Timeout beim 7m

  • Möchte kein neues Thema erstellen, da die Thematik genau die gleiche ist.


    Mein Beitrag stammt aus diesem Thread.


    "Da Sie dankenswerterweise hier im Forum Rede und Antwort stehen, möchte ich Ihnen folgende Frage stellen:


    http://tv.sport1.de/player/player.php?id=s518769


    Ab 2:10:20 wird es interessant. Es handelt sich um die Aktion direkt im Anschluss an die Roten Karten gg. Lauge und Baena. Die RNL erkämpfen sich einen 7m und direkt nach der Entscheidung auf 7m wird auch die Zeit angehalten.


    Warum?


    Es ist aus den TV-Bildern leider nicht ersichtlich, ob die Schiedsrichter haben wischen lassen. Im Anschluss an die roten Karten ist dies sicherlich erfolgt, wenn man bedenkt, dass mehrere Spieler auf dem Hallenboden lagen. Die Aktion, die zum 7m führte, ist in dieser Hinsicht jedoch absolut harmlos und Gesprächsbedarf gab es offensichtlich auch keinen. Warum also wird in diesem Fall sofort nach der Entscheidung auf 7m auch die Zeit angehalten?


    Ist leider in sehr engen Spielen immer wieder auffallend, dass die SR sich in solchen Situationen dazu gezwungen sehen, die Zeit anzuhalten, obwohl sie es in den 59 Minuten (bzw. 69 Minuten in diesem Spiel) davor, verständlicherweise, auch nicht getan haben, es sei denn, es gab einen Grund dafür. Diesen sehe ich in diesem Beispiel allerdings nicht.


    Verständlich, dass man den RNL so viel Zeit wie möglich einräumen bzw. auch keine Hektik vor dem 7m erzeugen möchte, aber warum wird diese Entscheidung nicht wieder konsequent geregelt, d.h. zwingend Timeout nach dem 7m-Pfiff? Im Basketball wird nach jedem Pfiff die Zeit angehalten und auch dort scheint man mit TV-Zeiten, Hallenbelegung uvm. klar zu kommen. Des Weiteren besteht dort in jedem Spiel die Gefahr einer Verlängerung.


    Es kann doch nicht sein, dass die Spieler in bestimmten Situationen eine Regelung einfordern, d.h. das Anhalten der Zeit, obwohl dies das Regelwerk nicht vorsieht. Und eine Entscheidung in den letzten Minuten anders auszulegen als in der Spielzeit davor, ist sicherlich auch nicht im Sinne des Erfinders.


    Würde mich freuen, wenn Sie diesbezüglich Stellung nehmen würden.


    :hi:



    P.S. Es gab allein in dieser Saison mehrere Beispiele dieser Art. Es wäre also super, wenn wir uns nicht allzu sehr darauf versteifen würden, dass die TV-Bilder nicht eindeutig belegen lassen, was im Anschluss an den 7m-Pfiff passiert ist."






    Würde an dieser Stelle gern zu einer Diskussion einladen.



    - V.a. interessieren mich eure Meinungen zu Pfiffen in den Schlussminuten, d.h. dem Anhalten der Zeit vor einem 7m in den letzten Augenblicken eines Spiels, obwohl (offensichtlich) keine Notwendigkeit dazu besteht, wie in obigem Beispiel.



    - Auch das Anhalten der Zeit vor einem 7m, während ein Team in Unterzahl spielt, sehe ich oftmals sehr kritisch. Grundsätzlich lässt sich durch das Anhalten der Zeit das Team in Überzahl definitiv bevorteilen bzw. die Überzahlsituation verlängern. Werfe das niemandem vor, aber zumindest besteht die Möglichkeit, derart einzugreifen und das Regelwerk sollte, meiner Meinung nach, bereits von vornherein jegliche Möglichkeit der Manipulation/von externem Eingreifen von vornherein eliminieren. Gründe, die Zeit doch zu stoppen, lassen sich ja offensichtlich immer finden.



    - Probleme bzgl. der TV-Zeiten oder der Hallenbelegungen kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wenn ein konsequentes Stoppen der Zeit nach jedem Pfiff - sogar bei jedem Ball im Aus - im Basketball möglich zu sein scheint. Das ist konsequent und für alle nachvollziehbar. Eine Regelauslegung gegen Ende eines Spiels, die im Regelwerk gar nicht existiert, ist für mich absolut nicht ernst zu nehmen. Spieler sind in der Lage, ein Timeout einzufordern und ich habe noch kein Schiedsrichterpaar erlebt, welches dieser Forderung nicht nachkommen würde.

  • Warum wurde in o.g. Spiel direkt nach der Entscheidung auf 7m auch auf Timeout entschieden?


    Weder a), b), c) noch d) treffen zu. Warum wird in diesem Fall die Zeit 30 Sekunden vor Schluss angehalten, vor mehreren 7m im gleichen Spiel jedoch nicht? Kurz vor Ende darf diese Regel also wieder anders ausgelegt werden? Ist doch nicht das Problem der Schiedsrichter, wenn die Löwen 30 Sekunden vor Ende mit 2 zurück liegen. Warum wird ihnen zusätzliche Zeit gewährt, die den Teams im vorherigen Spielverlauf nicht gewährt wurde, es sei denn, eine der "typischen Situationen" aus deinem Link trafen zu.


    Eine Regel kurz vor Ende eines Spiels anders auszulegen als in der Spielzeit zuvor, ist einfach nur :pillepalle:

  • ... Das bei 7-m-Entscheidungen früher verbindliche Time-out wurde gestrichen. Entsprechend den obigen
    Grundsätzen liegt es jedoch in einigen Situationen im Ermessen der Schiedsrichter auf Time-out zu
    entscheiden, etwa wenn eine der Mannschaften die Ausführung deutlich verzögert, z.B. durch Auswechseln
    des Torwarts oder des Werfers.


    Kann dir nur der SR beantworten wieso er auf TO entschied.
    Vielleicht dachte er es muss gewischt werden oder ein Spieler ist verletzt,oder wollte nur Hektik rausnehmen ......

  • "Im Ermessen der Schiedsrichter" sollte doch in absolut gar keinem Regelwerk stehen. Im Endeffekt bedeutet dies, dass die Schiedsrichter Einfluss auf das Endergebnis nehmen dürfen, ohne für eine Fehlentscheidung zumindest in der Kritik zu stehen. Verstehe es einfach nicht, dass es derart amateurhafte Regelungen gibt, welche ein externes Eingreifen der Unparteiischen auf das Endergebnis erlauben.

  • Viel Spaß bei der Definition von Regeln, die einen Ermessensspielraum der Schiedsrichter ausschließen.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Beispiel 1:

    Mannschaft A vs. Mannschaft B: Spielstand: 26:26, restliche Spielzeit 30 Sekunden, 7m Pfiff gegen Mannschaft B, welche in diesem Fall natürlich sofort das Stoppen der Zeit einfordert. In vielen Situationen zuvor wäre das Verstreichen von 20-30 Sekunden vor einem 7m,
    von allen Beteiligten, bedenkenlos hingenommen worden. Da die Zeit in diesem Beispiel aber bald vorbei ist, wird sie zum höchsten Gut erklärt und das Stoppen der selbigen natürlich umgehend eingefordert. Es wird eine Handhabe gefordert, welche das Regelwerk jedoch gar nicht hergibt, sofern weder gewischt werden muss noch der Torhüter gewechselt wird, keine Verletzungen entstanden sind o.ä.
    Oben genannte Szene aus dem Spiel der Löwen gegen Flensburg wäre ein Paradebeispiel hierfür.


    Beispiel 2:
    Mannschaft A vs. Mannschaft B: Mannschaft A ist noch 30 Sekunden in Überzahl und holt einen 7m heraus. Die Schiedsrichter haben die Möglichkeit, die Zeit zu stoppen und somit die Überzahl- bzw. Unterzahlzeit der Mannschaften zu verlängern. Gründe hierfür gäbe es viele: die Schiedsrichter besprechen sich, lassen wischen, obwohl dies nicht zwingend notwendig wäre o.ä. Es kann problemlos eine Vorteil für eine Mannschaft geschaffen werden. Ich werfe keinem Schiedsrichter vor, dass er Gründe hätte, ein Spiel bzw. ein Ergebnis in eine bestimmte Richtung zu lenken. Dennoch bin ich der Meinung, dass in Zeiten von Spielmanipulationen, Korruption und Bestechung das Regelwerk solche Entscheidungen nicht zulassen darf. Es handelt sich um Kleinigkeiten, welche jedoch unbestritten den Ausschlag in eine bestimmte Richtung geben können. Oder kann mir an dieser Stelle jemand versichern, dass diese Möglichkeit nicht besteht?

    Wenn ich bedenke, dass eine Meisterschaft über 34 Spieltage hinweg nur aufgrund eines minimal besseren Torverhältnisses entschieden werden kann, bin ich der Meinung, dass eine mögliche Einflussnahme durch die Schiedsrichter, bewusst oder unbewusst, auf alle Fälle vermieden werden sollte.


    Im Basketball werden entsprechende Situationen professionell gehandhabt und lassen keinen Spielraum für mögliche Verzerrungen der Spielzeit, des Ergebnisses o.ä. durch die Schiedsrichter zu.

  • So ist es, für reden hier von 2 unterschiedlichen Sportarten. Da bringt ein Apfel-Birne-Vergleich überhaupt nichts. Das fängt schon damit an, dass die Regeln unterschiedlich sind. Das gilt auch bei der Spielzeit die in 3 Varianten vorkommt. Und dann gibt es außerdem noch den Umstand, das im Basketball bei einem Unentschieden immer verlängert wird, bis eine Mannschaft mit 1 Punkt nach Ablauf der Overtime führt.

  • So ist es, für reden hier von 2 unterschiedlichen Sportarten. Da bringt ein Apfel-Birne-Vergleich überhaupt nichts. Das fängt schon damit an, dass die Regeln unterschiedlich sind. Das gilt auch bei der Spielzeit die in 3 Varianten vorkommt. Und dann gibt es außerdem noch den Umstand, das im Basketball bei einem Unentschieden immer verlängert wird, bis eine Mannschaft mit 1 Punkt nach Ablauf der Overtime führt.

    Ich glaube, dass Borah's Post eher ironisch angehaucht war. ;)


    Selbstverständlich reden wir von anderen Sportarten. Die unterschiedliche Spieldauer (60min vs. 40-48min.) oder eine mögliche Verlängerung im Basketball, auch bei regulären Saisonspielen, spielen in diesem Fall aber gar keine Rolle.


    Fakt ist, dass die Schiedsrichter im Basketball keinen direkten Einfluss auf die Spielzeit nehmen können, da die Zeit sowieso immer angehalten wird, sobald sich der Ball im Aus befindet oder ein Pfiff erfolgt. Außerdem gibt es keine Zeitstrafen bzw. kein Überzahlspiel, so dass eine Bevorteilung einer Mannschaft durch das Stoppen der Zeit auch gar nicht möglich wäre. Im Handball ist diese Möglichkeit jedoch gegeben, siehe o.g. Beispiel 2.


    Das Ganze wirkt schlicht und einfach amateurhaft und ein zwingendes Timeout vor jedem 7m ist meiner Meinung nach erforderlich.

  • Bei der Sportart Nummer 1 ist die Nachspielzeit der jeweiligen Halbzeiten ja auch total geregelt. Mir gefällt es so wie es ist, denn das macht es menschlich. Damit meine ich, dass Fehler vorkommen, es verschiedene Auslegungen gibt und somit über diesen schönen Sport keine Schablone gelegt werden kann. :)

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!


    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)


    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Beispiel 1: ...
    Beispiel 2:

    Aber Beispiele sind eben nun mal keine Regeln.


    Versuch doch einmal selbst, eine eindeutige Regel zu definieren

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Aber Beispiele sind eben nun mal keine Regeln.


    Versuch doch einmal selbst, eine eindeutige Regel zu definieren

    Richtig, ein Beispiel ist keine Regel. Wo habe ich dies behauptet?



    Wenn du meine Beiträge genau lesen würdest, dann könntest du erkennen, dass ein zwingendes Timeout vor einem 7m eine direkte Einflussnahme der Schiedsrichter auf die Spielzeit unmöglich machen würde.


    "Die Schiedsrichter/das Kampfgericht sind dazu verpflichtet, nach jeder Entscheidung auf 7m sofort die Zeit zu stoppen."


    Ganz simpel. So, wie es vor langer Zeit der Fall war. Das würde jeglicher Einflussnahme einen Riegel vorschieben.

  • Das zwingende TO nach einer 7m Entscheidung hatten wir - und es wurde wieder gekippt, nachdem sich dadurch die Bruttospielzeit jeweils um bis zu 20 Minuten erhöht hatte.


    Aber grundsätzlich gebe ich Herb in diesem Bereich Recht. Ein zwingendes TO nach einer 7mEntscheidung würde zumindest dieses Problem lösen. Nicht einverstanden bin ich mit der These, alles zu regulieren würde unseren Sport attraktiver machen. Da bin ich der Meinung von "Gummiball", dass eine gewisse menschliche Komponente unserer Sportart nach wie vor gut tut, auch wenn dadurch Fehlentscheidungen getroffen werden. Gut ausgebildete SR mit viel Fingerspitzengefühl für die Situation und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn sind da natürlich sehr wichtig.


    Ein Sport, über den wir uns anschließend nicht mehr unterhalten und streiten könnten, weil alles reguliert und in festen Standards gepresst wurde, wäre nicht mehr mein Sport. Da kann ich mir auch Kegeln ansehen - wenn da 6 Pins gefallen sind, sind 6 gefallen. Basta. Wie spannend.

  • Wenn du meine Beiträge genau lesen würdest, dann könntest du erkennen, dass ein zwingendes Timeout vor einem 7m eine direkte Einflussnahme der Schiedsrichter auf die Spielzeit unmöglich machen würde.


    Hab ich, aber du hast deine Idee eigene nicht zu Ende gedacht. Denn genauso wie bei 7m, wird gegen Ende der Spielzeit auch bei Freiwürfen öfter auf Timeout entschieden, auch Einwürfe, Behandlungen bei "Verletzungen" dauern schon mal deutlich länger, wenn man in Führung liegt.
    ==> Bei Einwurf, Freiwurf zwingend Timeout, um die direkte Einflussnahme des Schiedsrichters auf das Spiel zu verhindern.


    ==> Kein schnelles Ausführen von Einwürfen, Freiwürfen mehr und Handball entwickelt sich in Richtung des schnarchigen Basketballs.
    Das wäre die Konsequenz, wenn man die "direkte Einflussnahme des Schiedsrichters" unterbinden wollte.


    Und dann bin ich eben eher dagegen

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Baden68: Ich weiß nicht, ob ich deinen Gedanken richtig verstanden habe. Aber die Situation ist bei einem 7m ja etwas anderes gelagert, als beispielsweise bei einem Freiwurf. Um den auszuführen hat der Spieler 3 Sekunden Zeit, ansonsten gibt es Ballwechsel. Hier fällt das vorherige Geplänkel wie bei einem 7m-Wurf ja weg. Und genau das führt ja zu den teilweise 10-20 Sekunden "Verzögerung".
    Ich denke der Spielraum, den ein Schiedsrichter bei der Ausführung von den von dir angesprochenen Würfen hat, ist ohnehin recht begrenzt.

  • Aber die Situation ist bei einem 7m ja etwas anderes gelagert, als beispielsweise bei einem Freiwurf. Um den auszuführen hat der Spieler 3 Sekunden Zeit, ansonsten gibt es Ballwechsel.


    Schon - 3 Sekunden nach Anpfiff, aber ein Einwurf und Freiwurf wird ja "im Normalfall" erst einmal nicht angepfiffen.


    Aber selbst wenn, dann handelte es sich um die Zeit, nachdem der Spieler die Wurfposition eingenommen hat und dann angepfiffen wurde, oder?
    Wie sieht's in der Realität aus? Der gefoulte Spieler hat "Schmerzen", kreist noch ein paar mal mit dem Wurfarm während er zum Freiwurf schleicht, reklamiert den zu geringen Abstand, führt den Freiwurf erst einmal bewusst an einer falschen Stelle (oder noch teilweise im 9m-Raum stehend) aus, damit er zurückgepfiffen wird, usw..


    All das zu unterbinden, oder eben nicht, liegt momentan im Ermessen des Schiedsrichters - und das meiner Meinung nach zu Recht. Nämlich, weil die Alternative den Handball komplett verändern und unattraktiv machen würde.


    Just my two cents...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Bei der Sportart Nummer 1 ist die Nachspielzeit der jeweiligen Halbzeiten ja auch total geregelt. Mir gefällt es so wie es ist, denn das macht es menschlich. Damit meine ich, dass Fehler vorkommen, es verschiedene Auslegungen gibt und somit über diesen schönen Sport keine Schablone gelegt werden kann. :)

    Es gibt meiner Meinung nach genug andere Auslegungen, über die man diskutieren kann. Stürmerfouls, Zeitstrafen, Ball im Tor oder nicht uvm. Es gibt wahrlich noch genügend Themen, über die wir uns nach einem Handballspiel unterhalten können. Sie sind Auslegungssache der Schiedsrichter und falls es mehrere solcher Fehlentscheidungen gab, stehen die Schiedsrichter nach einem Spiel in der Kritik.
    Sofern die Schiedsrichter jedoch die Zeit vor den 7m einer Mannschaft "grundlos" anhalten und somit eine Mannschaft - bewusst oder unbewusst - bevorteilen, so werden sie mit ziemlicher Sicherheit nicht kritisiert, da sich kaum jemand mit einer solchen "Lappalie" beschäftigt. Wie gesagt ist ein Grund, die Zeit doch anzuhalten, schnell gefunden.


    Das ist der Unterschied zwischen diesem Thema und anderen Auslegungen, welche völlig zurecht im Ermessen der Schiedsrichter ausgelegt werden. Es gibt schlicht und einfach keine Konsequenzen.

    Das zwingende TO nach einer 7m Entscheidung hatten wir - und es wurde wieder gekippt, nachdem sich dadurch die Bruttospielzeit jeweils um bis zu 20 Minuten erhöht hatte.


    Aber grundsätzlich gebe ich Herb in diesem Bereich Recht. Ein zwingendes TO nach einer 7mEntscheidung würde zumindest dieses Problem lösen. Nicht einverstanden bin ich mit der These, alles zu regulieren würde unseren Sport attraktiver machen. Da bin ich der Meinung von "Gummiball", dass eine gewisse menschliche Komponente unserer Sportart nach wie vor gut tut, auch wenn dadurch Fehlentscheidungen getroffen werden. Gut ausgebildete SR mit viel Fingerspitzengefühl für die Situation und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn sind da natürlich sehr wichtig.


    Ein Sport, über den wir uns anschließend nicht mehr unterhalten und streiten könnten, weil alles reguliert und in festen Standards gepresst wurde, wäre nicht mehr mein Sport. Da kann ich mir auch Kegeln ansehen - wenn da 6 Pins gefallen sind, sind 6 gefallen. Basta. Wie spannend.

    Ich habe nicht behauptet, dass es den Sport attraktiver machen würde, wenn alles reguliert werden würde. Ich habe nur behauptet, dass es den Sport ehrlicher und transparenter machen würde, wenn es eine einheitliche Regelung vor dem Ausführen eines 7m geben würde.


    Wie bereits oben erwähnt bin ich der Meinung, dass es nach wie vor genügend Diskussionsthemen gibt, über die wir uns nach einem Handballspiel unterhalten können. Des Weiteren habe ich es noch nie erlebt bzw. mitbekommen, dass sich jemand über die von mir angesprochene Thematik beschwert hat, d.h. dem Anhalten der Zeit vor einem 7m ohne triftigen Grund. Wo also früher nicht gemeckert und folglich von den Zuschauern und Fans diskutiert wurde, wird es auch in Zukunft keine Diskussionen geben. Schlicht und einfach, weil sich mit dieser Thematik/diesem Problem kaum jemand auseinandersetzt. Stürmerfouls, Zeitstrafen, Wechselfehler, Ball im Aus/im Tor und viele weitere Themen sorgen doch nach wie vor für genügend Diskussionsmaterial.



    Hab ich, aber du hast deine Idee eigene nicht zu Ende gedacht. Denn genauso wie bei 7m, wird gegen Ende der Spielzeit auch bei Freiwürfen öfter auf Timeout entschieden, auch Einwürfe, Behandlungen bei "Verletzungen" dauern schon mal deutlich länger, wenn man in Führung liegt.
    ==> Bei Einwurf, Freiwurf zwingend Timeout, um die direkte Einflussnahme des Schiedsrichters auf das Spiel zu verhindern.


    ==> Kein schnelles Ausführen von Einwürfen, Freiwürfen mehr und Handball entwickelt sich in Richtung des schnarchigen Basketballs.
    Das wäre die Konsequenz, wenn man die "direkte Einflussnahme des Schiedsrichters" unterbinden wollte.


    Und dann bin ich eben eher dagegen


    Wie ich bereits oben erwähnt habe, sind die Schiedsrichter angehalten, entsprechende Verzögerungen zu ahnden und einzugreifen. Wenn sie dem nicht nachkommen, werden sie nach einem Spiel kritisiert. Ähnlich einem Schiedsrichter im Fussball, der Spielverzögerungen und Unterbrechungen nicht in seine ausgegebene Nachspielzeit einkalkuliert hat. Wenn sich ein Team mit der Ausführung von was auch immer zu viel Zeit lässt, gibt es von der generischen Mannschaft sofort Beschwerden. Wenn aber die Schiedsrichter direkt Einfluss auf das Spiel nehmen und die Zeit vor einem 7m stoppen und somit z.B. eine Überzahlsituation verlängern, folgen diesem Verhalten keine Konsequenzen für die Unparteiischen. Es wird einfach hingenommen oder im Extremfall gar nicht bemerkt.

    Bei Verletzungen oder Behandlungen wird selbstverständlich sofort die Zeit angehalten. Wundert mich ehrlich gesagt sehr stark, dass es nicht viele Teams/Spieler gibt, die in Überzahlsituationen nach einem erkämpften 7m noch ein wenig auf dem Boden liegen bleiben und eine Verletzung bzw. Schmerzen simulieren, um die Schiedsrichter zum Anhalten der Zeit zu zwingen. Verlängerte Überzahlsituationen wären die Folge. Schauspiel hin oder her, aber das aktuelle Regelwerk bietet leider genügend Raum für solche Unsportlichkeiten.


    Wie bereits oben erwähnt sind Spielverzögerugen zu ahnden. Spielverzögerungen, verursacht durch Spieler. Ich rede jedoch von "Spielverzögerungen" bzw. dem Anhalten der Zeit, verursacht durch die Schiedsrichter. Das ist ein gewaltiger Unterschied und aus diesem Grund reden wir andauernd aneinander vorbei. Für die von dir angesprochenen Themen ist es zwingend erforderlich, dass ein Spieler "mitspielt", Schmerzen simuliert, das Spiel verzögert o.ä.


    Bei der Thematik, die ich angesprochen habe, pfeift der Schiedsrichter und stoppt die Zeit. Ob sich ein Spieler vor Schmerzen auf dem Boden wälzt oder nicht, spielt keine Rolle. Wenn der Schiedsrichter die Zeit stoppen möchte, so kann er das tun. Als Begründung kann er anführen, er wollte sich mit seinem Partner besprechen, er hatte den Verdacht, es müsste gewischt werden, er wollte Ruhe ins Spiel bringen ....

  • Hallo Forum,


    ich möchte euch gern meine Erfahrung zum Timeout geben, ich selber bin SR und pfeife bis zur höchsten Klasse im Land.


    Wir bekommen gelehrt bei Time out ein gewisses Fingerspitzengefühl zu verwenden. Aber auch, besonders in den letzten Minuten, bei knappen oder hektischeren Spielen häufiger Time-Out zu geben.


    Gründe dafür sind meistens der Wille einer Mannschaft Zeit zu schinden. Dies machen Mannschaften in den letzten Spielminuten schon sehr extrem. Zu 95 % geben wir bei 7m nur Auszeit, wenn gewischt oder der TW gewechselt wird. Des Weiteren gibt man in den letzten Spielminuten häufiger Time Out, weil das Spiel hier oft hektischer ist und man so versucht wieder Ruhe rein zu bringen bzw erst keine Hektik aufkommen zu lassen. Man schützt sich hier oft auch selbst als SR.


    Wie bereits gesagt, wir bekommen es bei Lehrgängen so beigebracht. Das goldene Wort dabei ist immer, Fingerspitzengefühl. Ich bin generell kein Freund von vielen Time Outs, aber oft sind sie einfach zwingend notwendig. Ansonsten würde oft genug die Ausführung eines 7m, Freiwurfes etc extrem hinaus gezögert.


    Ja ich gebe Recht, wenn man sagt, das SR so ins Spiel eingreifen können. Allerdings sind wir alle Unparteiische geworden um ein Spiel zu leiten, wo der bessere gewinnt und wir als SR nicht das Spiel entscheiden.


    Ja eine klare Regelung wäre toll, aber ich finde es aktuell okay so. Wir als SR machen das alle als Hobby und ich bin Froh wenn ich nicht noch länger in der Halle bin.