18. LOTTO-Cup mit Top-Besetzung
Krallen sich die Ketscher „Bären“ den Pokal, stechen die Nellingen „Hornets“ erfolgreich zu, brennen die „Flames“ der HSG Bensheim-Auerbach ein Feuerwerk ab oder sprengen die „Meenzer Dynamites“ das Favoritenfeld und holen sich den Turniersieg? Attraktive Teamnamen sind auch beim Frauen-Handball „in“, vor allem, wenn damit Erfolge verknüpft sind. Dafür stehen auch die vier vorgenannten Teams, die am 18. LOTTO-Cup teilnehmen. Das Top-Turnier der Region wird am Sonntag, 30. August, von 9 bis 18.30 Uhr in den Sporthallen an der Alleenstraße in Ludwigsburg ausgetragen. Beim 18. LOTTO-Cup mischen 16 Mannschaften mit in denen rund 30 Nationalspielerinnen aus zwölf Ländern stehen – von Großbritannien über Ungarn, Mazedonien, Litauen, Weißrussland bis Japan. Für internationales Flair im Teilnehmerfeld sorgen auch die beiden Schweizer Erstligisten TSV St. Otmar St. Gallen sowie der österreichische Europacup-Teilnehmer. Ob sie den Bann brechen und den LOTTO-Cup erstmals ins Ausland entführen können? Die starke Phalanx der deutschen Zweitligisten will dies verhindern.
Zwei Wochen vor Beginn der Saison 2009/10 wird der 18. LOTTO-Cup zum großen Schaulaufen der 2. Bundesliga: Von den 24 deutschen Zweitligisten nehmen gleich sieben (!) teil. Darunter Titelverteidiger BSV Sachsen Zwickau, der das an Spannung nicht zu überbietende letztjährige Finale nach Verlängerung und Siebenmeterwerfen gegen den inzwischen in die 1. Bundesliga aufgestiegenen VfL Sindelfingen gewann.
SG BBM Bietigheim strebt „Heimsieg“ an
Als größte Konkurrenten der Zwickauerinnen gelten deren Liga-Rivalen TuS Weibern, SG BBM Bietigheim und die HSG Bensheim-Auerbach. Die Fans hoffen auf tolle Spiele und einen „Heimsieg“. Der enorm verstärkte Zweitligaaufsteiger SG BBM Bietigheim will als erste Mannschaft aus dem Kreis Ludwigsburg den LOTTO-Cup gewinnen und dürfte beim Turnier und in der Meisterschaftsrunde zu einer großen Konkurrenz für die favorisierte HSG Bensheim-Auerbach werden. Die zuletzt nur knapp am Bundesligaaufstieg gescheiterten Hessinnen haben mit Kim Naidzinavicius eines der größten deutschen Handballtalente in ihren Reihen. Die 19-jährige Spielmacherin wurde 2008 mit Deutschland Junioren-Weltmeisterin und führte vor wenigen Tagen die DHB-Juniorionnen bei der EM in Ungarn ins Halbfinale.
Kathrin Blacha beobachtet
Mit dabei in Ungarn war auch Kathrin Blacha. Die aus Benningen bei Ludwigsburg stammende ehemalige 222-fache Nationalspielerin ist inzwischen als DHB-Trainerin zusammen mit Bundestrainer Rainer Osmann für die deutsche Frauen- und Juniorinnen-Nationalmannschaft zuständig. Dass auch Kathrin Blacha den Besuch des LOTTO-Cup angekündigt hat, unterstreicht die immer größer werdende Bedeutung des vom SV Oßweil organisierten Frauen-Events.
Die Vorrunde wird ab 9 Uhr in vier Gruppen gespielt:
Gruppe A:
TSV St. Otmar St. Gallen, BSV Sachsen Zwickau, TV Nellingen, TSG Ketsch 2
Der mehrfache Schweizer Meister und Pokalsieger und oftmalige Europacup-Teilnehmer aus St. Gallen hofft mit seiner neuformierten Truppe die Runde der letzten Acht zu erreichen. Titelverteidiger Zwickau ist schon gut in Schuss, hat vor einigen Tagen ein stark besetztes Turnier in Mecklenburg-Vorpommern gewonnen. Die „Hornets“ des TV Nellingen haben sich mit der Litauerin Agne Zukauskaite verstärkt und setzten durch den Sieg beim ebenfalls hochkarätigen Turnier in Allensbach am letzten Wochenende ein Ausrufezeichen. Außenseiter in der Gruppe A ist die Regionalligamannschaft der TSG Ketsch – eine Mischung aus routinierten ehemaligen Bundesligaspielerinnen und Talenten, die kürzlich deutscher Jugendvizemeister wurden.
Gruppe B:
SG BBM Bietigheim, TSG Ketsch, TV Idstein, ESV Regensburg
Vom Aufsteiger zum Geheim- und jetzt zum Titelfavorit: Die SG BBM Bietigheim wird nach ihren Aufsehen erregenden Top-Transfers in der 2. Liga hoch gehandelt. Das will das Team von Hagen Gunzenhauser auch beim LOTTO-Cup unterstreichen. Gefahr droht den Enzstädterinnen in der Vorrunde vor allem von den Ketscher Bären. Der Zweitligist trumpfte beim LOTTO-Cup stets groß auf (Sieger 2003 und 2004, Finalist 2005 und 2006). Für die beiden Regionalligisten TV Idstein (Südwest) und ESV Regensburg (Süd) wäre das Weiterkommen gegen die beiden Zweitligisten eine Überraschung.
Gruppe C:
TuS Weibern, TuS Metzingen, SG Zofingen/Olten, TV Großbottwar
Die beiden Zweitligisten sind in der Gruppe C favorisiert. Die Handballerinnen aus dem Eifel-Dorf Weibern gewannen kürzlich ihr eigenes Turnier gegen Erstliga-Konkurrenz. Beim TuS Metzingen, mit fünf Siegen Rekordgewinner des seit 1991 ausgetragenen LOTTO-Cups, sorgen die drei Ungarinnen Edina Rott, Piroska Bartek und Zsofia Lévai für gute Handball-Kost. Auf dem Wunschzettel einiger Bundesligisten dürfte nach dem Turnier Ivana Ravlic vom Schweizer Erstligisten SG Zofingen/Olten stehen. Die 17-jährige Juniorennationalspielerin der Eidgenossen hat einen ähnlichen Namen wie Ivano Balic und erinnert in ihrer Spielweise stark an den kroatischen Superstar. Die höherklassigen Teams ärgern will das junge Team des Regionalliga-Aufsteigers TV Großbottwar.
Gruppe D:
HC MGT BW Feldkirch, HSG Bensheim-Auerbach, FSV Mainz 05, SG Haslach-Herrenberg-Kuppingen
Als Dritter der österreichischen Frauenliga qualifizierte sich Feldkirch erstmals für den Europacup. Die Vorarlberger Mannschaft wird von dem früher in Nordhorn tätigen Alpar Jegenyes trainiert. Erst im Play-Off-Finale verpasste die HSG Bensheim-Auerbach zuletzt den Sprung ins Handball-Oberhaus. Das wollen die „Flames“, die mit Nationalspielerinnen aus vier Ländern kommen, in dieser Saison nachholen. Ihre Premiere beim LOTTO-Cup feiern die „Meenzer Dynamites“ vom FSV Mainz 05. Der Südwest-Regionalligist, eine Weile auch von Vlado Stenzel trainiert, strebt die 2. Bundesliga an. Dort könnte bald auch die SG Haslach-Herrenberg-Kuppingen stehen. An der Abwehrstärke des in der Regionalliga Süd als Top-Favorit gehandelten H2Ku-Teams könnte sich auch beim LOTTO-Cup mancher Favorit die Zähne ausbeißen.
Aus jeder der vier Gruppen erreichen die beiden besten Mannschaften das Viertelfinale (ab 15.40 Uhr). Das Halbfinale steigt ab 17.10 Uhr, das Endspiel des 18. LOTTO-Cup wird um 18.35 Uhr angepfiffen. Alle Spiele in den Sporthallen an der Alleenstraße in Ludwigsburg.