Große Hallen,neue Städte

  • Es ist ja z.Z. ein neuer Trend in Handball-Deutschland zu erkennen:
    Teams ziehen gerne mal für ein Spiel,oder dann vielleicht auch mehr,in eine größere Halle,oder gleich ganz in eine neue Stadt.
    Beispiele sind
    Gummersbach - KölnArena
    FA Göppingen - Hanns-Martin-Schleyer-Halle Stuttgart
    Tusem Essen - ArenaAufSchalke (evtl. für das Spiel gegen Kiel im Mai,erhoffen sich dann bis zu 20.000 Zuschauer)
    Bad Schwartau-Lübeck - Hamburg,Color-Line-Arena


    Wie seht ihr diese Entwicklung?


    Negativ,weil die Mannschaften sich ihrer Tradition berauben,wenn sie ihr angestammtes Umfeld verlassen,bis hin zu "Verrat" an ihren Stammzuschauern (solche Stimmen gibt es wohl einige in Gummersbach und v.a. Lübeck),oder positiv,weil die Vereine neue Geldquellen in den neuen Großhallen erschließen,so ihr wirtschaftliches Überleben sowie damit einhergehend ein besseres sportliches Niveau auf Dauer in der jeweiligen Region sichern sowie auch neue Anhänger für den Handball gewinnen (beispielsweise Leute aus Köln,die niemals extra für ein Handballspiel nach Gummersbach fahren würden;man sieht's ja am Zuschauerschnitt von ca. 900 in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle gegenüber den Zigtausenden in der KölnArena).


    Also ich tendiere eher zu letzterer Meinung (positiv).

  • Hallo,
    was die finanzielle Seite angeht muss ich dir recht geben, aber sportlich gesehen finde ich das es besser ist in eigener halle zu spielen. Ich habe einige spiele
    gesehen in der 1. bzw. 2. Bundesliga und es gab immer eine niederlage oder ein unentschieden für die "heimmannschaft". Man verliert einfach die stimmung in heimischer halle und die kulisse ist schon oft entscheidend gewesen.
    Also meiner meinung nach sollten sie lieber in eigener halle spielen.


    Frank

  • Ja,ich kann nachvollziehen was Du meinst.


    Obwohl man auch fragen könnte was wohl stimmungsfördernder für die Heimmannschaft ist,900 Zuschauer in eigener Halle oder mehr als 10.000 in der KölnArena.
    Zumal ja,das hab ich jedenfalls so mitbekommen,das Publikum beim Spiel gegen Flensburg durchaus hinter dem VfL Gummersbach gestanden haben soll.

  • Aufjedenfall. Das war das beste was der VFL machen konnte.Ausserdem ist die Kölnarena ja von Gummersbach direkt per Regional Bahn erreichbar.Selbst die Spieler haben ja nachher gesagt das der Punkt gegen Flensburg auch ein Punkt der Zuschauer die den VFL nachher in der Schlußphase unheimlich unterstützt haben war.Ich denke wenn bis zu 6 Spiele in der Saison in der Köln Arena stattfinden werden dann werden sich auch die Fans besser orientieren können und es vielleicht auch bald als selbstverständlich empfinden und auch selbst für Stimmung sorgen ohne dafür vom Hallensprecher animiert zu werden.Das muß sich alles noch Entwickeln beim VFL das geht nicht von Heute auf Morgen, aber das interesse der Zuschauer ist ja wohl aufjedenfall da.


    Also die Köln Arena ist nun mal die größte und modernste Halle in Deutschland und auch perfekt für Handball ich fände es auch toll wenn dort mal ein Länderspiel stattfinden würde!Genauso sehe ich es auch bei den anderen Vereinen wenn die in großen Hallen spielen,auch wenn ich die Lage dort nicht so sehr einschätzen kann.Ich freu mich jedenfalls schon gegen Magdeburg in der Köln Arena weil ich denke mal das dort wieder ausverkauft sein wird wegen der langen Pause und ausserdem wird die Stimmung sich weiter bessern!

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke insgesamt wird das dem Handball schon gut tun, und so werden sicherlich auch mehr Menschen von unserem Sport begeistert werden. Ich denke viele der 18.000 Zuschauer beim 1. Spiel in der Köln-Arena haben vorher noch nie Handball gesehen... Und das ist sicherlich viel wert. Nun gut jetzt weiß man das es funktioniert. Was ich nicht so toll finde ist die Aktion mit Schwartau. Man kämpft um den Abstieg dann auf einmal sucht man sich Sponsoren, zieht um, kauft Superleute und will den Meistertitel. Das ist reine Geldmacherei und erinnert mich eher an den FC Bayern als an einen Handballverein... naja mal sehen was das wird.


    Wir in Eisenach sitzen noch in unserer gemütlichen Aßmannhalle mit 3000 Mann und das reicht auch, auch wenn eine moderne Halle sicher auch was schönes wäre.. wie schon erwähnt vielleicht spendiert die Stadt mal eine :D

  • Zitat

    Original von Thomas
    Wie seht ihr diese Entwicklung?


    Hallo Thomas,


    auf der einen Seite ist die Entwicklung richtig. Der Handball muß, um Marktanteile zu gewinnen, dorthin gehen, wo die potentiellen Zuschauer sind.


    Aber dabei muß man aufpassen. Beim "Rekord-Versuch" VfL Gummersbach gegen den Turnverein Hassee-Winterbek war die Halle restlos ausverkauft. Gegen die SG Flensburg-Handewitt waren zwar sensationelle 11.526 Zuschauer (62,3%) dabei, aber damit war die Halle nur etwas mehr als halbvoll (oder halbleer, wie man es nimmt ;)).


    Der Rekord-Versuch war wichtig, um den Handball in die Schagzeilen zu bringen, aber wenn man an eine dauerhafte Regelung denkt, sollte man die treuen Fans nicht vergessen. In Bad Schwartau-Lübeck ist Weltuntergangsstimmung angesagt, weil der Verein nach Hamburg übersiedelt. Dazu kommt noch, daß die sportliche Zukunft der SG nicht einmal gesichert ist. Man muß eine große Halle auch gegen Abstiegskandidaten voll bekommen, oder wenn man selbst einer ist.


    Ich befürworte es, wenn wichtige Spiele in Riesen-Hallen ausgetragen werden, aber diesen "Größenwahn", der die Handball-Verantwortlichen jetzt reihenweise befällt, sehe ich mit äußerst gemischten Gefühlen.


    Was wäre, wenn Dein SC Magdeburg z. B. nach Leipzig übersiedeln würde? Es käme zu einer Namensänderung, damit Du ja keinen Bezug mehr zu der "neuen" Mannschaft hast, beispielsweise "HSG Leipzig/Magdeburg". Du hättest eine weitere Anreise, nehme ich mal an, die Mannschaft wäre personell umbesetzt und ein neues Trikot und einen neuen Schal müßtest Du Dir auch zulegen. Du wärst der Verlierer. Aber aufgrund der zwischenzeitlich erhöhten Medien-Präsenz könntest Du Dir alle Heimspiele im MDR ansehen. Das ist doch auch was, oder? ;)


    Wenn ich mir vorstelle, ich solllte die größte Stehtribüne der Bundesliga gegen einen x. Rang (wobei x > 3) in einer 20.000 Leute fassenden Halle eintauschen... nein, danke!


    Viele Grüße, Micha :devil:

  • Hallo Handbbalfreaks!!!


    Die Handball-Bundesliga braucht große Hallen um in Deutschland eine größere Rolle zu spielen! Wir brauchen die Hallen um packende Handball live Übertragungen im TV zu bekommen und so mehr "Handballfreunde" in Deutschland zu bekommen! Aber wen interessiert denn schon eine Sportart wo nur 1000 Zuschauer in der Halle sitzen!
    Ich finde die Entwicklung positiv!


    Aber was passiert wenn Gummersbach gegen Lemgo oder Essen in der Köln-Arena spielt, haben sie dann immer noch ein Heimspiel???

  • Ich finde die Entwicklung auch positiv. Fast jeder hat doch mal in seiner Jugend Handball gespielt und warum sollte man eine solch weitverbreitete Sportart nicht auch mit der entsprechenden Medienpräsenz unterstützen ? Außerdem haben wir in Deutschland immer noch die stärkste Liga der Welt im Gegensatz zum Fussball oder zum Tennis. Das sollte man doch ausnutzen und die Leute darauf aufmerksam machen !

  • Also ich persönlich find das mit den Ausflügen ab und zu in andere Hallen ganz in Ordnung. Was ich aber total sch... find, ist die Sache mit Schwartau, bei denen mir die Fans am meisten leid tun, denn wer will freiwillig schon in der Woche z.B. 100km oder mehr zum "Heimspiel" reisen. Immerhin hat Schwartau die meisten Fans in ihrer näheren Umgebung. Aber vielleicht steigt ja die 2. Mannschaft dann nächstes Jahr auf.

  • Finde die Situation in Gummersbach in Ordnung! Köln ist nicht weit entfernt! Aber wenn andere Mannschaften ein Heimspiel gegen ein "Auswärtsspiel" tauschen, ist das nicht in Ordnung! Diejenigen, die darunter leiden sind die Zuschauer!
    Wenn Nordhorn auf Schalke spielen würde, fände ich das zwar eine tolle Sache, aber wer zahlt dann die Fahrt für alle Nordhorner??? ?(:mad:
    Irgendwo gibt es auch Grenzen, die man nicht überschreiten sollte! Und wenn das so weiter geht überschreitet man die Grenzen und das ist nicht gerade fanfreundlich!!!!!

    Gemeinsam sind wir stark!

  • was schwartau macht, ist ein verkaufen der lizenz. die neue hansehalle in lübeck ist ziemlich gut gelungen, aber eben auch schon wieder mehr als 6 jahre alt und eigentlich zu klein. in hamburg wird man sich ein völlig neues publikum erspielen müssen, denn ein solcher umzug wird von den schwartau-fans nicht mitgemacht, denke ich.


    gummersbach und die kölnarena ist - was die entfernung angeht - ähnlich kritisch, aber die bahnverbindung ist einfach besser und gummersbach hat aus seinen glorreichen zeiten noch viele freunde in köln/bonn. dort wird es besser funktionieren.


    dass beim zweiten spiel "nur" 11.500 leute da waren, hat man beim vfl einkalkuliert, da ja nur 3 wochen vorverkaufszeit waren. gegen magdeburg wird die halle trotz des donnerstagtermins rappelvoll werden. es sind drei monate zeit für werbung usw.


    und da die halle durch stehplätze auf 19.500 aufgestockt wird, gibt es nen neuen rekord. und diesmal wohl auch eine fernsehübertragung. der wdr macht das wohl abhängig, ob die halle voll wird oder nicht...mal sehen.


    wichtig ist, dass der turnschuh-hallenmief aus den köpfen kommt. diese kleinen dorfhallen sind nicht der angemessene rahmen für die stärkste liga. ich war ab und an mal bei bayer dormagen. ätzende halle. erinnerte stark an schulsport...


    ich denke, der weg ist richtig, wenngleich es wieder einige größenwahnsinnige geben wird, die glauben, handballerfolge sind käuflich. bin mal gespannt, wer in berlin oder münchen eine mannschaft aufbauen wird.


    gruß
    olaf

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Hallo, also ich sehe das ganze kritisch. AUf der einen Seite ist es sicherlich gut, mehr Gelder es wird atraktiver aber dann?? Schwartau wird pleite gehen weil sich das nicht lohnen wird, bei GUmmersbach weiß ich auch nicht wie lange es vorhält. Also ers wird einen Yoyo-effekt haben.
    ciao

    Der Handball- und Politikblog, mischt euch ein!
    blog.rasmus-andresen.eu

  • Ich glaube, dass dieser Weg goldrichtig ist!
    Denn die Einnahmen und höheren Bekanntheitsgrade sprechen für sich!
    Durch solch eine Entwicklung könnte sich Handball wieder zum "Volkssport" Nummer 2 (hinter Fussball versteht sich) hochkämpfen!


    Wichtig dafür ist aber auch ein gutes Abschneiden der Nationalmannschaft in Schweden (siehe Basketball-EM in der Türkei!)!

  • Zitat

    Original von Micha



    Was wäre, wenn Dein SC Magdeburg z. B. nach Leipzig übersiedeln würde? Es käme zu einer Namensänderung, damit Du ja keinen Bezug mehr zu der "neuen" Mannschaft hast, beispielsweise "HSG Leipzig/Magdeburg". Du hättest eine weitere Anreise, nehme ich mal an, die Mannschaft wäre personell umbesetzt und ein neues Trikot und einen neuen Schal müßtest Du Dir auch zulegen. Du wärst der Verlierer. Aber aufgrund der zwischenzeitlich erhöhten Medien-Präsenz könntest Du Dir alle Heimspiele im MDR ansehen. Das ist doch auch was, oder? ;)


    Ok,ich verstehe,was Du meinst,so ungefähr müssen sich momentan die Schwartauer Fans fühlen,die mir auch ehrlich etwas leid tun.
    Aber in Magdeburg wird sowas auf keinen Fall passieren,da wir ja eine traditionelle Handball-Hochburg sind und u.a. deshalb ja auch die Bördelandhalle gebaut wurde.
    Als wir noch in den kleinen alten Hermann-Gieseler-Halle spielten war ja auch vieles anders.
    Ich denke mal wenn wir da noch heute spielen würden wären wir bestimmt nicht inzwischen EHF-Cup-Sieger und Deutscher Meister! 8)


    Aber zum Glück haben wir ja nun selber eine moderne GRoßhalle,aber es stimmt schon,die Vereine,in deren Städten sowas nicht gebaut wird,werden es in Zukunft wohl schwer haben Schritt zu halten,weswegen eben manche dann umziehen (Gummersbach) oder ganz ihre Lizenz verkaufen und woanders spielen (Schwartau-Hamburg).

  • Dass Gummersbach auf Dauer in der KölnArena spielt, halte ich aufgrund anderweitiger Belegung (Eishockey usw.) für undenkbar. Wenn man die Spiele wie bisher als einzelne Events herausstellt (Gegner immer Spitzenmannschaften), kann man natürlich größere Zuschauerzahlen erzielen. Im Liga-Alltag sähe es sicherlich anders aus. Und ob in Schwartau/Hamburg alle Blütenträume reifen, bleibt auch abzuwarten. Ich glaube, die hängen sich mit ihren vollzogenen oder geplanten Neuverpflichtungen etwas zu weit aus dem Fenster.

  • Auf Dauer heißt ja nicht jedes Spiel! Ich find das so schon in Ordnung wenn so 6 Spiele pro Saison in der Kölnarena stattfinden werden.Vielleicht sogar irgendwann einmal in ganz ferner Zukunft sogar Europa Pokal Spiele (hey mann wird doch mal träumen dürfen ;) ) Ansonsten mit dem Eishockey eh ich nicht so die Probleme da die Halle innerhaölb eines Tages umgebaut werden kann da wird man schon immer noch nen Tag finden, beim Flensburg spiel war ja auch ein Tag vorher ein Eishockey Spiel in der Halle.

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