Heiner Brand und das Paradoxon

  • Eigentlich ist es das Thema !Ausländerquote", aber der Spruch von Heiner ist so genial, dass ich für ihn ein eigenes Thema aufmache...


    aus einem Interview in der taz, vom 24.1.2006, S. 19, 432 Z. (Interview), FRANK KETTERER

    Zitat

    Der Vorteil liegt darin, dass, wenn junge, deutsche Spieler in der Bundesliga zum Einsatz kommen, sie relativ schnell auch Kandidaten für die Nationalmannschaft sind. Der Nachteil ist, dass eigentlich kein junger deutscher Spieler zum Einsatz kommt - oder zumindest nur ganz wenige.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Recht hat er, der Heiner.
    Eigentlich hatte ich am Anfang auch gedacht, das, wer sich in der BL durchsetzt, schon eine gewisse Klasse haben muss. Aber es bekommen ja nur ganz wenige junge, deutsche Spieler Einsatzzeiten. Besonders auf den Rückraumpositionen. Auf den Außen ist das Problem ja nicht ganz so krass gegeben (siehe Klein, Gensheimer, Sprenger, Grafenhorst). Doch im Rückraum wird die Sache sehr problematisch. Hoffentlich erkennen die Verantwortlichen in der HBL und den Vereinen, das die Nationalmannschaft immer noch das Aushängeschild unserer Sportart ist. Wenn in der BL in Sachen Nachwuchs nichts passiert könnte es schon schneller als uns allen lieb ist vorbei mit dem Handballboom sein.

  • Okay, du hast in der Bundesliga ein Problem, welches du in anderen Ligen nicht hast. Du hast zu viele Klubs, die ganz weit nach oben wollen. In anderen Ländern hast du Klubs, die einfach nur froh sind, wenn sie dabei sind und den Klassenerhalt vielleicht schaffen. In der Bundesliga wollen doch schon 12 Klubs unter die besten 6. Darunter kommst du in der Bundesliga aber nur mit erfahrenen Spielern, die dann im Moment nur vom Ausland produziert werden.


    Die Liga könnte auch mal ein paar Mittelklasseteams gebrauchen, die sich das Ziel setzen gute Spieler auszubilden. Das könnte aber wiederum daran scheitern, dass die jungen Deutschen mehr Geld haben wollen, als der ein oder andere Ausländer. Diese Mittelfeldmannschaften könnten den Spielern die Einsatzzeit geben, die sie benötigen, um dann später zu einem der ganz großen Klubs zu wechseln. Eine Ausländerquote (bzw. Inländerquote) führt meiner Meinung nach nur mehr zu einer Einbürgerungswelle in der Liga. Ein Julio Fis wurde für Ciudad Real auch erst interessant, nachdem er die spanische Staatsbürgerschaft erhalten hatte.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Okay, du hast in der Bundesliga ein Problem, welches du in anderen Ligen nicht hast. Du hast zu viele Klubs, die ganz weit nach oben wollen. In anderen Ländern hast du Klubs, die einfach nur froh sind, wenn sie dabei sind und den Klassenerhalt vielleicht schaffen. In der Bundesliga wollen doch schon 12 Klubs unter die besten 6. Darunter kommst du in der Bundesliga aber nur mit erfahrenen Spielern, die dann im Moment nur vom Ausland produziert werden.


    wie kommst du denn darauf? anderswo haben die clubs weniger geld und folglich die zweite oder dritte garde an ausländischen spielern.


    die ausbildungsliga ist bei uns die zweite liga - mit dem problem, das dort eben weder quantität (umfänge & intensität) noch qualität (trainer / spieler / umfeld) ausreichend sind, um 18-21jährige "reif für die erste liiga" zu machen.

  • Und wieso versucht nicht mal ein junger Spieler, sich in einer ausländischen Liga für die Bundesliga zu empfehlen?


    Als einziges Beispiel fällt mir dazu Maik Makowka ein. Der hat es nach seiner Zeit in Spanien zwar in der Buli nicht geschafft, aber einen Versuch ist es bestimmt wert.

  • Tim Bauer ist dadurch aber beispielsweise völlig aus dem Blickfeld geraten. Für Christian Schwarzer hingegen war es damals Gold wert, zu Bacelona zu wechseln. Da war er aber auch schon ein Großer.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Das muss man aber dann aber dem Bundesheiner vorwerfen. Andere Nationaltrainer schaffen es auch, potenzielle Kandidaten in anderen Ligen zu beobachten.

  • Aber es ist ja nicht auszuschließen, das Rauh wieder zurück in die Bundesliga geht. Jung genug ist er ja auch noch. Wie macht er sich eigentlich bei den Eidgenossen?

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    das ist wohl ein anderes paradoxon - wer aus der buli weggeht, ist zu schwach für sie. und damit ja auch zu schwach für die nati.


    Aha, Christian Schwarzer war also seinerzeit zu schwach für die BULI... :D


    Sind Frode Hagen und Glenn Solberg in Spanien nur zum Aufbautrainiing gewesen? :D


    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)


  • du hast mich schon verstanden...

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    das ist wohl ein anderes paradoxon - wer aus der buli weggeht, ist zu schwach für sie. und damit ja auch zu schwach für die nati.


    Aber bestimmt immer noch besser ins Ausland nach Frankreich, Dänemark oder in die Schweiz als in Deutschland in die zweite Liga oder bei einem Erstligisten auf der Bank zu sitzen.

    Einmal editiert, zuletzt von wintermute ()

  • Zitat

    Original von härter_schneller


    du hast mich schon verstanden...


    das glaubst du... :D


    und du hast meine Smilies schon gesehen... :hi:

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

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