7M-Werfen / Hinausgestellter Spieler nimmt teil

  • Zitat

    Original von jfherden
    Dennoch bleibt die Frage, ob ein hinausgestellter Spieler für ein 7m-Werfen nicht teilnahmeberechtigt ist und ob das Zulassen des Trotzdem-einsetzens ein Regelverstoß der SR und damit ein Einspruchsgrund darstellt.


    Schade, dass keiner eine Antwort kennt. :(

  • Ehe ich mir hier noch mal einen Lapsus erlaube, hab ich diesmal den Inhalt der im Internet gefundenen Regel mit meinem aktuellen Regelheft verglichen. Demnach sieht es folgendermaßen aus:


    ---


    Regel 2:2 (Kommentar)
    Entscheidung durch 7-m Werfen:


    Am 7-m Werfen dürfen hinausgestellte, disqualifizierte oder ausgeschlossene Spieler nicht teilnehmen. Jede Mannschaft benennt 5 Spieler. Diese Spieler führen im Wechsel mit der anderen Mannschaft je einen Wurf aus. Die Reihenfolge der Werfer ist den Mannschaften freigestellt.


    ---


    Das heißt: Die Schiedsrichter bekommen vor dem 7-m Werfen die Spieler benannt, die für die jeweiligen Mannschaften antreten sollen und können somit im Spielprotokoll kontrollieren, ob alle Spieler berechtigt sind am 7-m Werfen teilzunehmen. Ggf. fordern sie dann zum Auswechseln der Spieler auf. Wenn sie hier einen Fehler begehen und nicht teilnahmeberechigte Spieler teilnehmen lassen, dann ist das ein Regelfehler. Gegen diesen kann die andere Mannschaft natürlich einen Einspruch einlegen. Alles andere klären dann andere Instanzen.

  • Zitat

    Original von Blueboy
    Wenn sie hier einen Fehler begehen und nicht teilnahmeberechigte Spieler teilnehmen lassen


    Nach den alten Regeln wäre es tatsächlich so gewesen, dass nichtteilnahmeberechtigte Spieler teilgenommen hätten. Nach den neuen Regeln spielen lediglich "Spieler, die nicht am 7-m-Werfen teilnehmen dürfen". Von nichtteilnahmeberechtigt steht da nichts (mehr).


    Und genau darauf zielte meine Frage ab: Ist es nach den neuen Regeln immer noch ein Regelverstoß? Da bin ich mir nicht mehr so sicher.

  • Darf er nach der Regel (2.2 mit Verweis auf Kommentar) am 7m-Werfen teilnehmen? - Nein!
    Wenn die Schieris es merken und ihn trotzdem teilnehmen lassen, ist das dann ein Regelverstoß? - ???


    Gruß Uwe

  • 240. Wer darf an einem 7-Meter-Werfen nicht teilnehmen?
    a) Ein Spieler, der die Schiedsrichter nach Ablauf der 2. Verlängerung beleidigt hat
    b) Die Torwarte
    c) Ein Spieler mit Reststrafzeit aus der Verlängerung
    d) Ein disqualifizierter Spieler


    Lösung: a, c, d, (2:2 Com./Note/Kom., 16:5, 16:6c)



    jfherden
    Was ist der Unterschied zwischen nichtteilnahmeberechtigte Spieler und Spieler die nicht teilnehmen dürfen?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Theoitetos
    jfherden
    Was ist der Unterschied zwischen nichtteilnahmeberechtigte Spieler und Spieler die nicht teilnehmen dürfen?



    Was passiert in einem normalen Spiel wenn:
    a) ein Spieler während seiner 2 min Strafe sich auf dem Feld befindet und ein Tor erzielt welches angepfiffen wird
    b) wenn ein Spieler ohne Spielberechtigung für diese Mannschaft ein Tor erzielt (Tor wird ebenfalls angepfiffen)


    und anschließend Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt wird ?

  • @ jfherden und Uwe aus LD


    Wenn ein Spieler nicht am 7-m Werfen teilnehmen darf und es trotzdem macht, ist das natürlich ein Regelverstoß. Ich verstehe nicht, was es da nicht, was daran nicht zu verstehen ist.


    Verlasst doch mal euren Definitionswahn. Das hier ist eine ganz einfache Interpretation.



    @ Lord Vader


    a) Nach Anpfiff darf das Tor nicht mehr annuliert werden (Regel 9:2).
    b) Wenn er keine Spielberechtigung hat, dann heißt das er hat eine Sperre oder (noch) keine Spielerlaubniss von Verband/DHB.


    Zu Fall a) möchte ich keine Prognose abgeben. Die Schiedsrichter haben zumindest keinen Fehler gemacht, wenn nach der Mitteilung durch ZN/SR der fehlbare Spieler mit einer weiteren Zeitstrafe belegt wird.


    Fall b) ist hinreichend diskutiert worden. Hier ist ein Spielverlust abzusehen.

  • Dann will ich mal die Verwirrung noch weiter vertiefen:


    Wenn ein Spieler nach vier Schritten mit dem Ball ein Tor wirft, ist das dann ein Regelverstoß?


    Wenn der Schieri abgelenkt war und die ersten beiden Schritte nicht wahrgenommen hat, ist es dann ein Regelverstoß des Schieris, das Tor zu geben?


    Wenn der Schieri die Schritte gesehen hat, das Tor gibt und hinterher erklärt, der Schritt bei Ballannahme sei immer ein Nullschritt - haben wir dann einen Regelverstoß des Schieris? :hi:

    Nur Hannoveraner, die am Hauptbahnhof auf die Stadtbahnlinie 9 warten, wissen, dass die Mythen um das Bermudadreieck wahr sind. Und Hannoveraner wissen auch, dass es in Wirklichkeit zwischen dem Bahnhof und Sedanstraße/Lister Meile liegt.

  • Zitat

    Original von RolfB




    Die Mannschaftsverantwortlichen ahnten das schon. Haben den Spieler bei den ersten 5 Würfen (aus Unsicherheit) nicht eingesetzt. Dann stand es immer noch Unentschieden und weitere Werfer mussten benannt werden. Da hat es die Frage ans Kampfgericht gegeben ob der hinausgestellte Spieler werfen darf. Das Kampfgericht (bzw. einer der beiden) hat das bejaht.


    Naja, bei insgesamt 10 Schützen war ja die Zeitstrafe bestimmt schon um ;)


    Spaß beiseite...
    Für mich ein klarer Regelverstoß der Schiedsrichter und die richtige Entscheidung der Turnierleitung.


    MfG

    Einmal editiert, zuletzt von Schmiddy ()

  • Das Problem ist für mich nicht die sachlich richtige Entscheidung der Turnierleitung "im zweiten Schritt", sondern der falsche Bescheid bei der Anfrage von A.


    Danach musste A davon ausgehen, dass der Spieler spielen dürfe (und man bei dem Turnier von den üblichen DHB-Regeln in diesem einen Punkt abweiche). Dass bei einem Turnier (vollständig) nach den Regeln des DHB gespielt wird, ist ja glaub ich nicht in Stein gemeißelt.


    Danach dann A den Sieg abzuerkennen, obwohl A sich vermeintlich an die "Turnierregeln" gehalten hat, halte ich im Sinne des Sportsgeistes für fragwürdig. Ebenso den Abpfiff des Spiels um Platz 3, weil der Trainer von A noch mit der Klärung des Sachverhalts beschäftigt ist.

    MfG Felix0711


    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    3 Mal editiert, zuletzt von Felix0711 ()

  • Zitat

    Original von Schmiddy
    Für mich ein klarer Regelverstoß der Schiedsrichter und die richtige Entscheidung der Turnierleitung.


    Woher nimmst du den Regelverstoß?

  • Zitat

    Original von jfherden


    Woher nimmst du den Regelverstoß?


    Aus den Regeln.....

    Zitat

    Ist die Entscheidung durch 7-m-Werfen herbeizuführen, gelten die Bestimmungen des folgenden Kommentars.
    Kommentar: Entscheidung durch 7-m Werfen: Am 7-m Werfen dürfen hinausgestellte, disqualifizierte oder ausgeschlossene Spieler nicht teilnehmen.

    Regel 2.2 letzter Satz + Kommentar 1. Satz (schon mehrfach zitiert)

    Zitat

    Da hat es die Frage ans Kampfgericht gegeben ob der hinausgestellte Spieler werfen darf. Das Kampfgericht (bzw. einer der beiden) hat das bejaht. Daraufhin hat der Bursche geworfen und das Spiel war mit dem nächsten beiden Würfen entschieden.

    RolfB, Sachverhaltsschilderung


    Ausnahme: In den Tunierausschreibungen wurde ausdrücklich hiervon abgewichen, wovon ich nicht ausgehe, da es hierfür keinen Anhaltspunkt gibt.

  • Wäre es dann aber nicht genauso ein Regelverstoß des KG, das die Teilnahme des Spielers ausdrücklich erlaubt hat? Und müsste es bei einem Regelverstoß der SR nicht eigentlich eine Spielwiederholung geben?

  • In meinen Augen ist die Formulierung "darf nicht teilnehmen" nicht ausreichend konkret, um eine Regelwidrigkeit zu konstruieren.


    Ein Gegenspieler darf laut Regeln auch nicht näher als 3m an einem Werfer stehen, der einen formalen Wurf ausführt.


    Folge im zweiten Beispiel ist eine progressive Bestrafung für den Gegenspieler. Im ersten Fall wäre der MV verantwortlich, dass der Spieler nicht teilnehmen darf.


    Wäre denn ein Anpfeifen eines formalen Wurfes, obwohl ein Gegenspieler "nur" 2,50m entfernt steht, schon ein Regelverstoß des SR? Dann würde doch jedes Spiel aus hunderten von Regelverstößen bestehen. Das kann doch nicht Sinn der Sache sein.

  • Zitat

    Ein Spieler sollte nicht mehr als eine Verwarnung und eine Mannschaft insgesamt nicht mehr als drei Verwarnungen erhalten; die folgende Strafe muss mindestens eine Hinausstellung sein. Ein bereits hinausgestellter Spieler sollte nicht mehr verwarnt werden. Gegen die Offiziellen einer Mannschaft sollte insgesamt nur eine Verwarnung ausgesprochen werden.

    Fettungen von mir


    Diese Formulierung ist im Regelwerk extra gewählt worden, um den Vorwurf/Einspruch eines Regelverstoßes nicht durchgreifen zu lassen.


    Was ist denn die Konsequenz aus einem Regelverstoß wenn Einspruch eingelegt wird? - NIX!
    Erst wenn festgestellt wird, dass dieser Regelverstoß spielentscheidend war, kann es Konsequenzen geben.


    Zitat

    Der Einspruch wurde form- und fristgerecht eingelegt und ist auch in der Sache begründet. In der oben beschrieben Situation hätte gem. Regel 2:5 der IHF-Regeln keine Auswechslung stattfinden dürfen. Die Regel geht auch ausdrücklich auf Verletzungen ein, wobei sie ausdrücklich eine Auswechslung bei der verteidigenden Mannschaft nur dann zulässt, wenn es sich bei der Verletzten um die Torfrau handelt. Alle anderen Auswechslungen müssen gem. Regel 4:5 mit einer Hinausstellung geahndet werden. Demnach liegt ein Regelverstoß der SR vor, dessen Beurteilung ob seiner Spielentscheidenden Bedeutung dem VSpG unterlag. Bei seiner Entscheidung, dem Einspruch stattzugeben, folgt das VSpG der gängigen Rechtssprechung des Bundesgerichts des DHB, nachdem Regelverstöße der SR u.a. immer dann als spielentscheidend zu werten sind, wenn das Spiel mit dem Ergebnis unentschieden endete oder die Tordifferenz nicht mehr als einen Treffer beträgt.


    Urteil 7/2008 des Hess. Verbandssportgerichts


  • Hier würde es meiner Meinung nach ein Regelverstoß werden, wenn der SR die Situation zwar erkennt (es also pfeift), aber nicht die vorgeschriebene Strafe ausspricht. Wenn er das Spiel einfach nur anpfeift, könnte er sich immer noch darauf berufen, dass er es nicht gesehen hat, dass der Spieler nicht 3, sondern nur 2,5 Meter entfernt stand (und weis das mal nach).

  • Zitat

    Original von Uwe aus LD
    [QUOTE]Ein Spieler sollte nicht mehr als eine Verwarnung und eine Mannschaft insgesamt nicht mehr als drei Verwarnungen erhalten; die folgende Strafe muss mindestens eine Hinausstellung sein. Ein bereits hinausgestellter Spieler sollte nicht mehr verwarnt werden. Gegen die Offiziellen einer Mannschaft sollte insgesamt nur eine Verwarnung ausgesprochen werden.

    Fettungen von mir


    Diese Formulierung ist im Regelwerk extra gewählt worden, um den Vorwurf/Einspruch eines Regelverstoßes nicht durchgreifen zu lassen.


    uwe
    nur mal zum Begriff "sollte" aber das dürftest du besser wissen und interpretieren können als ich. Auslegung im Deutschen Recht:


    Eine "Soll -Vorschrift" ist zwar verbindlich, jedoch führt aber ein Verstoß gegen sie nicht zur Nichtigkeit.
    Gruß
    Thomas

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • @ thomask:
    Genau das wollte ich sagen in Abgrenzung zu der folgenden Aussage:

    Zitat

    Original von jfherden
    In meinen Augen ist die Formulierung "darf nicht teilnehmen" nicht ausreichend konkret, um eine Regelwidrigkeit zu konstruieren........


    Deshalb schrieb ich nach dem Regelauszug auch :

    Zitat

    Diese Formulierung ist im Regelwerk extra gewählt worden, um den Vorwurf/Einspruch eines Regelverstoßes nicht durchgreifen zu lassen.


    Für uns Schieris verbindlich, aber wenn wir dagegen mal verstoßen kann uns keiner nen Strick draus drehen (selbst dann nicht, wenn spielentscheidend.).


    Gruß Uwe

  • uwe, Thomas:
    Lest mal bitte meinen Beitrag genauer. Ich sprach nicht von einer zweiten Gelben Karte. Ich sprach davon, dass ein Spieler, der einen Abstandsverstoß begeht, von den SR nicht bestraft wird. Nach den Regeln ist es ein progressiv zu bestrafendes Verhalten und in Regel 16:3 steht, dass die Hinausstellung zu geben "ist". Das ist keine "soll"-Regelung.


    Zitat

    Original von Lasse
    dass er es nicht gesehen hat, dass der Spieler nicht 3, sondern nur 2,5 Meter entfernt stand (und weis das mal nach).


    Dann lass es nicht 2,5 sondern 1m sein ;)

Anzeige