Einige Fragen vor der kommenden Saison

  • Hallo!


    Bevor ich als Schiri-Neuling dann in die neue Saison starte, haben sich mir noch ein paar Fragen gestellt, die ich nicht eindeutig beantworten konnte. Ich hoffe hier kann mir jemand weiterhelfen.


    Frage 1:
    Kurz vor Spielende verhindert der Spieler B2 eine klare Torgelegenheit, des angreifenden Spielers A3. Schlusspfiff ertönt, Torwart B1 verlässt sein Tor, und geht in den Auswechselraum. 7-Meter wird ausgeführt, und der Ball knallt dabei so vom Tor, oder Torwart ab, dass er in das leere Tor von B geht. Gilt das Tor, oder nicht?
    Ich hätte mich gegen das Tor entschieden, und einfach schon abgepfiffen, während der Ball in der Luft Richtung anderes Tor unterwegs gewesen währe.
    Ist das so korrekt?


    Frage 2:
    Das hab ich jetzt so oft, bei andren Schiedsrichtern gesehen, und wollte jetzt mal wissen wie das richtig gehört.
    Angreifender Spieler, kommt zum Torwurf, und wird dabei vom Abwehrspieler stark bedrängt. Behält seine Körperkontrolle --> Kein 7-Meter? (Gemäß 14:2?) Ball geht neben das Tor, oder wird dem Torwart auf die Hände gespielt. Dann danach wird auf Freiwurf entschieden. Ist das so korrekt?


    Frage 3:
    Ich hab gelernt, dass meine Tätigkeit ab dem Betreten des Gebäudes und bis zum Verlassen gilt.
    Folgende Konstellation:
    Ich betrete das Gebäude, Spieler erkennt mich, und sagt: "Nicht schon wieder dieser Idiot", oder so ähnlich. Klar, dass er bestraft werden darf, nur wie macht man das am besten? Sagt, ihm das, dass das eine Bestrafung ist (Rot?), und dann kurz vor Anpfiff dann Rote Karte? Genau das gleiche Analog in der Halbzeitpause (Da kann ich mir die Situation sogar noch besser vorstellen) Wie verfährt man da am besten?


    Danke schonmal im Vorraus, ich hoffe bald ist mir in den drei Hinsichten einiges klarer.


    Grüße
    Jojoho

  • Frage 1:
    Der 7m für A kann gar nicht angepfiffen werden, wenn der TW von B nicht im Tor steht.
    (Für den Fall das du die Buchstaben verwechselt hast, gilt das Tor, da das unmittelbare Ende des Wurfes abgewartet werden muss.)


    Frage 2:
    Ein regelgerechtes Bedrängen ist doch möglich, z.B. versperr ich dem RA/LA den Winkel, so das er spitzer vor mir (ich stehe) abspringen muss. Wieso dann FW? Wenn der Spieler Körper- und Ballkontrolle behält gibts kein 7m, richtig, aber auch kein FW, wieso auch? Handball ist mit anfassen!!!


    Frage 3:
    Nix sofort machen, Gesicht merken. Du kannst ihn erst disqualifizieren, wenn er auf dem Protokoll steht. Also wenn Protokoll und Ausweise bekommst schaun ob er dabei ist, wenn ja kurz vor Anpfiff die rote ihm zeigen, Mannschaft kann sich so noch auf 14 ergänzen und beginnt normal (keine Unterzahl). Steht er (noch) nicht auf dem Protokoll kannst du nix tun, läßt er sich später nachtragen, bekommt er jetzt rot, was aber wieder keine Reduzierung seiner Mannschaft zur Folge hat, da Strafe für Vergehen vor Spielbeginn, aber Mannschaft kann kein Ersatz für ihn nachnomminieren.


    Alles klar?

  • Vielen Dank für die Antwort!


    Zur Frage 1: Ich hab die Buchstaben verwechselt, der Torwart der den Ball halten soll ist natürlich im Tor. Das heißt wenn das unmittelbare Ergebnis dieses Wurfes entscheident ist, kann der werfende Spieler oder ein Mannschaftskamerad nicht noch nach einem Latten oder Pfostentreffer nachwerden, da das ja dann schon eine neue Handlung ist, seh ich das richtig?


    Zu Frage zwei: Ich hätte auch keinen Freiwurf gegeben. Nur ich hab dieses Verhalten schon oft bei andrern SR beobachtet, und war dadurch verunsichert. Könnte man dann so pauschal sagen: Wenn ein Spieler zum Torwurf kommt, regelwiedrig behindert wird, aber das nicht zur Verhinderung der Torgelegenheit führt, wird kein Freiwurf gegeben?


    Frage 3: Vielen Dank, hat alles geklährt. Ich seh schon den verblüfften Gesichtsausdruch der Zuschauer, weil die natürlich nicht checken für was die Rote war :P

    2 Mal editiert, zuletzt von jojoho ()

  • zu 1.
    Jetzt liegste auf der richtigen Welle :)


    zu 2.
    Nein, zum einen ist im Handball wenig zu pauschalisieren, aber zum anderen schreibst du ja das er regelwidrig behindert wird und damit gibts min. FW und wenn dadurch eine klare Torgelegenheit verhidnert wird muss es 7m geben, es sei den Vorteil ist möglich und angreifende Mannschaft kommt wieder in Ballbesitz mit einer klaren Torgelegenheit.


    Noch Unklarheiten?

  • Okay, soweit is jetzt alles klar, vielen Dank nochmal.
    Das heißt das es im Prinziep nicht möglich ist, dass ein Spieler zum Wurf kommt, diesen z.b daneben haut, und dann der SR auf Freiwurf entscheidet, weil der Spieler kurz vor dem Wurf regelwiedrig behindert worden ist. Dann währe ja erst der Vorteil laufen gelassen, und dann nochmal Freiwurf gepfiffen.
    Das heißt entweder 7-Meter bei Behinderung beim Wurf, oder Weiterspielen lassen, da vergebener Torwurf.


    So weit jetzt meine Überlegung. Leider seh ich total oft, dass der Ball z.b nebens Tor geht, und der SR auf Freiwurf entscheidet, evt weil der Angreifer beim Wurf behindert wurde. Deswegen meine Verwirrung. :pillepalle: Aber jetzt denk ich ist alles klar, danke nochmal :hi:

    Einmal editiert, zuletzt von jojoho ()

  • Richtig nur weil ein Spieler nicht trifft darf er kein FW bekomm, sprich wenn auf Vorteil erkennst dann ist das so, wenn er Körper- und Ballkontrolle behält. Möglich ist aber eine Nachstrafe und dann trotzdem mit Abwurf weiter.
    7m geht nur, wenn bei der klaren Torgelenheit regelwidrig behindert, nicht aber wenn Behinderung erst statt findet wo Abwehrspieler noch zw. Angreifer und Tor ist und erst durch Vorteil der Angreifer am Abwehrspieler vorbeikommt, aber z.B. durch Regelwidrigkeit 4. Schritt macht, dann kanns auch nur FW geben, auch wenn der Angreifer jetzt frei am Kreis wäre.


    Auch möglich, weil wenn der Ball trotz Behinderung ins Tor geht gibts Tor, geht er daneben, aufgrund der regelwidrigen Behinderung den FW, also abwarten was mit dem Ball passiert (Vorteil). OK?


    Bitte, gern geschehn!

  • Moin jojoho,
    und zu Frage 3, wenn du eine richtige gute Stimmung in der Halle haben möchtest, lässt du den Spieler der dich beleidigt hat aufs Spielfeld und sobald er einen Tempogegenstoß läuft und eine eindeutige Torchance hat pfeifst du ab und gibts im Rot. :D


    Das ist tatsächlich auch möglich.

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Hallo,


    wenn man natürlich "Stimmung" in der Halle haben will, seinen Namen - am besten noch mit Adresse - auf der Homepage des Vereins lesen will und auch weiterhin "persönlich" in jeder Halle begrüßt werden will ist das der beste Weg dies zu erreichen. So ist man ganz schnell bekannt ...


    Ich habe mal irgendwann gelernt, dass es eine gute SR-Leistung ist, wenn man nicht bemerkt wird. Also ich habe es in solch einer Situation so gehandhabt, dass ich vorher zum Trainer bin und ihm sachlich erklärt habe, dass der Spieler heute nicht aufläuft - und alle waren zufrieden.

  • Zitat

    Original von Theoitetos
    (Für den Fall das du die Buchstaben verwechselt hast, gilt das Tor, da das unmittelbare Ende des Wurfes abgewartet werden muss.)


    Nachfrage zur Klarstellung:
    7m für A nach Spielende. TW A steht nicht mehr in seinem Tor. A wirft so an die Latte, dass der Ball über das ganze Spielfeld zurückfliegt und in das Tor von A. Richtig?


    Das Tor kann dann meiner Meinung nach nicht zählen. Der 7m ist als Torwurf auszuführen und das Wurfergebnis abzuwarten.
    Was ist jetzt das Wurfergebnis?
    Für mich ist das Wurfergebnis, dass der Ball gegen die Latte klatschte und dann nach vorne weg flog. Bei solchen Situationen würde ich so lange warten, bis der Ball so vom Tor wegfliegt, dass er nicht mehr ins Tor gelangen kann. Auch das treffen der Latte ist ein Wurfergebnis - finde ich.
    Eure Meinung?

  • Zunächst einmal ist dies natürlich ein reines Gedankenexperiment - oder hat irgendjemand soetwas schon einmal erlebt? Dass der Ball ins verwaiste Tor von Mannschaft A fliegt, ist doch wohl eine direkte und unmittelbare Folge des Siebenmeterwurfes. Somit ist das Eigentor meiner Meinung nach das Wurfergebnis.

  • Ich frage mich immer, was dieser Unsinn der Körperkontrolle bei den Außen soll, während Kreisspieler selbst bei Foul mit voller Körperkontrolle den Siebenmeter zugesprochen bekommen. ;)


    Wie mal ein Trainer sagte: Dann hat der Außen gefälligst seine Körperkontrolle zu verlieren.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


    Einmal editiert, zuletzt von Steinar ()

  • @meteo


    die Körperkontrolle ist für mich nur eine Frage über die Höhe der Bestrafung. Der 7 m sollte eigentlich klar sein.

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Nochmal zu Frage 1:


    Ich weiß nicht wo euer Problem liegt (abgesehen davon, dass diese Situation max. 1 im Leben vorkommt)?


    Fakt ist, das Spiel ist zu Ende und es muss noch ein 7m-Wurf ausgeführt und das unmittelbare Wurfergebnis abgewartet werden.
    Da ein 7m grundsätzlich in Richtung Tor ausgeführt werden muss, kann der SR spätestens wenn der Ball vom Pfosten/Latte/TW zurück ins Spielfeld springt/rollt/fliegt das Spiel abpfeifen. Vorausgesetzt der TW kann den Ball nicht mehr selber im Tor unterbrigen (Ball prallt von Latte gegen den Rücken und dann ins Tor).


    Ansonsten ensteht eine neue Spielsituation und da nach Abpfiff nur noch der 7m auszuführen war, ist jede weitere Spielsituation damit nicht mehr entscheidend.


    Gruß
    Bananiel

  • Zitat

    Original von thomask
    @meteo


    die Körperkontrolle ist für mich nur eine Frage über die Höhe der Bestrafung. Der 7 m sollte eigentlich klar sein.


    für dich vielleicht.


    Die Verallgemeinerte Erfahrung lehrt mich jedenfalls, dass bei beibehaltener Körperkontrolle der Vorteilsgedanke greift, die Situation also als normal beendet gilt, auch wenn kein Tor erzielt werden konnte. Isoliert betrachtet kann man das alles nachvollziehen, was zu dieser Etnscheidung führt, macht nur keinen Sinn, dass der Außen nicht die Körperkontrolle verlieren muss, um den Siebenmeter zu bekommen. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Muss er ja auch nicht, reicht ja zu wenn er aufgrund der Regelwidrigkeit die Ballkontrolle verliert ;)


    Also Ball- & Körperkontrolle und Ball verhaun, auch wenn vorher eine Behinderung war -> Abwurf, max. Nachstrafe für den Behinderer, aber nie 7m oder FW, als Alibi bloß weil der zu doof zum treffen is.
    Gleiches Recht für Abwehr und Angriff!

  • Sag ich doch. Der Dumme ist, der die Körperkontrolle behält. ;) Da hat man als Außen gefälligst die Körperkontrolle zu verlieren. Kreis wird gefoult, wirft trotzdem und bekommt einen Siebenmeter habe ich aber durchaus auch schon gesehen. Wo gilt dann da das Gleichheitsprinzip?

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


    Einmal editiert, zuletzt von Steinar ()