Plattenkiste - Musikgeschwätz

  • ne um Gottes Willen, der Quentin is ein "Guter" großer, toller einfach Klasse Regisseuer, der genial klauen kann;)

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)


    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Habe gerade ein Buch gelesen, dass m.E. hier besser aufgehoben ist, als in dem Bücherthread (außerdem wollte ich den hier wieder hochholen).
    Das Buch: Sky Nonhoff "Don't believe the Hype! Die meistüberschätzten Platten der Popgeschichte"
    Das Buch handelt davon, das einige keine Lust mehr haben, sich den Musikgeschmack von anderen aufdrücken zu lassen, von den sogenannten Kritikern, der Industrie. Es handelt davon, dass auch sogenannte Meilensteine immer wieder neu betrachtet werden dürfen.
    Es befriedigt die Sehnsucht, endlich wieder bissige Plattenkritiken zu lesen, wo in der heutigen zeit der bissigste Kritiker der gute Herr Bohlen ist und kleine Kinder kritisiert.
    Platten, die dort eine mehrseitige Kritik erfahren sind:


    Neil Young: Harvest (1972) Rust never sleeps (1979)
    The White Stripes: White blood cells (2001)
    Sex Pistols: Never mind the bollocks (1977)
    The Beatles: Seargent Pepper's Lonely Hearts Club Band" (1967)
    Guns 'n' Roses: Appetite for destruction (1987)
    The Doors: Same (1967)
    Buena Vista Social Club: Same (1997)
    Eric Clapton: Unplugged (1992)
    Marvin Gaye: What's going on (1971)
    Coldplay: Parachutes (2000)
    The Allman Brothers Band: At Fillmore East (1971)
    Tom Waits: Rain Dogs (1985)
    Nick Cave: The Boatsman's call (1997)
    Red Hot Chili Peppers: Blood Sugar Sex Magic (1991)
    Genesis: The Lamb lies down on Broadway (1974)
    Serge Gainsbourg: Vu de L'Extérieur (1973)
    The Stone Roses: Same (1989)
    Led Zeppelin: IV/Four Symbols (1971)
    Black Flag: Damaged (1981)
    Rollins Band: The end of silence (1992)
    Franz Ferdinand: Same (2004)
    Elvis Presley: The Original Sun Sessions (1954/55)
    Bruce Springsteen: Born to run (1975)
    Meat Loaf: Bat out of hell (1977)
    Patti Smith: Horses (1975)
    R.E.M.: In Time (2003)
    Syd Barrett: The Madcap laughs (1970)
    Pink Floyd: Dark side of the moon (1973)
    Madonna: Like a virgin (1984)
    Lenny Kravitz: Mama said (1991)
    The Velvet Underground & Nico: Same (1966)
    Lou Reed: Transformer (1972)
    Nico: Chelsea Girl (1968 )
    Bob Dylan: Blood on the Tracks (1975)
    Fehlfarben: Monarchie und Alltag (1980)
    Oasis: Definitely Maybe (1994)
    Benjamin v. Stuckrad-Barre: Soloalbum (1998 )
    Lucinda Williams: Car wheels on a gravel road (1998 )
    Sly & the family stone: There's a riot goin on (1971)
    Nick Drake: Pink moon (1972)
    Nirvana: Nevermind (1991)
    MC5: Kick out the jams (1969)
    Van Morrison: Astral Weeks (1968 )
    Police: Synchronicity (1983)
    Sting: Dream of the blue turtles (1985)
    Johnny Cash: American Recordings (1994-2002)
    Frank Zappa & the mothers: Over-nite sensation (1973)
    Bob Dylan: Blonde on blonde (1966)
    Rolling Stones: Exile on Main Street (1972)
    Dire Straits: Brothers in arms (1985)
    Brian Wilson: Smile (2004)
    Pearl Jam: Ten (1991)
    Eminem: The Marshall Mathers LP (2000)
    The Byrds: Sweetheart of the rodeo (1968 )
    Gram Parson: GP (1973)
    Kruder & Dorfmeister: DJ kicks (1996)
    Herbert Grönemeyer: Mensch (2002)
    Robert Johnson: Complete Recordings (1990)
    Moby: Play (1999)
    Robbie Williams: Swing when you're winning" (2001)
    The Band: Music from Big Pink (1968 )
    Jimi Hendrix Experience: Electric Ladyland (1968 )
    The Clash: London Calling (1979)
    Norah Jones: Come away with me (2002)
    The Stooges: Same (1969)
    Iggy Pop: Lust for Life (1977)
    U2: The Joshua Tree (1987)
    Björk: Debut (1993) Medúlla (2004)
    The Libertines Up the bracket (2002)
    The Strrokes: Is this it (2001)
    Grateful Dead: Live/Dead (1969)
    Radiohead: OK Computer (1997)


    Nicht dass ich die Alben nicht mögen würde, einige davon befinden sich in meinem Besitz und auch zu meinen Lieblingen, aber man muss auch mal sagen dürfen, dass nicht alles, was Dylan von sich gibt, große Lyrik ist (was wäre aus Blowing in the wind geworden, wenn es nicht von Dylan wäre) Elvis Presley lediglich weiß aber nicht besser als der Rest seiner Zeit war und Syd Barrett mächtig ein an der Klatsche hat. Und das VW die Musik eines schwer depressiven, kurz vor seinem freitod stehenden Nick Drake zur neuen wohlfühlmusik macht, muss man auch nicht mögen. Und Robert Johnson kann posthum von Glück reden, dass irgendjemand mal so nen Witz mit dem Teufel erzählt hat und alle das glaubten.
    Ich habe das Buch auf jeden Fall genossen, jetzt kann ja jeder erst mal seine Lieblinge verteidigen oder die Gunst der Stunde nutzen und auch nachtreten.

  • Mhmm. Wenn Blood Sugar Sex Magic von den Red Hot Chili Peppers zu den meistüberschätzten Alben gehört, dann frage ich mich, was ist denn dann mit den Folgealben (und zwar allen)?

  • Zitat

    Original von Phunky
    Mhmm. Wenn Blood Sugar Sex Magic von den Red Hot Chili Peppers zu den meistüberschätzten Alben gehört, dann frage ich mich, was ist denn dann mit den Folgealben (und zwar allen)?


    8o Joshua Tree von U2, Debut von Björk, BSSM von RHCP, Coldplay, Nick Cave... ich sollte mir das Buch mal näher anschauen...


    Seltsames Thema hier - worum geht es Euch eigentlich? Kein roter Faden - von Höcksken auf Stöcksken...

  • Zitat

    Original von Bienchen
    8o Joshua Tree von U2


    Meines Erachtens gehört jedes Album von Laienprediger Bono zu den überschätztesten. Das bedeutet erstmal jedes Album vor Pop. Und ich denke, jedes danach auch ;).

  • Zitat

    Original von Phunky


    Meines Erachtens gehört jedes Album von Laienprediger Bono zu den überschätztesten. Das bedeutet erstmal jedes Album vor Pop. Und ich denke, jedes danach auch ;).


    Ich find U2 genial und großartig.


    M.E. hat Bonos soziales Engagement keine Auswirkung auf die Musikqualität.

    Einmal editiert, zuletzt von BrittaF ()

  • Zitat

    Original von Bienchen
    Ich find U2 genial und großartig.


    M.E. hat Bonos soziales Engagement keine Auswirkung auf die Musikqualität.


    Ich meine nicht sein soziales Engagement, sondern die pathostriefenden Frühwerke seiner Kombo. Nicht dass ich sie nicht auch gehört hätte, aber ich kann's heute nicht mehr ertragen.


    Gut, lieber UlfN, zu einigen wenigen dann auch mein Senf:


    Guns 'n' Roses: Appetite for destruction (1987)
    Beliebig zu ersetzen, ergänzen durch jedes andere Album dieser Band. Das hier genannte, ist in meinen Augen noch eines der besseren. Ansonsten konnt ich Axls Genöle nie viel abgewinnen und Slash ist nichts als eine schlechtere Jimmi Page Kopie, nur dass der sich wirklich die Haare mit Whiskey gewaschen hat...



    Red Hot Chili Peppers: Blood Sugar Sex Magic (1991)
    Kann ich nur bedingt nachvollziehen, im Vergleich zu den Vorgänger-Alben recht eingängig, aber immer noch RHCP. Im Gegensatz zu dem kranken "One Hot Minute" (Peppers meets Jane's Addiction, was soll da schon rauskommen) und dem ganzen Popscheixx den sie seitdem so veröffentlichen.


    Genesis: The Lamb lies down on Broadway (1974)
    Jo. Wenn ich mich recht erinnere, Genesis noch mit Peter Gabriel (das letzte Album). Wie fast alles andere, was so krampfhaft Kunst sein soll, ein totaler Reinfall.


    Meat Loaf: Bat out of hell (1977)
    Auch das kann ich unterschreiben. Laaaaaangweiliger Bombasthardrock, konnte nie verstehen wie sich das jemand freiwillig antut.



    Benjamin v. Stuckrad-Barre: Soloalbum (1998 )
    Der kleine Spinner ist m.E. in allem überschätzt, was er so tut. Er kann zwar schreiben, hat aber nichts zu sagen. Das teilt er mit seinen anderen geistreichen Arrogantlingkollegen wie Christian Kracht, Eckhard Nickel und so weiter.


    Rolling Stones: Exile on Main Street (1972)
    Die meist überschätzte Band der Welt. Mag sein, dass die mal Bedeutung hatten, aber das muss wohl vor 1970 gewesen sein. Mir ist ein Rätsel warum da heute immer noch zahlende Kunden zu den Konzerten stiefeln.


    Radiohead: OK Computer (1997)
    Endlich sagt das mal einer. Die gehen mir von Beginn an auf die Nerven. Kid A, OK Computer, Amnesiac, danach habe ich aufgehört sie zu hören zu versuchen...



    ...Fortsetzung folgt...

    Einmal editiert, zuletzt von Phunky ()

  • :klatschen::klatschen::klatschen::klatschen::klatschen:
    Es geht los!
    Ich dachte schon, ich hatte mich mit dem Thema vertan, interessiert keine Sau.
    Ja, Britta, es bringt Spass das Buch zu lesen, ist von diversen Authoren (auch den von mir sehr geschätzten Detlef Diederichsen) und wenn man damit umgehen kann, das seine eigenen Lieblinge kritisch betrachtet werden (auch unser beider Lieblinge Depeche Mode), dann ließt man hier ein paar scharfzüngige Aufsätze.
    Und die Argumente sind nachvollziehbar, nicht unbedingt überzeugend, aber nachvollziehbar.
    Kostprobe zum guten alten Nick Cave: "Auf dem selben gepflegten Spielplan gepflegter Endzeitstimmung steht seit ebenfalls gut 2 Dekaden Nick Cave, der schwarze Romantik, alttestamentarische Priesterpose und Delta-Blues zu gelgestylten Dark-Wave-Oden zusammengerührt - und sich dabei ebensowenig wie Waits auch nur einen Zentimeter von der kreativen Stelle bewegt. Über die Jahre zu einer Art Gothic-Ausgabe von Nora Jones geworden, gilt Cave bei Menschen mit gesundem Dornröschenschlaf immer noch als Underground; und im Schlummer stört es auch nicht, daß er auf "The boatman's call" in besonders einlullenden Momenten (Are you the one I've been waiting for?) unverkennbar wie der dunkel eingefärbte Zwilling von Michael Bolton klingt."
    Herrlich, bissig, auch wenn ich die Scheibe liebe.
    Zu den Chili nPeppers muss ich sagen, dass das Album exemplarisch rausgegriffen wurde und über die unglaublich intelligenten Partyspäße, in Musik geformt, der RHCP herzieht.
    Ich dachte mir, das macht Spaß, lasst uns Denkmäler einreißen, laßt uns über Musik streiten. Und Sie danach wieder liebhaben (im Anhang befinden sich noch einige Empfehlungen, da taucht auch durchaus wieder (z.B.) Die Sun Sessions von Elvis auf, sprich, alles nicht zu ernst nehmen).


    So dann auch noch ein paar Meinungen von mir zu den Meisterwerken.


    Robbie Williams - Swing when you are winning
    Retter oder Bestatter? Ich denke letzteres. Lasst uns alle Anzüge anziehen und über fett produzierte Streicher Klassiker singen. Guck mal, ich kann zwinkern wie Franke, lächeln wie Dean und so ein bißchen gucke ich doch wie Nat King Cole? Netter Witz über ein totes Genre, herrlich unstörend für das nächste Kaufhaus.


    Björk
    Durchgeknallt ist sie, eigentlich meißt ein gutes Argument für mich, Sie zu mögen. Gut produziert, immer von der Creme de la Creme noch dazu.
    Und dennoch regt sich bei mir nichts, keine Emotion.
    Ein paar Ausnahmen vielleicht, aber - kein Grund für solch eine Karierre (Obwohl, wenn ich auf die aktuelle Nummer eins schaue - MEHR BJÖRK!)


    Oasis
    Was ist eigentlich groß an Oasis, außer Ihren Klappen. Sicher ein paar schöne Melodien, Wonderwall liebe ich abgöttisch, aber ansonsten?
    Bester Britpop seit den Beatles? Ich weiß nicht, eher Dutzendware.


    Nora Jones
    Wenn hier noch einer sagt, der Jazz ist zurück, dann erschieß ich ihn. Tote Musik für den Mittelstand, für die, die mit dem (zu) intellektuellen Jazz der Marsallis-Brüder nichts anfangen können (und auch nicht im Anzug zum Konzert wollen) und doch so gebildet sein wollen, Jazz und damit E-Musik zu hören.


    So, auch von mir vielleicht noch mehr, ich freue mich auf jeden Fall, dass Phunky und Bienchen hier mit aufgesprungen sind, dass man endlich mal etwas diskutiert.


  • Das - kann - der - Kerl - nicht - ernst - meinen.


    Alleine schon die Gottheiten in einer Liste mit Rotz wie Eminem oder GnR zu stellen ist pure Häresie (und das ist ja eigentlich MEIN Metier :D ).


    Sgt.Pepper's
    Was wäre, wenn die Beatles nur Revolver und Sgt.Peppers veröffentlich hätten ? Richtig, sie wären trotzdem die wichtigste Band der Welt gewesen. Diese beiden Alben, und dabei Sgt. Pepper's im Besonderen, sind nicht nur die Meilensteine in der Geschichte der Beatles sondern in der Entwicklung der Populären Musik überhaupt. Wie jemand dieses Album als "überschätzt" bezeichnen kann, ist mir ein Rätsel...


    Led Zeppelin (IV)
    Enthält Stairway to heaven, Battle of Evermore und When the leave breaks und damit in knapp 21 Minuten mehr göttliche Noten als andere in ihrem gesamten Leben spielen. Nuff said.

    Bruce Springsteen: Born to run (1975)
    :wall: !!! Den Schuss nicht gehört ??? Jungleland, Thunder Road und Born to run sind Springsteen-Evergreens und gehören zum Besten was der Boss je genuschelt hat. Born to run wurde 1999/2000 irgendwo sogar (BBC?? Ich weiss es nicht mehr) zum "Song des Jahrhunderts" gewählt. Dieses Album bildet mit seinen drei Nachfolgern (Darkness on the Edge of Town, The River und Nebraska) das Herz der golden era of bruce springsteen. Danach erschien dann leider Born in the USA. Schade. Trotzdem Danke nach New Jersey !


    Meat Loaf: Bat out of hell (1977)
    OK, für Jim Steinmanns Zeug muss man einen guten Tag haben. Aber niemand singt seine Pop-Arien besser als Meat Loaf anno '77, auch wenn Bonnie Tyler und Tina Turner das vielleicht anders sehen ("Total Eclipse of the heart" z.B. stammt aus der selben Feder). Im Gegensatz zu späteren Werken wie Bat out of Hell II hat Mr. Aday hier jedenfalls noch Gas und Power in der Stimme. Die stimmlichen Eruptionen in Bat out of Hell und Paradise by the Dashboardlights rechtfertigen alleine mindestens 8 von 10 Punkten, und der Rest des Albums ist zumindest nett und liefert die restlichen zwei. Hat jemand übrigens die Picture-LP günstig abzugeben ?



    Na, ich gaube ich werde mir dieses Buch mal zulegen müssen, das verspricht einige aufregende (!) Stunden... Ich hör jetzt nochmal Sgt.Peppers und dann geh ich schlafen. Gute Nacht.


  • Sgt.Pepper's
    Was wäre, wenn die Beatles nur Revolver und Sgt.Peppers veröffentlich hätten ? Richtig, sie wären trotzdem die wichtigste Band der Welt gewesen. Diese beiden Alben, und dabei Sgt. Pepper's im Besonderen, sind nicht nur die Meilensteine in der Geschichte der Beatles sondern in der Entwicklung der Populären Musik überhaupt. Wie jemand dieses Album als "überschätzt" bezeichnen kann, ist mir ein Rätsel...


    Also, obwohl ich das Weiße Album für das eigentliche Meisterstück der Beatles halte, ist doch Sgt. Pepper das wohl beste 1967 erschienene Album.
    Wie man das für überschätzt halten kann ist mir auch ein Rätsel. Zumal 1967 zum Beispiel die Rolling Stones mit "Their Satanic Majestie's Request" versucht haben, so etwas ähnliches zu machen. Wie so häufig bei den Stones ist es bei einem Versuch geblieben.
    Warum ist dieses Album eigentlich nicht in der Liste, ich wüsste nicht viele die es mehr verdient hätten.


    Außer vielleicht die Bee Gees, mit ihrem ebenfalls 1967 erschienenen Werk, dessen Name mir dankenswerter Weise gerade entfiel.


    Pink Floyd - Dark Side of the Moon
    Überschätzt? Ja, das mag sein. Aber wenn man unbedingt ein Pink Floyd Album in diese Liste aufnehmen will, gehört dort doch wohl The Wall hin.

  • Zitat

    Original von UlfN
    Kostprobe zum guten alten Nick Cave: "Auf dem selben gepflegten Spielplan gepflegter Endzeitstimmung steht seit ebenfalls gut 2 Dekaden Nick Cave, der schwarze Romantik, alttestamentarische Priesterpose und Delta-Blues zu gelgestylten Dark-Wave-Oden zusammengerührt - und sich dabei ebensowenig wie Waits auch nur einen Zentimeter von der kreativen Stelle bewegt. Über die Jahre zu einer Art Gothic-Ausgabe von Nora Jones geworden, gilt Cave bei Menschen mit gesundem Dornröschenschlaf immer noch als Underground; und im Schlummer stört es auch nicht, daß er auf "The boatman's call" in besonders einlullenden Momenten (Are you the one I've been waiting for?) unverkennbar wie der dunkel eingefärbte Zwilling von Michael Bolton klingt."


    :lol:


    Gothic-Ausgabe von Nora Jones :D Nora Jones ist sooooo langweilig, Frechheit :D


    Ich bevorzuge eher Caves "Let Love In", "Murder Ballads" und ganz besonders "Henry's Dream" (Brother, my cup is empty!) - aber schon richtig, mit der Zeit kann Herr Cave einlullend wirken - hin und wieder zu düster und leidend - nichts für schöne Frühlingstage ;)


    Zitat

    So dann auch noch ein paar Meinungen von mir zu den Meisterwerken.


    Björk
    Durchgeknallt ist sie, eigentlich meißt ein gutes Argument für mich, Sie zu mögen. Gut produziert, immer von der Creme de la Creme noch dazu.
    Und dennoch regt sich bei mir nichts, keine Emotion.
    Ein paar Ausnahmen vielleicht, aber - kein Grund für solch eine Karierre (Obwohl, wenn ich auf die aktuelle Nummer eins schaue - MEHR BJÖRK!)


    Ehrlich: zu Björk bin ich damals gekommen, weil es total IN war, verrückte Dinge zu mögen (muss ewig her sein) und Björk ist definitiv nicht normal! "Play Dead" und "Venus as a boy" vom Erstlingswerk hör ich mir heute noch gern an - ansonsten: ganz stark von meiner Stimmung abhängig, ob ich Björk's Debut ertrage. Dann kam das Album "Post" - und ich mittendrin. "It's oh so quiet" war Ohrenqual - alles weitere ganz ok bis großartig ("Isobel").


    Ihr bestes Album ist m.E. jedoch "Homogenic" - in sich absolut stimmig! Und: ich liebe ihre Videos!


    Zitat

    Oasis
    Was ist eigentlich groß an Oasis, außer Ihren Klappen. Sicher ein paar schöne Melodien, Wonderwall liebe ich abgöttisch, aber ansonsten?
    Bester Britpop seit den Beatles? Ich weiß nicht, eher Dutzendware.


    Oasis? :/: Verstehe den Hype nicht. Die Jungs haben null Ausstrahlung, für mich keine angenehmen Stimmen (es quäkt manchmal so seltsam) und Wonderwall hing mir bereits beim zweiten Hören zum Hals raus. Dann auch noch immer diese Schlägereien - hoher Nervfaktor!


    Zitat

    Nora Jones
    Wenn hier noch einer sagt, der Jazz ist zurück, dann erschieß ich ihn. Tote Musik für den Mittelstand, für die, die mit dem (zu) intellektuellen Jazz der Marsallis-Brüder nichts anfangen können (und auch nicht im Anzug zum Konzert wollen) und doch so gebildet sein wollen, Jazz und damit E-Musik zu hören.


    Sehr schön :head:


    Um noch einen hinzuzufügen: Meat Loaf! Kann ich nicht hören! Schrecklich. Schlimmer Höhepunkt: I'd Do Anything for Love (But I Won't Do That) - nicht mein Ding. Herzschmerz - triefend, langatmig, leiernd.

  • Oasis
    The Smiths in untalentiert. Und mit Bodenzerre vor'm Verstärker. Die sollen also Herrn Williams zum Rocker gemacht haben?
    Na dann, irgendwie dachte ich Rock 'n' Roll wäre mehr als Drogen nehmen und Hotelzimmer demolieren. Ich glaube ich werde alt.


    Franz Ferdinand
    Eine der typischen zahllosen Band, deren gesamtes Potenzial in einen Song hinein passt. Dummerweise machen solche Leute ja immer ganze Alben, meist so 3-4, bis auch der anspruchsloseste unter den Fans erkannt hat, dass das Strohfeuer ausgebrannt ist.

  • Richtig... Franz Ferdinand... da fällt mir spontan noch eine überschätzte Band ein: Sportfreunde Stiller. Angehört, für schlecht befunden. Fertig.

  • So. Nun habe ich mir in der Mittagspause besagtes Werk ebenfalls zugelegt.
    Leider nur kurz mal Zeit zum Blättern gehabt, aber mal unter uns: Sgt. Pepper von den Beatles verreißen, dafür aber Help von gleicher Band (welche damals sicher auch noch als weiße Chuck-Berry-Cover-Band durchgegangen wäre), als Meilenstein in den Himmel loben... Na, ich weiß ja nicht...

  • Oh, da solltest Du genauer lesen, Meilensteine sollten die Empfehlungen eigenlich nicht sein. Nieder mit den Meilensteinen bleibt die Devise. Nebenbei tauchen die Sun-Sessions von Elvis sogar als Empfehlung und Verriß auf - Was an den vielen Autoren liegt.


    Die Beatles würde ich auf jeden Fall nie wichtigste Band der Musikgeschichte nennen - Die erfolgreichste, okay, aber wichtig?
    Bei Help hatten sie halt noch Teile Ihrer Unbedarftheit, Seargent Pepper war schon vor der Veröffentlichung ein Meisterwerk, auch wenn eigentlich kein Song überragt und der Konzeptgedanke sich eigentlich auch nur oberflächlich verfolgen läßt. Und das war in Wirklichkeit nicht neu und eine Erfindung der Beatles, sie trugen es nur zu einem großen Publikum. Von daher kann ich die Kritik nachvollziehen, dennoch gehört es für mich im Beatles Katalog auf Nummer 2 hinter dem Weißen Album, ich mag es ja auch, aber es ist nicht DAS ALBUM als das es sehr gerne dargestellt wird.

  • Zitat

    Original von UlfN
    [...]
    Von daher kann ich die Kritik nachvollziehen, dennoch gehört es für mich im Beatles Katalog auf Nummer 2 hinter dem Weißen Album, ich mag es ja auch, aber es ist nicht DAS ALBUM als das es sehr gerne dargestellt wird.


    Sehe ich durchaus ähnlich, wie ja schon etwas weiter oben geschrieben. Gestern habe ich mal ein bisschen weiter gelesen. Ich muss sagen, einige Verrisse lesen sich recht vergnüglich, andere finde ich einigermaßen peinlich. Beides jetzt unabhängig davon, ob ich die Platten mag oder nicht.


    Klar, der U2-Verriss spricht mir aus der Seele, ebenfalls der von Coldplay. Auch die Einschätzung Clapton sei einer der am meisten überschätzten Musiker überhaupt, würde ich sofort unterschreiben.


    Aber: Mir sind die Jungs zu reaktionär. Wer bei jedem Musikstück auf der Suche nach dem Anspruch ist, hat meines Erachtens nicht kapiert worum es bei Musik eigentlich in erster Linie geht: Um Unterhaltung und nicht um Weltanschauung.


    Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Jungs und Mädels ein Album in dem Moment verreißen, wenn es kommerziell erfolgreich ist. So habe ich mit 16 auch gedacht. Finde ich teilweise einfach nur kindisch.


    Und so wie dort gepredigt und moralisiert wird, wundert mich der U2-Verriss dann doch. Eigentlich müssten die doch alle Bono-Fans sein, tun sie in ihrem Buch doch das gleiche, nur ohne Musik.

  • Apropo Rio Reiser: Gerade läuft auf NDR 2 - Junimond.
    Es werden also doch noch Originale gespielt.

    Klatschpappen und Marktschreier in Handballhallen sind peinlich.

  • ich hätte drauf gewettet, daß ulfn ein diederichsen-fan ist. wie lange lief dein spex-abo, hm? ;)


    ansonsten ist das anliegen des buches ja nicht unbedingt, die genannten bands alle möglichst gemein zu verunglimpfen. es geht darum, daß man eben nicht auf kanon-schreiber und diktatoren des "richtigen" musikgeschmacks hören sollte, sondern einzig und allein das hören sollte, was einem gefällt. ganz gleich, ob es (musik-)historisch wertvoll oder völlig belanglos ist.


    einige der erwähnten alben zählten oder zählen zu meinen lieblingsalben (nagut, von radiohead hab ich halt alles und von björk zumindest alle alben bis auf medulla und das neueste), aber ich kann nachvollziehen, wenn jemand die furchtbar findet. es gibt ja selbst leute, die die beatles nicht mögen, was mir nicht einleuchten mag, aber meinetwegen. das ist ja das schöne an musik: man muß sich keinen empfehlungen oder besserwissern oder voruirteilen beugen, sondern nur seinen eigenen ohren.



    (ich werde dennoch natürlich weiterhin in diesem forum leute verunglimpfen, die silbermond oder die hosen für wahre musik halten oder bei einem gitarrensolo tränen in die augen bekommen. denn daß ich den besten musikgeschmack habe, ist ja wohl klar, oder?)



    Phunky: das album der bee gees heißt kreativerweise 1st. und es ist stilistisch und vom originalitätswert wahrlich nicht herausragend, aber da sind so unglaublich gute songs drauf, daß es dennoch ein meisterwerk ist. wer mit den stimmen und arrangements der gibb-brüder nicht zurechtkommt, kann sich ja z.B. mal die coverversionen von to love somebody und i can´t see nobody der wunderbaren nina simone (r.i.p.) anhören.

  • Linksaussen


    In weiten Teilen sehe ich das ja ähnlich wie du. Nur kommt eben genau diese Besserwisser-Attitüde bei einigen Schreiberlingen genau so rüber. Das nervt dann ein wenig.
    Aber wie schon erwähnt, ich habe auch bei einigen sehr gelacht, obwohl ich die Alben sehr mag. Letztlich alles Geschmackssache.


    Was mich halt stört ist, wenn etwas schlecht recherchiert ist, wie z.B. in dem Claptonartikel.
    Wenn dort sinngemäß steht "und die Telecaster, die er auf dem Plattencover noch in der Hand hält...", jeder Depp der schon einmal eine Gitarre gesehen hat, weiß das es sich dabei selbstverständlich um eine Stratocaster handelt (ich glaube außer irgendwelchen Akustikgurken hat der eh nie was anderes angefasst), mag das Haarspalterei meinerseits sein, aber ich finde es einfach peinlich. Zumindest wenn man derart pedantisch über jede noch so kleine Verfehlung eines Künstlers (Okay, bei Clapton eher Handwerker) herzieht.


    Aber an sich ist das Buch durchaus unterhaltsam. Gibt halt Ausnahmen, denn wenn ich sowas lese wie "Moby hat mit 'Play' die Bewegung verraten" (der Autor zitiert hier seine 17jährige Tochter, stimmt dem aber zu, nachdem er Frühwerke des Künstlers hörte), dann frage ich mich echt, ob der den Schuss nicht gehört hat. Ich finde das Album auch langweilig und bedeutungslos, aber so ein Spruch ist doch wohl nur lächerlich...

  • Also ich finde es generell ziemlich gut wenn Kritik geübt wird und nicht alles immer so super toll ist wie Viva und MTV es bezeichnen, aber ich weiß nicht warum Nevermind von Nirvana überschätzt genannt wird, ich denke es ist eine ziemlich ehrliche und geniale Platte auch wenn ich die Unplugged in New York scheibe noch viel besser finde, einfach genial die Stimme von Kurt Cobain!
    Blood Sugar Sex Magic mag vielleicht nen bisschen überbewertet werden, allerdings finde ich ,dass es mit Californication zusammen eines der besten Alben von den Red hot chili peppers ist. White blood cells von den White stripes finde ich persönlich auch lange nicht so gut wie Elephant was meiner Meinung nach die beste Platte der White Stripes ist!

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