Grundübung vs. Grundspiel

  • Hallo liebe Trainerkollegen,


    nachdem ich hier schon seit langem mitlese und den ein oder anderen Tipp in mein Training eingebaut habe bzw. beachtet habe, benötige ich auch Eure Hilfe.
    Es geht mir hierbei um die Unterscheidung Grundübung/Grundspiel.
    Im Rahmen der C-Lizenz-Prüfung wollte ich die Kinder (E-Jugend) im jeweiligen Passen auf das Tor werfen lassen. Ist dies noch eine Grundübung oder schon ein Grundspiel? Wenn es eine Grundübung wäre und modifiziere ich diese Übung, indem ich einen Abwehrspieler dazunehme, wird es dann zum Grundspiel?


    Ich bin nach dem ganzen Theorielernen ganz durcheinander und würde mich freuen, wenn Ihr mir helfen könntet.


    Vielen Dank,
    Melissa :hi:

  • da hatten wir heftige diskussionen bei unserem lehrgang.


    was ich mir gemerkt habe ist folgendes:


    immer wenn auf das tor geworfen wird, dem vorgeschaltet müssen die spieler eine entscheidung treffen, handelt es sich um ein grundspiel. weiterhin ist es ein gesteurtes freies spiel. da es ein spiel ist, müssen abwehr und angriff vertreten sein.


    grundübungen dienen dazu, bestimmte abläufe mit einer hohen wiederholungszahl zu automatisieren.


    ich erhebe keinerlei anspruch, dass es so lehrmeinungskonform ist, wie geschrieben hatten wir lange diskussionen darüber, wie es zu definieren sei. klaus feldmann hat ende letzen jahres/ anfang diesen jahres einen artikel dazu in der ht veröffentlicht.

  • Ich danke Dir für Deine Rückantwort.


    Auch in unserem Lehrgang waren hierzu heftige Diskussionen ausgebrochen, so dass ich nunmehr sehr irritiert war. Man sagte uns, dass wir die Kinder immer aufs Tor werfen lassen sollen, da sie nunmal deswegen auch ins Training kämen. Das heißt demzufolge für mich, dass ich auch Übungen mit Torabschluss ohne Abwehr als Grundübung definieren kann, oder?

  • ich sage ja. verbinde das noch mit athletischen belastungen verbinden und dann sollte es wunderprächtig sein. aber was die prüfer sagen, weiß ich nicht.

  • Die entsprechenden Definitionen inkl. Beispiele finden sich hier:


    Feldmann, K.: Üben und Spielen. In: 'handballtraining' 36 (2014) 4, 36-48.


    Wer mir per PN seine Emailadresse schickt, kann den Beitrag als PDF-Datei erhalten.




    @ melissaeth: in welchem Verband machst Du die Ausbildung?

  • Bei uns in Bayern wurde das so definiert, dass Grundspiele 2-1, 2-2, 3-2, 3-3, 4-3, 4-4 und 5-4 sind. Alles darunter ist Gründübung, alles darüber Zielspiel. Außerdem kann man sich merken, dass der Bewegungsablauf von Grundübungen vorgegeben ist, von Grundspielen nicht.

  • Bei uns wurde es folgendermaßen differenziert und definiert:


    Grundübungen: schulen spielnah technisch-taktische Schwerpunkte. Die Handlungsmöglichkeiten sind zugunsten einer hohen Wiederholungszahl begrenzt. (schließt aber den Torwurf mE auch nicht aus)


    Grundspiele: sind freie, kreative Spiele mit Raumvorgaben, taktischen Vorgaben und reduzierter Spielerzahl. Sie dienen der Vermittlung taktischer Grundprinzipien.


    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!


    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • Langsam werde ich ruhiger im Hinblick auf die Prüfung. Aufgrund Eurer Erläuterungen wär ich doch nicht so auf dem Holzweg, nur die Diskussionen im Lehrgang hatten mich wieder aus dem Konzept gebracht.


    Ich danke Euch :hi:

  • Hallo Ballträger, ich befinde mich gerade in der Ausbildung und bin auf deinen Beitrag gestoßen. Das Problem kommt wohl offensichtlich immer wieder auf und es gibt Unklarheiten über die Begrifflichkeiten :)
    Leider ist mein Versuch dich in einer privaten Nachricht um das PDF von Feldmann zu bitten offensichtlich gescheitert. Vielleicht liest du das und es wäre möglich, dass du mir den Artikel zukommen lässt. Herzlichen Dank! :hi:

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