Spielzüge / Auslösehandlungen / Weder Noch

  • bei dem, was du unter auslösehandlung verstehst, versucht man lediglich einem spieler einen stellungsvorteil für eine 1-1 situation zu verschaffen

    welchen zweck hat denn sonst eine auslösehandlung?


    das, was du gerade unter freiem spiel verstehst, würde einfach bedeuten, das irgendein spieler zu einem beliebigen zeitpunkt ohne vorbereitung in eine 1-1 situation geht.

    jain. ein beliebier spieler sucht zu einem beliebigen zeitpunkt eine 1vs1 situation, soweit stimmt es. aber ohne vorbereitung stimmt nur bedingt. es sollen die angriffskooperationen genutzt werden. dadurch entsteht eine vorbereitung. wie man diese dann situativ nutzt, hängt vom spieler und dessen fähigkeiten ab.


    nur wer legt fest, welcher spieler, wann in einen zweikampf geht? darf das jeder für sich frei entscheiden, wann er lust und laune hat? dann befindest du dich bei gleichwertigen oder besseren gegenspielern schnell in der von zickenbändiger erwähnten chaosphase...

    jeder spieler muss zu jeder zeit die 1vs1 situation suchen dürfen bzw torgefährlich sein. ob sie durch angriffskooperationen vorbereitet worden ist oder nicht, ist dann erstmal egal. das ist dann nicht chaos, sondern kreatives freies spiel.

  • jain. ein beliebier spieler sucht zu einem beliebigen zeitpunkt eine 1vs1 situation, soweit stimmt es. aber ohne vorbereitung stimmt nur bedingt. es sollen die angriffskooperationen genutzt werden. dadurch entsteht eine vorbereitung. wie man diese dann situativ nutzt, hängt vom spieler und dessen fähigkeiten ab.

    definier doch mal angriffkooperationen und v. a. wie die sich dann von einer auslösehandlung unterscheiden.


    "jeder spieler muss zu jeder zeit die 1vs1 situation suchen dürfen bzw torgefährlich sein. ob sie durch angriffskooperationen vorbereitet worden ist oder nicht, ist dann erstmal egal. das ist dann nicht chaos, sondern kreatives freies spiel."


    das hängt davon ab, ob du in der mannschaft funktionierende natürliche hierarchien hast. wenn du 6 egoshooter auf dem feld hast, brauchst du für jeden einen ball. oder eben einen trainergegebenen spielmacher. und dann bist du wieder bei vorgaben.

  • definier doch mal angriffkooperationen und v. a. wie die sich dann von einer auslösehandlung unterscheiden.

    angriffskooperationen sind: sperre-abesetze, doppelpass, stoßen, kreuzen. diese kooperationen kann jederzeit gespielt werden, wenn die situation es zulässt. eine auslösehandlung ist eine festgelegte handlung, die dazu dienen soll einem spieler einen spielvorteil zu ermöglichen. die auslösehandlung ist in ihren parametern nicht veränderbar und passt sich daher nicht dem agieren der abwehr an. angriffskooperationen agieren situativ.


    das hängt davon ab, ob du in der mannschaft funktionierende natürliche hierarchien hast. wenn du 6 egoshooter auf dem feld hast, brauchst du für jeden einen ball. oder eben einen trainergegebenen spielmacher. und dann bist du wieder bei vorgaben.

    es wäre ein traum, wenn jeder spieler, der auf dem feld ist, sich zu traut, immer erfolgreich ein tor zu werfen. die spieler suchen die 1vs1 situation. wenn sie die nicht lösen können, folgen angriffskooperationen, die dann die nächsten 1vs1 situationen vorbereiten. welche kooperation folgt und wie diese angewendet wird, ist situativ zu entscheiden. es sind keine vorgaben zu finden. die spieler können frei entscheiden, was und wie sie spielen.

  • wenn die situation es zulässt.

    in der realität kannst du aber ja nicht voraussetzen, dass die situation einfach mal so da ist. es gibt ja auch noch einen gegner. sprich durch irgendetwas musst du die situation auslösen. letztlich sind parallelstoß, kreuzen etc. folgehandlungen ...


    "es wäre ein traum, wenn jeder spieler, der auf dem feld ist, sich zu traut, immer erfolgreich ein tor zu werfen. die spieler suchen die 1vs1 situation. wenn sie die nicht lösen können, folgen angriffskooperationen, die dann die nächsten 1vs1 situationen vorbereiten. welche kooperation folgt und wie diese angewendet wird, ist situativ zu entscheiden. es sind keine vorgaben zu finden. die spieler können frei entscheiden, was und wie sie spielen."


    das fehlende selbstbewusstsein, immer erfolgreich ein tor zu werfen, findest du aber eher unterklassig. die technischen möglichkeiten, ein spiel - relativ - frei zu gestalten eher höherklassig. dort brauchst du aber hierarchien, da die meisten guten bis sehr guten spieler auch gewisse egoismen mitbringen. wäre das nicht so, könntest du dir höherklassig den trainer sparen. insofern ist das ganze eine rein theoretische diskussion.

  • Meine Auslösehandlungen passen sich eigentlich sehr wohl den Aktionen der Abwehr an. Es ist ja eben nicht festgelegt, welchen Weg der Ball gehen muss.

  • das ist eine sehr praktische diskussion. die spieler erlernen nach dieser philosophie deutlich besser handlungsalternativen. sie sind in ihren handlungen variabler, dadurch unberechenbarer. und dadurch wird meiner meinung nach das spiel attraktiver.


    natürlich ist nicht jedesmal die eine situation gegeben, aber deshalb gibt es die unterschiedlichen angriffskooperationen und das 1vs1.
    durch das freie spiel wird der spieler hierfür sensibilisiert, er weiß, dass er das darf und er muss nicht auf eine auslösehandlung warten. weiterhin schränken auslösehandlungen die wahrnehmung ein, weil sie die komplexität das spiels verringern. deshalb sind 1vs1 situationen und angriffskooperationen keine auslösehandlungen.


    das im freien spiel zu folgehandlungenl kommt ist nachvollziehbar, diese müssen dann wieder situativ gelöst werden und es erfolgt die nächste folgehandlung.


    warum ist das selbstbewußtsein im unteren leistungsbereich nicht vorhanden? weil sie in diesem die entscheidungsprozess eingeschränkt werden. spieler müssen im training und im spiel die möglichkeit haben, solche situationen zu suchen. es ist vollkommen klar, dass nicht alle situationen positiv gelöst werden. also müssen spieler fehler machen dürfen. das im mittleren und höheren leistungsbereich die qualität in allen bereichen zu nimmt, ist auch logisch.
    ich denke es ist unerheblich, in welcher bereich man spielt. eine hierachie ist immer notwendig, nur so können gruppen funktionieren. ein trainer ist auch immer notwendig. als trainer hat man eine andere sicht auf die gruppe und auf das spiel und das training. darum braucht jede mannschaft auch einen trainer.

  • Das Wirrwarr in den ganzen Begriffen macht mich meschugge! Vielleicht solltet ihr drei mal zusammen einen Trainerkurs machen, damit ihr euch einig werdet. Aber wenn es einfach wäre, würde es ja auch Fußball heißen ;)

  • angriffskooperationen sind: sperre-abesetze, doppelpass, stoßen, kreuzen. diese kooperationen kann jederzeit gespielt werden, wenn die situation es zulässt. eine auslösehandlung ist eine festgelegte handlung, die dazu dienen soll einem spieler einen spielvorteil zu ermöglichen. die auslösehandlung ist in ihren parametern nicht veränderbar und passt sich daher nicht dem agieren der abwehr an. angriffskooperationen agieren situativ.


    ME wirfst du hier einige Termini ganz schön durcheinander...Sperre, Stoßen, Kreuzen, Doppelpass sind klassische Auslösehandlungen - wird auch in Trainerlehrgängen so gelehrt. Um mal beim Sperre-(Absetzen) zu bleiben, wenn Kreisläufer und Rückraumspieler (oder wer auch immer) diese AUSLÖSEHANDLUNG beide individuell und "kreativ" spielen, wird es schwierig bis unmöglich, daraus einen Vorteil bzw. einen Torerfolg zu erzielen, weil eben das Timing der beiden Spieler das A und O ist. Der Sinn einer Auslösehandlung ist ja das gezielte Angreifen von SChwachstellen der Abwehr bzw. das Bewegen der Abwehr, die Folgehandlung ergibt sich letztlich durch die Reaktion der Abwehr und ist dann - je nach Können / Tempo der Angreifer - nur bedingt vorhersehbar und sehr wohl veränderbar, also durchaus kreativ. Nun ist es aber eben ein Mannschaftssport, in dem es wenig hilfreich ist, eine Auslösehandlung zu starten, die dann verpufft, weil die Mitspieler "falsche(s)" Laufwege / Stellungsspiel haben.
    Lange Rede kurzer Sinn: Letztlich beschreibst du genau das, was eine Auslösehandlung ist, benennst es aber nicht so ;)


    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!


    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • Ich denke nicht, dass der Verzicht auf Spielzüge sinnvoll ist. Aus meiner Erfahrung ist es unter anderem ein hervorragendes Training, um die situative Entscheidungsfähigkeit der Spieler zu schulen. Auch das technische wie taktische Element wird trainiert. Dadurch verbessert sich auch die Wahrnehmung der gegnerischen Schwächen, was defensives wie offensives Verhalten angeht. Ebenfalls werden die Laufwege und Auslösehandlungen, die ja Teil eines Spielzugs sind, einstudiert. Eigentlich will man ja eine Spielsituation erschaffen, in der man die gegnerische Abwehr durch häufige Positionswechsel und umfangreiches, druckvolles Laufspiel vor immer neue Probleme stellt. Mitunter reicht es ja, die durch Ansagen eines Spielzugs vorgenommenen Positionsveränderungen auszunutzen.

    "This is desert land. This is cactus land." (T.S. Elliot)

  • ME wirfst du hier einige Termini ganz schön durcheinander...Sperre, Stoßen, Kreuzen, Doppelpass sind klassische Auslösehandlungen - wird auch in Trainerlehrgängen so gelehrt. Um mal beim Sperre-(Absetzen) zu bleiben, wenn Kreisläufer und Rückraumspieler (oder wer auch immer) diese AUSLÖSEHANDLUNG beide individuell und "kreativ" spielen, wird es schwierig bis unmöglich, daraus einen Vorteil bzw. einen Torerfolg zu erzielen, weil eben das Timing der beiden Spieler das A und O ist. Der Sinn einer Auslösehandlung ist ja das gezielte Angreifen von SChwachstellen der Abwehr bzw. das Bewegen der Abwehr, die Folgehandlung ergibt sich letztlich durch die Reaktion der Abwehr und ist dann - je nach Können / Tempo der Angreifer - nur bedingt vorhersehbar und sehr wohl veränderbar, also durchaus kreativ. Nun ist es aber eben ein Mannschaftssport, in dem es wenig hilfreich ist, eine Auslösehandlung zu starten, die dann verpufft, weil die Mitspieler "falsche(s)" Laufwege / Stellungsspiel haben.
    Lange Rede kurzer Sinn: Letztlich beschreibst du genau das, was eine Auslösehandlung ist, benennst es aber nicht so ;)

    ich stimme dir zu, dass die spieler bei meinem ansatz ein gutes spielverständnis haben müssen und gut eingespielt sein sollten. dem möchte und kann ich gar nicht widersprechen. aber es ist möglich, dauert dann aber länger.


    ich widerspreche dir auch nicht, dass die gennanten angriffskooperationen auch für auslösehandlungen genutzt werden können. ich habe schon beschrieben und modifiziert, was ich unter einer auslösehandlung verstehe.
    eine handlung, die einstudiert worden ist, um einen spieler in eine torgefährliche position zu bringen. dabei haben die spieler eingeschränkte handlungsalternativen im ablauf der auslösehandlung. dabei greift man auf die angriffskooperationen zurück. ich bin der meinung, dass man eine solche handlung nicht braucht. zwar ist es für den trainer und die spieler höchst anspruchsvoll, es umzustetzen, dennoch funktioniert es. weiterhin bin ich der meinung, dass es unabhängig von der spielklasse möglich ist.


    ich widerspreche dir, dass jede angriffskooperation automatisch eine auslösehandlung ist, siehe meine definition.
    in meiner ausbildung wurde es so nicht gelehrt, da wird die auslösehandlung grob so umschrieben, dass es sich um eine mannschaftstaktische handlung handle, bei der vier oder mehr spieler nötig wären, die angriffskooperationen nutzen. genauer wurde nie darauf eingegangen, da wir uns auf die angriffskoopertionen konzentriert haben. dem gegenüber die angriffskooperationen im freien kleingruppenspiel. bei dem die handlungen nicht vordefiniert worden sind.

  • Mir scheint, dass es wirklich am unterschiedlichen Definitionsansatz liegt. Du beschreibst als Auslösehandlung eine festgelegte Handlung (stimme ich zu), die dazu dienen soll, einem Spieler einen Spielvorteil zu ermöglichen (stimme ich bedingt zu) - ist aber letztlich auch das Ziel einer kooperativen Handlung, wobei - ausgenommen das 1:1 - ja auch jede Auslösehandlung eine kooperative Handlung (von 2 oder mehr Spielern) ist. Deswegen verstehe ich dein "Problem" nicht ganz. Du möchtest ohne Auslösehandlungen spielen, beschreibst aber als "Ersatz" mE genau diese


    Auszug aus dem Skript zur C-Trainer-Ausbildung beim HVSA:
    Auslösehandlungen sind:
    Parallelstoß
    1 gegen 1
    Doppelpass
    Sperre / Scheinsperre
    Übergang
    Kreuzen
    Kombination der vorher genannten


    Folgehandlungen sind:
    Tempowechsel
    Ausnutzen von Stellungsvorteilen
    Ausnutzen von individuellen Vorteilen
    Kreativität


    Vorteile von Auslösehandlungen sind:
    alle Spieler kennen ihre Aufgabe(Eröffnung)
    gezieltes Angreifen von Schwachstellen in der gegnerischen Abwehrformation
    Temposteigerung bei gutem Timing


    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!


    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • Toll, jetzt seid ihr schon fünf Kandidaten für den Trainerlehrgang.
    Wenn das so weiter geht, kann der Kurs in der nächsten Woche beginnen.


    Die Jungs vom der DHfK hatten das alles noch sauber systematisiert.
    Das Trainerwissen wiedervereinigten Deutschland ist um Längen schlechter!

  • bei den auslösehandlungen gibt es eingeschränlte handlungsalternativen. die sind bei den angriffskooperationen nicht vorhanden. da stehen den spielern alle hanndlungsalternativen offen, abhängig von fähigkeiten und fertigkeiten der spieler. aber das haben wir in jedem bereich des lebens.
    ich bin auch der meinung, dass auslösehandlungen unabhängig von der spieleranzahl ist.


    ich finde es interessant, dass bei deinem verband anscheinend andere dinge gelehrt werden als bei meinem. bei mir wurde kooperatives zusammenspiel im angriff (was ich gleichsetze mit angriffskooperationen) unterschieden zu mannschaftstaktischen elementen, zu denen auch die auslösehandlungen zählen. bei dir wurde beides anscheinend gleich gesetzt.


    mein "problem" ist, dass ich die these vertrete, dass keine auslösehandlungen notwendig sind, also keine einschränkung der handlungsalternativen der spieler. bei meiner letzten station hat dies schon funktioniert.
    wenn ihr es schafft, mich zu widerlegen, dann habe ich kein problem damit. aber bis jetzt habt ihr es nicht geschaft ;)

  • bei einer auslösehandlung sollen ja letztlich nur die räume für die folgende individuelle handlung oder das kleingruppenspiel vorbereitet werden.


    Irgendwo muss ein 1-1 (oder 2-2) gewonnen werden.


    Deshalb meine ich, dass Auslösehandlungen überflüssig sind. Platz für den Zweikampf oder ein Kleingruppenspiel ist immer ausreichend vorhanden.
    21,85m Torraumlinie können von 6 Verteidigern nicht abgedeckt werden.


    In einer Mannschaft, die das freie Spiel pflegt, hätte ich auch gerne gespielt. Leider habe so eine nach Schaalby nie wieder gefunden.

  • Deshalb meine ich, dass Auslösehandlungen überflüssig sind. Platz für den Zweikampf oder ein Kleingruppenspiel ist immer ausreichend vorhanden.
    21,85m Torraumlinie können von 6 Verteidigern nicht abgedeckt werden.


    In einer Mannschaft, die das freie Spiel pflegt, hätte ich auch gerne gespielt. Leider habe so eine nach Schaalby nie wieder gefunden.


    Noch einmal: Das ist doch auch eine sog. Auslösehandlung.


    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!


    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • Zu dieser Diskussion möchte ich nur den leider verstorbenen Weltklasse Trainer Velimir Kljaic zitieren.
    "Spielzüge machen meine Spieler dumm"
    Und er hat recht damit!

  • Aber Spielzüge sind ja keine Auslösehandlungen.


    Ich habe mal eine lange Zeit drüber nachgedacht inwiefern ein komplett freies Spiel möglich ist. Und aus theoretischer Sicht ist das sicher zu bejahen. Dann muss aber jeder Spieler zu jeder Zeit die richtige Entscheidung treffen. Wie oft passiert das in der Realität, wenn man bedenkt, dass Abwehrspieler keine idiotischen Puppen sind, sondern aktive Spieler, die täuschen können und intelligent Fehler provozieren?


    Aus meiner Sicht ist das nur unter einer Voraussetzung tatsächlich möglich (und hier bin ich ganz anderer Meinung als Handballfan70): Wenn meine Spieler individuell deutlich stärker sind als die Spieler der Gegners. Mal als Beispiel der THW Kiel: Spielen dort Jicha, Palmarsson und Vujin, dann sieht man kaum Auslösehandlungen o.Ä., die Spieler lösen das meiste individuell. Spielt statt Jicha ein Jallouz, dann sieht man, dass er allergrößte Probleme mit dieser Art zu spielen hat. Ihm würde es äußert gut tun, wenn die anderen "für ihn" spielen würden, denn aus dem freien Spiel heraus trifft er sehr häufig falsche Entscheidungen. Anderes Beispiel: Pascal Hens. Bei dem liegt es aber weniger daran, dass er falsche Entscheidungen trifft..


    Warum sollte man solchen Spielern keine Hilfsmittel an die Hand geben und Dinge spielen, die ihren Stärken entgegen kommen? Aus meiner Sicht ist dabei am wichtigsten, dass man den Spielern im Zuge von Auslösehandlungen wenn-dann-Entscheidungsstrukturen an die Hand geben kann. Man kann ihnen sagen "Beobachte diesen Abwehrspieler, was tut er und richte deine Handlung danach aus. Das hat nichts mit vorprogrammierten Handlungsweisen zu tun und schränkt noch nicht einmal die Handlungsalternativen ein.


    Wieder zum Beispiel Jallouz: Warum sollte man ihm nicht eine Auslösehandlung bieten, bei der er einen bogenförmigen Anlauf Richtung Mitte hat und dort hochsteigen kann. Man stellt ihm den Kreisläufer zwischen IR und IL und sagt ihm, dass er beobachten muss, welcher Abwehrspieler auf ihn heraustritt. Keiner --> Wurf / IR --> Sperre vom Kreis / IL --> Sperre vom Kreis oder Parallelstoß oder Pass zu RA (je nach Verhalten HL und AL).

  • Noch einmal: Das ist doch auch eine sog. Auslösehandlung.

    nein ist es nicht. es ist freies kleingruppenspiel oder invidivuelles spiel. bei dir wurde die auslösehandlung anders vermittelt als bei mir. daraus folgt, dass kein einheitliches lehrsystem existiert.
    unabhänig davon muss man bestehendes hinterfragen. nach wie vor bin ich der meinung, dass angriffskooperationen nicht automatisch auslösehandlungen sind. aber auslösehandlungen bestehen aus angriffskooperationen.
    wurde euch im lehrgang einfach gesagt "das sind auslösehandlungen" oder habt ihr auch eine definition bekommen?

    Zu dieser Diskussion möchte ich nur den leider verstorbenen Weltklasse Trainer Velimir Kljaic zitieren.
    "Spielzüge machen meine Spieler dumm"
    Und er hat recht damit!

    jup


    orange


    jup. ich stimme dir zu, wenn spielern es nicht möglich ist, muss ihnen hilfstellungen gegeben werden, da würde ich, wie du es schreibst, auf wenn-dann-lösungen zurückgreifen. aber warum können einige spieler nicht entscheiden? da ist meine hypothese, dass die spieler aufgrund von spielzügen und auslösehandlungen in ihrer entscheidungsfähigkeit eingeschränkt sind. d.h. im kinder- und jugendbereich muss auf solche maßnahmen verzichtet werden, ebenso in der anschlussförderung.

  • bei den auslösehandlungen gibt es eingeschränlte handlungsalternativen.


    ich finde es interessant, dass bei deinem verband anscheinend andere dinge gelehrt werden als bei meinem.

    bei auslösehandlungen ist gar nichts eingeschränkt. es ist lediglich ein grundablauf vorgesehen, der das folgende freie spiel vorbereiten soll. sollten sich in dieser vorbereitung bereits abschlussmöglichkeiten ergeben, dürfen die natürlich auch genutzt werden. wie restriktiv das gehandhabt wird, ist weniger eine frage der definition, sondern eher des stils des trainers.


    die spannende frage ist wohl eher, aus welchem verband DU kommst, denn ansonsten scheint das begriffsverständnis bei allen anderen an dieser diskussion beteiligten relativ identisch zu sein ...


    und Henning: wenn du von deiner kreislinie links und rechts noch ein bisschen was abziehst für nicht unbedingt erfolgsversprechende winkel von außen, dann bleiben für jeden der 6 verteidiger noch knapp 3 m zu verteidigender raum übrig ... das erwarte ich von einem abwehrspieler, dass er das gedeckt bekommt ...

  • grundannahme für diesen beitrag, mit der alle einverstanden sein müssten: eine auslösehandlung hat einen definierten grundablauf.


    hat eine auslösehandlung wirklich nur das ziel das freie spiel vorzubereiten? ein torerfolg während der auslösehandlung ist dann ein erfreuliches nebenprodukt?


    wenn die auslösehandlung nur das ziel hat, dass freie spiel vorzubereiten, dann braucht man doch gar keine auslösehandlung mit einem definierten grundablauf. dann kann man doch gleich ins freie spiel gehen.


    oder


    wenn man sagt, dass alle angriffskooperationen auslösehandlungen sind, dann heißt es, da alle auslösehandlungen einen grundablauf haben, dass es kein freies spiel geben kann.

Anzeige