ZitatAlles anzeigenStreckenpräsentation in Paris
Tour 2008: Keine Transfers, kürzere Etappen
25.10.2007 - Paris (dpa/Ra) - Zum ersten Mal seit 40 Jahren verzichtet die Tour de France im kommenden Jahr auf einen Prolog zum Auftakt. Die 95. Tour, die nach der Ära Lance Armstrong ihren dritten Anlauf zum «Neuanfang» startet und ihre Anforderungen etwas drosseln will, beginnt am 5. Juli in Brest in der Bretagne mit einem 195 Kilometer langen Teilstück nach Plumelec. Die Frankreich-Rundfahrt, die in diesem Jahr durch zahlreiche Dopingfälle und den Rauswurf des belasteten Spitzenreiters Michael Rasmussen sowie des Kasachen Alexander Winokurow geprägt war, endet nach 3 554 Kilometern am 27. Juli auf den Pariser Champs Elyseés.
Durch längere Ruhezeiten für die Fahrer durch wegfallende Transfers und kürzere Etappen soll sie «entschärft» werden. Zum offiziellen Bruch mit dem Weltverband UCI kam es nach dessen Einlenken, die großen Rundfahrten aus dem Protour-Wettbewerb zu lösen und die Einladungs-Kriterien den Veranstaltern zu überlassen, nicht.
Die Vorlage eines Blutpasses wird «ethische Bedingung» für die Startberechtigung zur nächsten Tour werden. Das sagte Patrice Clerc, der Präsident des Tour-Organisators ASO, bei der Präsentation des Kurses im voll besetzten Palais des Congrès in Paris. Die Einführung eines «Blutpasses» mit allen relevanten Daten von Doping-Kontrollen war das wichtigste Ergebnis des vor zwei Tagen in Paris unter der Regie der französischen Sportministerin zu Ende gegangenen Anti-Doping-Gipfels.
Dabei saßen ASO, UCI und Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, in Fragen der Doping-Bekämpfung selten einer Meinung, an einem Tisch. Clerc sieht die übel beleumundete Sportart nach dem Gipfel sogar als Vorreiter für andere Sport-Disziplinen: «Der Radsport hat den Weg gezeigt.»
Die Tour 2008, die nach neun Jahren wieder einen Abstecher nach Italien einlegt, führt zuerst durch die Pyrenäen, dann die Alpen. Nach einem Jahr Pause steht wieder der traditionelle Aufstieg in das Ski-Paradies L`Alpe d`Huez auf dem Programm. Insgesamt gibt es vier Bergankünfte. Zwei Zeitfahren - 4. Etappe über 29 Kilometer, 20. Etappe über 51 Kilometer - stehen auf 21 Etappen bevor. Die oft kritisierten, Kräfte zehrenden langen Transfers für die Fahrer sollen 2008 entfallen. Eine sportliche Neuregelung ist bemerkenswert: In keinem Etappenziel gibt es Zeitgutschriften.
«Das wichtigste für mich war heute die Aussage, dass die Ethik entscheidend sein soll, welche Teams eingeladen werden. Es ist weiter sehr bemerkenswert, dass wir keine Bonifikationen mehr haben und durch die wegfallenden, langen Wege nach den Etappen, jeden Tag eine Stunde mehr Zeit für Erholung der Fahrer haben», sagte Hans-Michael Holczer, der Chef des Gerolsteiner-Teams, der dafür plädierte, dass die Landesverbände ihre Fahrer gegenseitig kontrollieren, das heißt Spanier kontrollieren deutsche Fahrer, Franzosen italienische Fahrer und so weiter. Das wäre laut Holczer eine lohnende «Investition in die Chancengleichheit.»
«Die wegfallenden Zeit-Bonifikationen machen die erste Woche weniger nervös. Aber die verkürzten Etappen bürgen auch besondere sportliche Gefahren. Fehlende lange Transfers gehen in die richtige Richtung, dass sich die Fahrer mehr erholen können. Allerdings ist die Tour für die deutschen Fans dadurch in nächsten Jahr besonders `weit weg`», sagte Rolf Aldag, Teamchef der T-Mobile-Mannschaft. "Wir wollten einen Rhythmus in die erste Woche bringen. Auf jeder Etappe gibt es Möglichkeiten zum Attackieren", so Tour-Direktor Christian Prudhomme
Unter den Gästen saß in Paris auch der diesjährige Toursieger Alberto Contador, der unter Verdacht steht, Kundes des Madrider Doping-Arztes Eufemiano Fuentes gewesen zu sein. Der Spanier Radprofi widersprach stets dieser Version und hatte auch Rückendeckung durch den Sportminister seines Landes erhalten.
ZitatAlles anzeigen3554 km von Brest nach Paris
Tour de France 2008: Die Etappen
25.10.2007 - (Ra) - Das Peloton erwartet 2008 eine Tour de France, die von den Organisatoren anspruchsvoll, aber dennoch moderat gestaltet wurde. Bemerkenswert ist, dass für die 95. Auflage der dreiwöchigen Rundfahrt keine Transfers vorgesehen sind. Der Auftakt der insgesamt 3554 Kilometer langen Rundfahrt findet am 5. Juli in der Bretagne statt. Danach wird die Tour gegen den Uhrzeigersinn fortgesetzt. Dabei müssen zunächst die Pyrenäen und dann die Alpen überquert werden.
Bei der 95. Auflage warten zwei Zeitfahren auf das Peloton. Der erste Kampf gegen die Uhr rund um Cholet wird mit 29 Kilometern jedoch recht kurz ausfallen. Das Zeitfahren am Vorschlusstag hingegen wird mit 53 Kilometern an die Länge der Vorjahre anknüpfen. Die Rundfahrt endet am 27. Juli in Paris auf den Champs-Elysées.
Die Etappen:
Samstag, 5. Juli
Brest – Plumelec 195 km
Sonntag, 6. Juli
Auray – Saint Brieuc 165 km
Montag, 7. Juli
Saint malo – Nantes 195 km
Dienstag, 8. Juli
Cholet – Cholet 29 km (EZF)
Mittwoch 9. Juli
Cholet – Chateauroux 230 km
Donnerstag, 10. Juli
Aigurande – Super-Besse Sancy 195 km
Freitag, 11. Juli
Brioude – Aurillac 158 km
Samstag, 12. Juli
Figeac – Toulouse 174 km
Sonntag, 13. Juli
Toulouse – Bagnères de Bigorre 222 km
Montag, 14. Juli
Pau – Hautacam 154 km
Dienstag, 15. Juli
Ruhetag in Pau
Mittwoch, 16. Juli
Lannemezan – Foix 166 km
Donnerstag, 17. Juli
Lavelanet – Narbonne 168 km
Freitag, 18. Juli
Narbonne – Nimes 182 km
Samstag, 19. Juli
Nimes – Dignes les Bains 182 km
Sonntag, 20. Juli
Dignes les Bains – Prato Nevoso 216 km
Montag, 21. Juli
Ruhetag in Cueno
Dienstag, 22. Juli
Cueno – Jausiers 157 km
Mittwoch, 23. Juli
Embrun – l’Alpe d’Huez 210 km
Donnerstag, 24. Juli
Bourg d’Oisans – Saint Étienne 197 km
Freitag, 25. Juli
Roanne – Montlucon 163 km
Samstag, 26. Juli
Cérilly – Saint Amand Montrond 53 km (EZF)
Sonntag, 27. Juli
Étampes – Paris Champs-Élisées 143 km
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ZitatAlles anzeigen95. Tour de France
Ausgewogene Strecke mit l´Alpe d´Huez als Höhepunkt
25.10.2007 - (sid/Ra) - Die Tour de France setzt im kommenden Jahr auf zwei Einzelzeitfahren und den legendären Anstieg nach L'Alpe d'Huez, verzichtet aber auf einen Prolog. Die Organisatoren der "Großen Schleife" haben in Paris eine ausgewogene Strecke für die Frankreich-Rundfahrt 2008 präsentiert. Die 95. Ausgabe der Tour führt vom 5. bis 27. Juli 2008 über 3554km und 21 Etappen von Brest in der Bretagne über Pyrenäen und Alpen zum traditionellen Ziel auf die Pariser Champs Elysées.
Erstmals seit 1966 beginnt die Frankreich-Rundfahrt wieder mit einer „Etappe en ligne“ anstelle eines kurzen Vorspiels, der Anstieg nach L'Alpe d'Huez soll vier Tage vor der Ankunft auf den Paris Champs Elysées für die sportliche Vorentscheidung sorgen. Fünf Bergetappen, davon zwei in den Pyrenäen und drei in den Alpen, sowie zwei Einzelzeitfahren über 29km (4. Etappe) und 53km (20. Etappe) stehen auf dem Programm. Der Verzicht auf ein zweites langes Einzelzeitfahren dürfte dem amtierenden Champion Alberto Contador, der seine Stärken vor allem am Berg hat, erheblich entgegenkommen. Auf ein Mannschaftszeitfahren wird erneut verzichtet.
Die erste Woche soll nicht ausschließlich den Sprintern vorbehalten bleiben. Bereits am Ende der ersten Etappe gibt es am Ende einen zwei Kilometer langen Anstieg, der Klassiker-Spezialisten wie dem Gerolsteiner-Profi Stefan Schumacher die Chance auf einen Tagessieg bietet.
Hügelige Etappen führen das Peloton entgegen des Uhrzeigersinns in die Pyrenäen, wo auf der zehnten Etappe in Hautacam die erste von vier Bergankünften auf dem Programm steht.
Auf der 15. Etappe macht die Tour einen Abstecher ins italienische Prato Nevoso. Nach dem folgenden zweiten Ruhetag in Cueno geht es über den 2802 Meter hohen La Bonette, das Dach der Tour und den höchsten Pass Europas. Einen Tag später folgt die Königsetappe nach L'Alpe d'Huez, auf der die Fahrer die Pässe Galibier und Croix-de-Fer überwinden müssen.