Moin!
Im Chat vor zwei Wochen war es schon ein Thema, das Interesse weckte. Im Mitgliederforum sind zudem in diesem Zusammenhang einige Unsitten angeprangert worden. Und unter "Getränke" ist er auch schon thematisiert worden. Ich werde hier mal einen kleinen Thread für Whiskyinteressierte starten, wobei ich auf Scotch bzw. Malt spezialisiert bin. Nach und nach ergänze ich mal die Infos, Fragen werden umgehend beantwortet.
Whisky und Whiskey
In Schottland herrscht der sprichwörtliche Geiz, so dass man hier sogar am "e" spart. Die Amis, Iren und Kanadier produzieren fleißig WHISKEY.
blended und malt
Die wichtigste Unterscheidung schottischer Whiskys. Auf der einen Seite gibt es den "blended whisky" und auf der anderen Seite die "malts". Bekannte Beispiele sind einerseits Johnny Walker, Ballentine's, Dimple und Chevas Regal, auf der anderen Seite Glenlivet, Lagavulin, Macallan und Glenfiddich (der wohl Bekannteste).
Der Unterschied ist in etwa der einer Kalbsleberwurst zu einem argentinischen Rumpsteak - in mehrfacher Hinsicht. Beim blended ist nur ein gewisser Anteil überhaupt "richtiger" Whisky, der Rest wird mit "grain whisky" aufgefüllt, klarer Sprit. Blended bedeutet verschnitten, so dass sich in einem Johnny Walker gut vierzig bis fünfzig verschiedene Whiskys verschiedener schottischer Destillen wiederfinden können.
Die "single malts" auf der anderen Seite garantieren ihre Herkunft (Destille) sowie ihr Mindestalter. Mit der Herkunft ist - wie bei Wein - ein bestimmter Charakter verbunden. Highlands schmecken anders als Lowlander, Inselwhiskys sind wieder ein Kapitel für sich. Um über die Jahre eine gleichbleibende Qualitiät zu sichern, werden innerhalb der Destille verschiedene Fässer verschnitten, in einem 12 jährigen Whisky ist das jüngste Faß garantiert zwölf Jahre, es sind aber auch wesentlich ältere Fässer vermischt.
Geschmacklich liegen malts und blends wirklich soweit auseinander wie das Steak und die Leberwurst. Ich empfehle den Selbstversuch.
Das erste Mal
Einsteigerwhiskys sind beispielsweise: Glenlivet, Macallan, Scapa, Rosebank, Auchantoshan
Gut sortierte Bars haben die sog. "six classic malts" parat: Glenkinchie, Dalwhinnie, Oban, Cragganmore, Talisker und Lagavulin. Bis auf die letzten beiden eignen diese sich ebenfalls für den Einstieg.
Und Finger weg vom Glenfiddich! Eignet sich weder für Einsteiger noch Fortgeschrittene. Wer allerdings sein Auto waschen möchte....
Bis die Tage!
Karsten