ZitatOriginal von halbhoch
[Wer rettet uns aus der Verwirrung ? [/B]
Zu den einfachen Fragen:
1. Wenn sich Herr Hansel so verhalten hat, wie es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dann sollte man ihn beim DHB von seinem Konflikt befreien und entlassen.
2. Die Spielordnung muss so geändert werden, dass keine Spielerschiebereien in der Quali möglich sind. Das ist wirkungsvoller als an den Sportsgeist zu appellieren.
3. Die Ausbildungs-Entschädigung muss sofort wieder eingeführt werden. Sie bietet kleineren Vereinen zumindest einen finanziellen Ausgleich (ansatzweise) für ihre Ausbildungs-Arbeit. Alles andere ist nicht nachvollziehbar!
4. Die Frage nach einem alternativen und angemessenen Förder-Konzept muss konstruktiv diskutiert werden. Der derzeitige LZ-Hype ist, wie ich bereits erwähnt habe, nicht der richtige Weg. Und er kann vor allem nicht der einzige sein.
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ad 1: komplette Zustimmung
ad 2: Eine solche Änderung muß umgehend her, da sonst für die nächste Quali mit Nachahmern zu rechnen ist. Der einmalige Wechsel in der bzw. zur Quali kann ja weiterhin erlaubt sein. Problematisch ist das nochmalige Wechseln nach der Quali (weil der erste Wechsel nur für die Quali gedacht war). Eine Variante wäre, die Wechselsperre zu verdoppeln (= 16 Wochen), wenn innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z.B. 3 Monate) zwei Mal gewechselt wird. Das sollte zur Abschreckung reichen.
ad 3: Im Prinzip ja, aber m.W. wurde die Ausbildungsvergütung gekippt, weil sie rechtlich nicht haltbar war (im Fussball muß es da Probleme gegeben haben).
ad 4: LZs sind wie Beton - es kommt drauf an, was man daraus macht. Und vor allem: wer was daraus macht!
Unbestritten ist, dass durch die Konzentration guter Spieler die Trainingsqualität automatisch steigt - ohne dass der Trainer etwas dazu tut. Wenn dann noch ein guter Trainer hinzukommt, ist eine weitere Qualitätssteigerung möglich.
Unbestritten ist auch, dass Spitzenleistung (allgemein im Sport und speziell auch im Handball) heutzutage nur durch hohe Trainingsumfänge und ein darauf eingerichtetes Umfeld zu reichen sind. Koordination Schule/Ausbildung-Sport, medizinische Versorgung, persönliche Betreuung gehören zur Arbeit mit Spitzentalenten.
Spätestens damit sind wir bei der hier schon diskutierten Frage. Wer zahlt?
Der DHB zahlt nicht - dort wurde zwar mit der WM ein Plus gemacht, aber man entläßt in Dortmund lieber Mitarbeiter, als in die Zukunft der Sportart zu investieren.
Die LVs zahlen auch nicht - zu unterschiedlich sind dort die Voraussetzungen. Während in BaWü drei LVs seit Ewigkeiten (in memoriam Costache und demnächst König Kurt) mit hauptamtlichen Landestrainern agieren, ist in anderen LVs die Hauptamtlichkeit noch immer kein Thema. Ein Blick auf die Ergebnisse im LäPo und die Kaderlisten des DHB zeigt auch, was mit den hauptamtlichen Strukturen möglich ist.
Die "normalen" Vereine zahlen erst recht nicht - dazu müßten sie das Profil "Ausbildungsverein" entwickeln. Wohlwissend, dass sie ihre ausgebildeten Spieler regelmäßig abgeben werden. Über die Ausbildungsvergütung hätte ein solches Profil noch einigermaßen attraktiv erscheinen können ...
Also zahlen die BL-Vereine - weil sie dadurch auch noch den Anschein erwecken können, dem deutschen Nachwuchs etwas Gutes tun zu wollen. Einfacher wäre es sicherlich, die (lächerliche) Strafe für das Verfehlen des HBL-Jugend-Zertifikats zu zahlen, aber den Imageverlust wollen sich einige doch nicht geben. Da aber die HBL-Vereine wirtschaftlich denken (müssen), raffen sie in Goldgräber-Manier alles zusammen, was nach "Talent" im Handball aussieht und versuchen sich über (kurzfristige) Erfolge zu definieren.
Die LZs der HBL-Vereine können nicht mehr abgeschafft werden (zumal kein Alternativ-System zur Wahl steht, bzw. finanziert werden kann). Es muß aber möglich sein, diese Einrichtungen zu kontrollieren - bevor sie die Nachwuchs-Arbeit bundesweit kontrollieren und der DHB nur noch hintendran hängt.
Dabei muß zumindest geregelt werden, ab wann die LZs flächendeckend mit ihrer Arbeit beginnen (z.B. nach dem LäPo). Mit Sicherheit wäre auch die inhaltliche Ebene zu diskutieren, u.a. wie lange in den LZs ausgebildet wird. Das ewige Thema "Anschlußförderung" könnte dabei in den Vordergrund rücken.