Überraschendes Aus für Martin Mössner:
TVO-Handballer trennen sich vom Trainer
31.08.2008 Backnanger Kreiszeitung
Paukenschlag bei den Handballern des TV Oppenweiler: Gerade mal eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Runde hat sich der Club von Trainer Martin Mössner getrennt. Die Entscheidung hatte ihren Anfang innerhalb der Mannschaft genommen. »Es war bei vielen einfach das Vertrauen nicht mehr da«, erklärt Spielleiter Bernhard Scheib.
Zu Beginn der Woche waren einige Akteure auf die Verantwortlichen des TV Oppenweiler zugegangen und hatten den Wunsch nach einem Trainerwechsel deutlich gemacht. Es folgten hektische Besprechungen, zunächst im Mannschaftskreis, später auch mit dem von der Entwicklung überraschten Coach. An deren Ende trafen die Vereinsverantwortlichen die Entscheidung, nicht mit Mössner in die neue Runde zu gehen. Eine Wahl, die ihnen nicht leicht fiel, denn: »Müsli hat ohne Zweifel eine Menge an die Mannschaft heran gebracht« (Spielleiter Scheib). Der aktuelle Vorbereitungsstand bietet eine Menge Anlass für Optimismus, das Sturmfederteam – so die Eindrücke aus den Übungseinheiten und aus den Vorbereitungsspielen – scheint hervorragend für das Auftaktspiel der Baden-Württemberg-Oberliga gerüstet zu sein. Eine Tatsache, die sich der vor einem Jahr vom Ligarivalen SV Fellbach nach Oppenweiler gewechselte Mössner auf seine Fahne schreiben darf – und die wird in der Sturmfedergemeinde so auch gewürdigt. »Dennoch haben wir durch viele Einzelgespräche den Eindruck gewonnen, dass Martin Mössner bei den Spielern nicht mehr den Rückhalt besessen hat, der notwendig gewesen wäre«, erläutert Spielleiter Scheib. Mit der Konsequenz, dass die Zusammenarbeit nun beendet wurde.
Dabei zeigen sich Oppenweilers Verantwortliche durchaus selbstkritisch. Abteilungsleiter Dirk Hail beispielsweise gesteht ein: »Wir haben Müsli zu sehr als Einzelkämpfer ins Feld geschickt.« Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, dem Übungsleiter frühzeitig einen Co-Trainer an die Seite zu stellen. Auch hinsichtlich eines Ansprechpartners zur Abteilungsleitung sah es phasenweise dünn aus, nachdem der einstige Spielleiter Jens Demel berufs- und umzugsbedingt nur selten vor Ort hatte sein können. »Hier hätten wir früher etwas tun müssen«, sagt Hail – vielleicht wäre die Geschichte dann anders ausgegangen.
So steht der TVO eine Woche vor dem Pokalspiel beim Württembergligisten SG BBM Bietigheim II erstmal ohne Coach da. Beim erstaunlich klar herausgespielten 35:26-Auswärtserfolg im Testspiel beim SV Salamander Kornwestheim am Samstag organisierten sich die Handballer selbst. Bis zum kommenden Wochenende allerdings soll dann wieder ein Coach an der Seitenlinie stehen. »Wir arbeiten mit Hochdruck daran«, sagt Bernhard Scheib.
Martin Mössner und seine Sicht der Dinge:
»Hatte mich sehr auf die Runde gefreut«
31.08.2008 Backnanger Kreiszeitung
Kurz vor dem Ende der Vorbereitung war Schluss: Der TV Oppenweiler und sein Trainer Martin Mössner gehen getrennte Wege.
Wie groß ist Ihre Enttäuschung im Moment, Herr Mössner?
Martin Mössner: »Sehr. Ich hatte mich auf die Runde gefreut und wollte gemeinsam mit der Mannschaft unsere Ziele erreichen. Das Team steht vor einer erfolgreichen Runde, ist gut eingespielt, taktisch und konditionell bestens vorbereitet. Ich traue ihr einen vorderen Tabellenplatz zu.«
Woran hat es gehakt?
Martin Mössner: »Meine Aufgabe war es, die Mannschaft fit für die Zukunft zu machen. Aufgrund der Erfahrungen der Vorsaison haben wir den Spielerkaden verbreitert. Diese Konkurrenzsituation war für alle eine neue Herausforderung. Jetzt stand die nötige Reduzierung des Kaders an. Die von mir in Abstimmung mit den Verantwortlichen geplanten Entscheidungen haben zu Differenzen geführt. Die waren nicht zu überwinden.«
Gehen Sie im Groll vom TVO?
Martin Mössner: »Auf jeden Fall mit mehr als einem weinenden Auge. Ich habe innerhalb der Mannschaft und im Umfeld viele gute Freundschaften geschlossen. Da werde ich alles daran setzen, dass die langfristig erhalten bleiben.«