Moin!
Ich war mit einem befreundeten Trainer am Sonntag in Buxtehude zu einem Trainerworkshop. Adrian Fuladdjusch (A-Jgd. Bundesliga/3. Liga) gab einen Einblick in sein individuelles Angriffstraining.
Was ich u.a. für mich mitgenommen habe, sind Hausaufgaben. Adrian bemängelte, dass wenn die A-Jugendlichen zu ihm kämen, er in der Regel mit komplexem Technikerwerbstraining gar nicht mehr anzufangen bräuchte. Die Grundlagen müssten in den Heimvereinen geschaffen werden ("klar, selbstverständlich, mache ich"), auch z.B. für den Dreher ("ääääääähhhhhhh..."). Gehe ohne Peeke natürlich nicht, aber die Grundtechnik könne man z.B. in der D-Jugend schon mal mit dem Knautschi-Ball angehen und auf die Technik dann später dann mit Peeke und richtigem Ball aufbauen.
Bin ja für alles offen. Absprung über das falsche Bein mache ich in der D-Jugend auch schon (erfolgreich jedenfalls mit den Talenten) en passent während der Sommerferien, also habe ich ein neues Projekt. Soll mir keine spätere Bundesligaspielerin sagen: "Warum hast Du nicht..." Also... Dreher... ja... hmmm... kann ich nicht. O.k., habe ich schon öfter mal - aus der Ferne - gesehen. War nie Teil einer Trainerfortbildung. Ich habe eine grobe Bewegungsvorstellung.
Kann mich wer in Richtung eines Videos, eines Artikels, eines Kapitels in einem Lehrbuch weisen? Zum Glück kann ich wenig falsch machen. Normalerweise gehen die Mädels hoch in die C und haben den Dreher bei mir nicht gelernt und werden ihn wahrscheinlich auch weiterhin nicht lernen. Wenn wir nun im Kleingruppentraining (bei mir kommen ohnehin nur drei Mädchen für dieses Projekt in Frage*) mit Technikerwerbstraining starten, ohne dass ich einen blassen Schimmer habe, mache ich nicht so viel kaputt. Und mit Trial & Error lernen wir ggf. gemeinsam was dazu. Effektiver wäre es allerdings, wenn ich nicht bei Null anfinge, sondern schon mal einen groben Korrekturplan hätte.
Meine allerersten Gedanken:
Ich setze die Spielerin auf einen Kasten/einen Stuhl. Volle Konzentration auf Arm und Handgelenk, der Rest des Körpers ist als Störfaktor ausgeschaltet. Aus dem Stand kommt daher viel später. Knautschi-Ball. Zwei, drei Meter in gerader Linie vor der Spielerin ein Turnkasten, auf der Seite, Öffnung auf der Wurfarmseite. Aufsetzer mit Spin in den Kasten. Später weiter wegschieben oder zweiter Kasten dahinter. Und ich steh daneben und versuche vom Ergebnis her zurückkorrigieren. Sieht der Wurf gut aus, muss ich mir die vorangegangene Bewegung des Handgelenks einprägen. Klappt es nicht, muss ich am Abklappwinkel des Handgelenks schrauben, an der Rotation, an der Vorbewegung.... Danach bekommen die Mädels Hausaufgaben und sollen zu Hause um z.B. einen Stuhl herumzirkeln, möglichst ohne die Wohnung zu zerstören. Ich habe jetzt schon Kopfschmerzen und meine drei Granaten bekommen heute Abend Muskelkater im Handgelenk als Phantomschmerzen und wissen nicht woher.
*Wenn nicht mindestens Perspektive auf spätere DHB Sichtung da ist, spare ich mir die Mühe.