Beiträge von pko

    TGS trauert um Michel Grupe
    Schockiert sind die Handballer der TGS vom Tod ihres Sportkameraden Michael Grupe. Innerhalb kurzer Zeit wurde er vielen auf dem Wartberg zu einem guten Freund und gerade die jungen TGS-Handballer hatten ihn als beratenden Handballprofi und Spaßmacher außerhalb des Sportgeschehens besonders lieb gewonnen. Seine Kompetenz als Sportlehrer und seine professionelle Einstellung auf und um das Spielfeld war bewundernswert und beispielhaft. Als Mensch mit festen Grundsätzen und klassischen Wertvorstellung hat er sich in unserer oft oberflächlichen und egoistischen Gesellschaft aufgerieben. Sein Blick zurück war oft stärker präsent als sein Mut und sein Vertrauen in eine glückliche und erfolgreiche Zukunft. Die TGS’ler werden Michel nie vergessen und werden ihre sportlichen Ziele in seinem Sinne anstreben.


    Seine Freunde von der TGS

    Aufsteiger sucht nach Alternativen Planspiele beim Bundesliga-Neuling

    Handballprofessor Dr. Brack liebt die drei schwäbischen Attribute Sparsamkeit, Fleiß und Bescheidenheit. Gerade diese Merkmale sind für den Balinger Neu-Bundesligisten charakteristisch.

    Balingen, 31.07.2006
    Für den HBW beginnt am 26. August der "Überlebenskampf", wie es die beiden Balinger Verantwortlichen Dr. Rolf Brack und Günther Kirschbaum mit viel Pathos umschreiben. Mit dem kleinsten Etat aller 18 Erstligisten, (noch) ohne eigene Halle und einem Kader ohne internationale Stars wollen die Schwaben in der stärksten Liga der Welt bestehen. Der Sportwissenschaftler aus Ostfildern setzt auf akribisches Arbeiten im Training, einen breit aufgestellten Kader und Teamgeist - der Manager aus Albstadt auf "Längenfeld-Atmosphäre" in der TÜ-Arena.


    Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat auch der Kartenverkauf beim Neu-Bundesligisten deutlich angezogen - über 600 Dauerkarten wurden bislang abgesetzt. "Das freut uns sehr", sagt Kirschbaum, der Ende vergangene Woche eine weitere Formalie geklärt hat. Nach der mündlichen Zusage von Linkshänder Alexander Trost, der vom insolventen VfL Pfullingen-Stuttgart zum Aufsteiger wechselt, liegt nun auch das schriftliche Einverständnis des Rechtsaußen vor. "Wir sind froh, einen weiteren Erstliga erfahrenen Spieler im Kader zu haben", betont der HBW-Manager, der trotz der erneuten Verletzung von Regisseur Alexander Job (wir berichteten), optimistisch in die Saison geht.


    "Die Mannschaft arbeitet hervorragend", sagt der Albstädter, welcher eine "sehr gute Stimmung" im Team ausmacht. Auch die Neuzugänge Milan Kosanovic (Stavanger) und Aleksandar Stanojevic (Belgrad) seien hochzufrieden, verrät Kirschbaum, "und sind bereits voll integriert." Um die Kommunikation auf dem Platz zu verbessern, haben sie bereits mit einem Deutsch-Kurs begonnen. Der Stanojevic-Spielberater, welcher vor kurzem seinen Schützling besuchte, weiß ebenso um die Vorteile des Balinger Bundesligisten: "Dort werden die Abmachungen eingehalten."


    Für seine Fans versucht der HBW, die Anfahrt zu den Spielen nach Tübingen zu optimieren. Nachdem der Bus-Transfer mit dem Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau aus Kostengründen nicht zu realisieren war, zieht Balingen-Weilstetten mehrere Alternativen in Erwägung. Denkbar sei ein Shuttle-Service in Verbindung mit einer gültigen Eintrittskarte, verrät Kirschbaum. Der Balinger Manager ergänzt: "Das Denkmodell sieht vor, dass wir pro Heimspiel - je nach Voranmeldung - mehrere Busse anmieten und in Eigenregie den Transfer in die Tübinger Großsporthalle abwickeln." Bis zum Saisonstart will Kirschbaum "eine endgültige Lösung" präsentieren. Das erste Heimspiel ansolviert der HBW Balingen-Weilstetten am Mittwoch, 30. August, in der TÜ-Arena. Gegner ist die HSG Nordhorn.



    Kein alibimäßiges Jammern - Bundesligist Balingen-Weilstetten mit Sorgen: Lange Pause für HBW-Spielmacher Job


    Mit dem kleinsten Etat, ohne eigene Halle und spektakulären Neuverpflichtungen will der HBW in Liga eins bestehen. "Das ist die schwerste Aufgabe, die ich je hatte", betont Erfolgstrainer Brack.

    Balingen, 02.08.2006
    Viermal ist Rolf Brack in Liga eins aufgestiegen. Der Sportwissenschaftler der Universität Stuttgart definiert sich jedoch nur ungern über das Tableau. "Wir müssen in zehn Saisonspielen über uns hinauswachsen", erklärt der 52-Jährige, legt die Stirn in Falten und fügt an: "Wir werden unseren Weg mit jungen Talenten unbeirrt weitergehen - und auch in der ersten Liga Highspeed-Handball mit Herz zeigen." Der Balinger Coach will weg von der 08/15-Spielweise, setzt auf innovative Trainingsformen und "taktische Perfektion".


    Daran arbeitet Brack seit Mitte Juli - hat sechs Neuzugänge in die Mannschaft zu integrieren und einige Leistungsträger zu ersetzen. Doch der Handball-Professor stellt sich der Herausforderung und verzichtet "auf alibimäßiges Jammern", wie er süffisant anmerkt. Dabei ist der zentrale Rückraum nach der erneuten Verletzung von Alexander Job, welcher bis zum Spiel gegen Minden auszufallen droht, und der "Nichtanwesenheit von Martin Strobel" (O-Ton Brack) verwaist. "Sehr kritisch", bezeichnet der Balinger Coach die Situation, "nichts ist schwieriger als einen Mittelmann zu integrieren." Diese Rolle übernehmen nun Sascha Ilitsch, der Shooting Star der Vorbereitung, und Neuzugang Christoph Schindler. "Sascha kennt unsere Spielphilosophie", erklärt Brack und bemüht den Konjunktiv: "Ilitsch wäre bei einem morgigen Saisonstart in der Startsieben."


    Am heutigen Mittwoch beginnt für den Neu-Bundesligisten jedoch nicht die Runde, sondern ein mehrtägiges Trainingslager im Schwarzwald. "Wir werden täglich zweimal in der Halle trainieren. Hinzu kommen Einheiten im Kraftraum und läuferischen Bereich an der frischen Luft", verrät Brack, ehe am Wochenende der S-Cup in Altensteig gespielt wird (siehe auch "Hamburg favorisiert"). Während Regisseur Job aufgrund seiner Sprunggelenksverletzung fehlt, wurden Martin Strobel und Jürgen Müller für die U 20-Europameisterschaften nominiert und sind bereits gestern zur DHB-Auswahl gereist. Während die beiden Spielgestalter nicht zu ersetzen sind, kann sich Neuzugang Milan Kosanovic zwischen den Pfosten erneut beweisen. In den ersten drei Wochen der Vorbereitung hat sich Milòs Slaby als klare Nummer eins des Aufsteigers herauskristallisiert. Auf Augenhöhe seien die beiden anderen Torhüter, sagt Brack, "die Nummern 2a und 2b."


    Auch auf der rechten Seite habe sich in den ersten Wochen der Vorbereitung eine "klare Hierarchie" gebildet. Die Einsatzzeiten auf Rechtsaußen werden sich zunächst Alexander Trost und Aleksandar Stanojevic teilen. Erst im weiteren Saisonverlauf soll der Serbe verstärkt auf der rechten Halbposition eingesetzt werden. "Martin Strobel und Stanojevic haben bislang einmal gemeinsam trainiert. Da kommt die Halbposition zu früh", erklärt Brack, der nicht ausschließen will, "dass fünf Linkshänder im Kader stehen." Hinzu kommen die arrivierten Akteure aus der Meistermannschaft - da sind nicht mehr viele Plätze zu vergeben. "Die Neuen müssen in der Vorbereitung erkennen lassen, dass sie an die etablierten Spieler herankommen", fordert Brack. Der HBW Balingen-Weilstetten absolviert am 26. August in Göppingen sein erstes Punktspiel der Saison 2006/07. Anpfiff in der Hohenstaufenhalle ist um 19.30 Uhr.
    beide ZAK

    In verschiedenen Medienberichten deutet sich an, dass Achim/Baden vor größeren Schwierigkeiten und momentan ohne gültige startberechtigung dasteht:



    Sportmarketing-Chef wirft Vorstand der SG Achim/Baden Untätigkeit vor / Wegen Finanzlücke noch keine Zweitliga-Lizenz durch die HBL
    Selenkowitsch: Ich kann doch nicht alles alleine machen
    Thomas Müller


    ACHIM. Die Zukunft der SG Achim/Baden in der 2. Handball-Bundesliga Nord steht offenbar doch nicht auf so sicheren Füßen wie noch vor kurzem seitens der mobidata-Sportmarketing GmbH verkündigt. Deren Geschäftsführer Michael Selenkowitsch erklärte jetzt, dass die Handball-Bundesliga GmbH (HBL) wegen einer Deckungslücke im Haushalt noch keine Spielberechtigung für die 2. Liga erteilt habe. Zugleich warf Selenkowitsch dem SG-Vorstand vor, zu wenig oder gar nicht aktiv geworden zu sein.Der 44-Jährige hatte noch im Mai im Interview mit der Sportredaktion des ACHIMER KURIERS betont: "Irgendwann müssen auch alle mit anpacken." Diese Forderung sei im übrigen nicht neu, sondern seit geraumer Zeit von ihm wiederholt vorgebracht worden. SG-Vorsitzende Ulrike Mathia-Tonn, gestern zu den Vorhaltungen befragt, wollte sich noch nicht äußern.Noch Anfang Juni hatte Michael Selenkowitsch verkündigt, dass die Zweitliga-Lizenz ohne Auflagen erteilt worden sei. Rund vier Wochen später, nach einer abermaligen Überprüfung durch die HBL, habe eben diese eine Finanzierungslücke moniert. Der HBL zufolge lägen die Werbeeinnahmen "erheblich unterhalb der im Haushaltsplan in Ansatz gebrachten Position". Es geht um einen mindestens sechsstelligen Euro-Betrag. Selenkowitsch reibt sich nun an zwei Punkten. Den Fehlbetrag an sich hält er für nicht so dramatisch: "Zehn Wochen vor Saisonstart ist das durchaus üblich, da eine Reihe von Vereinbarungen erst im Sommer oder in der ersten Saisonhälfte getroffen werden." Der SG Achim/Baden wirft Selenkowitsch indes vor, zu wenig für die Etatdeckelung zu tun. Es könne nicht angehen, dass Jahr für Jahr die mobidata bzw. er persönlich dies übernehmen. Grundlage sei auch für die kommende Saison gewesen, dass die mobidata als Sponsor 120 000 Euro beisteuert sowie er selbst weitere 60 000 von anderen Sponsoren aquiriert. Vergangene Spielserie sei das nicht ausreichend gewesen. Der mobidata-Chef ist deshalb verärgert: "Die fehlenden 200 000 Euro haben wir aufgestockt." Dazu ist er künftig nicht mehr bereit, was er am Montagabend auch Mannschaft und Trainer mitteilte. Als Sponsor und Aquisiteur stehe er nur noch dann bereit, wenn seitens der SG mehr unternommen werde. Anderenfalls werde er der Sportmarketing GmbH empfehlen, "sich als wirtschaftlicher Träger zurückzuziehen". Damit wäre der SG Achim/Baden die finanzielle Basis für die Zweitliga-Mannschaft entzogen. Zur Erinnerung: Rund 500 000 Euro kostet der Spielbetrieb für eine Saison samt Trainer- und Spielergehältern.Die Situation für die SG spitzte sich auch dadurch zu, dass die 2. Liga auf 17 Mannschaften reduziert wurde - zwei Spiele und somit auch Einnahmen weniger als geplant. Der geänderte Spielplan wirkte sich auch auf die drei in Bremen (Halle 7) geplanten Spiele gegen attraktive Gegner aus. Der Terminplan war über den Haufen geworfen. "Spiele kann man ja verlegen", wirft Selenkowitsch ein, "aber die SG hat leider noch nichts unternommen. Ich kann doch nicht alles allein machen." Die aktuelle Deckungslücke bezifferte Selenkowitsch auf "80 000 Euro plus die drei Bremen-Spiele". Das alles müsse noch nicht das Lizenz-Aus für die SG bedeuten. Seitens der HBL war zu erfahren, dass bei Vorlage entsprechend gesunder Rahmendaten bis September nichts gegen eine Lizenzvergabe spreche.
    Achimer Kurier


    Achim/Baden droht der Supergau
    Zweitliga-Aufsteiger wird Spielberechtigung von der HBL verweigert / Noch fehlen 109 000 Euro
    Die nächsten Tage werden für Jürgen Döhling nicht einfach.
    Von Kai Caspers


    ACHIM/BADENDie Gewitterwolken, die sich derzeit über der SG Achim/Baden zusammenbrauen - sie könnten dunkler nicht sein. Knapp sieben Wochen vor dem Saisonstart in der 2. Handball-Bundesliga (9. September) liegt dem Team von Tomasz Malmon, obwohl es zuvor die Lizenz ohne Auflagen erhalten hatte, keine gültige Spielberechtigung seitens der deutschen Handball-Liga GmbH (HBL) vor. "Ja, das ist richtig. Aktuell dürfen wir zum Auftakt in Potsdam nicht starten", bestätigte SG-Manager Jürgen Döhling gestern auf Nachfrage.


    Laut einem Schreiben der HBL könne die Freigabe der vorgelegten Anträge auf Erteilung der Spielberechtigung noch nicht erfolgen, da die vom Steuerberater bescheinigten Werbeeinnahmen der SG erheblich unter denen im Haushaltsplan in Ansatz gebrachten Positionen liegen. Konkret handelt es sich dabei um eine Summe von 109 000 Euro.


    Auch Hauptsponsor Michael Selenkowitsch machte gestern keinen Hehl aus der prekären Situation. "Für uns sind das natürlich alles andere als gute Voraussetzungen. Allerdings kann ich die Entscheidung der HBL nicht nachvollziehen. Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung ist eine Differenz in dieser Höhe keinesfalls unüblich, zumal eine Reihe von Vereinbarungen erst im Sommer oder in der ersten Saisonhälfte getroffen werden." Im gleichen Atemzug stellte Selenkowitsch jedoch unmissverständlich klar, dass er für die fehlende Summe dieses Mal nicht aufkommen werde. "Vor der Saison habe ich mit den Vereins-Verantwortlichen zusammen gesessen und allen klar gemacht, was in dieser Saison von mir in finanzieller Hinsicht zu erwarten ist. Darüber hinaus war allen klar, dass die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden müssen. Davon ist derzeit aber nichts zu sehen, bleibt wieder einmal alles an mir hängen", machte er gestern seinem Unmut Luft. Doch nicht nur die fehlende Unterstützung ist laut Selenkowitsch für die finanzielle Schieflage verantwortlich. Auch die Änderung des Spielplans trage einen wesentlichen Beitrag dazu bei. "Dadurch gehen uns rund 70 000 Euro durch die Lappen", verwies er gestern auf die fehlenden Topspiele gegen Essen und Delitzsch, die beide in die Südstaffel eingestuft wurden. Auch das geplante Duell mit den Reinickendorfer Füchsen kommt aufgrund der Änderung nicht zu Stande, steht die Halle zu diesem Termin nämlich nicht mehr zur Verfügung. Selenkowitsch: "Aber dagegen hätte man auf der Staffeltagung einfach kämpfen müssen. Leider ist das nicht geschehen."


    Doch wie soll es nun weitergehen? Denkbar sind derzeit drei Alternativen. Die beste wäre natürlich, wenn sich noch weitere Sponsoren finden lassen, die für die noch fehlende Summe aufkommen. "Wenn das nicht gelingt, müssen wir natürlich mit den Spielern reden und eventuell neue Veträge zu geringeren Konditionen machen", verdeutlichte Jürgen Döhling. Zuvor stand gestern allerdings eine Vorstandssitzung auf dem Programm, bei der zunächst klare Fakten geschaffen werden sollten. Möglich ist natürlich auch der Verkauf des einen oder anderen Leistungsträgers. "Aber das wäre mit dem sportlichen Abstieg gleichzusetzen", will Döhling das unbedingt vermeiden. Viel Zeit zum reagieren bleibt den SG-Verantwortlichen allerdings nicht. Sollten sich nämlich keine neue Sponsoren finden lassen und auch die Spieler nicht gewillt sein auf Geld zu verzichten, dürfte es wohl nur einen Ausweg geben: Den freiwilligen Rückzug aus der 2. Bundesliga. Und das wäre wohl auf Jahre gesehen das unweigerliche Ende vom Spitzenhandball in Achim. . .
    Achimer Kreisblatt, 19.07.2006



    19.07.2006 - red
    Achim/Baden vor dem Aus?


    Die SG Achim/Baden steht offenbar unmittelbar vor dem Aus. Der Aufsteiger in die zweite Liga Nord hat seine Spieler freigestellt, wie handball-world.com von einem Spielerberater erfuhr. Auf einer gestern einberufenen Vorstandssitzung soll der Rückzug der Mannschaft aus der 2. Liga beschlossen worden sein, heißt es in noch unbestätigten Berichten. Grund sei eine Deckungslücke im Etat von 109.000 Euro.
    Für HBL-Spielleiter Uwe Stemberg wäre das ein weiterer Super-Gau. Nachdem er nach der Pleite des VfL Pfullingen und der Eingliederung von Concordia Delitzsch in die Südstaffel den Spielplan der 2. Liga Nord schon einmal über den Haufen werfen musste, droht nun erneut ein neuer Spielplan. Ob die Liga dann mit 17 Mannschaften startet oder einer der 19 Teams aus dem Süden (Concordia Delitzsch) in den Norden eingegliedert wird, konnte und wollte Stemberg heute noch nicht sagen. "Ich habe heute noch niemanden bei Achim/Baden erreichen können. Solange werde ich mir keine Gedanken um den Spielplan machen. Wenn es eine Entscheidung zu treffen gibt, werde ich eine treffen."
    Hintergrund des Rückzuges könnte nach einem Bericht der Achimer Kreiszeitung die fehlende Spielberechtigung des Vereins für die 2. Liga sein. Zwar wurde dem Klub die Lizenz auflagenfrei erteilt, allerdings ergab eine Überprüfung der Unterlagen, dass die vom Steuerberater bescheinigten Werbeeinnahmen der SG erheblich unter denen im Haushaltsplan in Ansatz gebrachten Positionen liegen. Die HBL habe daraufhin die Startberechtigung für die Liga noch nicht erteilt.


    Wir bemühen uns um weitere Informationen
    handball-world.com, 19.07.2006

    Christian Ciemalla
    Niestetal: Prezic bis Jahresende gesperrt


    Die "Affäre" Niestetal hat ein Ende gefunden. Nachdem der Niestetaler Spieler Robert Klatt am 20. Mai den Anruf beim Dessauer Vorstandsmitglied gestanden und dafür eine Sperre bis zum 30. September erhalten hatte, wurde heute der von Klatt belastete Trainer Hazim Prezic bis zum Jahresende gesperrt. Das Bundessportgericht des DHB unter der Leitung von Karl-Hermann Lauterbach wich dabei deutlich von der von HBL-Spielleiter Uwe Stemberg geforderten achtzehnmonatigen Sperre ab. Das Gericht sah eine Beteiligung Prezics als erwiesen an, der selbst aber ein Gespräch und die Ausübung von Druck auf Robert Klatt weiterhin abstreitet.


    In der Anklage gegen den Niestetaler Spieler Robert Klatt, der eine Sperre bis Ende September erhalten hatte (Bericht siehe => hier), hatte der Spieler zunächst ein Telephonat eingestanden, in dem er das Dessauer Vorstandsmitglied Olaf Jasper gefragt hatte, "Ob für das Spiel etwas zu machen sei, es könne auch Geld gezahlt werden". Klatt gab in der ersten Verhandlung an, dass er dieses Telephonat auf Druck seines Trainers Hazim Prezic geführt habe und erhielt so, auch dank seiner Offenheit, eine milde Strafe, eine Sperre bis Ende September. Für HBL-Spielleiter Uwe Stemberg war die Sache damit nicht beendet, bereits in der Verhandlung kündigte er ein Verfahren gegen HSG-Trainer Hazim Prezic an, dass am gestrigen Freitagabend verhandelt wurde.


    Zunächst nahm die Verhandlung im Kaminzimmer des Kurparkhotel Kassel-Wilhelmshöhe seinen erwarteten Verlauf. Spielleiter Uwe Stemberg, selbst nicht anwesend, hatte, aufgrund der im Verfahren gegen Robert Klatt publik gewordenen Vorwürfe, in seiner Klageschrift eine achtzehnmonatige Sperre gegen HSG-Trainer Hazim Prezic gefordert. In der Verhandlung gaben der Vorsitzende Karl-Hermann Lauterbach, der bereits im Verfahren gegen Klatt den Vorsitz geführt hatte, und seine Beisitzer Udo Franck und Dr. Hans-Joachim Wolf zunächst dem Beschuldigten die Möglichkeit zur Stellungnahme.


    Prezic erklärte, dass er den vakanten Posten als Trainer der I. Mannschaft der HSG Niestetal/Staufenberg erst am 17. März übernahm. Zu dieser Lösung war es gekommen, weil kein anderer Trainer zur Verfügung stand. Wie später vom als Zeuge geladenen Bundesligaobmann der HSG, Reinhard Reuße, bestätigt wurde, bereits zu diesem Zeitpunkt mit der Einschränkung, dass Geld nicht sofort und vielleicht auch nicht verspätet gezahlt werden könnte. Prezic selbst war dabei nicht als Profitrainer aktiv, sondern übernahm das Amt zusätzlich zu seinem normalen Job. Am Freitag übernahm er das Team, am Samstag konnte er einen überraschenden Sieg über Burgdorf feiern. Auch im nachfolgenden Spiel gelang Niestetal ein Sieg, in beiden Spielen wurde Klatt nicht eingesetzt, der sich, nach Aussage des Trainers, darüber mit Mannschaftssprecher Kai Hüter unterhielt, der den Trainer darauf hinwies, dass der im Januar von Eintracht Hildesheim nach Niestetal gewechselte Klatt damit unzufrieden sei. Es folgte ein Gespräch, im nächsten Spiel wurde Klatt für einige Minuten eingesetzt. Danach fuhr Klatt nach Halle, wo er sich einer Fußoperation unterzog, so dass er erst am 8. Mai wieder in den Trainingsbetrieb zurückkehrte.


    "Ich habe ihn kaum gesehen, ich hatte fast keinen Kontakt zu ihm und hab keine privaten Gespräche mit ihm geführt, ich wusste gar nicht, dass er aus Dessau kommt, da er von Hildesheim nach Niestetal gewechselt war. Ich kannte weder Olaf Jaspers noch wusste ich von der Verbindung von Familie Klatt und Familie Jasper", argumentierte Prezic, dass ihm die Hintergrundinformationen gefehlt hätten. Zudem wäre er nicht in der Lage gewesen, selbst Geld zu zahlen und mit dem Verein hätte es keine Gespräche gegeben. Da der Spieler zunächst nicht eingesetzt worden und dann verletzt war, habe er auch in den letzten beiden Spielen nicht mit Klatt gerechnet. Da zudem klar war, dass der Spieler die HSG zum Saisonende wieder verlässt, hätte er gar keine Möglichkeiten gehabt, den Spieler wie vorgeworfen unter Druck zu setzen. "Ich hatte keine Ahnung, als mich Klatt nach seinem Anruf anrief und mir mitteilte, dass sich Dessau nicht darauf einläßt, das kam aus heiterem Himmel", so Prezic.


    Als nächstes befragte das Gericht Zeugen, als erstes den Niestetaler Bundesligaobmann Reinhard Reuße, der angab, von den Vorwürfen durch die Medien und nicht aus Spielerkreisen erfahren zu haben. "Weder im Gespräch mit Herrn Prezic noch mit irgendjemand anderem war eine Verschiebung je ein Thema", so Reuße. Ihm folgte Robert Klatt als Zeuge, der seine Vorwürfe aus dem ersten Verfahren wiederholte. "Als ich in die Halle kam, unterhielt sich Trainer Prezic mit einem Spieler über Dessau. Ich fragte nach, was ist denn mit Dessau. Daraufhin wurde ich gefragt ob ich da nicht jemanden kenne, da man schon den Tag über versucht habe, dort jemanden zu erreichen. Ich sagte, ich kenne nur Herrn Jasper. Herr Prezic nahm mich kurz darauf zur Seite und sagte mir, dass ich dort anrufen sollte und fragen sollte, ob bezüglich des Spiels etwas zu drehen sei, es könne auch Geld gezahlt werden. Ich habe mich unter Druck gesetzt gefühlt und habe dies gemacht. Herr Jasper wies das Angebot sofort, wie ich es erwartet hatte, zurück, daraufhin rief ich den Trainer an und teilte ihm dies mit. Beim nächsten Training fragte der Trainer noch einmal kurz nach, danach war das Thema für mich abgehakt, bis mich Herr Reuße am Freitag zu einem Gespräch bat, mir mitteilte, dass eine Ermittlung gegen mich eröffnet worden sei und dass ich von der HSG vom Spielbetrieb freigestellt werde.


    Das Gericht sah die Aussage des Zeugen Klatt als glaubwürdig an, Prezics Rechtsanwalt Roth konnte dies nicht entkräften, da Klatt auch auf die Nachfragen zumeist überzeugend antwortete. Allerdings relativierte Klatt seine eigene Aussage bezüglich des ausgeübten Drucks durch den Trainer, dieser habe ihn dreimal gefragt und er habe sich davon "genervt" und ein wenig unter Druck gesetzt gefühlt. Das Gericht unterbrach vor der Vernehmung der weiteren bestellten Zeugen und gab dem Beschuldigten und seinem Anwalt die Möglichkeit zu einer Beratung, da es nach den Zeugenaussagen eine Beteiligung von Hazim Prezic als wahrscheinlich ansah. "Wenn ein Gericht unterbricht, dann tendiert es eindeutig zu einer Richtung", so Rechtsanwalt Roth. "Wir hätten mit unseren anderen Zeugen die Aussage von Robert Klatt nicht entscheidend entkräften können, da kein Spieler oder Zeuge definitiv ausschließen kann, dass dieses von Robert Klatt genannte Gespräch stattgefunden hat", so Roth weiter.


    Um 20:55 Uhr erklärte Rechtsanwalt Roth dann im Namen seines Mandanten: "In dem Drittel der Halle (in dem damals das Training stattfand, Anm. d. Red.) wurde ein intensives Gespräch über den Abstieg und seine Folgen gehalten, wobei auch der Name Klatt fiel. Hazim Prezic hat ihn nicht zur Seite genommen und ihn einzeln gesprochen aber er räumt ein, eventuell unterstützend bejaht zu haben: ´Mach es doch, wenn Du die Möglichkeit hast´." Das Verfahren war damit abgeschlossen, das Gericht zog sich für die Urteilsfindung zurück. Es wurde eine Sperre bis zum 31.12.2006 verhängt, wobei das Gericht die Offenheit des Angeklagten würdigte und so dem geforderten Strafmaß nicht folgte. Auch aufgrund der Einschränkungen in Hinblick auf die Druckausübung wich das Urteil doch drastisch von den geforderten achtzehn Monaten ab.


    Trotz des milden Urteils zeigte sich Trainer Hazim Prezic keineswegs erleichtert. Für seinen Verteidiger war es aber die richtige Entscheidung, da er nach der Aussage von Robert Klatt keine Möglichkeit mehr sah, die Unschuld seines Mandanten zu beweisen und so das günstigste Urteil für den Beschuldigten erzielen konnte. Prezic beteuerte weiterhin seine Unschuld, sein Anwalt habe ihn aber überzeugt, dass er keine Chance mehr sah, diese zu beweisen. Durch die Revidierung seiner Aussage wollte Prezic aber einen Schlußstrich unter das Verfahren ziehen, in dem das Gericht ansonsten, aufgrund der Situation in der Halle und der Diskussionen unter den Spielern, eventuell auch noch gegen andere Spieler hätte Ermittlungen aufnehmen können.


    Das Urteil ist aber auch ein klarer Fingerzeig für alle Trainer. Es gilt aufkeimende Gespräche über eventuelle Verschiebungen bereits im Keim zu ersticken. Denn einem neutralen Prozeßbeobachter ergab sich bei den gegensätzlichen Aussagen folgendes Bild. In der Niestetaler Mannschaft scheinen in der damaligen Situation Gespräche über die Möglichkeit einer Verschiebung stattgefunden zu haben. Diese nahm Robert Klatt zum Anlaß, das verheerende Gespräch zu führen. Trainer Prezic verhinderte diese Gedankenspiele nicht und schien diese für den Spieler zumindest durch sein Schweigen zu billigen. Dazu passt die Aussage von Hazim Presic, dass einer der Spieler nach einem Gespräch mit Klatt beim nachfolgenden Training zu anderen Spielern gelaufen sei und ihnen gesagte habe: "Der hat da wirklich angerufen". Ob dieses Bild wirklich den Tatsachen entspricht, oder aber eine der von den beiden Beschuldigten angeführten Aussagen der Wahrheit entspricht wird nicht einwandfrei zu ermitteln sein. Das Gericht sah unterdessen eine Beteiligung von Prezic als erwiesen an, durch die Milde der Strafe scheint das Gericht aber nicht nur der Offenheit des Zeugen gerecht geworden zu sein, sondern auch den Fragezeichen hinter der Stärke der Beteiligung.
    HB-Welt

    Hans-Dieter Großkurth wieder da und beauftragt
    Wallau sucht eine neue SG-Führung

    V.E. WALLAU Karl Krestan, Vorsitzender des TuS Massenheim und Handlungsbevollmächtigter für die Handballer der SG Wallau/Massenheim, sowie Hans-Dieter Großkurth sind von der SG-Jahreshauptversammlung gestern beauftragt worden, Konzepte und Strukturen sowie ein neues Führungsteam für die SG zu suchen. Großkurth, schon einmal Chef der SG, hat nach dem Zwist vor Jahresfrist seinen Groll überwunden und ist bereit, dazu beizutragen, dass die SG ein neues Gesicht erhält, nachdem Bernd Scherer als bisheriger Lenker der Geschäfte zurückgetreten ist. "Vorrangig ist jetzt, dass wir eine Vorstandsmannschaft zusammenstellen, die an einem Strang zieht. Ich habe Namen im Kopf, muss aber erst mal mit den Leuten reden", sagt Hans-Dieter Großkurth, der durchaus die Chance sieht, eine Crew zusammenzubringen, "die miteinander und füreinander arbeitet, weil sie alle die SG nach oben bringen wollen."


    Der bisherige Manager Bernd Wagenführ hatte ein gut bestelltes Feld mit einer starken Regionalliga-Mannschaft und keinerlei Schulden hinterlassen. Alles gute Voraussetzungen, um jetzt Gespräche mit Sponsoren aufzunehmen und mit ihnen gemeinsam erneut das Ziel Zweite Bundesliga anzusteuern. Team-Manager Holger von Kathen, der auch für Marketing und Sponsoren verantwortlich ist, war bei der Jahreshauptversammlung nicht anwesend. Ihm fehlt möglicherweise die Legitimation, um seine Aufgabenstellung zu erfüllen. Die SG hat die Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), deren Gesellschafter die beiden Trägervereine TV Wallau und TuS Massenheim sind.
    main-rheiner

    HBL-Tagung
    Paarung können sich noch drehen:


    Nord:


    TSG Emmertal - TV Emsdetten
    AG Achim/Baden - TSV Burgdorf
    Ahlener SG - TuS Spenge
    HSG Handball Lemgo II - SV Anhalt Bernburg
    VfL Gladbeck - Dessau-Rosslauer HV
    ASV Hamm - HC Empor Rostock
    HSG Nordheim - SV Post Schwerin
    HG 85 Köthen - SC Magdeburg II
    BSC Preußen - TuSEM Essen
    BSV Luckenau - HSV Insel Usedom
    Lehrter SV - Füchse Berlin
    HG 85 Köthen II - HSG Tarp/Wanderup
    HSG Augustdorf/Hövelhof - TSV Altenholz
    TuS Bergen - OHV Aurich
    TSV Bremervörde - SG Flensburg-Handewitt II
    Hohendorf - DHK Flensborg
    Post Eintracht Celle - SG Bramstedt/H.
    Geesthacht - VfL Fredenbeck
    SV Irxleben - Stralsunder HV
    Kropp- Teetenh. - TV Werther
    Altenhagen-Heepen - HSG Niestetal/Staufenberg
    VfL Edewecht II - HSG Varel
    Freilos VfL Potsdam


    Süd:


    TSV Deizisau - HSG Baunatal
    OSC Rheinhausen - HBR Ludwigsburg
    TV Hüttenberg - Bergischer HC
    Leichlinger TV - SG Wallau/Massenheim
    LHV Hoyerswerda - TuSPO Obernburg
    TuS Kaiserslautern/Dansenberg - Eintracht Hagen
    SG Köndringen/Teningen - LTV Wuppertal
    Söflingen - TV Gelnhausen
    TSG Haßloch - Concordia Delitzsch
    SG Schalksmühle/Halver - SG Leutershausen
    SG Kronau/ÖstringenII - TV Willstätt
    HBR Ludwigsburg II - Coburg
    SG Nußloch - Darmstadt (MSG ??)
    SV Hermsdorf - HSG Gensungen/Felsberg
    Fortuna Saarburg - TSG Friesenheim
    HSC Bad Neustadt - Bayer Dormagen
    SV Fellbach - TSG Münster
    VTZ Saarpfalz - SG Bietigheim/Metterzimmern
    HC Erlangen - ThSV Eisenach
    HSG Dutenhofen - TSG Groß Bieberau
    HSG Freiberg - EHV Aue
    TV Korschenbroich - HG Oftersheim/Schwetzingen
    Niederolm - HSG Mühlheim-Kärlich/Bassenheim

    Insolvenz - Wanner will mit den Spielern sprechen
    Ausmaß ist beträchtlich

    PFULLINGEN. »Ich habe noch einige Unterlagen angefordert«, erzählt Hansjörg Wanner, der vorläufige Insolvenzverwalter im Fall VfL Pfullingen Handball Bundesliga GmbH & Co. KG. Mit dem GmbH-Geschäftsführer Alfred Mayer habe er deshalb ein Telefonat geführt und für nächsten Dienstag einen Termin vereinbart. Hat Wanner schon einen Überblick über den Schuldenstand? »Das Ausmaß der Verbindlichkeiten ist beträchtlich.« Exakte Zahlen könne er verständlicherweise noch nicht liefern.

    Wanner möchte sich baldmöglichst mit den Spielern treffen. »Ich will ihnen ihre Möglichkeiten aufzeigen, ihre Rechte und Pflichten erklären.« Den Ballwerfern, denen zwei oder mehrere Monatsgehälter fehlen, würden drei Monate Insolvenzgeld zustehen. Abgeklärt werden müsste, wie die Zusatzvergünstigungen wie Auto und Wohnung verrechnet werden. Für die Verfahrenseröffnung ist das Amtsgericht Tübingen zuständig. Als Zeitpunkt empfiehlt Wanner Mitte/Ende Juli. Und wie lange läuft das Insolvenzverfahren? »Die Erfahrungswerte sind zwei Jahre, bis dahin müsste alles komplett abgeschlossen sein«, erklärt Wanner, es sei denn, Einzel-Tatbestände würden das Verfahren verzögern. (kre)
    GEA

    Verkorkster Start
    Von Volker Eckhardt
    Vom 20.06.2006

    Das fängt ja gut an! Noch ehe die Handballer der SG Wallau/Massenheim einen neuen Anlauf zur Zweiten Bundesliga nehmen, verlassen die Steuermänner, die gerade erst an Bord gekommen sind, wieder das Schiff. Die SG hat eine Mannschaft aufgebaut, die noch stärker ist als in der vergangenen Saison, doch ein Team ist immer nur so gut wie seine Führung. Kapitän Bernd Scherer, der neue Manager Holger von Kathen, Trainer Carsten Bengs und sein sportlich-väterlicher Berater Manfred Bengs wissen, wie das Handball-Geschäft läuft, zumal Bernd Wagenführ, der zuvor die Strippen im Hintergrund gezogen hat, auch nicht aus der Welt ist. Aber diese Crew weiß offenbar nicht, wie und wann man miteinander spricht. Co-Trainer Frank Tritscher warf deshalb zuerst die Brocken hin.


    Als Bernd Scherer dann auch noch öffentlich eine Auf- und Abrechnung forderte, weshalb Kirchzell die SG zweimal entzaubern konnte, musste sich die Mannschaft herausgefordert fühlen, zumal sie immer noch nicht den Abschied ihres Trainers Jörg Schulze verwunden hat. Der große Knall mit Scherer und von Kathen kam also nicht ganz aus heiterem Himmel. Da die SG nur starke Männer, aber keinen gewählten Vorstand hat, ist es höchste Zeit, Struktur in den Handball-Laden zu bringen, soll vermieden werden, dass Wallau/Massenheim bald dort steht wie beim Bundesliga-Lizenzentzug vor einem Jahr: am Anfang vom Ende.



    Manager tritt vom Rücktritt zurück - Von Kathen lässt sich in Wallau umstimmen
    Vom 21.06.2006

    möx. Salto rückwärts von Holger von Kathen. Der Manager des Handball-Regionalligisten SG Wallau/Massenheim ist von seinem Rücktritt zurückgetreten, ließ sich von der Mannschaft nach vielen Einzelgesprächen umstimmen. Der erst im April in Wallau eingestiegene 56-Jährige hatte gemeinsam mit dem bis dato führenden Vorstandsmitglied Bernd Scherer sein Amt niedergelegt, nachdem zwölf Spieler in einem Schreiben ultimativ den Rücktritt Scherers gefordert hatten. Scherer hatte wiederholt die Arbeit von Ex-Trainer Jörg Schulze in Frage gestellt, ihm und auch den Spielern Unprofessionalität vorgeworfen. Er sei aus Loyalität zum Vorstand zurückgetreten, erklärte von Kathen. "Es kann nicht sein, dass in einer Firma, als solche sehe ich die SG Wallau/Massenheim, die Mitarbeiter gegen ihren Chef vorgehen. Ich werde der Mannschaft noch einmal verdeutlichen, dass es so mit mir nicht geht."


    Letztendlich habe ihn aber die Mannschaft überzeugt, dass die ganzen Querelen nichts mit seiner Person zu tun hätten, sagte von Kathen. "Es geht schließlich auch um die wirtschaftliche Existenz der SG Wallau/Massenheim." Dazu müssen auch die beiden Trägervereine TV Wallau und TuS Massenheim bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag (11 Uhr) für neue Strukturen sorgen. "Ich erwarte, dass dort Wegweisendes passiert", zeigt sich von Kathen hoffnungsvoll. Neuigkeiten gibt es in Sachen Ländcheshalle. Statt einer millionenschweren Generalsanierung streben Hofheims Stadtväter nun ein Neubau in der Nähe der neuen Umgehungsstraße an. Einziges Problem: Geplant ist eine Kapazität von 1000 Zuschauern, nur unwesentlich mehr als in der alten Ländcheshalle. Der nach dem Abgang von Frank Tritscher vakante Posten des Co-Trainers soll trotz des Einstiegs von Manfred Bengs als Sportlicher Berater neu besetzt werden.



    Bald Licht im Wallauer Vorstands-Dunkel?
    Führung und Spielbetriebs-GmbH im Aufbau

    Vom 22.06.2006
    Von Volker Eckhardt


    WALLAU/MASSENHEIM Die Handball-Zukunft der SG Wallau/Massenheim ist ungewiss. Bernd Scherer, der nach dem Abtritt von Bernd Wagenführ das Sagen hatte, ist zurückgetreten und wird auch nicht wiederkehren. Team-Manager Holger von Kathen gab dem Drängen der Regionalliga-Mannschaft nach und besorgt, wie berichtet, auch weiter die Geschäfte auf dem Marketing- und Sponsoren-Sektor. Er hat das Ziel, möglichst schnell in die Bundesliga zurückzukehren, doch wie die Struktur der zukünftigen SG aussieht, weiß auch er nicht.


    Von Kathen hätte es sich auch einfach machen und es den beiden Trägervereinen TV Wallau und TuS Massenheim überlassen können, wie sie mit den in den vergangenen Wochen vom Zaun gebrochenen Problemen zurechtkommen. Die Gefahr bestand, dass die Spieler sich in alle Himmelsrichtungen zerstreuen.


    Wie es nun weitergeht, werden die beiden Trägervereine am Sonntag ab 11 Uhr im Fußballerheim des TV Wallau den Mitgliedern bekanntgeben. Karl Krestan vom TuS Massenheim will dann auch zukünftige Entscheidungsträger vorstellen. Da die SG keine Spielbetriebs-GmbH gründen kann, soll dies wohl über die Trägervereine geschehen, auf dass die Gemeinnützigkeit nicht gefährdet wird. Krestan betont, die SG müsse in ruhigeres Fahrwasser gelenkt werden, ohne die Ziele der beiden Vereine dadurch aufzugeben.


    Wie die aktuellen Ziele der Trägervereine aussehen, darüber weiß bei der SG keiner etwas. Auch über Gesellschafter einer möglichen neuen Spielbetriebs-GmbH oder zukünftige SG-Vorstandsmitglieder ist bis auf Horst Zölls nichts bekannt. Manager Holger von Kathen fühlt sich daher nicht ganz wohl in seiner Haut: "Wir haben auf die Besetzung der Ämter keinerlei Einfluss. Es gab auch keine Möglichkeit, im Vorfeld über neue Strukturen zu reden. Ich kenne auch nicht die Leute, die von den Trägervereinen vorgestellt werden. Vielleicht bin ich ja am Montag gar nicht mehr gefragt."


    Reichlich merkwürdig die Geheimniskrämerei rund um die SG Wallau/Massenheim, zumal es kein Überangebot an Kandidaten gibt, die mit ausreichend Erfahrung darüber gesegnet sind, wie das Handball-Geschäft läuft und wie das bei der SG im Speziellen in der Vergangenheit gelaufen ist. Die Gruppe um den ehemaligen Vorsitzenden Hans-Dieter Großkurth und Rose Deger zu aktivieren, wäre nicht die schlechteste Lösung, wäre doch so am ehesten des Feld des Regionalliga-Teams sowie des Spielbetriebs der unteren Mannschaften und des Nachwuchsbereichs zu bestellen.
    Quelle: Wiesbadener Kurier

    Jetzt wird von allen Seiten nachgetreten



    UMFRAGE VfL-Insolvenz beschäftigt die Pfullinger
    Enttäuscht und berührt


    PFULLINGEN. Der Profihandball in Pfullingen ist tot. Ob die Pfullinger das in der fußballverrückten Zeit überhaupt registrieren, wollten Dorina Ziefle und Uwe Sautter wissen.
    Gerhard Hepp ist ratlos: »Was soll ich sagen?« Wenn er zu einem Handballspiel gegangen ist, dann nach Pfullingen und nicht nach Stuttgart. Etwas verärgert fügt er hinzu: »Mir hat es schon gestunken, dass es VfL Pfullingen-Stuttgart geheißen hat.« Für ihn ist aber klar, dass das endgültige Aus für den Profihandball in der Stadt sowieso gekommen wäre. Die Insolvenz habe damit nicht viel zu tun. Enttäuscht ist er gleichwohl: »Handball ist halt auch Tradition in Pfullingen.«


    Für Alexandra Beck hat Handball einfach zu Pfullingen gehört. Sie selbst ist kein Handball-Fan, aber sie meint dennoch: »Als ich es heute in der Zeitung gelesen habe, hat es mich schon berührt.«


    Für Markus Bohlmann (47) ist ganz klar, dass sich die Mannschaft mehr anstrengen hätte müssen. Er selbst ist nie nach Stuttgart gegangen, um sich ein Spiel anzuschauen, weil es viel zu umständlich war. »Jetzt ziehen sie über uns her. Es ist halt schade.« Er meint, dass der Pfullinger Handball viel Publikum angezogen hat: »Für die Infrastruktur und die Gaststätten ist es schlecht.« Sein Sohn Bastian (10) hat zwei Jahre in der Handball-Jugend gespielt, ist dann aber zum Fußball gewechselt.


    Thomas Teiber spielt Volleyball beim VfL. Die Handballer waren für ihn aber schon »ein bissle das Aushängeschild« des Vereins und der Stadt. Vielleicht sei es ein Fehler gewesen, nach Stuttgart zu gehen, überlegt er. Jetzt überrascht es ihn aber doch, dass es nicht möglich ist, in Pfullingen Zweitliga-Handball zu bieten: »17 Jahre ging das ja auch.«


    Franziska Kraus (15) interessiert sich nicht sehr für Handball. Ihr Interesse wurde dann geweckt, wenn sie erfahren hat, dass ein Spiel ist. »Ich bin nur einmal hingegangen.« (dzi/us)





    VfL Pfullingen - VGS-Reaktion auf die Insolvenz. Alexander Trost und Marco Bräuning nicht zum TV Neuhausen
    Andreas Blank ist stinksauer
    VON MANFRED KRETSCHMER


    PFULLINGEN. Die Mühlen mahlen im Fall VfL langsam. Wie eine Sprecherin des Amtsgerichts Tübingen gestern auf Anfrage mitteilte, ist noch kein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt worden, der den Insolvenzantrag der VfL Pfullingen Handball Bundesliga GmbH & Co. KG bearbeitet.
    Von den Spielern, die dem VfL bis zuletzt die Stange hielten und die den Weg in die zweite Liga mitgegangen wären, ist einer stinksauer: Andreas Blank. Die Formulierung des Vereins in der Presseerklärung, man wolle »alles Mögliche tun, um den Spielern bei der jetzt notwendigen Neuausrichtung zu helfen«, brachte Blank auf die Palme: »«Das ist eine Frechheit den Spielern gegenüber.« Für ihn sei ein Wechsel zu einem Erstligisten »extrem schwierig«, weil die meisten Klubs ihre Personalplanungen zumindest weitgehend abgeschlossen hätten. Blank: »Ich muss Abstriche in Kauf nehmen. Außerdem werden meine persönlichen Planungen über den Haufen geworfen.«


    Er sei beim VfL vor einem Jahr »angetreten, weil ich gedacht habe, in Stuttgart kann man etwas bewegen«. Nun hat Blank, mit 152 Erfolgen bester Torschütze von Pfullingen-Stuttgart in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit, miterleben müssen, dass in der Landes-Hauptstadt in punkto Handball offensichtlich nicht viel zu bewegen ist. Bemerkbar gemacht hat sich das bei ihm auch im Geldbeutel.


    »Im Dezember habe ich mein letztes volles Gehalt erhalten«, erzählt der pfeilschnelle Linksaußen. Bereits das Januar-Gehalt sei »nicht pünktlich und nicht korrekt« überwiesen worden. Was den 26-Jährigen außerdem ärgert: »Noch im April wurde uns Spielern versprochen, der Etat für die nächste Saison sei gesichert.«


    »Ich habe im Dezember mein letztes volles Gehalt erhalten«


    Die sportliche Zukunft von Blank steht in den Sternen. Das gleiche gilt für Marco Bräuning und Alexander Trost, die mit dem TV Neuhausen in Verbindung gebracht wurden. »Beide Spieler wären hoch interessant«, gibt TVN-Trainer Kurt Reusch zu, »beide werden aber nicht nach Neuhausen kommen«.


    Eine Reaktion auf die Pfullinger Insolvenz gab es von der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart (VGS). »Wir sind von der Dimension der finanziellen Entwicklungen beim VfL Pfullingen-Stuttgart sehr überrascht«, formulierte VGS-Geschäftsführer Andreas Kroll. Noch im Mai habe man mit den Verantwortlichen des VfL über einen Spielbetrieb in der zweiten Liga in der Stuttgarter Porsche-Arena gesprochen.


    Kroll: »Wir waren zu diesem Weg nach dem sportlichen Abstieg des Vereins aus der Bundesliga bereit. Mit unserer Zusage wollten wir ein positives Signal setzen.«
    (GEA)

    Niemand hat den VfL gezwungen mit der VGS zu verhandeln und ich kann mich nicht erinnern jemals gelesen zu haben, dass dise für Zweitliga-Handball größere Summen zur Verfügung stellt.
    Und wenn ich 1 mio in einen Verein reinpumpen muss und weniger dabei rausbekomme, lasse ich lieer zu oder suche Alternativen.

    Was habt Ihr nur immer mit der Porsche-Arena, bzw. der Veranstaltungsgesellschaft. Deren Betreiber müssen Kohle machen und nicht Samariter spielen. Auch die vielzitierte SAP-Arena in Mannheim kassiert die Kröstis ganz gewaltig ab, alleine was schon der Umbau von eis auf Parkett kostet. Nur hat es das Umfeld verstanden, alles (Halle, Verein, Profimannschaft) auf solide Füße zu stellen.

    Hier reden alle immer vom Verkauf der Lizenz. Dies ist aber so wohl nicht oder nur schwer möglich, da diese sich nicht im Eigentum des "Vereins" oder einer GmbH befindet, sondern von der HBL "verliehen" wird. Eine Einschätzung unseres Rechtssachverständigen dazu wäre nicht schlecht - Was sagen die HBL-Statuten?