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Nicht nur Leistungshandball soll eine Rolle spielen
Wert legen die Macher des handball-Leistungszentrums darauf, dass nicht nur der Leistungshandball eine Rolle spielen soll. Parallel zu den Leistungsmannschaften wird für die Mädchen der HSG Bad Wildungen/Friedrichstein, die nicht den Sprung in die Leistungsmannschaft schaffen, die Möglichkeit bestehen, ihrem Hobby in einem zweiten Mädchenteam nachzugehen.
Jüngere Mädchen der B-Jugend, die den Sprung im ersten Jahr nicht schaffen, sollen mittrainieren und für die neue Leistungsgruppe im folgenden Jahr aufgebaut werden.
Klargestellt wird auch, dass die A-Jugendlichen auf jeden Fall in der Jugend spielen und nicht das Frauenteam in der Landesliga verstärken werden.
Positiv äußert sich Hans-Werner Derx über das Verhalten der Vereine, die auf Grund der Öffnung des Internats Spielerinnen abgeben mussten: "Viele nordhessische Vereine unterstützen unsere Idee. Sie geben zwar ihre Spielerinnen nicht gern ab, sehen in unserer Arbeit aber eine realistische Möglichkeit, für den Damen- und Mädchenbereich in Nordhessen etwas zu tun."
Und getan wird viel in Bad Wildungen. So waren es die Möglichkeiten der medizinischen Betreuung, die neben der schulischen und außerschulischen Betreuung bei vielen Teilnehmerinnen und ihren Eltern den Ausschlag gaben, sich gegen andere handballinternate und für Bad Wildungen zu entscheiden.
Die Spielerinnen erhalten individuell auf die körperliche Entwicklung abgestimmte Trainingspläne, die sie abarbeiten müssen. In Zusammenarbeit mit dem Leiter der leistungsdiagnostischen Untersuchungsstelle beim Landessportbund Hessen, Prof. Bohl, werden die Trainingspläne abgestimmt und mit der Bad Wildungerin Dr. Inge Gerding auf die jeweilige Teilnehmerin zugeschnitten.
Im Personalwohnheim werden Betreuer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Die Bad Wildunger Schulen werden das Leistungszentrum unterstützen. So wird ein Teil der Mädchen die Ense-Schule, der andere Teil das Gustav-Stresemann-Gymnasium besuchen. "Wir wissen, dass wir vielleicht vor Problemen stehen, an die wir noch gar nicht gedacht haben. Aber auch die werden wir versuchen zu lösen", erklärt Derx.
Eine Entwicklung zur Ganztagsschule käme dem Leistungszentrum entgegen. Für die Eltern und Spielerinnen wichtig ist die Überwachung der schulischen Leistungen. Die Betreuer sollen Leistungsabfälle registrieren und Kontakt mit den Lehrern und Eltern aufnehmen, um durch Nachhilfe zu reagieren. Zugleich könne das Training reduziert werden. (ZXO)
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Barna: Das Ziel der Mädchen ist Olympia 2012
BAD WILDUNGEN. Das Bad Wildunger handball-Leistungszentrum hat zwar noch nicht endgültig seine Arbeit aufgenommen, doch hat die B-Jugend zur Vorbereitung auf die am 8. Mai stattfindende Vorqualifikation zur Regional- und Oberliga ein Trainingswochenende absolviert.
Die Idee zu einem handball-Internat war vor drei Jahren entstanden. Mittlerweile sind die Planungen einer Projektgruppe so weit fortgeschritten, dass der Start des eigentlichen Betriebs im August erfolgen kann.
Der Bad Wildunger Stadtrat Hans-Werner Derx gab am Samstag einen Überblick. Nach drei Sichtungsveranstaltungen mit insgesamt ca. 60 Bewerberinnen aus dem Westen Deutschlands, kristallisierten sich die 26 bis 28 Teilnehmerinnen heraus, die in Zukunft so intensiv ihrem Sport nachgehen können.
Derzeit sind Verträge mit Eltern von 14 Jugendlichen aus B- und A-Jugend unter Dach und Fach, die im Personalwohnheim der Asklepios-Kliniken wohnen sollen, sowie mit den Erziehungsberechtigten von neun Mädchen aus der Region abgeschlossen worden. Aus Waldeck-Frankenberg sind Mädchen aus Ederbergland, Edertal, Berndorf und Bad Wildungen dabei. Die Mädchen können die Einrichtungen des angrenzenden Helenenheims wie Schwimmbad, Sauna, Fitnessraum nutzen.
"Wir werden 16 bis 18 B-Jugendliche und 10 A-Jugendliche haben", fixiert Hans-Werner Derx eine vorläufige Teilnehmerzahl. "Bei der A-Jugend ist es weitaus schwieriger, Teilnehmerinnen zu bekommen, weil viele in der Schule weit fortgeschritten sind und z. B. ein Jahr vor dem Abschluss wechseln müssten", nennt Derx den Grund für die geringe Zahl, ist sich aber guter Dinge, dass man hier noch auf 12 Mädchen kommt.
Über die Unterstützung aus dem Umfeld freut sich Derx. "Ich bin überrascht, wie viele Leute sagen: Wir machen da mit", erläuterte Derx die große Hilfsbereitschaft. "Wer Interesse hat, mitzuhelfen, kann sich gern bei uns melden".
Die neue B-Jugend der HSG hat ihren ersten Einsatz am 8. Mai, wenn man in der Vorqualifikation zur Regional-bzw. Oberliga gegen Korbach, Vellmar, Baunatal und Ihringshausen antritt.
"Ich hätte nie gedacht, das wir alle Probleme, die zu lösen waren, wirklich so gut lösen könnten", zeigt sich Derx erleichtert, während Trainer Cosmin Popa im Hintergrund die zweite Trainingseinheit mit der B-Jugend absolviert. Doch auch er weiß: "Wir sind jetzt von der Vorbereitungsphase in die Umsetzungsphase gekommen, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen". Das Ziel, so Derx, habe die Jugendbundestrainerin und Beraterin des Leistungszentrums, Ildiko Barna, formuliert: Im Jahr 2012 sollen Mädchen aus dem Bad Wildunger Zentrum an den Olympischen Spielen teilnehmen.
Daran wollen die sportlichen Leiter Cosmin Popa sowie Susanne Bachmann, die beide beim Leistungszentrum teilzeitbeschäftigt sind, arbeiten. Ihnen zur Seite stehen Kerstin Keim als Physiotherapeutin und Anne Meyfarth als Betreuerin, neben der Beraterin und Kontaktperson zum DHB, Illdiko Barna.
"Ja, wir schaffen Arbeitsplätze", sagt Derx nicht ohne Stolz. Geprüft werde zur Zeit, ob für die Geschäftsstelle des Zentrums halbtags oder ganztags ein Geschäftsführer eingestellt wird. "Wir wollen unseren Spielerinnen sportlich, aber auch außersportlich einen Anreiz geben, in Bad Wildungen zu bleiben", sagt Derx. Der erste Schritt ist mit der Verpflichtung von vier Bundesligaspielerinnen von der SG Kirchhof für Bad Wilddungen bereits getan worden (HNA berichtete). (ZXO) FOTOS: ZXO