Jetzt, wo L. Schneiders Daumen ja scheinbar auch wieder zum Problem wird, hätte man eine weitere Linkshänderoption gehabt, würde Schneider länger fehlen. Variabler machen würde Baumi das Spiel allemal als wenn mit J. Schneider, Basic und Andersson wie am Samstag drei Spieler für die Tiefe im Rückraum stehen. Aber das sind natürlich nur Luftschlösser, ich weiß.

    Das die letzten beiden wichtigen und schweren Auswärtsspiele verloren gingen zeigt eventuell doch das der VfL noch nicht ganz soweit für einen Aufstieg ist. Ich bin felsenfest von 2 Siegen ausgegangen, ?( Naja warten wir mal die ersten Spiele der Rückrunde ab...


    Ich bleibe dabei, es wäre für das rein Sportliche (!) für den VfL besser, erst 2021 aufzusteigen und sich noch eine Saison mehr Zeit zu geben, um wirkliche Bundesligatauglichkeit zu erreichen. Wenn man am Ende dieser Saison aufsteigt, nur weil die anderen Teams nicht konstant genug sind und dem VfL das aktuelle maximal mögliche Leistungspensum reicht, wird man in der Folgesaison sang und klanglos wieder runtergehen. Nordhorn 2.0. Da muss etwas wachsen, da müssen Spieler aufgebaut und zu einem funktionierenden System geformt werden. Bisher ist beim VfL noch viel individuell, viel aus Fehlern des Gegners resultierend, wenig Chemie und viel Verkrampfung im positionsgebundenen Spielaufbau. Dennoch reicht es damit bisher für Platz 4 und ich halte einen Aufstieg diese Saison nicht für unrealisitisch, aber für voreilig und risikoreich. Dass, abgesehen vom Sportlichen, von Verein und Umfeld natürlich der sofortige Aufstieg wieder herbeigeseht wird, ist allerdings natürlich auch klar und es ist die schwierige Position u.a. von Schindler, in diesem Spannungsfeld zu moderieren. Ich finde es gut, dass es in der letzten Zeit etwas ruhiger um den VfL geworden ist, so muss man nicht ständig die Konzentration auf etwas Anderes legen. Das gibt den Leuten die das Sagen haben die Möglichkeit, ruhige, solide und auch harte (das ist sie wirklich, ich beneide sie nicht darum) Arbeit zu leisten um dafür zu sorgen, dass die sportliche (und damit auch personelle) Entwicklung nach oben geht. Und da muss man dann aus VfL-Sicht konsequent das Wohlergehen des Vereins in den Vordergrund stellen: Wer die notwendige Qualität nicht hat, oder wer nicht ins System passt (Baumgärtner zB., deswegen finde ich gut, dass er geht) muss dann halt auch wirklich gehen, egal auf dem Feld, daneben oder darüber. Dass Hermann bleibt sehe ich positiv. Spielt man mal folgendes Szenario durch: Der VfL steigt nicht auf, dafür nach der kommenden Saison und Hermann wird als erfahrener Schlüsselspieler einen Bärenanteil daran haben. Geht dann mit in die Wiederaufstiegssaison und wird sich einen kleinen "Hero"-Status in Gummersbach erarbeiten, sollte man dann die Klasse halten, auch das ist, wenn man mal ganz ehrlich ist, etwas, nach dem das Gummersbacher Umfeld lechzt. Ungefähr so stellen sich sicherlich auch alle beteiligten die weitere Prozedur vor und man darf gespannt sein, wen sie ihm für das Projekt danebenstellen werden. Die Transferphase im kommenden Sommer halte ich für einen elementar wichtigen Abschnitt in der Geschichte des gesamten Vereins VfL Gummersbach, wird er doch aller Voraussicht nach maßgeblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung der nächsten 5-10 Jahre haben. In solche Phasen hineinzurutschen ist definitiv nichts schönes und ich drücke, auch wenn ich kein Fan der Bergischen bin, Schindler und Co. die Daumen, dass sies packen und in die Saison 2021/22 mit einem eingespielten und spielstarken Bundesligateam gehen können. Jedenfalls hatten sie letzten Sommer nur ein paar Monate zwischen Abstieg und Ligastart Zeit, um den Kader zu bauen. Dieses Mal haben sie ein ganzes Jahr gehabt, um zweigleisig zu kalkulieren und dieser immens wichtigen Transferphase im Sommer 20 etwas entgegenzusetzen zu haben.

    3 Spiele- 3 Siege. Im nördlichen Siegerland ist zum Jahresausklang für eine kleine Verschnaufpause gesorgt worden, 3 Punkte hat man jetzt zur Winterpause Vorsprung auf den Relegationsplatz. 3 Siege, die man im Voraus ganz sicher nicht so eingeplant hatte, dementsprechend für die Mentalität der Mannschaft, das Umfeld und die Fans sowie das Punktekonto unglaublich wichtig. Gerade das Hamburg-Spiel dürfte für einen ordentlichen Selbstbewusstseinsschub in Lerschts Truppe gesorgt haben, der Sieg vor dieser Kulisse wird sicherlich allen, die daran teil hatten, für immer im Kopf bleiben. Und woran lags? Nicht nur gegen Hamburg sondern auch schon im Eisenach-Spiel, das einen nahezu identischen Spielverlauf hatte, waren es "umgelegte Schalter", zieht man den Vergleich zu den Partien davor. Einer dieser Schalter ist, dass in allen 3 Spielen endlich das Gesamt-Torhüterduell gewonnen wurde, Durica hat sich im Vergleich zum Saisonbeginn massiv gesteigert und Puhl konnte in den beiden vergangenen Spielen als es in der Crunchtime ernst wurde eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass er ein absoluter Schlüsselspieler für dieses Team ist. Aus meiner Sicht hat er die Form von vor seiner Verletzungspause wiedergefunden und es ist ganz wichtig, dass man aktuell zwei Torhüter in starker Form vorzuweisen hat. Der "Verlierer" dieses Form-Anstiegs ist so ein bisschen Hottgenroth, ich bin mir allerdings sicher, dass wir in der noch langen Saison auch ihn definitiv wieder vermehrt spielen sehen werden.
    Ich habe ihn gegen Kritik immer vehement verteidigt und die jüngsten Spiele geben mir vollkommen Recht: Koloper ist der absolute Schlüsselspieler im Deckungsverbund. Weder Schwartau, noch Eisenach, noch Hamburg waren in der Lage ihn in vorgelagerte 1:1-Situationen zu zwingen, bzw. war in solchen Fällen die Raumzustellung des restlichen Verbunds enger und effektiver als noch zuvor. 19 Gegentore in eigener Halle und 20 derer in der Hamburger Wahnsinns-Arena sprechen eine eindeutige Sprache, besonders in der Partie am Donnerstag konnte das geschulte Auge eindrucksvoll erkennen, wie wichtig seine Beinarbeit in der Seitwärts- und Diagonalbewegung sowie seine Koordination im Zentrum ist, wenn der Gegner Tempo aufnimmt.


    Der zweite große "umgelegte Schalter" ist das Wiedererstarken von Faulenbach. 2, 4 und 7 erzielte Tore sprechen eindeutig die Sprache des Formgewinns und die von mir hier vor einiger Zeit etwas ausführlicher monierte fehlende Flexibilität und Eindimensionalität im Ferndorfer Angriff wurde durch Faulenbachs Variabilität zuletzt entscheidend kompensiert. Man ist wieder unberechenbarer geworden und wenn der ebenfalls starke Weber und der an ihn geknüpfte Spielstil mal etwas ins Straucheln geraten, ist Faulenbach mit seiner im Vergleich zu Weber größeren Palette an spielerischen Lösungen die ideale Ergänzung gewesen. Andersson musste ohne Basic zuletzt quasi durchspielen, profitiert aber selbstverständlich auch von den mit dem "neuen alten" Fauli dazugewonnenen Kleingruppen-, sowie Systemoptionen. Dennoch tut die Pause jetzt allen sicherlich gut und in Ferndorf wird man mit dem erspielten Polster nun deutlich entspannter das EM-Turnier verfolgen können, als noch Anfang Dezember.


    Das "Problem", dass man eine Halbzeit pro Spiel aufgrund der etwas unglücklichen Abwehr-Angriff Situation auf der linken Seite immer mit zwei fitten Linksaußen auf der Bank absolviert, ist nach wie vor ungelöst und wird sich sicherlich früher oder später auf die Zufriedenheit von Barwitzki und Neitsch auswirken, allerdings ist Profisport kein "Wünsch-Dir-Was" und der Erfolg gibt dem, was auf der Platte passiert, nun mal Recht. Ich freue mich sehr für Durica, Puhl und Faulenbach über den starken Leistungsanstieg und vor allem hat es mich im Eisenach- und Hamburgspiel für Lerscht gefreut, dass er es geschafft hat auf einen herankommenden Gegner die richtige Antwort zu finden und somit ein Kippen des Spiels zu vermeiden. Die von vielen Seiten (auch von mir) im bisherigen Saisonverlauf geäußerte Kritik der fehlenden Fähigkeit, auf das Spielgeschehen abseits von "Plan A" zu reagieren, muss aufgrund der beiden letzten Partien zumindest einmal überdacht werden.

    @ Stählerne Wiese


    Zunächst einmal freut es mich, dass hier so etwas wie Diskussionskultur
    aufkommt. Offenbar sehen wir viele Dinge gar nicht mal so
    unterschiedlich, besonders für Koloper breche ich ebenfalls nach wie vor
    die Lanze, trotz aller Kritik die, wie wir schon herausgestellt haben,
    im Ferndorfer Publikum an ihm geäußert wird. Zum Thema "Äußere Umstände"
    wäre ich wahrscheinlich auch mit dir und TuSsie d'accord, hätte der TuS
    nicht im Sommer einigermaßen überheblich (oder auf Druck von Außen, wer
    weiß das schon?) einen einstelligen Tabellenplatz zum Saisonziel
    erkoren. Vor einigen Jahren sprach der aktuelle U21-Nationaltrainer
    Deutschlands, seines Zeichens damals Chefcoach des TuS Ferndorf, vor
    vermeintlich "leichten" und nach gewonnenen Spielen immer von einem ganz
    wichtigen Wort: Demut. Die hinter diesem Wort steckende
    Charaktereinstellung und damit verbunden auch Spielphilosophie ist der
    Grund dafür, dass dieser Trainer bisher einen steilen Aufstieg in die
    wichtigsten Etagen der deutschen Handball-Thinktanks gemacht hat. Sein
    aktueller Co-Trainer bei der U21 ist im übrigen der Spielmacher der
    damaligen Ferndorfer Mannschaft. An dieser Stelle sei Wudtke und Koke
    alles Gute auf ihrem weiteren Weg nach oben gewünscht. Wobei ich mir
    ehrlich gesagt auch wünschen würde, dass einer der beiden die noch
    vakante Position des Cheftrainers ab der kommenden Saison besetzt.
    Wudkte ist allerdings utopisch und Dr. Alexander Koke hat sich erst
    frisch in Ostdeutschland zwecks Tätigkeit als Sportwissenschaftler an
    der Universität Halle-Wittenberg niedergelassen.




    Um von diesem kleinen Abschweifer (sorry!) zurück zu kommen: Demut ist
    die Tugend, die dem TuS Ferndorf im Sommer 2019 offensichtlich gefehlt
    hat, als man ein solches Ziel ausgab und trotz des Sieges gegen
    Schwartau bleibe ich dabei, dass sie auch in den Transfers des Sommers
    gefehlt hat. Mag sein, dass sich etwas im Spiel des TuS noch ändert, das
    ist aktuell einfach noch nicht vorauszusagen. Ich würde es dem Trainer
    und dem Team sehr wünschen. Aber auch wenn man über das Sportliche
    hinausgeht, wird man viele Momente erkennen, in denen man als Mensch,
    dem der Verein am Herz liegt die Frage nach Demut in den Prozessen und
    Strukturen des TuS stellen muss. Es wäre jetzt aber zu viel des Guten,
    das auszuführen. Es stimmt schon, dass man dem Verein auch wirklich Zeit
    geben und Zugeständnisse machen muss, um sich strukturell zu
    entwickeln. Dennoch plädiere ich weiterhin dafür, dass zukünftig
    generierte Mittel für die Bereitstellung von hauptamtlichen Tätigkeiten
    auf der Position des Sportlichen Leiters und Jugendkoordinators genutzt
    werden anstatt für das Gehaltskonto der Lizenzspieler. Auch deshalb ist
    es im übrigen ökonomisch betrachtet schwierig, wenn Unternehmen statt
    klassischem Sponsoring, also Beitrag zum Etat der
    Spielbetriebs-Gmbh/Gesamtverein aus dem dann solche Positionen bezahlt
    werden, "nur" die vollständige Finanzierung von einem (meist neuen)
    Spieler übernehme. Daneben muss der Hallenbau dringend vollzogen werden
    bis zum ersten Spiel der nächsten Saison und das Foyer sollte, wenn man
    mal ganz ehrlich ist, auch nochmal vergrößert werden (die
    Toilettensituation ist ein absoluter Scherz). Das die Geschäftsstelle
    mittlerweile professionellere Formen angenommen hat, ist eine sehr gute
    Sache und ich glaube auch, dass die wichtigen Menschen im Verein absolut
    in der Lage sind, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber es ist
    ein schwieriger Prozess und vielleicht sollte man da tatsächlich auch
    als Beobachter etwas mehr Demut zeigen, da würde ich dir dann zum Thema
    "Geschenk-Umstände-Gallisches Dorf" doch zustimmen.

    Man hat gewonnen und es war ein gutes Spiel vom TuS! Man hat gewonnen, weil man endlich mal auf der Torhüterposition das Gesamt-Duell gewonnen hat. Man hat gewonnen, weil Lübeck die ganze Spielzeit über keinen Zugriff auf das Offensivvarianten des TuS hatte. Man hat gewonnen, weil der Innenblock Koloper-Michel in Lehrbuchmanier funktioniert hat (16 Gegentore aus dem Spiel heraus ist ein bärenstarker Wert, wobei das natürlich nicht nur dem Innenblock zu verdanken ist). Man hat gewonnen, weil Lübeck schwach war, im Angriff absolut gar keine Ideen gehabt und in der Abwehr konsequent die gleichen Fehler gemacht hat. Das ist aber am Ende sowas von Egal, denn 2 Punkte sind 2 Punkte. Im übrigen 2 immens wichtige, denn mein angekündigtes Szenario mit Siegen von Konstanz und Emsdetten ist eingetreten. Die Situation ist auf dem Papier also wieder exakt die gleiche wie vor dem Spiel, 1 Punkt Vorsprung auf den Vorletzten. Was aber anders ist, ist dass der TuS jetzt zumindest wieder ein klein bisschen mehr das Momentum auf seiner Seite hat. Man darf gespannt sein auf das Eisenach- und Hamburg-Spiel. Besonders in zweiterem hat man absolut nichts zu verlieren, allerdings wäre zumindest ein Punkt aus beiden Spielen nicht schlecht, wenn man das Jahr nicht auf einem Abstiegs(Relegations-)platz beenden will. Konstanz spielt Samstag gegen Elbflorenz, auch da ist ein Sieg nicht unmöglich (Vor allem mit dem Momentum..).

    Konstanz spielt morgen gegen Krefeld. Klar muss auch diese Partie erst gespielt werden, die Chance, dass Konstanz zwei Punkte mitnimmt, ist jedoch nicht allzu gering. Sollte das passieren muss(!) der TuS gegen Schwartau gewinnen oder unentschieden spielen, um nicht auf den Relegationsplatz abzurutschen. Emsdetten spielt gegen Aue, auch hier ist natürlich viel was vorher noch passieren kann aber ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass beide, also Konstanz und Emsdetten morgen gewinnen. Sollte das tatsächlich so kommen, stände der TuS im Falle einer Niederlage auf dem vorletzten Tabellenplatz. Es sind schwierige Zeiten im Siegerland. Dennoch betonte M. Sijarich im Interview mit der Lokalpresse, dass man sich allerfrühestens im neuen Jahr Gedanken machen werde ob man mit Lerscht weitermacht und auch nur, wenn bis Weihnachten alles verloren geht. Weiterhin betonte er, dass das Heimspiel gegen Gummersbach aller Voraussicht nach tatsächlich in Gummersbach stattfinden soll, was meines Erachtens nach indiskutabel ist, da man zum Zeitpunkt des Spiels mit Sicherheit im Abstiegskampf stecken wird und die Wahrscheinlichkeit, GM zu schlagen in der eigenen, kleinen Stählerwiese deutlich größer ist, als wenn man sich freiwillig ein Auswärtsspiel antut. Man kann die aktuellen Entwicklungen rund um den TuS überaus argwöhnisch betrachten. Hoffen wir, dass alle Personen, die Entscheidungsträger sind, weise und demütig handeln.


    Es hat nicht sein sollen. 7 Spiele jetzt ohne Sieg im Siegerland, 5 davon Niederlagen und 2 Unentschieden. Am Freitag in Bietigheim wird, bei allem Respekt vor Lerscht und seiner Truppe, vermutlich nichts zu holen sein, genauso wenig wie in den beiden weiteren Auswärtsspielen dieses Jahr, Eisenach und Hamburg. Die letzte realistische Chance auf 2 Punkte besteht im letzten Heimspiel des Jahres gegen Schwartau, wobei ich auch in dieser Partie die Norddeutschen als deutlichen Favoriten sehe bei der aktuellen Verfassung des TuS. Die Halle würde da sein müssen (Damit ist nicht! akustische Volksfest-Ballermann-Atmosphäre mit peinlichem Kommentator der "Zicke Zacke Zicke Zacke" brüllt wo aber keiner mit macht, der teilweise Tore durch die Halle brüllt die gar nicht gefallen sind und sich dann per Mikro beim Publikum beschwert, warum keiner mitmacht) Der letzte Sieg des TuS ist übermorgen 2 Monate her. Wenn man das Jahr 2020 nicht mit knallhartem Abstiegskampf beginnen will, sollte man sich ernsthaft überlegen, ob es mit der aktuellen Konstellation weiter Sinn macht. Folgende Problemanalyse halte ich für angemessen:
    1. Fangen wir in der Deckung an: Die Stimmung in der Halle geht mittlerweile zum Konsens über, dass Koloper einfach zu langsam ist. Es heißt er verliere gefühlt jedes 1 gegen 1 und sei in den Momenten, in denen er raustreten muss, viel zu behäbig und ungestüm. Das mag vielleicht stimmen, dennoch ist seine Rolle als ordnender Spieler in Drucksituationen (nicht mentale, spielerische) nach wie vor elementar wichtig. Das Gesamtbild trügt den gemeinen Zuschauer in der Stählerwiese oder vor den Endgeräten etwas, denn die Situationen, in denen er in ein 1:1 gegen einen schnelleren Spieler muss, bleiben im Gedächtnis. Wenn er aber nicht in solche Situationen, die mittlerweile die Strategie Nr. 1 gegen die TuS-Deckung ligaweit sind, muss, ist er weitesgehend solide wie ich finde. Wenn der gegnerische Angriff mit hohem Tempo Konzept spielt und auch wenn individuelle Entscheidungen plötzlich den Spielrhythmus verändern, kann er immer noch relativ gut das Spiel lesen und als lautstarke Person auf der Chefposition die Laufwege und Positionen seiner Mitspieler regulieren. Es fallen wenig Tore wegen individueller Fehler von ihm abseits der 1:1-Situationen. Dennoch hat der Innenblock Rink-Michel am Samstag gut funktioniert, wenn auch Konstanz quasi zeitgleich verhältnismäßig stark eingebrochen ist. Ich sehe jedenfalls bei aller teils berechtigter Kritik am Deckungszentrum dieses nicht als Hauptproblem des TuS Ferndorf im Dezember 2019.


    2. Die Torhüterfrage ist nach wie vor ein Hemmnis für die Konstanz auf dieser in der 2. Bundesliga sehr wichtigen Position. Puhl und Durica tun sich bisher nicht viel, Hottgenroth sehe ich einen Tick vor den beiden, unter anderem hat er aktuell ein gewisses "Momentum" auf seiner Seite, da er zum ersten Mal in seiner Karriere in der 2. Liga auftrumpft und größere Duftmarken hinterlässt. Durica ist natürlich ein bitterer Fall. Im Foyer in der Halle wurde sich am Samstag erzählt, dass er nur deshalb in Gummersbach im Kader war (Und Hottgenroth dafür nicht) weil die Sponsoren, die die vollständige Finanzierung des teuren Kroaten übernehmen, Druck machen, dass sie nicht mehr bereit sind weiter zu finanzieren, wenn ihre Kapitalanlage nicht spielt. Genau das hatte ich vor ein paar Monaten hier übrigens mal als sehr gefährlichen Einfluss von externen Finanzierern auf die Vereine angemahnt. Jedenfalls denke ich, sollte einigermaßen zügig eine Entscheidung für die Nummer 1 für einen gewissen Zeitraum getroffen werden, wenn alle 3 immer Mal wieder spielen und kaum in einen festen Rhythmus kommen, bleiben die Torhüterduelle weiterhin zumeist bei den gegnerischen Gespannen/Trios.


    3. Die Offensive: Hakt. Lebt meist von indivduellen Szenen. Andersson ist bisher der allesüberragende Spieler und hat mit Basic einen Back-up mit solidem Zweitliganiveau. Die beiden haben eine ähnlich hohe Spielintelligenz, auch wenn sie jeweils einen etwas unterschiedlichen Spielmachertyp verkörpern. Jedenfalls ist auch die Spielmacherposition kein wirklicher Problemfall, abgesehen von individuellen Leistungsschwankungen #ohnekonstanzgegenkonstanz. Julian Schneider hat bisher viel auf Links Außen gespielt, was die katastrophalen Abwehrfähigkeiten Patrick Webers und die körperliche Untauglichkeit von Barwitzki und Neitsch für die Halbposition als Ursache hat. Da durch Koloper jeden Angriff mindestens ein Angriff-Abwehr Wechsel stattfindet, wäre ein Zweiter die vollkommene Katastrophe für die Ferndorfer erste Welle (Welche auch so schon kaum existent ist, aber dazu später mehr)und das Tempospiel. Und so deckt Schneider auf Halb und Weber auf Außen und gegen Konstanz saßen zwei fitte Linksaußen zu Beginn auf der Bank, weil der Kader in dieser Angelegenheit schlecht zusammengestellt ist und man, wenn man "Königstransfer" Weber spielen haben will, zumindest eine Halbzeit mit einem Rückraumspieler auf Linksaußen spielen muss, na bravo. Auch im Angriff ist Weber zu unvariabel, wenn er in die Tiefe geht, ist meist nicht viel drin. Das wissen natürlich auch die Gegner, es ist verhältnismäßig einfach sich auf ihn und die Handlungen die seine Schüsse vorbereiten einzustellen. Faulenbach verkörpert eigentlich das ideale Maß an Variabilität für die zweite Liga, ist aber seit Monaten in desaströser Form. Ich hoffe, dass der neue Trainer es schafft Müller zu halten und ihn zu entwickeln, Lerscht verkennt leider völlig seine Potentiale. Man hätte auf RL statt Weber meiner Meinung nach lieber einen Spieler Marke Faulenbach geholt, nicht ganz so schussstark aber dafür stärker was das Spielverständnis und die individuelle Stärke in der Tiefe angeht. Zumal man mit Bornemann quasi einen gleichen Spielertyp geholt hat mit dem Unterschied, dass Bornemann Abwehr spielen kann und im Angriff zumindest um die Option "Durchbruch zwischen 1 und 2" reicher ist als Weber, was vermutlich an seinen physischen Fähigkeiten liegt. Im Sommer zwei Schützen zu holen und in der Starting 7 Andersson zwischen sie zu stellen, war von mir schon vor der Saison als bedenklich eingestuft worden und es stellt sich raus, dass es tatsächlich bedenklich geworden ist. Der Angriff des TuS strotzt nur so vor fehlender Dynamik, Berechenbarkeit und Eindimensionalität. Andersson braucht mindestens einen Spieler neben sich, mit dem er auf seinem spielerischen Niveau Kleingruppe spielen kann. Das kann rechts weder L. Schneider noch Bornemann und links nur Faulenbach. Ich hätte gerne mal erlebt, wie Andersson mit Stojcevski ausgesehen hätte, der in der letzten Abstiegssaison im Winter gekommen war. Deshalb sieht es dann aktuell letztlich so aus: Viel Bewegung, viel Kreuzerei, viel Abläufe und Inszenierungen (Oder sagt man "Inszenesetzungen?) aber wenig Ertrag weil der Gegner einschläft, wenn er genug Video geguckt hat. Eine erste Welle hat der TuS übrigens auch kaum, der Koloper-Angriff-Abwehr-Wechsel nimmt zu viel raus und gibt den Gegnern zu viel Möglichkeit zu Rückzugsverhalten. Rüdiger hat gegen Konstanz gezeigt, wie wichtig er ist wenn er das tun kann, was seine Stärke ist und was schon die Stärke seines Vorgängers war: Tempospiel und schnelle 1./2. Welle. Wenn man es wie bisher allerdings nicht schafft, genau diesen Handball zu etablieren, muss man Rüdiger, obwohl er individuelle Klasse hat, wohl leider als Fehlkauf bezeichnen, er passt einfach mit seinen Stärken nicht in den langsamen und monotonen Handball, den der TuS derzeit spielt. Das Dormagen-Spiel hätte Lerscht spätestens wachrütteln müssen, denn die Rheinländer haben die Vorhersehbarkeit und die vollkommen fehlende Flexiblität im TuS-Spiel sowie in Lerschts Reaktionen darauf konsequent dekonstruiert. Leider geht es seitdem einfach weiter wie vorher, weshalb ich zu meiner These vom Anfang zurückkomme: Man sollte anfangen sich zu überlegen, ob es in dieser Konstellation so weitergeht.

    Ich denke auch, dass es noch viel zu früh ist, um den VfL mit Horrorszenarien zu überziehen. Man muss ihnen die 2 Jahre vollständig zugestehen. Diese Grenze hat man sich selbstständig gesteckt und wenn man sie erreicht hat, wird knallhart abgerechnet werden. Von den Fans, vom Umfeld, vom Verein selber und am wichtigsten: von den Sponsoren. Ich denke auch nicht, dass nach dieser Saison das Geld weg sein soll wie hier manche schreiben und deshalb ein Aufstiegszwang bestünde. Die Sponsoren, vor allem die wichtigen werden in Gesprächen mit der Vereinsführung gewesen sein und ihr OK für die zwei Jahre gegeben haben. Wie es danach weitergeht ist dann natürlich abhängig von den geleisteten Resultaten aber ökonomisch ist es irrational, nach einer von zwei angekündigten Saisons zurückzuziehen, wenn eine realistische Chance darauf besteht, dass die Ankündigung erfüllt wird. Abgesehen von den Schuldenmassen, rein die derzeitige Finanzsituation in der Saison 19/20: Man darf nicht vergessen, dass auch der VfL (noch) Anreize für mittelständische Kapitale bietet, u.a. die Chance in absehbarer Zeit für einigermaßen günstiges Geld im Pay-TV bei Sky einem hohen fünfstelligen Publikum auf Trikots, Banden etc. sichtbar zu sein.


    Das Problem ist nur, dass wie ich schon beschrieben habe der Kader des VfL keiner klaren Konzeption folgt und deshalb in den Spielen sehr große Unkonstanz zu sehen ist. Ich denke dass man mit einer konkreten Idee für Spielanlage, darauf abgestimmtes Personal und entsprechende Umstrukturierungen im Sommer schon jetzt an anderer Stelle im Entwicklungsprozess hin zu einer Bundesligamannschaft stehen könnte. Man kann befürchten, dass mit dem aktuellen Kader platt gesagt "mehr einfach nicht drin ist". Ob das so ist, ist aber noch nicht vollständig sagbar. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass man dieses Problem im Sommer zumindest auf dem Papier lösen kann. Die Frage wird dann sein, ob mit dem passenden Team eine Saison reicht, um die Schritte zu gehen die nötig sind, um in dieser wirklich sehr starken Liga am Ende oben zu stehen.

    Für Ferndorf steht am Samstag zuhause gegen Konstanz ein absolutes Schlüsselspiel an. Sollte man dieses Spiel verlieren, wäre man vermutlich erstmal eine ganze Weile im puren Abstiegskampf. Das wäre dann das 7. Spiel in Folge ohne Sieg, 6 Niederlagen und 1 Unentschieden. Der letzte Sieg war am am 5. Oktober gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten aus Krefeld. Dazwischen lag die deftige Heimklatsche gegen Dormagen, man könnte mittlerweile vielleicht sogar so weit gehen und den Rauswurf des Trainers fordern. Die Unterstellung, dass er der Mannschaft nichts mehr vermitteln kann und die Spieler nicht mehr erreicht, ist jedenfalls nicht völlig an den Haaren herbei gezogen. Auch 1 Punkt gegen Konstanz würde im übrigen die Situation nicht verbessern. Man spielt bis zur Winterpause nach dem Konstanz-Spiel noch gegen Bietigheim, Schwartau, Eisenach und den HSV, abgesehen vom ersten Match sehe ich den TuS in seiner derzeitigen Verfassung gegen keinen dieser Gegner Punkte holen. Und wenn man tatsächlich (Achtung, Gedankenspielerei!) auf die bisherigen 9 Punkte nur noch 1, maximal 2 bis zum neuen Jahr draufpacken kann, sollte man allen Ernstes über eine frühzeitige Trennung von Lerscht nachdenken. Mit 11 Punkten aus 18 Spielen steigt man am Ende der Saison wahrscheinlich ab. Hoffen wir, dass es niemals so weit kommt.

    Viele hier haben Handballsachverstand. Es gibt immer Kritikpunkte, die man anführen kann. Berechtigte und unberechtiget. Egal wie der Geschäftsführer heißt. Das kann man hier ja auch entlang der Sache diskutieren. Das Problem hier ist doch: Es gibt User, die kritisieren nicht sachlich, sondern sagen: Alles ist scheiße bzw. die und die Person kann nix. Und das muss man dann schon klar herausstellen.


    Ja, es fällt in Schindlers Amtszeit, dass wir abgestiegen sind und er hat einiges richtig und auch einiges falsch gemacht. Wir wissen aber auch nichts über Zwänge die da vorliegen. Die Stimmung im Umfeld ist aktuell für einen Abstieg völlig in Ordnung. Manche glauben halt: Teurer Kader, viele Bundesligaspieler = Durchmarsch. Das dies so nicht läuft zeigt sich jetzt. Für mich ist der aktuelle VfL ein Team für Platz 6 in der HBL2. Viel zu unkonstant etc. Ich erwarte das dieses Jahr aber auch noch nicht. Ich erwarte, dass dieses Team so auch noch nächstes Jahr eingespielt auf der Platte steht und dann routinierter und frecher spielt.
    Abwarten.

    Ich stimme diesem Post vollständig zu! Auch das Umfeld ist tatsächlich aktuell überaus angenehm, ich hätte vor der Saison nicht damit gerechnet.


    Ich sehe keinen Grund den möglichen Aufstieg frühzeitig abzuschenken. Meiner Meinung nach sind in der 2. Bundesliga nur vier Vereine mit echtem Aufstiegswillen und nur einer davon steht aktuell vor dem VfL Gummersbach. Da wird es noch die ein oder andere Niederlage gut platzierter Mannschaften geben, denn der Aufstieg in die 1. Bundesliga macht nur Sinn, wenn neben der Leistung auf dem Feld auch die Strukturen im Verein stimmen.

    Ich halte es tatsächlich auch für nicht unrealistisch, dass dem VfL schon diese Saison gelingt. Doch es wäre nicht gut, man würde sofort wieder absteigen und zu einer Fahrstuhlmannschaft verkommen. Entweder man müsste im Sommer 6-8 Spieler holen, um nicht nur Bundesliga- sondern auch Klassenerhaltstauglichkeit zu gewährleisten. Oder man braucht ein eigenes Projekt mit eigens entwickelten Spieler in einem eigens entwickelten Spielkonzept, die auf dem Stand sind, dass leisten zu können. Da ist ein akribisches Scouting elementar, die Meisterschaftmannschaft von Leicester City im Fußball 2016 steht beispielhaft für so eine intelligente Art der Mannschaftszusammensetzung. Die Tottenham Hotspur unter Pochettino für die stetige Entwicklung eines Kaders auf ein sehr hohes Niveau. Ich habe ein bisschen das Gefühl, der Kader im Sommer wurde in Gummersbach etwas planlos zusammengestellt. Man hat geschaut, welcher Spieler bringt uns welches Niveau aber nicht, welche Kaderstruktur müssen wir für eine kontinuierliche Entwicklung bis wieder hin zu einem qualitativen Bundesligateam aufbringen, welche Spielgefüge brauchen wir. Die Transfers von Bozovic und Hermann verstärken den Kader sicherlich individuell, stehen aber für mich nicht gerade für eine konkrete Vorstellung einer Vision für ein spielerisch-taktisches Entwicklungsprogramm über 2 Jahre, welche man anfangs ja irgendwann mal kommuniziert hatte. Jetzt ist natürlich kommenden Sommer schon viel Zeit dieser zwei Jahre vergangen, Bozovic ist dann 35 und Hermann 28. Mindestens einen der beiden, die zu den 3 mit Abstand wichtigsten Torschützen des VfL gehören, wird man irgendwo zwischen kurz- und mittelfristig ersetzen müssen, noch dazu sind beide Spieler auf Schlüsselpositionen. Bei Hermann muss man (leider!) immer Angst haben, wie es mit Verletzungen aussieht. Ich hätte mich im Sommer über eine klare Transferstruktur und Kaderzusammenstellung gefreut, die vermuten hätte lassen, dass man nach zwei, vielleicht sogar schon einem Jahr wieder ernsthaft mit einem rundum sportlich erneuerten VfL Gummersbach zu tun haben könnte. Stattdessen ist der Kader nach dem besten Gewissen der direkten Verstärkung zusammengestellt, was man auch daran sieht, dass besagte Rückraumspieler wie gesagt neben Sommer mit Abstand wichtigste VfL-Feldspieler sind. Bei Ivic und Kontrec waren die Daten auch vielversprechend, dass man Top-Spieler auf den Positionen haben würde. Aber es ist eben bisher nur so lala was der VfL spielt und genau das wäre meine Prognose vor der Vorbereitung gewesen, hätte man mir gesagt, dass es kommen wird wie es gekommen ist. Warten wir mal ab, was die Saison noch so bringt. Ich denke, Gummersbach wird nicht aufsteigen und dann nächsten Sommer vor einem "Umbruch" stehen. Ich prognostiziere: Baumgärtner weg, Ivic weg, Kontrec weg, Bozovic wird schwierig zu überzeugen sein, sein Vertrag läuft im Sommer aus, auch bei Stüber mal sehen. Eine wirkliche strategische und nebenbei torgefährliche Mitte hat der VfL auch nicht wirklich. Ich fänd es schade, wenn sich ein solcher Traditionsverein aus eigenem Missgeschick heraus in die Lage des längerfristigen Gastes in der 2. Bundesliga befördert.

    Gibt es eigentlich irgendwo journalistisch veröffentlichte und seriöse Angaben zu den Etats der Zweitligisten? So schlecht sollte der VfL im Ligadurchschnitt ja nicht da stehen. Vielleicht hakt man frühzeitig den Aufstieg diese Saison ab und konzentriert sich drauf, mal ein wirklich gutes Team für kommende Saison zusammenzustellen. Beispiele, wo Mannschaften deutlich über den finanziellen Möglichkeiten des Vereins spielen gibt es genug, der TuS Ferndorf letzte Saison war ein gutes. Der Kader des VfL wirkt etwas zusammengeklebt und ohne wirkliche Idee dahinter, vielleicht kann man zur kommenden Saison diese Baustelle ja angehen, soweit der Kader das hergibt. Gutes Scouting ist jedenfalls unerlässlich.

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