Na das geht ja schon wieder heiß her hier. Ich bin tatsächlich irgendwie hin und her gerissen.
Da wo ich klar bin, ist die Freude für den Menschen und Sportler Nikola Portner, dass er wieder das machen darf, was seine Profession ist. Sport machen, trainieren, soziale Kontakte, Mannschaft, Verein ... all das wird ihm gefehlt haben und das bekommt er jetzt zurück. Das ist gut so.
Die Entscheidung des HBL-Präsidiums hat bei mir trotz Fanbrille etwas Bauchgrummeln erzeugt - und da kann ich bspw. auch Arcosh ein Stück weit verstehen. Das mag aber auch mit meiner Unkenntnis des Regelwerkes zusammenhängen und der laienhaften Bewertung der Sache durch mich. Platt gesagt, war für mich immer klar, mit positiver B-Probe obliegt die Beweislast der Unschuld dem Athleten und unter Beweis habe ich auch immer 100% Beweis und keine schlüssige Darlegung verstanden - also Mathe Klasse 6, q.e.d., hieb- und stichfest. Das Exempel mit den verunreinigten Schmerztabletten war das Muster und Zahnpasta oder falsches Müsli reichen eben nicht.
Das Regelwerk sieht das aber offensichtlich anders. Wahrscheinlichkeit des Sachvortrags von 50+1 reichen aus und das konnte Portner darlegen.
Ich glaube im übrigen, dass das Thema Fremdkontakt und geringe Nachweismenge nur Sekundärargumente waren, um das wie plausibel zu machen. Maßgeblich für mich wäre gewesen, was die Haaranalysen und die weiteren Tests ergeben haben. Das müsste ja quasi wie ein Eisbohrkern zu sehen sein und Rückschlüsse auf das übliche Verhalten des Sportlers erlauben. Hätte er systematisch oder einmalig Stoffe in so hoher Dosis konsumiert, dass eine leistungssteigernde Wirkung erreichbar gewesen wäre, so hätte man da etwas gefunden. Damit wäre das Argument, er hätte vor dem Spiel konsumiert und man weist nach dem Spiel nur geringe Restmengen nach (weil schnell abbauend), die ursprüngliche Dosis wäre aber leistungssteigernd gewesen, weg. Vorausgesetzt, die leistungssteigernde Dosis ist in Haarproben auch nachweisbar. Das ist natürlich wieder nur meine laienhafte Interpretation. Das HBL-Präsidium wird das sicher auch nicht genauer wissen, sich von Experten aber erläutert haben lassen.