Anteil der Bundesliga-Legionäre im Positionsvergleich

  • Zitat

    Zwischen 28,57 und 61,36 Prozent - Der Anteil der Bundesliga-Legionäre im Positionsvergleich


    Oft wird in Handballkreisen über die Beschränkung der Anzahl ausländischer Spieler zur Stärkung der deutschen Handball Nationalmannschaft nachgedacht. Zuletzt forderte Bundestrainer Martin Heuberger, wie schon sein Vorgänger Heiner Brand, die Einführung einer Quotenregelung - Kritiker halten dieser entgegen, dass diese nicht automatisch für mehr Spielanteile und durch die Wettbewerbsverzerrung deutsche Spieler vor allem teurer würden. Das Magazin HANDBALL TIME beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe mit der Problematik und stellt fest, dass der Ausländeranteil in anderen Sportarten nicht wesentlich geringer ist, als im Handball und stellt mit einem Blick auf die Positionen fest, dass diese überdurchschnittlich auf den Schlüsselpositionen zu finden sind.


    Zwischen 28,57 und 61,36 Prozent - Der Anteil der Bundesliga-Legion鋜e im Positionsvergleich

    Wir finden, interessante Zahlen - was sagt ihr? Wo seht ihr die Gründe für die doch deutlichen Unterschiede auf den einzelnen Positionen?

  • Ich mach mal folgenden Vorschlag (entnommen dem Jugend-Handball): Wir multiplizieren die Anzahl der erzielten Tore am Ende mit der Zahl der (in diesem Fall deutschen) Torschützen.


    Fleißarbeit, wie wäre die Saison letztes Jahr wohl ausgegangen? :D


    Kleiner Starttipp:


    Tusem Essen - THW Kiel 200:148 (25*8 : 37*4)
    THW - TUSEM 33:184 (33*1 : 23*8)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Zur Ausgangsfrage:


    Die Anforderungen an die Positionen sind grundsätzlich ganz andere. Ein Außenspieler muss schnelle Konter rennen können und vorne ordentliche Wurfvarianten haben und die Dinger reinmachen. In der Abwehr deckt er meist auch nur auf Außen und braucht dort keine besonderen Fähigkeiten. Deshalb ist es für viele Vereine relativ einfach, auf diesen Positionen junge Spieler in den Kader mit aufzunehmen. Hier bekommen die deutschen Talente deshalb relativ einfach eine Chance. Außerdem sind die Anforderungen an den Körper bei einem Außenspieler nicht so groß. Ein Uwe Gensheimer z.B. hat die komplette Jugend und auch in der Jugendnationalmannschaft auf Halblinks spielen und dort starke Leistungen bringen können. Beim Übergang zu den Männern kam er dann auf LA. Wohl auch, weil er doch ein ganzes Stück kleiner ist als der durchshcnittliche Halblinke in der Bundesliga und auch körperlich damals noch einiges fehlte.

    "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles)

  • Zur Methodik dieser Statistik sei noch erwähnt, dass die Einteilung der Spieler auf eine feste Position nicht immer einwandfrei möglich ist. Außerdem ist die Frage wo die Trennlinie zu Nachwuchsspielern aus der eigenen Vereinsjugend gezogen wird. Müssen die Spieler über einen Vertrag mit dem Bundesligateam verfügen oder zählt erst der Einsatz auf dem Feld? Wie werden kurzzeitige Aushilfen gewertet? Auffällig ist, dass die 18 Erstligisten zusammen auf den Feldpositionen zwischen 41 (RA) und 49 (RL) Spieler haben, aber 55 Torhüter in der Statistik erfasst worden sind. Hier wurde wohl flächendeckend der dritte Torwart aus der 2. Mannschaft oder Jugendabteilung mitgezählt.

  • Derzeit würde mich eher eine Statistik über die Spielanteile interessieren, als über die reine Anzahl von Spielern.
    Generell wird eine Quote nichts bringen, die gab es schon früher, hat aber nicht geholfen die Nationalmannschaft zu verbessern.


    Zum einen fehlen sicher auch die Einsatzzeiten, das liegt aber manchmal auch daran, dass die Spieler zu schnell zu "besseren" Vereinen wechseln in denen sie größere Konkurrenz haben, wenn dies nicht klappt, kann man im schlimmsten Fallen Jahre verlieren.


    Aber ich nehme auch an, dass es ggfs. an der Ausbildung liegt, gerade im Hinblick auf die RM Position. Hier sind Leute gefragt die Kreativ, immer wieder Gedankenblitze haben und wissen wie sie ihre Mitspieler in Szene setzen können.
    Solche Spieler muss man in der Jugend auch mal an der langen Leine lassen, damit sie sich entsprechend entwickeln können und dies könnte ein Problem in Deutschland sein, aber ich bin da nicht nah genug dran, ggfs. kann dort jemand mehr zu sagen, der näher am Jugendhandball dran ist.


  • Gegenfrage: WIe hätten die Kader von Kiel, Flensburg & Co. dann wohl ausgesehen und welche Spieler wären für TuSEM Essen übrig geblieben. ;)


    Das ist mir auch klar. Wenngleich das eher zu einer Verschiebung (z.B. Fäth nach Kiel, Böhm nach Wetzlar o.ä.) führen würde. Zudem würden die Gehälter von deutschen Spielern entsprechend in die Höhe gehen. Trotzdem gebe es entsprechende taktische Varianten, die den Ausgang eines Spiels beeinflussen, denn die kleinen Teams könnten mit einem breiten Kader und 12 verschiedenen Torschützen immer noch bessere Siegchancen haben, als beim aktuellen Status Quo. Schließlich müssen die Topklubs auch für die internationalen Aufgaben planen und werden da nur in einem gewissen Maße auf ausländische Profis verzichten bzw. die Vereine hätten ein Interesse daran diese einzubürgern.


    Die Statistik hat die eine oder andere Krücke, daher ist ja auch im Handball-world.com-Artikel noch der Vergleich zu den CL-Spielen von Bayern und Dortmund drin, der dann auch schon die Quoten der Fußballvereine relativiert. Denn in den Handballkadern gehört nur ein Bruchteil nicht zum Kader auf den Spielberichtsbögen. Beim Fußball sprechen wir in der Regel von 50% des Kaders, die überhaupt nicht spielen. (BVB hat 26 Spieler im Kader, aber nur 11 + 3 können bestenfalls spielen), die Durchnittskadergröße der Statistik liegt bei 18,3 Spielern, von denen 14 jedes Mal auf dem Spielberichtsbogen eingetragen werden.

    Original von rro.ch
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  • In der Abwehr deckt er meist auch nur auf Außen und braucht dort keine besonderen Fähigkeiten.

    Wobei es einige deutsche Außenspieler gibt, die in der Deckung deutlich variabel einsetzbar sind. Mit fallen sofort Löffler, Flohr, Kehrmann ein. Wenn man die Statistik nochmal in Angriff und Abwehr unterteilen würde, wäre vermutlich zu sehen, dass sich das Phänomen im Angriff viel stärker ausgeprägt ist als in der Abwehr.

  • Wie viele ausländische Abwehrspezialisten leisten sich denn die HBL-Vereine und warum? Spoljaric, Karlsson, Oechsler,...? ;)


    Klar kann man da immer weiter in die Tiefe gehen - aber wer bezahlt das dann? ;)

    Original von rro.ch
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