Beiträge von Raketenmann

    Ich glaube, dass ihr zu vorschnell seid. Der SCM hat gegen den THW verloren. Ohne das provokant zu meinen: Das ist nicht neu. Die Kieler Abwehr kommt schon seit einigen Jahren ganz gut mit eurer Offensive klar. Jicha betonte das mit Recht auch vor dem Spiel.


    Vielleicht wird es für Magdeburg eine schwierige Saison ... Ich glaube noch nicht an einen Niedergang. Wiegert wird den Kader auf Kurs bringen. Berlin wird mächtig Probleme bekommen, Flensburg wurde noch nicht gefordert und ging auch letztes Jahr mit großen Lobeshymnen in die Saison, die Löwen sind in der Spitze nicht breit genug für ganz oben und beim THW muss sich erst zeigen, ob diese Schwalbe den nächsten Kieler Sommer ankündigt.

    Apropos Loblied auf Madsen: Was für ein geiler Spieler.


    Er schmeißt die Dinger über den Block, "Weinholdisch" um den Abwehrspieler gewickelt, unten um die Hüfte, als Schlagwurf und zusätzlich geht er effizient auf den Durchbruch. Er ist wahrscheinlich bei keiner dieser Varianten der beste der Welt, aber er macht alle auf sehr hohem Niveau und mit unglaublicher Unberechenbarkeit und das macht ihn für Abwehrspieler zu einem Alptraum, auf den man sich nicht einstellen kann.


    Außerdem hat er die Coolness, die man als absoluter Topspieler benötigt. Wenn zwei nicht reingehen, schmeißt er mit beeindruckender Selbstverständlichkeit eben den dritten rein. Der letzte Spieler bei uns, der diese Ausstrahlung hatte, war Sagosen.

    Tolles Spiel, in allen Belangen stark.


    Eine Beobachtung zu Dule: Die Torgefahr aus 9 Metern hat er nicht mehr, aber er wenn er sich darauf beschränkt, den Ball zu verteilen, das Spiel zu organisieren und einfach schlaue Pässe zu spielen, ist er immer noch ein toller Spielmacher, sofern er zwei so torgefährliche Halbspieler an seiner Seite hat.

    Bin gewiss kein Fan von Wiegert aber sein Interview gerade war sehr stark. Respekt für soviel Sachlichkeit und Fairness 👍👍👍


    Wie immer. Während der Spiels ist er oft etwas drüber, aber danach ist er unglaublich reflektiert. Seine Analysen so aus dem Stand sind auch einfach stark.


    Tolle Leistung vom THW.

    Du schreibst Tendenz Richtung Bundesliga ;) heißt für mich, dass ich mir als THW Fan auch noch Hoffnung machen darf

    Meine Meinung:

    Für den THW spricht grundsätzlich Skipagotu und die nicht so große Konkurrenz auf Rückraum Mitte, er wäre halt einer von beiden RM. Dagegen spricht, dass bisher nicht ganz klar ist, was Jicha aus ihm rausholen kann.


    Beim SCM ist es im Grunde anders herum. Gisli und Claar sprechen aufgrund der großen Konkurrenz dagegen (ich kann ehrlich gesagt auch nicht ganz sehen, was der SCM hier plant), Wiegert hingegen klar dafür, er hätte definitiv eine passende Spielanlage für Mittun.

    Ich würde in das Spiel nicht zu viel reininterpretieren. Von 3 Rückraum Mitte waren die beiden offensiv besten nicht dabei, bei Dule reicht es auch dem Niveau offensiv nicht mehr und für die Rolle ist er im Kader auch nicht eingeplant. Der Todesstoß war dann der Ausfall von Wallinius, der gerade ganz gut ins Spiel kam. Dadurch gab es im Rückraum genau 0 realistische Optionen, mit denen man auf den Spielverlauf hätte reagieren können. Als es bei Dule nicht lief, hätte man z.B. Johansson in die Mitte stellen können und Wallinius auf Halb, die Option war dann aber halt vom Tisch. Dieselbe Thematik hatten wir gestern im Mittelblock, wo Peke ja zusätzlich noch angeschlagen war.


    Ansonsten ... Big Balls Emil.

    "Karlito" im Innenblock gefällt mir. Auch in der zweiten Welle eine echte Waffe, er geht kompromisslos rein und nutzt die Lücken, bevor die Abwehr richtig steht.


    Imre macht einen super Eindruck. Kaltschnäuzig, fantastisch im Gegenstoß.


    Madsen hinterlässt bisher auch einen positiven Eindruck. Keine wilden Sachen, aber sehr variantenreich und mit Tempo.

    Frankreich liegt uns einfach überhaupt nicht. Unsere Schwäche war bisher, dass man oft zu sehr durch die Mitte und zu Golla wollte. Wenn die Franzosen etwas so richtig können, dann ist es, sich auf so etwas einzustellen und dann die Mitte komplett dicht zu machen, das haben sie auch gegen Ungarn gemacht.

    Dazu kommt noch die Psyche nach den letzten Spielen gegen Frankreich. Das wird nur etwas, falls man es hinbekommt, Frankreichs Offensive kaltzustellen, entweder durch eine Abwehr, bei der die Franzosen kein konstantes Mittel finden oder durch Torhüterleistung.

    Aufgrund eines Vorfalls mit Meth im Handball, bei dem außerdem niemand genau weiß, was passiert ist, wird es keine Änderungen im Umgang mit Doping geben.


    Wenn es hier um einen Weltklasse-Fußballer ginge, wäre das vielleicht etwas anderes, weil es medialen Druck gäbe, aber der Fall Portner interessiert nun einmal abgesehen von unserer kleinen Welt - man verzeihe mir die Ausdrucksweise - keine Sau.

    Ja, oder man festgestellt, dass das Regelwerk eine nicht erfüllbare Forderung beinhaltet.

    Zäumen wir doch mal das Pferd aus der anderen Richtung auf: Die 0,0 Grenze für Methamphetamin ist damit begründet, dass das Zeug natürlicherweise im Körper nicht vorkommt und somit zugeführt werden muss, um im Körper nachgewiesen zu werden (so jedenfalls hatte ich einen sachkundig erscheinenden user hier vor 300 Seiten verstanden). Das Regelwerk geht offenbar davon aus, dass dies nur aktiv und verbotenerweise durch den Athleten selbst erfolgen kann. Bei Nachweis Kleinstmenge: Sperre. OK.

    Bei anderen Substanzen ist das nicht so, weil die entweder natürlich vorhanden sein können oder eine Aufnahme in geringen Mengen unmöglich auszuschließen ist, sich nicht leistungssteigernd auswirken oder sonst was. Dort werden Grenzwerte festgelegt.

    Der Fall Portner hat ja ganz offensichtlich zu Tage gefördert (zumindest mal hier in der HE und ggf. auch in der Beweisführung des Sportlers), dass die Annahme einer notwendigerweise aktiven Einnahme falsch ist. Eintragungen in den Körper auf anderen Wegen ist möglich sowie selbst in diesen geringen Mengen im Test nachweisbar. Muss dann Methamphetamin nicht auch wie andere Mittel behandelt werden und muss daher hierfür nicht auch ein unterer Grenzwert definiert werden? Hat man diese Möglichkeit bei der aktuellen Auslegung der Dopingvorschriften ev. einfach übersehen und steuert jetzt nach? Es kann ja nicht sein, dass Sportler zukünftig nicht mehr einkaufen gehen können, anderen die Hand schütteln weil man sorge haben muss irgendwas aufzunehmen.


    Du denkst da zu viel rein. Kleinstmengen verbotener Substanzen, die durch Ernährung und blöde Umstände in den Körper kommen, sind nichts neues! Das war schon in anderen Sportarten, die finanziell sehr viel relevanter in der Gesellschaft sind, ein großes Thema, z.B. im MMA. Ein bekanntes Beispiel sind Kontaminationen in Nahrungsergänzungsmitteln.


    Zur markierten Aussage: Nein, das ist nicht so. Das Regelwerk legt fest, dass der Athlet für alle Substanzen in seinem Körper Verantwortung trägt, völlig egal, ob es Absicht ist. Das wie und warum hat nur Einfluss auf die Härte (oder auch das Ausbleiben) der Strafe.

    Ich glaube nicht, dass es so ist, aber OK. Wer was zu beweisen hat und mit welchem Anspruch, aber ich in dem verlinkten Post ja dargestellt.

    Da gibt es 0 Interpretationsspielraum. Positive A - und B- Probe bedeuten einen Verstoß, laut Statuten ganz explizit unabhängig von allen anderen Faktoren. Er ist per Statuten schuldig (im Sinne der Paragraphen) und der Begriff "Freispruch" deshalb unpassend.


    Nach Artikel 10 muss Portner mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 50% nachweisen, dass er keinerlei Eigenverschulden an der Situation hat, dann kann man die Strafe für den bereits erwiesene Verstoß reduzieren oder streichen. Die HBL sieht das nicht unberechtigterweise als erfüllt an und dies wird nun geprüft.

    Freundschaft!

    Hast einfach nicht weit genug gelesen.


    Artikel 2.1.1 und 2.1.2 legen eindeutig fest, dass das Vorhandensein der Substanz ein Verstoß gegen die Anti-Doping Bestimmungen darstellt und dass eine positive A- und B-Probe einen Nachweis darüber darstellen. Freiwilligkeit und Eigenverschulden haben lediglich Einfluss auf das Ausmaß der Konsequenzen.


    Falls du dich auf 10.5 beziehst: Es bleibt ein Verstoß, das steht da auch ausdrücklich, es kann dann lediglich von der Strafe abgesehen werden. Dementsprechend bleibe ich dabei: Ein Verstoß gegen die Anti-Doping Bestimmungen ist es zu praktisch 100%. Einen Bezug zu einer Wahrscheinlichkeit in dem betreffenden Teil zur Reduzierung/Aufhebung der Strafe für den nachgewiesenen Verstoß habe ich nicht gefunden, ich möchte aber nicht ausschließen, dass ich es übersehe.


    P.S.: Der obere Teil zu den 50% lässt sich wahrscheinlich hier anwenden. Dann bleibt die in meinen Augen schwierige Frage, ob man die 50% überschreitet. Ich sehe das nicht so klar wie du, erkenne aber, dass man 50+1 als erfüllt sehen kann.

    Bei den 50% geht es um den Nachweis, dass kein Verstoß gegen die Bestimmungen vorliegt. Ein Verstoß gegen die Bestimmungen ist aber bereits das Vorhandensein des Wirkstoffes.


    "Es ist die persönliche Pflicht der Athleten*innen, dafür zu sorgen, dass

    keine Verbotenen Substanzen in ihren Körper gelangen. Athleten*innen
    sind für jede Verbotene Substanz oder ihre Metaboliten oder Marker
    verantwortlich, die in ihrer Probe gefunden werden. Demzufolge ist es
    nicht erforderlich, dass Vorsatz, Verschulden, Fahrlässigkeit oder
    bewusster Gebrauch aufseiten der Athleten*innen nachgewiesen wird,
    um einen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen gemäß Artikel 2.1
    zu begründen."


    Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit eines Verstoßes nahezu 100%, auch wenn es fast sicher keine Absicht war.

    Das wäre richtig bei Mitteln wie Epo oder Steroiden aber nicht bei Aufputschmitteln.

    Die muss man in Mindestmengen in einem ziemlich engen Zeitfenster vor oder während des Wettkampfes nehmen, damit sie überhaupt eine leistungssteigernde Wirkung im richtigen Moment haben. Die Probe wird kurz nach Wettkampfende genommen.

    Berücksichtigt man die übliche Nierenfunktion kann man schon einen Grenzwert errechnen, der darauf schließen lässt, daß zum Zeitpunkt des Wettkampfes keine leistungssteigernde Wirkung vorlag.

    Die kleine nachgewiesene Menge nach dem aktuellen Spiel kann aber von einer signifikanten Menge im vorigen Spiel stammen.


    Wenn ich mich unter der Woche für die CL aufputsche und am Wochenende in der Liga getestet werde, falle ich unter den hypothetischen Grenzwert. Genauso kann man dann auch immer aufgeputscht trainieren, da ja ein paar Tage bis zum Spiel sind.

    Sorry, aber das ist eine absolute 0-Aussage.

    Es geht nicht darum Doping zu erlauben oder Dopingkontrollen abschaffen zu wollen, aber das ganze System könnte doch wohl durchaus ein paar Reformen vertragen.

    Dazu zählen für mich sinnvolle Grenzwerte, zügige Bearbeitungszeiten, evtl. Bewährungsregeln für Ersttäter, oder in dubio pro reo für den Athleten in unklaren oder minder schweren Fällen.

    Die ganzen selbstgefälligen Moralisten will ich mal hören, wenn es um einen ihrer Spieler geht.

    Ich reiße mal den markierten Teil aus dem ansonsten sinnvollen Beitrag: Grenzwerte bringen nur dann etwas, wenn jeder Athlet in festen kurzen Zeitabständen kontrolliert wird. Ansonsten weiß man nicht, ob die eingenommene Menge vernachlässigbar war oder ob eine signifikante Menge eingenommen wurde und es nur lange her ist.

    Ich glaube, dass in Portners Fall isoliert betrachtet ein Freispruch nicht unpassend ist.


    Die Regelung ist aber nun einmal: Der Sportler muss nachweisen, wie der Wirkstoff in den Körper gelangt ist. Ich habe schon einmal geschrieben, dass das in der Praxis in 99% der Fälle unmöglich ist, ein Nachweis der Plausibilität ist kein Nachweis darüber, dass es so passiert ist. Das macht diese Regelung so schwierig.


    Die große Frage ist: Will man wirklich eine andere Regelung oder nicht? Man hat hier denke ich völlig zurecht Angst davor, dass man Präzedenzfälle schafft. Jeder tatsächliche Doper kann dann die kleinen Restmengen, die sich zum Testzeitpunkt noch im Körper befinden, mit Portners Argumenten erklären. Das kann dann ganz schnell dazu führen, dass positive Testergebnisse stark an Bedeutung verlieren. Im MMA gab es z.B. genau solche Situationen (Jon Jones und die Pikogramm Geschichte). Ein stures Beharren darauf, dass der Sportler als Teil seines Berufs dafür Sorge zu tragen hat, dass keine verbotenen Substanzen in den Körper kommen, könnte für den Sport tatsächlich sogar besser sein, aber meine Meinung ist da momentan noch nicht fest ausgebildet.

    Was passiert eig, wenn jetzt sowohl Mrkva als auch Samir gerne gehen möchten ?


    Schließlich wissen beide, dass sie jetzt im Prinzip degradiert wurden und in einem Jahr sowieso für beide Schluss ist.

    Schon krass, dass beide auf einen Schlag bzw von heute auf morgen erfahren, dass sie nur noch die klare Nr.2 sind UND nächsten Jahr auf jeden Fall gehen dürfen.


    Beide haben das mit Sicherheit nicht "von heute auf morgen" erfahren. Ich finde beide super, aber man musste etwas machen.


    Sollten beide bleiben wollen, hat der THW Pech gehabt. Sollten beide gehen wollen, was ich nicht glaube, so hat einer der beiden Pech gehabt. Klingt hart, aber so einfach ist das.

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