Beiträge von Zickenbändiger

    Die 6-Wochen-Regel hat nichts mit dem Festspielen zu tun. Nur mit dem Freiwerden. Solange jemand (noch) nicht festgespielt ist, interessieren die sechs Wochen nicht.


    Es mag ein Wertungswiderspruch sein, aber so ist aktuell die Regel:


    - Ich spiele Spiel Nr. 1 und 2, dann ist eine lange Pause im Spielplan ohne Spiel und wenn sechs Wochen verstrichen sind, bin ich wieder frei. (UND ES GEHT VON "NULL" LOS, wie ich es hier schon immer geschrieben habe.)

    - Ich spiele nur Spiel Nr. 2, lange Pause von sechs Wochen, dann spiele ich Spiel Nr. 3 und bin festgespielt.


    Bei den zwei aufeinander folgenden Spielen geht es um die Einsortierung in die Stammkader. So lässt sich der Wertungswiderspruch vielleicht erklären.

    Danke Pseudo! Ich sollte wohl mal fleißiger die Urteile aus dem DHB-Rechtswesen lesen.


    Das unsägliche "a bisserl festgespielt" bzw. "Freiwerden light" hat endlich ein Ende. Der Juristenverstand siegt. Freuen wir uns ein Jahr lang über die Rechtssicherheit. Danach ist bereits beschlossene Sache, dass das ganze System zum Teufel geht. Siehe oben.

    Zitat

    Ich habe im Hallentraining noch nie ein Sprungbrett eingesetzt. Für die Spinshottechnik werde ich das nun nachholen.

    Ist nun nachgeholt. Samstag einmal im Einzeltraining mit einem auswärtigen Talent, Montag in der Gruppenrotation mit der kompletten Mannschaft.


    Weichbodenmatte im Torkreis. Sprungbrett zum Tor hin ausgerichtet unmittelbar am Torkreis. Absichtlich kein TW, stattdessen Kasten quer auf Torlinie mit kleinem Kasten als "Kopf".


    ohne Ball (vom Leichten zum Schweren, die Technik lässt sich gut zergliedern)

    - links, rechts, Hüpfer auf Sprungbrett, einfacher Sprung auf Matte

    Schwerpunkt auf dem Hüpfer in den Absprung. Hoch - druckvolle Landung - tief in die Knie.


    - nun plus Anziehen beider Knie in der Luft

    Beim letzten Turnier ein Merkmal vieler Jungs, dass sie deutlich die Knie anzogen und zur Wurfarmgegenseite wegkippten.


    - plus halbe Drehung, Landung auf den Füßen

    Bei der Landung auf dem Sprungbrett eine kleine "Gegenschraube" nach außen, also gegen die Drehrichtung, um Schwung zu holen.


    - plus ganz Drehung, Bauchklatscher auf die Matte

    Nun noch mehr Fokus auf den "Drehschwung" beim Absprung.


    mit Ball

    Absichtlich kein TW, der ggf. noch Fehler machen könnte und unplatzierte Würfe durchlässt. Das Torzentrum ist zu, Treffer nur links und rechts möglich. Die Spinshotanfängerin wirft nicht auf das Tor, sie kommt aus der Drehung und schmeißt den Ball nach vorn. Und das immer brav mittig. Und nach unten. Das wird sich auch erst einmal bei Anfängerinnen auch so schnell nicht ändern. Also Korrektur: "Etwas früher loslassen oder etwas später." So kommen wir am Kasten vorbei.


    - Spinshot mit Torwurf

    • Füße schon beim Absprung ein Viertel in Sprungrichtung gedreht: würde bei strengen Schieris nicht zählen, Füße zeigen zum Tor
    • keine Höhe: hoch und mit Gewalt in das Sprungbrett hineinspringen
    • Dreivierteldrehung: mit der Landung auf dem Sprungbrett zunächst ganz kurz "gegenschrauben", mit dem Ellenbogen des Nichtwurfarms Drehschwung holen
    • Flachköpper: auf etwa 45° Absprung korrigieren ("Spring Richtung Latte, nicht zu den Füßen der Torhüterin!")
    • auf den Knien landen: will ich per se nicht haben, weder auf Sand noch Matte, Beine strecken, Landung im Liegestütz
    • Kasten wird mittig abgeworfen: s.o.
    • Ball wird aus der Drehung heraus geschleudert: kontrollierte Bewegung aus dem Unterarm muss her

    Ist sicher nicht jeder Spielerin gegeben, eines Tages einen perfekten Spinshot hinzubekommen. Andererseits habe ich früher versucht, in der D den Fokus auf (Mini-) Kempa zu legen, weil reihenweise Spielerinnen immer am Spinshot scheiterten. Mit etwas Geduld und ein paar Talenten im Team können es zügig mehrere Spielerinnen erlernen. Zukünftig starte ich damit auch in der Halle, die Hilfe des Sprungbretts hilft ungemein beim Technikerwerb. Die mit Abstand schönste Technik hatte nach einer bloßen Viertelstunde nicht eine meiner Cracks, sondern eine athletische Spielerin, die vor kurzem noch E-Jugend gespielt hat.

    Zickenbändiger

    Schon einmal darüber nachgedacht, deine Erkenntnisse nicht "nur" mit uns zu teilen, sondern als Buch zu veröffentlichen?

    Nee... hier spontan die aktuellen Hirngespinste unterzubringen, liegt mir mehr.


    Hach ja, die gute alte deutsche Pflicht-offene Abwehr. Mich würde mal deine Meinung dazu interessieren. Also konkret zu dieser Regel.

    Hatten wir schon mehrfach in anderen Threads.


    - Fleischmauer bei den Minis/in der E-Jugend halte ich für tödlich für das Zustandekommen eines Spiels und konterkariert den Bewegungsdrang der Zwerge. Sechs Zwerge in einem so engen taktischen Korsett, nebeneinander stehen, Arme hoch, Banküberfall... hier muss die Manndeckung Pflicht sein.

    - In der C-Jugend, bei den Mädchen die Altersklasse vor dem Wechsel auf den 2er Ball UND danach plötzlich Positionsspiel gegen Beton... da würde ich mir wünschen, dass die zweite Halbzeit die Deckung freigegeben würde, um schon mal Erfahrung sammeln zu dürfen.

    - D-Jugend ist schwierig. Ich selbst sehe eine Fleischmauer als sportliche Herausforderung. Ich vermute aber, dass 90 % aller Mädchenmannschaften/wD Trainer daran scheitern würden. Jedes Mal, wenn irgendwo phasenweise oder bewusst in der D 6:0 gedeckt wird, endet Handball in dieser Altersklasse. Muss, bei den Mädchen zumindest, so weiter geführt werden. Gäbe es bei uns - endlich - eine überregionale D-Jugend Staffel, wo sich wirklich nur die starken Mannschaften tummeln, kann gerne die Deckungsform freigegeben werden. Müssen die dann Lösungen finden. In der großen Breite werden die großen Räume aber dringend benötigt.

    Nur mal ein paar Gedanken zum Kinderhandball:


    Trainingsschwerpunkt seit dem Altersklassenumbruch ist bei uns in der weibliche D gerade individuelle Abwehr (s.o.) auf der einen Seite, Trainerkollegin Christiane macht in der anderen Hallenhälfte den Klassiker "Ballannahme in der Vorwärtsbewegung". Wir haben eine Mischung aus Alt- und Jungjahrgang D-Jugend plus vier regelmäßige Gäste aus dem Altjahrgang E. Meistens sind es 18 Mädchen, die wir in drei Gruppen teilen und eine B-Jugendliche macht noch Kontrasttraining auf dem Seitenstreifen. Im Hauptteil Rotation mit 15 Minuten pro Station inkl. Trinkpause.


    Ich habe die Prüfungsaufgabe "Passkontinuum im Rückraum" bei der Sichtung für die Landesauswahl mit D-Jugendlichen Ende des Altjahrgangs immer im Hinterkopf. Die Mädels haben noch nie gegen eine defensive Deckung gespielt (wenn sie nich im Ausland auf einem Turnier oder auf dem Dorfe gespielt haben) und sollen nun hohe Passqualität/-geschwindigkeit im Stoßen abliefern. Ich schmeiße mich immer weg, dass derselbe Verband, der die offensive Deckung vorschreibt, von den Kindern verlangt, wie gegen eine defensive Deckung spielen spielen zu können (wie früher 3:2:1 Deckung in den C-Jgd. Ligen unterhalb Oberliga verbieten, in der Auswahl aber voraussetzen). Ab der C wird die Stoßbewegung dann immerhin praxisnäher.


    Wir haben in der Vorbereitung für den Rödspätte Cup immer den Schwerpunkt schnelles Passspiel, Durchspielen, Stoßen tief in den Neuner, Torgefahr ausstrahlen. Also B-Jugend Training für die D. Zeitgleich läuft aber noch die Saison und im Alltag ist das Skandinavientraining natürlich nicht nur zu nichts zu gebrauchen (wenn nicht gerade wieder ein Eigenbrödler Fleischmauer spielen lässt), das klassische "Stoßen" gegen Deckungsreihen, die sich gar nicht sicher sind, ob sie gerade Mann- oder Raumdeckung spielen (nehme ich uns gar nicht von aus), jedenfalls deutlich vor dem Neuner agieren... ist Murks.


    Ballannahme in der Vorwärtsbewegung in all seinen Spielarten ist im Training nicht grundverkehrt... ist in der Praxis aber nur die halbe Miete. Das Training müsste viel mehr Freilaufen zum Ball/weg vom Ball berücksichtigen, sprich Ballannahme in der Vorwärts- und Seitwärtsbewegung. Fußspitzen am liebsten immer/meistens Richtung Tor. Schnelle Richtungswechsel. Tempowechsel. Dauerbrenner bei uns: Laufrichtung vor der Lücke. Stichwort Kraftvektoren. Laufe ich vor der Abwehr quer oder eine Lücke flach an, kann ich mit zwei Fingern durchgeschoben werden. Anlaufrichtung gerade auf ein Lücke, sprich eben noch seitwärts (Füße dennoch Richtung Tor), in die Kurve und dann gerade. Benötigt viel mehr Kraft, sich dagegen zu stemmen.


    Werde ich wohl noch mal vertiefen müssen.

    Gemeinsames Training männliche und weibliche D


    Bis wenige Wochen vor Ostern (dann Skandinavientraining, s.o.) haben wir diese Saison erstmals komplett gemischt mit mD I und wD trainiert. Auch das Trainingslager bestritten wir gemischt. Jahrelang undenkbar im Verein, da die mD immer bloß ein oder zwei Überflieger hatte, ansonsten die Mannschaft nie mit den Mädchen mithalten konnte. Diese Saison zehn talentierte Jungs mit Papa-Trainer mit je einem Zwilling in beiden Mannschaften. Also haben wir uns zusammengetan. Im Training und im Trainingslager bildeten wir zwei oder drei homogene Leistungsgruppen. Die Jungs profitierten von über dreißig Jahren Trainererfahrung, die Mädchen hatten gegen die Jungs eine echte Aufgabe. Eine meiner Spielerinnen spielte bis kurz vor Saisonende auch ausschließlich wC und mD, erst in Personalnot holte ich sie zur wD dazu.


    Beide Teams spielten über Ostern Turniere in Kolding bzw. in Frederikshavn. In der Vorbereitung auf den Rödspätte Cup kündigte ich die Kooperation auf. Wir bereiteten uns auf ein skandinavisches Turnier vor, die Jungs spielten ein deutsches Turnier auf dänischem Boden, mussten also nicht auf Positionsspiel gegen 6:0 vorbereitet werden. Ein befreundeter Trainer, der monatelang bei uns hospitiert hatte, übernahm für mich und sprang mit seinem immensen Fachwissen als Co-Trainer ein, so dass auch der Rest der Saison reichlich Fachkompetenz in der Halle war.


    Diese Kooperation war nicht unerfolgreich. Ein Vize-Meistertitel, ein Meistertitel und am letzten Wochenende waren beide Teams in der Endrunde der Mini EM, der inoffiziellen Landesmeisterschaft Niedersachsen/Bremen als einziger Verein im Verband unter den jeweils besten Acht vertreten. Die Jungs hielten die Spannung bis zur letzten Minute hoch und boten ihrem Angstgegner aus der heimischen Liga einen harten Kampf. Wir hielten das Finale gegen eine Bundesliganachwuchsmannschaft das halbe Spiel lang offen, bis unsere Entscheidungsspielerin Rot sah und ich danach konsequent bunt durchwechselte. Zweifache Vize-Landesmeisterschaft, entsprungen aus einer einzigen Trainingsgruppe.


    Eine solche Kooperation wird es bei uns vielleicht nie wieder geben, die einstige Minitrainerin sprach liebevoll von einem "Jahrhundertjahrgang". Ich dagegen habe es deutlich leichter, bereits in der D Talente von auswärts zu gewinnen, habe mit der wD I immer eine konkurrenzfähige Mannschaft. Die Chemie zwischen den Trainern muss passen. Wir hatten die Konstellation, dass der Jungstrainer zwar Sportlehrer mit hoher Sozialkompetenz war, der Handballhintergrund fehlte aber völlig und er kam zu seinem Posten wie die Jungfrau zum Kinde. So hatte ich bis zur Trennung die gemeinsame sportliche Leitung der Trainingsgruppe. Zwei fachliche Alpha-Männchen wäre deutlich schwieriger zu handhaben gewesen. Jederzeit wieder, muss nur wieder ein Jahrhundertjahrgang bei den Jungs heranwachsen mit lernwilligem Trainer. Die Zukunft beider Teams aufgrund der Grundausrichtung des Vereins grundverschieden. Die Mädchen rücken in den Unterbau von A- und B-Jugend Bundesligamannschaften. Alle zehn Jungs haben sich nach der Saison auf drei im männlichen Bereich wesentlich engagiertere Vereine verteilt.

    Back to topic. Spaghetti aglio e olio.


    Eines der vermeintlich einfachsten Pastarezepte und neben carbonara der Stresstest im ristorante. Und in meinen Augen fallen da viele durch:


    - Spaghetti schwimmen in olio.

    - Knoblauch braun und/oder in großen Stücken.

    - Petersilie nur ganz sparsam verwendet.

    - Drei Fingerdicke Streifen peperoncini, die unmöglich viel Geschmack abgeben konnten. Womöglich eingelegt aus dem Glas.

    - Alles kurz und schnell gebraten, aglio, olio e peperoncini hatten nie die Gelegenheit, sich ineinander zu verlieben.

    - Wenn absolute Amateure am Werk: Salzwasser war kein Salzwasser.


    Ehrlich gesagt, in Deutschland hatte ich noch nie anständige aglio e olio. Außer daheim. Eine Portion:


    - Spaghetti, Menge im Ermessen des Kochs (vorzugsweise von De Cecco: einmal die Oberfläche streicheln, dann erklärt sich das von allein)

    - gern alternativ Spaghettoni oder Linguine oder Bucatini (auch wenn die Puristen aufschreien, klappt auch gut)

    - frischer Knoblauch, dann drei oder vier Zehen, weil häufig kleiner (oder im Frühjahr eine halbe Knolle von diesen elendigen Mikrozehen)

    - 1 Chilischote (spanischer Pfeffer), die klassischen langen Schoten

    - 2 kleine getrocknete Chilis für den Spaß

    - Olivenöl (teuer sicher besser, ich hab da noch keine Wissenschaft draus gemacht, schon extra vergine)

    - ein paar Stiele glatte Petersilie

    - Stück Parmigiano


    Großer Pastatopf mit kochendem Salzwasser (Eine Prise Salz ergibt nicht mal salziges Wasser, zwei oder drei auch nicht. Ein einziger unserer Sinne kann klären, ob Salzwasser im Topf ist, Süßwasser, salziges Wasser oder Salzlake. Löffel rein, abschmecken. Das Ergebnis sollte wie eine leicht versalzene Suppe schmecken. Bei der tatsächlich notwendigen Menge kann die norddeutsche Hausfrau schon mal Schnappatmung bekommen.)


    Kleine Pfanne während des Aufkochens schon auf ganz kleiner Flamme. Olivenöl bedeckt den Boden, dann noch etwas mehr.


    Knoblauchzehen schälen, halbieren, ggf. Keim entfernen, in dünne Scheibchen schneiden. Chilischote in kleine Scheibchen, kreisförmig zusammenschieben, getrocknete Chilis in die Mitte (dann fliegen sie nicht so durch die Gegend), ordentlich klein hacken. Sonst bekommt das Öl nie den schönen Geschmack von den Chilis.


    Spaghetti in das Wasser, gleichzeitig aglio e peperoncini in das Öl. Das Ganze soll nur leicht brodeln. Während der vollen Kochzeit von rund 12 Minuten hat das Öl die Chance, Geschmack anzunehmen. Gelegentlich umrühren.


    Petersilienblätter zupfen/abschneiden und grob hacken. Stiele verwende ich nicht.


    Al dente-Test mit den Spaghetti eine Minute vor empfohlener Kochzeit. Bei De Cecco ist das Zeitfenster größer, das Billigzeug wird schnell zu weich. Ab ins Sieb, nicht abtropfen lassen, etwas Wasser rüber zurück mit den Spaghetti in den Topf retten. Olio drauf, etwas olio aus der Flasche dazu, Petersilie dazu (kann auch ganz zum Schluss in die Pfanne), verrühren, auf den Teller (tiefer Pastateller, mit zwei Kellen Wasser aus dem Kochtopf vorgewärmt, dann abgegossen), Parmigiano drüberreiben.


    In dem wundervollen Film "Chef" bereitet Jon Favreau eine kleine Portion für die wundervolle Scarlett Johansson zu und richtet die Spaghetti aglio e olio mit einem Bratenspieß an, indem er auf dem Teller in die Mitte hineinsticht und zwei, drei vollen Drehungen zu einem "Nest" anrichtet.


    Buon appetito!


    Meinetwegen nun wieder Döner...

    Am Wochenende war der Auftakt der Beachturniere des HVNB in Cuxhaven, das erste von vier Turnieren im Stadion am Meer. Wetter war schottisch, zwischendurch Turnierunterbrechung, Siegerehrung auch überdacht, danach wieder strahlender Sonnenschein. Turnier Eins mit E bis C.


    Beobachtungen im Sand


    - Wechselsysteme

    Ich habe überwiegend wD Spiele gesehen, weil ich zwei Teams gecoacht habe. Wir selbst waren stark gehandicapt, unser Beachplatz wurde saniert und erst genau letztes Wochenende wieder freigegeben. Zwei Einheiten zur Vorbereitung, eine weitere Einheit nach der Hälfte durch die Sintflut abgebrochen. Zwei gleichstarke Mannschaften gebildet, wenig Aussicht auf die Titelverteidigungverteidigung.


    Viele Teams mit Wechselei ohne Sinn und Verstand. Auch das klassische "Vorn 3 raus, hinten drei rein". Einladung für einen Wechsel vorn und Langpass vom Tor. Ich hatte hier schon einmal was zu den von mir beobachteten Systemen und ihren Vorteilen geschrieben.


    Unsere wC hat mit Spezialistenwechsel Abwehr/Angriff gespielt. Spart auf Wechselseite jegliches Laufen nach vorn/zurück und bietet dadurch riesige Vorteile (Hase und Igel!). Ab der C und vielleicht mit Aufgabenwechsel nach der Halbzeit ein prima Sytem. In der D will ich keiner Spielerin sagen müssen, dass sie eine Halbzeit/das ganze Spiel nur Abwehr spielt.


    Wir haben unser System (Läufer plus Rotation vorn rein plus Rotation hinten rein) mangels Vorbereitung dies Jahr aufgegeben. Stattdessen Läufer plus 2 hinten raus/2 vorne rein, da das wesentlich einfacher für Anfänger ist. Die Vorteile haben wir allerdings nicht ausgespielt. Im Training war die Vorgabe, eine läuft schräg fünf Schritte ins Zentrum und die andere nur zwei Schritte für den Langpass ins Feld. Letztere im Idealfall dann auch an den Kreis. Ein Team hat gegen uns in etwa so gespielt und wir hatten immer eine Bedrohung im Rücken auf wechselferner Seite. Ich war nach zweieinhalb Einheiten noch nicht im Sandmodus, so dass ich bei uns da nicht ausreichend drauf geachtet habe. Meine Mädels blieben nicht in der Gefahrenzone, rannten eher Richtung Zentrum.


    - Spinshot

    Auffällig und wenig überraschend, wesentlich mehr Spinshots bei den Jungs. Und auch mit deutlich anderer Technik. Die Mädels eher flach eingesprungen und mit gestrecktem Körper wie eine Schraube, manche mit Landung auf den Knien. Die Jungs:


    • dynamisches hohes Einspringen und druckvoller Landung wie auf ein Sprungbrett mit extrem harten Federn
    • Schräglage Richtung Wurfarmgegenseite, Wurfarm so oben
    • beide Beine werden angezogen
    • deutlich bessere "hang time"

    Ich habe im Hallentraining noch nie ein Sprungbrett eingesetzt. Für die Spinshottechnik werde ich das nun nachholen.


    - Spinshot Täuschung

    Im Finale der wC eine Technikmaus mit auffälliger Täuschung. Die größte Bedrohung aus dem Angriff einer Nicht-Shooterin der Spinshot. Sie springt also dynamisch vor einer Lücke ein, die Abwehr schließt, es folgt der no look Handgelenkspass zur freien Außen auf Wurfarmseite. Spektakulär und effektiv.


    - Spinshot verteidigen

    Im Finale (irgendwie hat es eines unserer Teams doch wieder geschafft) deckt uns der Titelfavorit in der ersten Halbzeit mit Spinshots ein. HSG Stuhr sicher mit deutlich mehr Vorbereitung im Sand als wir. In dem Team bei mir eine einzige Spielerin mit sicherer Technik (nach nur zweieinhalb Einheiten), unzählige beim Gegner. Wir lagen schon hoffnungslos zurück, als ich aus der Starre aufwache und Torhüterin Monsta Marit einweise. Ansatz zum Spinshot: Drei Schritte entgegen und groß machen. Sicher nicht jeder Torhüterin gegeben. Ab da droht das Spiel zu kippen, wir schließen auf. Aber wir hatten Gegenwind, so dass wir unsere böse Waffe nur sporadisch einsetzen konnten. Zweite Halbzeit Rückenwind... Monsta Marit erschießt den Gegner Coast-to-Coast. Im Shootout dann ohne echte Vorbereitung keine Chance.


    - Tore coast-to-coast

    Bei der wD ein einziger Gegner mit geladener Waffe im Tor. Billigere zwei Punkte gibt es nicht als von Tor zu Tor Treffer. Bei uns eine Mannschaft mit zwei Shootern in Personalunion als TW. Regelmäßige zwei Punkte. Monsta Marit kam wie ein Racheengel über das Turnier, wie schon letztes Jahr in der D, und fast hätte es mit einer Shooterin und einer Spinshotspezialistin ohne Vorbereitung gereicht. Ähnliches konnte ich weder bei mD, mC oder wC beobachten, wo ich allerdings auch wenig Spiele anschauen konnte.


    Nicht nur hatten wir in beiden Teams geladene Waffen im Tor. Auf den Tipp eines erfahrenen Beachschiedsrichters hin haben wir auch als einzige schnell nachgeladen. Neben unserem Tor zwei Spielerinnen mit Ersatzball. Während alle anderen Torhüterinnen den verirrten Bällen nacheilten, hatten wir sofort einen Ersatzball zur Hand und konnten sofort schießen. Ein Schieri hat das nicht mitgemacht, im Eifer des Gefechts habe ich ihn nicht nach dem Regelbezug gefragt.


    Edith sagt: IHF Regel 3:2 sieht vier Bälle pro Spiel vor. Ein Spielball, ein Ersatzball beim Zeitnehmer und je ein Ersatzball hinter den Toren in einem gekennzeichneten Bereich. In den Turnierbestimmungen finde ich keine Abweichung. Einen eigens gekennzeichneten Bereich haben wir auch nicht gefunden, sondern selbst Abhilfe geschaffen und eine Spielerin mit Ersatzball neben das Tor platziert.


    - Kempa

    Innovativ eine wD mit Kempaversuchen aus der Fernwurfzone. Warum nicht, gerade in der wD mehr Sicherheit. Albern natürlich unter dem Gesichtspunkt des "spektakulären Tors" im Regelwerk. Führte immerhin zu einem Tor gegen uns, allerdings bei reichlich verunglückten Versuchen. Keine wD mit Kempa in den Torraum. Bei der mD schon häufiger, bei mC sowieso. Erfolgreichste Variante mit großem Kreisläufer und Bogenlampe mit extremem Bogen. Fast nicht zu verteidigen, weil nicht blockbar.


    - Blocken

    Für uns reichte die Trainingszeit nicht, teils Mannschaften zu zweit mit in den Torkreis eingesprungenem Block. Die Spinshots bei den Kindern überwiegend automatisiert einfach drauf. Wer seine Hausaufgaben in der Deckung gemacht hat, hat einen Riesenvorteil bei ein oder zwei Blockspezialisten.

    Liebes Handballtagebuch!


    Seit Jahren klopft ZeeBee immer wieder beim Landesverband an, ob sich der HVN(nunauchB) nicht auch der leistungsorientierten D-Jugend annehmen könne. Die starken Mannschaften sind so verstreut, dass ein leistungsgerechter Spielbetrieb nicht gewährleistet wird. Hier eine unterforderte Mannschaft, dort ein Regionsmeister ohne nennenswerte Gegenwehr. Die Idee einer Landesliga D-Jugend vermag jedoch im Verband niemanden zu begeistern. Immerhin inspiriert die Junioren WM im eigenen Land 2023 zur Durchführung der Mini WM in der D-Jugend, 2024 wird es mit der Mini EM für D-Jugendliche fortgesetzt. Eine offenen Landesmeisterschaft, wenn man so will. Bei der WM werden die Mädchen als Spanien erst im Finale gestoppt, in der EM tritt das Team nun in griechischen Farben auf. Der Landesverband hat sich richtig ins Zeug geworfen und stellt nicht nur Fahnen sondern auch Nationalmannschaftstrikots.


    In der Vorrunde setzt sich ein griechisches Rumpfteam tief in der Heide ohne ZeeBee durch, der mit der neuen Generation auf einem anderen Turnier weilt. Mit zwei Punkten im Gepäck reist die Mannschaft am Vorabend nach Buxtehude zur Hauptrunde. Die Mädels haben das idyllisch gelegene Jugendgästehaus ganz für sich allein, wenigstens werden weder andere Gäste im Haus noch Nachbarn gestört. Die Zimmer werden bezogen, le chef zeebee richtet sich die Küche ein. Der eingeteilte Küchendienst verschwindet zum Aldi nebenan, immerhin finden sich sechs neue Souschefs. Die Aufmerksamkeitsspanne des heutigen Küchenpersonals reicht jedoch nicht mal vom Stiel bis zum Ende der Chilischote, unbemerkt verringert sich die Küchencrew allmählich auf zwei treue Mitarbeiterinnen, die ebenso viel singen und tanzen wie schnippeln und schneiden. Irgendwann steht ZeeBee also wieder mal allein in der Küche mit Eiern, Petersilie, Speck, Sahne, Tomaten, Chilis, Knoblauch, Basilikum, Schalotten, Champignons... wieso zum Teufel sind das nun fünf statt vier Pastasoßen?!


    Fußmarsch zur Hansestraße. Selbst Sonntagmorgen ist auf der Baustelle des neuen Handballtempels des BSV Betrieb. ZeeBee begrüßt die Bauarbeiter erfreut. Recht so! Der Spielplan macht die Aufgabe anspruchsvoll. Sechs Mannschaften, den Vorrundengruppenzweiten brauchen die Mädels nicht noch mal zu bespielen. Zwei bekannte Gegner, zwei unbekannte Gegner. Als Erstes das vermeintliche Spiel um Platz 2 in der Gruppe gegen Fredenbeck/Stade, beim Rödspätte Cup vorsorglich schon mal beobachtet. Der Gastgeber, wohl Niedersachsens stärkste 11/12er D-Jugend. Der auf dem Papier schwächste Gegner Cappeln und die Wundertüte Meppen mit einer starken Performance in der Vorrunde wie auch in der Saison. Spiel Nr. 1 aber in der Priorität ganz oben.


    Akribisch hat ZeeBee die Mädels auf die Mini EM Hauptrunde vorbereitet, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. Der 11er Jahrgang trainiert längst in der C-Jugend. Die Samstagvormittage werden durch private Termine oder plötzlich erfundene Auswahltermine torpediert. Dennoch kommt ZeeBee voran. Die gesamten Saison gibt es nahezu kein Taktiktraining im Sinne von Auslösehandlungen. Umso leichter dann Einlaufen/Übergänge mit Folgehandlungen, wenn die Mädels das Spiel verstanden haben und mit dem Ball umgehen können. Wieder und wieder staunt ZeeBee im Training über die Vielfalt der unvorhergesehen Abschlussmöglichkeiten. "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" zahlt sich aus. Für die Hauptrunde mit Ziel Platz 2 wird das schon reichen, für ein erfolgreiches Endspiel noch nicht. Dafür gibt es aber noch eine weitere Einheit.


    Einlaufen mit griechischer Fahne, hübsche blauweiße Trikots, Nationalhymnen. Fredenbeck ist der erwartet starke Gegner und geht erst einmal mit zwei Toren in Führung. ZeeBee hat noch das Abendessengespräch in den Ohren: "Um 23:30 alle in die Zimmer, um 0:00 Licht aus und Ruhe." ZeeBee hat noch das Frühstücksgespräch in den Ohren: "Also wir haben noch bis halb eins gequatscht." "Wir sogar bis eins." Gut, dass wir am Vorabend angereist sind, um ausgeschlafen zum ersten Spiel antreten können. Stellt sich heraus, dass zwei Mädchen um 2:00 noch die Küche besucht haben. Strafmildernd: Sie haben die Töpfe geschruppt, die ZeeBee über Nacht einweichen ließ. Das Ergebnis jedenfalls nun auf der Platte und nur 1 x 20 Minuten Spielzeit, wenig Spielraum um die Abwehrfehler auszugleichen, die sich nun präsentieren. Vor dem Spiel hat ZeeBee die Mädchen jedoch sowohl auf die null bis wenig Wechselei im ersten Spiel als auch auf die hinnehmbare Möglichkeit von Platz 3 in der Hauptrundengruppe vorbereitet. Und ZeeBee hat Vertrauen in seine Granaten auf dem Platz. Das 5:7 in der elften Minute drehen die Mädchen zum 12:10. Nach dem zähen Eröffnungsspiel der beiden späteren Gruppenletzten nun schon mal was Handballähnliches im zweiten Turnierspiel.


    ZeeBee bereitet die Mannschaft gedanklich auf das Spiel gegen den Gastgeber vor. ZeeBee bereitet seine Vorne Mitte Spielerinnen auf die beste D-Jugend Spielmacherin ihres Jahrgangs vor. Und stellt die bei weitem nicht eben stärkste Formation zum Anpfiff auf die Platte. Buxte selbstverständlich mit der Bestformation, die auch wie erwartet das Spiel an sich reißt. 0:4, 2:10, 3:17... seelenruhig gibt ZeeBee Anweisungen, jubelt bei gelungenen Aktionen, wechselt nach und nach die Bestformation ein. (In dem Turnier noch E-Jugendliche) Nella wird es zu bunt. Fordert den Ball am eigenen Neuner, setzt zum Powerprellen an, rauscht mal eben durch Niedersachsens besten Mittelblock und trifft. Torhüterin Monster Marit entwickelt sich zum Profi, verzieht keine Miene während der gesteuerten Katastrophe, ganz anders als noch bei der harten Auftaktniederlage jüngst beim Ulzuburgcup. 12:22... im Falle eines erneuten Aufeinandertreffens im Endspiel wird Trainerin Sabrina DAS Ergebnis jedenfalls nicht mehr aus den Köpfen ihrer Mädchen bekommen. Sunzi lächelt in seinem Grab. ZeeBee tadelt Nella, so könne man den Bundesliganachwuchs in eigener Halle nicht vorführen. Nella und ZeeBee grinsen wölfisch.


    Dritter Gegner Cappeln, erkennbar auf dem besten Weg zur roten Laterne des Turniertags und Ausscheiden in der Hauptrunde. Das Auftaktspiel des Turniers gegen den späteren Vorletzten harte Kost für Feinschmecker. ZeeBee hat keine Lust auf ein Daddelspiel. Ernennt B-Jugendliche Lene und Emmie für ein Spiel zum Trainergespann mit allen Aufgaben beginnend mit der Startaufstellung. Wünscht sich lediglich, wenn möglich, dass die drei Haupttorschützinnen gar nicht zum Einsatz kommen. Täuscht sein Ableben vor und setzt sich auf die Bank. Aus dem Daddelspiel wird nun ein Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen. Der "zweite Anzug" hat so seine Mühe mit zwei der gegnerischen Rückraumspielerinnen. Das blutjunge Trainergespann hat so seine Mühe mit der Linie der Schiedsrichter, dass es keinerlei Verwarnungen oder gar Zeitstrafen gibt und auch keinerlei Körperkontakt zugelassen ist. In der zwölften Minute liegt Griechenland 4:7 zurück und es sind nur noch acht Minuten zu spielen. Auf der Bank sitzen drei der stärksten Feldspielerinnen des Turniers, ZeeBee gibt den Wink mit dem Zaunpfahl, dass Plan A notfalls durch Überspringen von Plan B mit Plan C ersetzt werden darf. Emmie und Lene bleiben komplett cool, wechseln nach und nach eine stärkere Formation ein, stellen auf Halbfeldmanndeckung um, nehmen vier Minuten vor Schluss eine Auszeit... 14:11. Feuertaufe der Jungtrainerinnen mit Sternchen bestanden. Keinen Gegner gedemütigt. Maximalen Trainingseffekt aus dem Spiel gezogen. O.k., die Nerven der Eltern liegen blank...


    Platz 2 ist gesichert. Vor dem letzten Spiel aber eine kontraproduktive Information. ZeeBee täuscht glaubhaft Demenz vor und rechnet Ungemach bei einer Niederlage vor. Glauben nicht alle, verlieren will aber auch niemand. Gegner Meppen auf Rückraum Rechts bärenstark besetzt, auf der Spielmacherposition unfassbar stark. Hätte man in der Halle nicht den direkten Vergleich mit der RM des Gastgebers gehabt, wäre das die Allstarspielermacherin der Hauptrundengruppe, des Turniers, des Landesverbands. ZeeBee darf u.a. von der Tribüne bestaunen, wie Ida im Fallen noch den Wurfarm seitlich wegstreckte und mit einem Abrollen des Handgelenks noch die gedeckte Kreisläuferin zum Torabschluss anspielt. Letztlich in den Griff bekommen die Mädchen die junge Dame nie, nur dass sie eben in der Breite stärker besetzt sind. Das 8:4 in der zwölften Minute nimmt ZeeBee bereits zum Anlass zu zocken und beginnt durchzuwechseln... nur um das sofort zu bereuen, als sich Neuzugang Paula auf Rückraum Links beherzt den unüblichen Sprungwurf aus der Fernwurfzone nimmt und den Ball nicht eben maximal beschleunigt. Als tückischer Aufsetzer landet der Ball dennoch im Tor. 9:4. Die Eltern und ZeeBees Nerven müssen noch ein paar Minuten wirklich leiden, Gegenspielerin Ida ist kaum zu verteidigen. 12:9 und mit Platz 2 im Gepäck in die Finalrunde in zwei Wochen.


    Dein

    Karsten

    Wo bleibt eigentlich der Aufschrei aus den Leistungszentren? Ab Saison 25/26 können wir Talentförderung in Deutschland zu Grabe tragen, wenn es das altersklassenübergreifenede Festspielen gibt. Wo ist es nicht üblich, dass Talente in zwei Altersklassen spielen?


    - Bis dahin gibt es die B-Jugend Bundesliga. Es ist ausdrücklich angedacht, dass dort (zumindest bei den Mädchen) auch C-Jugendliche zum Einsatz kommen. Die dort auf der Bank sitzen und sich dann im Verhältnis zur C in der B festspielen. Macht also überhaupt keinen Sinn mehr, C-Jugendliche in der B einzusetzen (die ganz, ganz großen Talente mal außen vor).


    - Einsätze von Jugendbundesligaspielerinnen in der Damen (3./4. Liga) unschädlich (nicht "höher"), es sei denn, die höhere Altersklasse zählt dann als "höhere Mannschaft". Man weiß es nicht.


    - Ich kann mein Projekt wC II (halbe/halbe D und jüngerer Jahrgang C) entweder streichen oder wir streichen die erste wD und spielen nur noch C.


    - C-Jugend hat ganz oben immer höhere Ligen als die D-Jugend. Jedes große D-Jugend Talent spielt sich außerhalb der eigenen Altersklasse fest.


    - Das neue Konzept, Zweit- und Drittspielrecht im Zweitverein in zwei verschiedenen Altersklassen ausüben zu können, wird mit derselben SpO-Reform wieder eingerissen, wenn das Zweitspielrecht nichts mehr wert ist, weil ich mich mit dem Drittspielrecht eine Altersklasse höher festspiele.


    - Auch im Breitensport gibt es Aushilfe in der nächsthöheren Altersklasse. Auch dort werden Mannschaften gestrichen werden müssen. Die Zahl der Mannschaftsspielgemeinschaften steigt wieder.


    Edith sagt:


    Ein Blick in den Entwurf verrät... es ist alles ein Versehen. Der Plan war, in Absatz I ein Festpielen im Erwachsenenbereich zu regeln und in Absatz IV das Festspielen im Jugendbereich quasi abzuschaffen (50 Stunde "Sperre"). Letzteres ist weggefallen, damit auch der Zusatz in Absatz I ("... in derselben Altersklasse im Erwachsenenbereich") und anscheinend ist die Streichung "in derselben Altersklasse" möglicherweise versehentlich dringeblieben.


    Könnte da bitte noch mal wer drüberschauen!

    ist ein abgetretenes Doppelspielrecht, das bislang nur für Kaderspieler möglich war, dann zukünftig für alle Spieler möglich?

    Der neugefasste § 19 SpO DHB hat keine solche Einschränkungen. Gleichberechtigung hergestellt.



    Spannend. Den Absatz mit dem Festspielen verstehe ich nicht. Was sind "höhere" Mannschaften, die nicht in der selben Altersklasse spielen?

    Das ist die spannende Frage, a) die höhere Liga oder b) die Altersklasse per se.

    Mit der Reform der Spielordnung zur Saison 25/26 kommt nicht nur Unheil auf uns zu (siehe Festpielen), im Jugendbereich wird es bei den Spielrechten interessant. Bislang gab es das:


    - Jugendspielrecht

    Ein Jugendlicher darf in seiner Altersklasse und in der nächsthöheren Jugendaltersklasse spielen. Einschränkungen durch Festspielen und die 48-Stunden-Regel.


    - Doppelspielrecht

    Zusätzlich darf ein älterer Jugendlicher ein Spielrecht im Erwachsenenbereich beantragen und parallel dort spielen.


    - abgetretenes Doppelspielrecht

    Das Doppelspielrecht kann im Erwachsenenverein für einen Zweitverein wahrgenommen werden.


    - Zweifachspielrecht (§ 19 a SpO)

    Der Jugendliche darf im Zweitverein höherklassig spielen.


    - Gastspielrecht (§ 19 b SpO)

    Die eigenen Altersklasse im Heimverein nicht besetzt, der Jugendliche darf ein Spielrecht im Zweitverein wahrnehmen.



    Neu im Jugendbereich ab 25/26:


    Doppel-, Zweifach- und Gastspielrecht werden eingedampft und finden sich innerhalb des Jugendspielrechts wieder.


    - Das Spielrecht wird aufgeschlüsselt und einzelnen Mannschaften zugeordnet. Es gibt ein Erst-, Zweits-, Drittspielrecht, aber KEIN Viertspielrecht, Spielerin darf (nur) in drei Mannschaften und ggf. zwei Vereinen eingesetzt werden.


    Diese Saison hatte ich z.B. eine Spielerin in mD, wC II, wC I und Ende der Saison auch in wD eingesetzt. Ab 25/26 ginge das nicht mehr, da kein "Viertspielrecht" möglich.


    a) Spielerin spielt ausschließlich im eigenen Verein. Kann dort mit Erst- bis Drittspielrecht in maximal drei Mannschaften spielen, Zweit- und/oder Drittspielrecht auf Antrag auch bei den Erwachsenen.


    b) Spielerin übt Erst- und ggf. Zweitspielrecht im eigenen Verein aus, (Zweit- und) Drittspielrecht im anderen Verein. Eigene oder nächsthöhere Altersklasse, in jedem Fall aber höherklassig zur höchsten Mannschaft des Erstvereins.


    c) ganz neu: Erstspielrecht im eigenen Verein, Zweit- und Drittspielrecht (immer höhere Liga) im Zweitverein in zwei Altersklassen.


    d) keine Mannschaft im eigenen Verein: Erstspielrecht wohl verbrannt, Zweitspielrecht im Zweitverein möglich, Drittspielrecht auch in höherer Altersklasse, wenn Erstverein auch dort keine Mannschaft hat. Letzteres aber Exotenstatus, Vereinswechsel eher wahrscheinlich.


    Neu: Spielerin (!) darf entscheiden, in welchem Verein sie bei Terminskollision spielt! Das war bislang ein gut gehütetes Geheimnis, es gab keine tatsächlichen Konsequenzen, wenn der Zweitverein sie hat spielen lassen, obwohl der Erstverein das untersagt hatte. Ganz heißes Eisen, würde ich nie gegen den Willen des Erstvereins durchsetzen, sonst war es das mit dem Vertrauen.


    Neu: Bislang durften wir nur unbegrenzt Gastspielrechte je Altersklasse vergeben, die Zweifachspielrechte waren auf 3 pro Altersklasse (abgeben wie aufnehmen) begrenzt. Nun gibt es keine Beschränkung mehr auf nur drei Gäste mit Zweifachspielrecht. wir können je Altersklasse unbegrenzt Spielerinnen mit Zweit- oder Drittspielrecht spielen lassen.


    Neu: Das bisherige Zweifachspielrecht ist auf C-Jugend aufwärts beschränkt. Nur das Gastspielrecht ging ab der E los (wenn es im Verband E-Jugend Spielerpässe gab). Fällt weg, bereits E-Jugendliche dürfen das Zweit- und/oder Drittspielrecht woanders wahrnehmen (ob das sein muss, steht auf einem anderen Blatt, ab der D kann es furchtbar sinnvoll sein).


    Achtung Falle: " Ziffer 3 e) Das Zweit- und Drittspielrecht kann nicht in derselben Spielklasse eines Landesverbandes bzw. in derselben Spielklasse bei überverbandlichem Spielbetrieb ausgeübt werden, es sei denn, der Einsatz erfolgt in unterschiedlichen Staffeln derselben Spielklasse." Eher exotisch. Spiele ich in der für mich zweiten Mannschaft in der Saison, darf ich in derselben Liga meines Vereins nicht mehr zum Einsatz kommen.


    Achtung Falle: Die Beschränkung auf maximal das Drittspielrecht ist tückisch, wenn Erst- und Zweitverein involviert sind. Beide müssen höllisch aufpassen, dass nach Einsatz in drei Mannschaften nicht ein Trainer noch mal kurzfristig ankommt und in der vierten Mannschaft kurzfristig Unterstützung braucht.


    Achtung Falle: Nach Mitwirkung in Qualispielen (zählen in der Jugend zur neue Saison) ist das Erstspielrecht "verbrannt", bei Mitwirken in zwei Mannschaften auch das Zweitspielrecht. Kommt jetzt ein Vereinswechsel, sind bereits zwei Spielrechte weg! In neuen Verein dann also nur noch Einsatz in EINER Mannschaft.


    Beim Festspielen habe ich über den "Gesetzgeber" DHB geschimpft, an dieser Stelle ein Lob. Ohne alle Rattenschwänze zu überblicken, wir haben eine erhebliche Vereinfachung des Spielrechtsdschungels, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Kein Viertspielrecht, also Jugendspielerinnen spielen maximal in drei Mannschaften, ist o.k. Wird ein Problem bei Vereinswechsel nach der Quali, hätte nicht weh getan, hier eine Ausnahme einzubauen. Meine "Gäste" dürfen im Erstverein in einer Mannschaft spielen und im Zweitverein in zwei Teams in zwei Altersklassen... gute Sache! Spielen im Zweitverein bereits ab der E... zumindest in der D gute Sache, in Ausnahmefällen sicher auch in der E. Ich habe in der D immer auch Gäste im Training, die eine zusätzliche Trainingseinheit möchten. Zukünftig kann ich diese Gäste auch in Punktspielen fördern, ohne dass sie ihren Verein verlassen müssen.


    Noch einmal: Durch die Änderung des § 55 SpO verpuffen Zweit- und Drittspielrecht, wenn sich Kinder/Jugendliche in der höheren Altersklasse im Verhältnis zur niedrigeren Altersklasse festspielen können. Schwachsinnsbeispiel: Ich setze ein D-Jugend Talent in der C II in zwei aufeinanderfolgenden Spielen ein. Bisher nur festgespielt für die C II, nicht aber die D. Neu wird sein, dass sie auch vorerst nicht mehr D spielen darf.

    Ohne den Zusatz "in derselben Altersklasse" bedeutet das für meine Talente:


    D-Jugend Regionsoberliga

    C-Jugend II Landesliga (hier eine Liga höher als Regionsoberliga)

    C-Jugend I Regionalliga (drei Ligen höher als ROL)


    Bislang spielen meine Talente doppelt, D und C II. Die stärksten Spielerinnen kommen auch mal in der C I zum Einsatz. Ab 25/26 kann ich gar keine C II melden, da ich nicht genügend Spielerinnen habe, um immer im zweiwöchentlichen Wechsel die C II aufzufüllen. Im Idealfall ist die C II halbe/halbe mit Jungjahrgang C und Altjahrgang D bestückt. Wenn meine D-Jugendlichen nach den ersten beiden Saisonspielen in der C II festgespielt sind (kein "in derselben Altersklasse" mehr), kann ich die D-Jugend dicht machen. Gleichermaßen werden wir die A II und die 2. Damen gar nicht mehr melden können, wenn die Mädels bei zwei Spielen pro Wochenende sofort zu Saisonbeginn festgespielt wären.


    Wer hat sich das wieder ausgedacht?!

    Die Abschaffung des Festpielens ist - wieder einmal - vom Tisch. Die nun beschlossene Fassung, gültig ab Saison 25/26:



    Was mir Sorge macht, ist die bewusste Streichung von "in derselben Altersklasse". Das hat bislang die entscheidende Grenze gezogen, dass das Festspielen eben nur innerhalb einer Altersklasse angewandt wird. Ist das so gewollt, dass meine D-Jugendliche sich nun in der C-Jugend festspielt? Beide unsere C-Jugend Mannschaften spielen "höher" als unsere D-Jugend. Und selbst wenn die C II tieferklassig spielen würde, ist die Altersklasse dann "höher" iSd Festspieles? Wozu nun ein "Drittspielrecht" einführen, also jede Jugendspielerin darf per se in drei Mannschaften (und maximal eben in drei Mannschaften) spielen, spielt sich aber ruckzuck in der nächsthöheren Altersklasse fest?


    Einmal mit Profis...


    Lieber DHB, falls Ihr hier mitlest, es gibt noch Nachbesserungsbedarf!

    Ein paar Stichpunkte, die Anfängermannschaften auszeichnen, sprich wo Verbesserungspotenzial liegt:


    - Du erkennst die Anfängermannschaften auf den ersten Blick. Zwei oder drei "Läufer". Selbst Torwart läuft hin und zurück (Kinderhandball). Gar kein Läufer und drei Spieler wechseln vorne raus und hinten rein.

    >> Ein Läufer ist ein Muss. Ab C oder B Jugend wohl auch der Spezialistenwechsel von Torwart zu Shooter, bei Kindern noch nicht so, wenn sich die Feldspieler nicht ganz doof im Tor anstellen. Ansonsten wird Vor-Zurücklaufen durch Wechseln ersetzt. Ab C oder B sicher auch Spezialistenwechsel Abwehr/Angriff.


    - Disziplin beim Wechseln reinbringen! "Gerade raus!", d.h. im rechten Winkel zur Außenlinie. Bei Anfängern können auswechselnden Spieler teils mit den einwechselnden Spielern abklatschen. Der Wechselvorteil verpufft vollständig.


    - "Torwart ist der erste Angreifer!" Gilt nirgends so golden wie im Sand:


    a) Erster Blick zum Tor gegenüber >> Torwurf.

    b) Zweiter Blick zum Einwechselspieler lang >> Anspiel.

    c) Dritter Blick ggf. zum zweiten Einwechselspieler ins Zentrum* >> Langpass.

    d) Dann erst ist der kurze Pass erlaubt

    e) Ohne Spezialistenwechsel, sprich Feldspieler im Tor: Pass-Rückpass mit Läufer, in Höchstgeschwindigkeit ins Zentrum/in Lücke auf Wechselseite und maximaler Druck vom Spieler mit Leibchen.


    *Würde ich zweimal vorn einwechseln, müsste der erste Einwechsler Richtung Zentrum als Anspielstation/Ablenkung laufen, der Zweite (Spinshotexperte) läuft kurz rein,


    - So schnell wie möglich müssen die 1-Punkt-Treffer Tabu sein. Coast-to-coast, den Shooter ins Spiel holen und drei, vier Spinshotcracks ranzüchten. Bei Jungs früh auch den Kempa schulen, bei Mädchen... nahezu hoffnungslos. Dafür habe ich eine jahrelange Tradition mit allen Mannschaften, dass meine Torhüterinnen, sei es D oder C, den Gegner vom eigenen Tor aus erschießen. Und wir schaffen es in der D immer wieder, sagen wir zwei, drei Spinshotcracks auszubilden.


    - Das Wechseln muss sitzen wie der Pitstop beim Rennsport. Im Kinderhandball halte ich a) Läufer, 2 vorne rein, 2 hinten raus oder b) Läufer, 1 hinten, 1 vorne (so spiele ich) für am sinnvollsten. Spezialistenwechsel im Tor, je nach dem, wen ich habe. Aktuell haben wir eine "echte" TW als Wurfmonster, die dann den Spezialistenwechsel macht. Ansonsten kommen die zwei, drei Sandschweine im Tor zum Einsatz, ohne Spezialistenwechsel.

    Hi James!


    Willkommen in der Handballecke! Ich habe hier:



    am 26.06.2023 mal eine kleine taktische Hilfe zum Beachhandball geschrieben. Erschlägt vielleicht einen Teil Deiner Fragen. Geschrieben für Kinderhandball, einige Basics dürften aber universell gelten. Selbst habe ich keinerlei theoretischen Hintergrund, habe ich alles durch learning by doing oder abgucking angeeignet.

    Prellen von vorn verteidigen: Spiegelverkehrte Hand zur Prellschulter, nicht über Kreuz.

    Von der Seite: Körpernahe Hand, nun sind wir aber mehr im Bereich des Abdrängens und weniger des Klauens/Rausprellens. Allerdings je nach technischen Möglichkeiten der Ballführerin.


    Das beschriebene Mattendreieck innerhalb einer Spielfeldhälfte (reguläre Größe) fast maximalweit auseinander, sprich gleichseitiges Dreieck innerhalb der Spielfeldgrenzen. Oben ging es auch um das Überlaufen/Überprellen, so dass ich aus dem Zentrum ein wenig Anlauf brauchte. Bei 1:1 ohne Prellen kürze ich den Anlauf, Matten liegen enger. Wenn wir die Trainingsgruppe nicht dreiteilen können, ist das Dreieck eher mal ein Fünf- oder Sechseck, sprich fünf oder sechs Zweikämpfe zeitgleich. Dreieck ist natürlich wesentlich dankbarer zu korrigieren.

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